Sozialverträglichkeit von Foldern - welche "Kriterien" lassen sich etablieren?

  • Ich sehe es auch 0 ein, mich da irgendwie anzupassen...


    wo kommen wir denn da hin? Vorauseilender gehorsam... das ist duckmäusertum und der anfang vom ende.


    wenn jemand mich fragt "oooohhhh, das ist aber gefäääähhhrlich, wozu brauchst du DAS denn????" oder sonst welche blöden kommentare abgibt... erinnere ich immer gerne daran, wo wir heute OHNE messer wären: nämlich gar nirgends.


    auf sprüche wie: "lebst du in so einer gefährlichen gegend, dass du das brauchst?" oder "das hast du doch gar nicht nötig!" gehe ich gar nicht ein, sondern stelle gegenfragen, die die leute ins straucheln bringen.


    Zb hat mal einer mein messer (wie immer) einfach als waffe angesehen, obwohl ich damit ganz offensichtlich mein obst geschnitten habe.
    er meinte dann"haja, weisch ich brauch kein messer!"
    also habe ich ihn gefragt: "womit schneidest du dann denn dein steak?"
    er: "ich esse kein steak"
    ich: "gut. womit schneidest du dein brot?"
    er: "ich esse kein brot. ich püriere mein essen, dann kann ich es als brei trinken"
    ich: "aha. und mit was pürierst du?"
    er: "in einem mixer"
    ich: "aha. und was ist in einem mixer drin, was das zeug kleinmacht?"
    er (musste anfangen zu grinsen) "hm, ja, messer..."

  • ja der betreffende ist nicht der hellste wie es scheint... zu meiner verteidigung: den kenne ich nicht freiwillig :bibber: , das war auf der arbeit


    das mit dem "ferrophoben Breischlürfer" gefällt mir! :thumbup:


    gruss Dom

  • Ich sehe es amerikanisch: Ich habe ein Recht ein Messer zu tragen und dieses Recht nehme ich wahr.
    Ich achte allerdings immer darauf das ich im gesetzlichen Rahmen bleibe. O.K. manchmal ist es auch ein bisschen grau.


    Und falls mich jemand auf mein Messer anspricht, sag ich einfach das ich Messer mache und geb Ihm eine Visitenkarte.


    Wenn ich dumme Kommentare bekomme steh ich drüber, so tolerant bin ich. Allerdings muss der andere damit rechnen das ich die gleiche Toleranz von ihm erwarte :D .


    Zur Sozialverträglichkeit (was für ein S*****wort):
    Holzgriff oder ein weißes Kreuzchen machen irgendie jedes Messer akzeptabel...


    Grüße von der Alb
    Jörg

  • ...welchen ich mit großem Vergnügen und Aufmerksamkeit verfolgt habe.
    In vielen Meinungen und Äußerungen habe ich mich wiedererkannt. Wobei diesemeine Meinung im Grunde eine homogene Mischung aus diesen doch auch konträren Ansichten darstellt.
    Will heißen, ich versuche sowohl nicht anzuecken und Ärger zu vermeiden, als auch selbstbewusst meine Meinung zu vertreten und aufzuklären.


    Aus den bereits hinlänglich bekannten Gründen bin ich bei meinen EDC auf Fixed umgestiegen und halte diese aus Gründen der "Sozialverträglichkeit" in der Größe begrenzt. Stichwort - WM1...Dann wirken sie erstens nicht so bedrohlich und zwotens können sie vom Gürtel in die Tasche wandern, ohne zu stören.


    Wenn ich aber weniger in der Stadt als auf dem Land unterwegs bin - Stichwort Wandern - schöpfe ich das erlaubte Maß dann auch aus.
    Die verstörten Blicke kenne ich ebenfalls. Sogar, wenn der augenblickliche Zweck vollkommen klar und harmlos für jeden ersichtlich ist, wie z.B. die Brotzeit und Brot und Speck daneben liegt.
    Das läßt mich dann auch kalt und amüsiert mich eher.


    Als Bedenklich empfinde ich allerdings, wie unzureichend die Rechtskenntnisse in der Gesellschaft ausgeprägt sind. Selbst von Leuten, die es definitiv besser wissen müssten, bin ich schon so halb vorwurfsvoll gefragt worden, das ist doch verboten ?? - Oder ?


    Nä - isset nich !


    Um noch einmal auf die eigentliche Fragestellung dieser Diskussionsrunde einzugehen, m.E. werden Messer mit zunehmender Größe als Bedrohlich wahrgenommen. Hilfreich sind freundliche Farben.
    Mein Favorit beim Sichtbaren Tragen in der Öffentlichkeit ist hier das TRC 12S in Orange.


    Wenn dann noch das Verhalten bei der Benutzung ein wenig angepasst wird, auch an die momentane Situation, dann werden die Messer auch eher als Werkzeug gesehen und akzeptiert.


    Aber gegen die Dämlichen Blicke derer, die in Turnschuhen oder Sandalen in die Berge gehen, muss man sich halt imprägnieren.


    Beste Grüße,
    Andy

    Member of the "outer Bunch..."

  • Interessantes Thema. Erst kürzlich hatte ich wieder eine Unterhaltung mit einer "Unwissenden" (unwissend bzgl. Messern natürlich ;) )
    Folgende Situation:
    Ich studiere Biologie, und im Zuge eines Kurses musste ein ganzer Kohlkopf kleingeschnitten werden. Mit den bereitgestellten billig-Messerchen aus Weißblech kam man keine 3cm weit, ohne besagtes Weißblech zu verbiegen. Also habe ich mein Böker Plus XS aus der Tasche gezogen, es aus Rücksichtnahme sogar zweihandig geöffnet und angefangen den Kohl zu zerlegen, worauf eine andere Kursteilnehmerin mit "Uh, was is das denn?" und einem erschrockenen Blick reagiert hat.
    Ich: " Naja, ein brauchbares Messer eben."
    Sie: "Das sieht ja aus als wolltest du jemanden damit umbringen!"
    Ich grinsend :" Heißt das jetzt das Messer sieht gefährlich aus, oder ich sehe aus wie ein Mörder?"
    Sie: " Naja so spitz, und schwarz auch noch...Wozu braucht man denn sowas?"
    Ich wieder grinsend: " Sag mal, siehst du eigentlich was ich gerade damit mache? Du kannst es ja gerne weiter mit dem anderen Ding probieren."
    Sie: " Stimmt auch wieder, aber was anderes was nicht so gefährlich aussieht würde doch auch funktionieren"


    Darauf folgte eine Diskussion über legalität von Messern, deren Nutzen und warum ich gerade so ein böse spitzes schwarzes Ding mit mir rumtrage. Letztendlich ließ sie sich überzeugen dass es tatsächlich kein Problem ist, sie nur niemanden kennt der täglich ein Messer dabei hat (schade eigentlich).
    Auf die Frage , über was für ein Messer sie sich nicht gewundert hätte kam der übliche Verdächtige : Ein SAK


    Aufgrund dieser (und anderer) Erfahrungen würde ich bzgl. Sozialverträglichkeit sagen : Klinge < 7 cm, Drop Point, Santoku oder evtl. Clip Pont, kein Tanto, Spear Point oder Reverse Tanto. Am besten keine schwarze Klingenbeschichtung. Holzgriff oder bunte Kunststoffe. Kein lautes KLACK beim öffnen. Besser Zweihand- als Einhandbedienung. Sowas wie das Böker Exkelibur 2 Olive vielleicht.


    Da besagte kriterien (manche) Messer für mich uninteressant machen würden, halte ich mich logischweise nicht daran :D Wenn man mit Kritik konfrontiert wird ist mein Rat : am besten aufklären und Ängste abbauen, im zweifelsfall aber auch mal gepflegt an sich abperlen lassen ;)


    Grüße an alle Besitzer böser, spitzer Messer,
    Smokehead 8)

    suck less.

  • Meiner persönlichen Erfahrung nach werden normalgroße Folder (also keine Riesenklopper wie PF Alpha oder ER RAO) eher akzeptiert, als Fixed.


    Für die meisten Menschen ist ein Taschenmesser eben ein Klappmesser und feststehende Messer kennen sie selbst nur aus der Küche. Wenn man da ein Fixed am Gürtel trägt und nicht dazu auch noch eine Angel oder nen Wanderrucksack trägt, ist man verdächtig...


    Das widerspricht allerdings komplett dem Willen des Gesetzgebers, der uns ja mehr oder weniger zwingt, auf Fixed umzusteigen, wenn man weder auf Messer verzichten noch mit dem Polizisten darüber diskutieren möchte, wieviel Geschicklichkeit erforderlich sein darf, um ein Messer ohne Öffnungshilfe mit einer Hand bedienen zu können.


    Vor dem Aprilscherz habe ich als EDC eigentlich nur Einhandmesser getragen. Komische Blicke habe ich dabei selten geerntet - OK, die hier angesprochenen ängstlichen Mitbürger, für die alles außer einem SAK ein gefählriches Mordwerkzeug ist, mal ausgenommen. Denen kann man es eh nicht recht machen. ;)


    Wenn ich ein Fixed vom Gürtel ziehe, um mir einen Apfel zu schälen, ist da (bei denjenigen, die mich bzw. mein Hobby noch nicht kennen) schon eher Unverständnis in den Blicken abzulesen. Dabei ist es nach meinem Empfinden auch egal, ob ich mein selbstgeschmiedetes Messer mit Holzgriff nutze oder ein schwarzes Extrema Ratio.


    Bei Nachfragen zu meinem Messer kläre ich aber gerne über den 42a auf, um meine Messerwahl zu verdeutlichen. Dann ist i.d.R. nicht mehr mein Messer das Thema, sondern die womöblich begangenen OWIs der unwissenden Mitbürger. :)

  • Für die meisten Menschen ist ein Taschenmesser eben ein Klappmesser und feststehende Messer kennen sie selbst nur aus der Küche. Wenn man da ein Fixed am Gürtel trägt und nicht dazu auch noch eine Angel oder nen Wanderrucksack trägt, ist man verdächtig...
    Meiner persönlichen Erfahrung nach werden normalgroße Folder (also keine Riesenklopper wie PF Alpha oder ER RAO) eher akzeptiert, als Fixed.


    Für die meisten Menschen ist ein Taschenmesser eben ein Klappmesser und feststehende Messer kennen sie selbst nur aus der Küche. Wenn man da ein Fixed am Gürtel trägt und nicht dazu auch noch eine Angel oder nen Wanderrucksack trägt, ist man verdächtig...


    Full Ack


    Mit Foldern eckt man in der Regel deutlich weniger an. Meiner Beobachtung nach macht das "wie" auch einen großen Unterschied. Nehme ich das Messer in normaler Geschwindigkeit raus und öffne es oder lasse ich es in rasender Geschwindigkeit und einem Ruck aufschnellen damit sich die Stunden an Spielerrei zu Hause auch gelohnt haben. Bei zweiter Variante ist der Schreckmoment für die anderen Personen natürlich deutlich größer.

  • Zitat von Stinkeputz

    Wenn dann noch das Verhalten bei der Benutzung ein wenig angepasst wird, auch an die momentane Situation


    Was für eine Situation?



    Bis denne!
    Frank

    Wozu braucht man das?

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