Scharfhalten, mal anders!

  • Servus TFler,


    Ich habe meine Messer gerne scharf. Richtig scharf.
    D.h. Ich ziehe sie eigentlich nach jedem größeren Gebrauch ab.
    Für Grundschliffe und größere Schleifarbeiten benutze ich Banksteine,
    Einen hartgebundenen Korundstein mit grober und feiner Seite, danach einen grauen belgischen Brocken, im Zweifelsfall noch einen Rasiermesserstein von meinem Großvater und ein Abziehleder.


    Ziemlicher Umstand ;)
    Da ich noch keinen Spydie Sharpmaker habe...


    Also bin ich letztens zu einer Methode übergegangen, die meine Urgroßmutter schon benutzt hat um ihre Küchenmesser gebrauchsscharf zu halten:


    Ein Teller und ein Gürtel!


    Viele Porzellanteller haben eine feine Körnung am unteren Rand, ein paar mal im richtigen Winkel drüber gezogen, danach über den Gürtel.
    Von naja-scharf zu rasierscharf in zwei Minuten. (bei 440C oder AUS-8)
    Man kann sogar Teller mit unterschiedlichen körnungen suchen :D
    Hat jemand von euch das auch schon mal probiert?


    Wollte es euch bloß wissen lassen, da es bei mir super funktioniert!
    Grüße, Smokehead :cool:


    P.S.: Ob das mit einem S30V oder D2 auch klappt, kann ich nicht beantworten ;)

    suck less.

  • Ich freu mich für Dich :thumbup:


    Weil ich selbst, trotz Spyderco Sharpmaker, anscheinend zu blöde bin, Messer zu schärfen bzw. scharf zu halten :S


    Wie ermittelts du den

    richtigen Winkel

    ???


    Neidische Grüße ;)
    Michael a.k.a. mikio

    "Regel #51 - Manchmal hast Du unrecht." ~ Leroy Jethro Gibbs.

  • Oh je, da kann ich nur sagen "gute Frage". Ich schleife seit Jahren Messer, für mich und andere, da ist der richtige Winkel irgendwie zum Gefühl geworden.


    Zwecks Sharpmaker, wenn der Grundschliff nicht stimmt, kannst dir nen Wolf schleifen und es wird nix scharf ;)


    Grüße, Smokehead :cool:

    suck less.

    Einmal editiert, zuletzt von Smokehead ()

  • De richtigen Winkel kann man mit der Eddingmethode ermitteln. Einfach die Schneidfase anmalen und schauen ob der Abtrag auch passt.
    Falls das nicht passt lasse ich meine Messer von Markus Reichart mit einem 40° Grundschliff versehen, dann passt das. :thumbup:

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Ich konnte in punkto scharfhalten was vom Rhöntreffen mitnehmen.


    Argento hat gezeigt, das man mit dem nassen Stein gut an der Schneidfase erkennt, wann man da ist wo man hin möchte, sobald sich der Wasserfilm beginnt, ganz leicht vor der Schneide zu "erheben". :)
    Ist so ähnlich wie Hexerei, klappt aber. :D


    Ich mach das jetzt zum Scharfhalten so mit den Stäben vom sharpmaker frei Hand, klappt prima. :)

  • Die von agentdan angesprochene Eddingmethode funktioniert sehr gut um den Winkel zu bestimmen, einfach mal versuchen!
    Ich machs auch so!
    Schärfen tu ich dann mit dem Lansky. Da hab ich Steine mit verschiedenen Körnungen drin,
    70-120-280-600-1000 und dannach noch übers Leder^^
    Damit hab ich noch jedes meiner Messer ordentlich scharf bekommen !!
    Funktioniert auch beim S30V so :thumbup:


    Lg

    "Never go anywhere without a knife"
    "Ad Victoria"

  • @ mikio


    Die Eddingmethode ist wirklich zu empfehlen aber es braucht auch schlicht Übung und das Schleifsysten gibt es nicht ( sonst wären ja auch nicht soviele auf dem Markt ;) ) und ich glaube nicht das du trotz Sharpmaker zu blöd bist :rolleyes: ;) . Ich habe mit dem Ding auch nur mäßige Erfolge gehabt, bis er in einer Tasche "verloren" ging. Danach hab ich mir, nach dem ich dieses Review Work Sharp Superschärfer für unterwegs gesehen hab, so ein gutes Stück gekauft und nach einiger Übung ( im Prinzip übe ich immer noch ) bekomme ich meine Folder damit auf Rasurschärfe. Ich werde mir als nächstes noch so ein Review: Abziehleder "Signature Field Strop" von Flexxx Strops Abziehleder holen und einen kleinen belgischen Brocken und hoffe das ich mich immer näher an die Kür arbeiten kann. ;)


    Kennst du diesen Channel?
    https://www.youtube.com/user/messermachen/featured

    Wie war das doch gleich? Ach ja, "Der einzige leichte Tag war gestern".

  • Schärfen und scharf halten sind ja nun mal zwei verschiedene Dinge.
    Der Threadstarter sprach vo
    n "scharf halten, mal anders".
    Dazu fällt mir die obere geschliffene Kante des Autofensters ein. Daran kann man seine Klinge, ähnlich wie am Keramikstab, super scharf halten.
    Gruss Eiserner

    SEX, KNIVES AND ROCK'N'ROLL

  • Ok wenn wir das wörtlich nehmen muß ich mal in den Klugscheißer Modus schalten, scharf halten impliziert durchaus eine regelmäßige Pflege und wenn man sich nun regelmäßig ein gutes Stück vom besten Porzellan von Mutti, Oma oder der besseren Hälfte schnappt um seine gesammelten Stahlwaren darauf abzuziehen könnte dies bei den Damen durchaus zu dem Wunsch nach erneuter Einführung der Prügelstrafe führen. :rolleyes: Auch kann ich mir nicht so recht vorstellen das ein regelmäßiges bearbeiten des Autofensters zum scharf halten eines oder x Messer so gut kommt, von den Eindrücken die eventuelle Beobachter solcher Aktivitäten haben wollen wir mal lieber gleich gar nicht anfangen.
    Oder vielleicht doch, man stelle sich die eine oder andere nicht grade kleine Sammlung an Schneidwaren dekorativ auf dem Badelaken in Dchungel-Tiger-Tarn grün auf der Motorhaube der Familienkutsche vor dem Haus ausgebreitet vor, zwecks scharf halten der diversen Klingen an dem Fenster der Beifahrertür ( die Fahrertür wird nicht genutzt da die Finanzministerin in dem Fall bei Schäden keine weiter neue Scheibe genehmigt ) und die unausweichlich folgenden Fachsimpeleien mit dem netten SEK Team über Messer und Gesetze.
    Es sind doch beides Notelösungen wenn man sonst nix hat aber nix zum scharf halten. Wobei Omas oder da es in meinem Fall auch schon Oma war, für manche schon Uromas Tipp mit dem Porzellan noch der beste ist. Übrigens mit dem Klingenrücken eines anderen Messers oder einem Bic Feuerzeug soll es auch gehen, ich würde beides nicht zum scharf halten nutzen sondern nur im Notfall. Tipps kein Abziehleder, Tageszeitung geht auch oder Jeans/Oberschenkel.
    Nix für ungut. ;)

    Wie war das doch gleich? Ach ja, "Der einzige leichte Tag war gestern".

  • mit Tellern funktioniert es, gibt zwar nicht die Superschneide, aber zum schneiden reichts. Ein richtiger Ledergürtel tut auch seinen Zweck, genauso wie ein Abziehleder.
    Der obere Rand der Autoscheibe war mir noch nicht bekannt, aber es zu wissen ist auch gut.


    Ich habe schon ein paar Mal geschrieben, "es geht auch mit einem Stein vom Wegrand", aber ich habe das letztens mal ausprobiert und festgestellt, dass ich mit meiner Aussage wohl den Mund ein wenig voll genommen habe. Es geht vielleicht mit jedem Stein vom Wegesrand, aber es ist eine mühsame Geschichte, vor allem weil man im besagten Moment der stumpfen Klinge, keinen Stein findet mit einer flachen Seite.
    Ein Bachbett liefert da schön öfters Steine, mit denen man es versuchen kann und auch einigermaßen wieder einen Zustand hinbekommt, den man als schneidfähig bezeichnen kann.


    Was die Winkel an den Schneiden betrifft, ich habe mir diesbezüglich noch nie Gedanken gemacht, das kann ich auch gern zugeben. Sehe ich so eine eingerichtete Schneide an einem Messer und es ist stumpf, dann schleife ich einfach diesen Anschliff wieder so, dass er schneidet, man sieht doch wie der Anschliff wieder vom Nachschleifen anfängt zu glänzen. Hört sich zwar blöd an, aber ich schau einfach auf die "Spitze" der Schneide, kann ich die noch erkennen ist das Messer stumpf, kann ich sie nicht mehr erkennen, reicht es mir an Schärfe, ich mache ja keine neurochirurgischen Eingriffe.


    Viele Grüße
    Roma

    panta rhei

    Einmal editiert, zuletzt von juchten ()

  • Dazu fällt mir die obere geschliffene Kante des Autofensters ein. Daran kann man seine Klinge, ähnlich wie am Keramikstab, super scharf halten.

    Wahnsinn! Ich sehe schon, wie hier 20 Mann am Montag Nachmittag bei Carglas auf dem Hof stehen... "Ne, Herr Carglas, das war ein Steinschlag, ganz sicher!"

  • Von der "Autoscheibenmethode" hab ich auch schon gehört :D rein theoretisch würds wohl funktionieren.
    Bei den Tellern hängts ganz davon ab wie fein oder grob der untere Rand ist, bei einem älteren Kuchenteller den ich habe ist der Rand so fein, dass er sich für mich prima zum abziehen eignet.


    Aber was anderes : Wer von euch benutzt denn einen Sharpmaker und was sagt ihr dazu?
    Ich überlege schon länger mir einen zu holen, und jetzt wo Weihnachten naht;)


    Ach ja, den "messermachen" Kanal auf YT kann ich empfehlen, der scheint zu wissen wovon er redet!


    Grüße, Smokehead :cool:

    suck less.

  • Hi,

    Wer von euch benutzt denn einen Sharpmaker und was sagt ihr dazu?

    ich benutze den und ich sage: "Schice" ;)


    Eigentlich solls ganz einfach und "Idiotensicher sein": richtigen Winkel aussuchen, Stäbe rein, Messer gerade halten (dazu pflichtbewußt Anleitung gelesen und Video angesehen) und einige Male abziehen von beiden Seiten, das noch von Grob nach Fein wiederholen!


    Ergebnis: Nun ja, Messer "unscharf" X(


    ...und eigentlich bin ich handwerklich nicht sooo ungeschickt ;(


    Den werd' ich mir auf jedenfall mal ansehen, ich geb' die Hoffnung ja nicht auf meine Messer irgendwann selbst "scharfhalten" zu können, Danke!



    Beste Grüße
    Michael a.k.a. mikio

    "Regel #51 - Manchmal hast Du unrecht." ~ Leroy Jethro Gibbs.

    Einmal editiert, zuletzt von mikio ()

  • @ mikio


    So gings mir auch mit dem Sharpmaker, vielleicht stimmt/passt der vorgegebene Winkel einfach nicht zum Messer, versuch es mal mit dem Edding und wenn es dann auch nicht hinhaut wieder Edding an die Schneide und Stab raus aus der Halterung und in die Hand oder auf den Tisch und dann mit Pättes Worten frei Hand schleifen.

    Wie war das doch gleich? Ach ja, "Der einzige leichte Tag war gestern".

  • Ich muss sagen, das es mit dem sharpmaker ganz gut klappt!


    Man merkt recht schnell wenn der Winkel nicht passt und hält dann einfach die Klinge etwas geneigter als gerade.


    So streng nach Anleitung habe ich auch keine guten Ergebnisse bekommen.


    Anstatt wie in trance Seite für Seite, Strich für Strich ziehen, ruhig mal pro Seite 19-20 mal rauf/runter abziehen, dann wechseln! :thumbup:
    Geht viel schneller und ich komm damit einfach besser parat, da ich so viel sicherer im selben Winkel bin, als ständig neu anzusetzen.


    Aber zum Schnellen abziehen zwischendurch klappt es frei Hand auch prima!

  • Die Teller und/oder Tassenvariante hatte mein Opa schon erfolgreich praktiziert. Allerdings waren seine Klingen relativ dünn und aus niedrig legiertem Kohlenstoffstahl, was sehr schnell zum gewünschten Ergebnis führte.
    Mir persönlich reicht zum reinen halten der Schärfe UNIPOL Politur und Leder! Da ich dies meist nach jeder grösseren oder längeren Benutzung der Messer durchführe, reichen meist wenige Striche um die Ausgangsschärfe wieder herzustellen. Wenn sich ein feiner Grat aufwirft lässt sich dieser durch schneiden in weiches Holz entfernen.

    Gruß
    Günni.

  • Falls das mit dem Sharpmaker nicht klappt, kann es daran liegen, dass die Poren der Steine zugesetzt sind. Etwas Scheuermilch auf die raue Seite eines feuchten Spülschwamms schafft Abhilfe. Damit die Flächen und Kanten der Steine reinigen und es wird wieder Material abgetragen, das Messer wieder scharf.


    Ich persönlich nutze den Wicked Edge zum Schärfen oder Einrichten einer Schneide. Bis zu den 1600er Steinen und dann die Leder mit Diamantpaste. Gibt eine schöne, spiegelnde und scharfe Schneidfase. Ach ja, ein (elektronischer) Winkelmesser ist auch bei mir im Gebrauch. :thumbup:


    Zum Scharfhalten nutze ich Lederstrops mit Pasten, regelmäßig nach dem Benutzen eines Messers schnell drüber und das Messer bleibt immer schön scharf. :thumbup:

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • Zitat

    die Stäbe mit ein wenig Öl einsprühe vor dem Schleifen


    yep - es funktioniert besser auf die Art


    Ich finde es beim SM schwierig, den Winkel am vorderen gebogenen Teil der Schneide bis zur Spitze einzuhalten.
    Meistens, lege ich die Steine in die Halterung rein und nutze den SM als Bankstein.
    Beim geraden Teil der Schneide klappt es aber einwandfrei, wenn ich den Winkel (30 oder 40) auf der JET vorgegeben habe.


    Bei Küchenmessern mit einem Werksschliff von "geraden" 35° ist es natürlich schwieriger. :)

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