Eine neue Kooperation von Böker Plus hatte meine Aufmerksamkeit erregt: das Mako. Vom Messermacher Danny Parris hatte ich bis dato noch nichts gehört und konnte auch bei einer kleinen Internet-Recherche nicht viel ausfindig machen - von einer eigenen Homepage gibt es auch nur eine kleine Spur: Danny Parris ist wohl Teil einer Firma namens Knuckle Dragger Tools. Viele Informationen findet man aber leider auch dort nicht; auch die Facebook-Seite der Firma gibt wenig mehr her. Parris führt seine Messer wohl selbst unter dem Label DAN knives und hatte auch einen Stand bei der Blade Show 2013.
Insofern kann ich auch nicht viele Informationen dazu beisteuern, wie dieses Modell zustandekam oder welchen bspw. beruflichen Hintergrund der Designer hat. Der Modellname bezieht sich vermutlich auf den Makohai - etwas Hai-artiges lässt das Messer schon erahnen...
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Fasziniert hat mich am Mako jedenfalls, als ich es im Böker-Katalog für Herbst und Winter entdeckte, vor allem der Griff, der auch als besonders ergonomisch beworben wird. Aber auch die augenscheinlich flachgeschliffene Klinge und die Kydex-Scheide ergaben hier ein ansprechendes Gesamtbild, das zwar nicht über die Maßen individuell oder innovativ wirkte, aber zumindest solide und brauchbar erschien.
Gekauft habe ich das Messer bei Bastian / Xpedition.
Klinge
Die Droppoint-Klinge aus 440C mit falscher Schneide hat bei einer Stärke von etwa 4,4 mm eine Länge von 9,9 cm gemessen von der Schleifkerbe bis zur Spitze; bis 2,9 cm vor der Spitze hat sie noch die volle Stärke. Sie ist auf einer Höhe von bis zu 2 cm flach geschliffen. Etwa 5,9 cm vor der Spitze beginnt die falsche Schneide. Die Spitze wird so recht dünn, aber meines Erachtens noch nicht filigran. Der Anschliff ist schön symmetrisch, aber leider war die Schneide ab Werk nicht sonderlich scharf.
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Beidseitig finden sich wie bei Böker Plus üblich noch die entsprechenden Logos. Dabei wurde die Stahlbezeichnung auf dem Ricasso direkt an der Griffschale angebracht.
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Griff
Der Erl geht in voller Stärke durch den Griff, am "Bauch" ist dabei die Seriennummer eingelasert.
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Die Griffschalen aus G10 sind vergleichsweise aufwändig gefräst. Das Jimping an der Daumenablage sieht toll aus und ist auch recht griffig. Das Jimping am hinteren Ende erscheint mir dagegen vergleichsweise nutzlos zu sein, da es zwischen den Griffschalen "versenkt" ist.
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Die Schalen sind nicht verklebt und lassen sich mit einem Torx-Schraubendreher demontieren. Darunter kommt ein ziemlich massiver Erl zum Vorschein.
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Die gefrästen Mulden sind bspw. im Vergleich zum Böker Plus Oscar Mike eher scharfkantig. Das warf auch hier im Forum die Frage auf, ob das im längeren Gebrauch nicht schmerzhaft werden kann. Um das herauszufinden, habe ich einige Stöcke angespitzt und mich auch mal an Feathersticks versucht. Ganz subjektiv kam es mir schon so vor, dass es haptisch angenehmere Messer gibt, aber besonders schmerzhafte Druckstellen oder ähnliches gab es nicht. Das hängt nun sicher auch mit der jeweiligen Handgröße und -form des Anwenders ab, aber grundsätzlich würde nicht vor längeren Arbeiten mit dem Mako zurückschrecken.
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