satanos' gesammelte Werke - von 2013 bis heute in Bild % Wort

  • Wie war das? Rückmeldung erst, wenn es Scheiden gibt? So ähnlich ;)
    Zumindest gibt es jetzt einen Anfang um sich an Kydexscheiden zu üben, eine kleine (200x200mm) aber feine (mit Spannern bis ca 320kg Haltekraft) aus Multiplexplatten in 30mm Stärke gebaute Kydexpresse. Hier dient die schönste Isomatte (10mm) die sind finden ließ, ist aber etwas weich das Material, als Einsatz. Auch die beschafften Setzwerkzeuge und die Drehdornpresse für die Kydexösen sind nicht das gelbe vom Ei, da die Ösen keine extra dafür vorgesehenen Kydexösen sind und die Setzwerkzeuge für Ösen geeignet, aber manche beziehen sich auf Innen- und andere auf den Außendurchmesser. Die Drehdornpresse schafft 1 Tonne und ist in Zukunft auch Versuchsweise dafür da Rohre als Griffschalenhalter zu pressen, die richtigen Werkzeuge vorausgesetzt.


    Die Griffe der letzten "Serie" der glorlosen 6 als Sixpack sind bunt gemischt in MIcarta und G10 entstanden. Meine Frau hat gesagt: Der Farbcode für Küchenmesser ist grün :)

    Alles in allem sind die Messer größtenteils FFG mit einer Stärke von 0,3-0,4mm vor Schneidfase, von links nach rechts ein Mikotu Stil "Küchenmesser" zu dem momentan auch permanent gegriffen wird, Die Evo2 der Evo1 (des ersten Messers auf dem umgedrehten Bandschleifer!), ein versuch eines gelben Liners, sieht man kaum... Senkeranschlag beim Senken gelöst :/, das grüne Designelement mit angedeutetem Klingenspiegel, aber auch 0,6mm vor Schneidfase, das rote hatte Richtspuren auf der Klinge und war eher so ein machen wir mal 2 Kanten in den Klingenrücken sowie das braune, universal Droppointgerät auch!
    Die Griffe sind am Bandschleifer konturiert und anschließend von Hand fein angepasst worden, auch in einem ewigen Versuch wie das am Besten geht, natürlich auch mit ihren Macken, da die Griffe zu 99% an der Klinge angepasst wurden, mal schön seitlich das Ricasso ins Band gehalten, zu viel weggenommen, beim anschließenden Handschliff hat sich dann das Micarta stärker abgetragen als der Erl und es gab einen Absatz. Schließlich hat es doch vernünftig funktioniert, im Detail sind die Ricassos alle zu kurz geplant gewesen, da den Bändern zu viel Stahl geopfert werden musste und auch hier wieder Tribut als Lehrgeld gegeben wurde:

    Dank neuer Kamera vielleicht auch Bald in besserer Bildqualität als die gequälten Handydinger!


    In der Werkstatt wurde der Ofen mit einer "Aluminiumsilikatkeramik mit Faserfüllstoff" repariert (falls einer Hilfe brauch, ich bin jetzt fast Fachmann :D )und der Radienschleifer um eine Planschleifauflage erweitert:


    Es gab auch einen neuen Staubsauger, da der jetzige Dirt Devil mit dieser Art Staub ziemlich am Ende war. Weil der C-Stahl aber so schön funkt, hat gleich im 1. Einsatz der neue Sauger samt Beutel gebrannt, Stahlwolle vs. Plastikbehälter = Loch! . Da muss noch eine Wasserabsaugung her auf lange Sicht! Passiert ist das als mein Cousin als "Gastschleifer" (schickes erstes Messer, bei weitem besser als meine ersten Gehversuche!) bei mir war und noch ein bzw. 4 weitere, 2 Mickermesser und 2 normal große entstanden sind. Das war auch die erste Gelegenheit tatsächlich einmal alles selbst zu machen, die Wärmebehandlung inklusive, längs- Handsatinierung und Scheide:


    Entstanden sind so, das Ganzstahl Mini Hodenmesser (wer weiß wieso ? :D), Mad Mini und der orangene Spiegel mit dem etwas kurzen Griff:


    Der Griff des oranegnen is zu kurz weil ich ein langes "Angstricasso" habe stehen lassen und mit den versteckten Pins auch nicht wirklich die Rechnung gemacht hatte, das nicht so schön bündig anpassen zu können. Das Gesamtergebnis ist aber grundsätzlich zufriedenstellend für mich :) denn es war eigentlich ungeplant entstanden (deshalb der Rohzustand Kreuzschliff), keins meiner bisherigen Messer wurde so gut, keine Wärmebehandlung war so gut gelungen, das schärfen mit Diamantsteinen war schwierig, es ist scharf wie .....(noch nicht auf den Bildern) und es gefällt mir :)



    Der letzte Status von eben, mit ausbaufähigen Scheiden:


    Dann gehts hoffentlich bald Jeck weiter! ;)
    Viel Spaß beim Gucki Gucki machen, ist zwar nur ein Ausschnitt, aber doch noch viele Pics!

  • Du legst ja eine steile Lernkurve hin, mein Lieber. Da muss Todd Begg mittelfristig Angst bekommen. :D ;)


    Das Nächste dann mit "Swarowsky-Steinchen-Inlays" für Madame, zur Versöhnung, weil das Schlafzimmer zum Einzelzimmer verkommen ist. :thumbup:


    Gefällt.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Knapp ein Monat Abstinenz von hier :)


    Inzwischen gab es seitens der Werkstatt keine nennenswerte Neuerung, der Kabelkanal liegt immer noch brach, die Absaugung wurde um einen Wassereimer ergänzt aufgrund bisher 4 Staubsaugerbränden wegen brennenden C-Stahl Funken, die sich gefreut haben auf ihre Staubkollegen im Sauger zu treffen (das macht keinen Spaß....), Lampen für Standbohrmaschine und Bandschleifer sind gekommen aber noch nicht montiert, da aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse in der Werkstatt die Details oft in der "Nachtschicht" einfach nicht mehr von mir gesehen werden, zuhaus dann direkt der Ärger.
    Aus den USA kam die Bestellung für vernünftigen Kydex-Schaumstoff, Ösenwerkzeuge und Ösen an, das ich in eine zweite Presse integriert habe und mir jetzt erlaubt zumindest die Grundlage für eine gute Scheide zu haben. Die Feinheiten hier sind noch zu ertesten, z.B. wie dicht an die Klemmstelle am Griff die erste Öse, wie fest tatsächlich, wieviele Lagen Klebeband usw...


    Da mir die Stinkerei mit dem G10 und Micarta auch ein wenig auf die Nerven geht, der Holzwahn (Frau hab Dank...., der arme Tisch :D )


    Mein oranges, oben im Beitrag vorgestelltes Messer durfte einmal ca. 500 Schnitte durch Pappkarton üben, die Wärmebehandlung scheint mir vernünftig, es ist danach bis auf 2 Stellen in der Schneidfase immer noch tadellos gewesen und hat im Anschluss nach kurzem abjeansen wieder rasiert!


    Chronologisch sortiert, habe ich seitdem ein paar bessere Pariermesser gebaut, insg. 4 Stück, davon 2 ballig an G10 6mm konturiert und 2 FFG an Micarta 8mm konturiert, alle in 3mm 1.2842. Parallel zu diesen sind noch 2 weitere Messer entstanden, der 3mm Dampfer (mit den herausstehenden Hülsen im Griff sah es so aus) und ein 5mm Knaller mit 120mm Klinge. Der Ablauf des erstellens is immer der gleiche, aufzeichnen (inzwischen auf Klarsichtfolien, die sind haltbar, ggf. wiederverwendbar und es lässt sich damit gut abgleichen, ob man auf "Endform" ist!), ausschneiden mit der Flex, Kontur beischleifen, Schliff anbringen, bohren, härten, anlassen, finishen und Griffe dran bauen. Seit neuestem auch Kydex :). Zur Verdeutlichung der Größenverhältnisse mit nem Para2 daneben, in Bildern:


    Meine Problemstellen sind hier nach wie vor die Ricassi, da wird wohl eine neue Bandauflage mit nem kleinen Radius an den seiten fällig, die Fliese unter meinem Wolf arbeitet sich auch zusehends voller Kerben, das Material oder der Gedanke ist zwar gut, aber letzten Endes kann man ein gehärtetes und verschraubtes Stück Stahl plan schleifen (lassen) und die Fliese.... naja. Die Kydex klemmen sich auf den Griff ab, sonst hält das nicht, das mit dem Dreizack hab ich selbst in use, die anderen beiden sind für jemanden :)
    Hier im Vergleich mit dem Dampfer und dem Klopper:



    Auch hier gabs ne Runde Kydexscheiden in 2,4mm, ganz schön hart, unangenehm und sehr schlecht zu ziehen.... Je nach Nutzung gammelt das Zeug doch ganz enorm :X


    Wenn man doof ist, versucht man sich an Küchenmessern. Schwägerin wünscht, Schwägerin hat Geburtstag, Schwägerin bekommt! Stahl in 1,5 1,8 und 2,5mm auch 1.2842 bestellt. Roh, mit Walzhaut und der üblichen Tolerierung. Angekommen sind 1,9 2,1 und 2,55mm. Aus den 1,9ern sind dann 4 Santoku, ein Miirgendwas entstanden. Ziemlich mies, mit ca. 170mm Klinge und 110mm Griff (viel mehr gibt der eigene Härteofen nicht her) biegt und windet sich das wie es gerade will beim schleifen. Geschliffen mit etwa 2° pro Seite ist kaum eine vernünftige Schlifflinie von mir Amateur hinzubekommen :/ Auch nicht auf einem Winkel als Unterlage.... Übungsstücke sozusagen :D Schließlich sind die Dinger dünn, gerade und schneiden! Außerdem gabs den Holztest an ein paar Restrohlingen unserer Hochzeitsmesser:


    Derzeit in Progress:


    eins aus dieser Reihe ist schon soweit fertig, mit nem 120er Band als Worker und einem unbekannten Holz. Ist 2,55mm stark:





    Als nächstes werde ich die schiere Unmenge an Ausstoß von Messern reduzieren. Begonnen im Messerirrsinn liegen hier jetzt einige Messer rum, für ein paar Menschen möchte ich noch ein paar machen, aber anfürsich wird der tatsächliche Ausschuss wohl ein bischen reduziert und dafür mehr Details und Feinheiten ausgearbeitet, ein paar mehrVersuche gestartet, die da heißen, andere Designs, Griffe, Hohlschliff, verschiedene Schlifftechniken und Winkel, Änderungen am Bandschleifer selbst (weil das Band häufig schlägt und auch ein wenig schräg läuft, das versaut mir teilw. auch immer die Ricassi)...... und so
    Vielleicht wird alsbald auch die Anschaffung eines alten Eigenheims anstehen, dann kommt eh die große Pause ;( 8)

  • Salvete!
    Vor und über die Ostertage sind dann doch mal wieder ein paar mehr Klingen als ich eigentlich wollte entstanden. Meistens werden diese inzwischen abends in irgendeiner Form auf Papier gezeichnet, weil gerade ein Hirngespinst da ist, manchmal aus der Lust und Laune gezeichnet, weggeworfen da sch**** aber ein paar Sachen sind meistens doch dabei. Andere entstehen an der Maschine am laufenden Band und werden dann für gut befunden...
    Leider konnte ich mich absolut nicht an meinen Plan halten, weniger Messer zu machen und dafür mehr rumzuprobieren, habe dann tatsächlich viel rumprobiert, aber viel probieren verlangt viele Messer :D . De-Facto sind „mal wieder“ 16 Klingen entstanden. 2 Stück sind noch altbestand, die gehärtet und mit angelassen wurden………………………………………
    Woran merkt man eigentlich, dass man total bescheuert ist? Wenns läuft, läufts, so sind an manchen Tagen in meinen Augen ganz ansehnliche Objekte und insbesondere schöne Klingenschliffe mit für meine Verhältnisse guten Übergängen zum Klingenspiegel und am Ricasso entstanden.
    Die 5 von rechts sind mit Hohlschliff. Eine alte Feile ist drunter, ein paar 2,5mm Messerchen, Ganzstahlmesser, Tanto mit abgesetztem Schliff, klassische Flachschliffe und so ;)


    Erfahrung und Lehrreiches Objekt, der Hohlschliff:
    Hohlschliff reagiert beim Härten noch viel empfindlicher auf Hitze, deswegen haben fast alle hohl geschliffenen Klingen dicken Bacon geworfen (obwohl verglichen zum Flachschliff ausreichend Material gestanden hat, dachte ich), viele Messermacher machen diesen erst nach dem Härten, glaub jetz weiß ich wieso :D Vermutlich muss man hier noch viel mehr Material stehen lassen, oder doch einen ticken kürzer im Ofen lassen.


    Zwischenzeitlich kamen HSS-E Bohrer, ein wenig FeIIICl in die Ausrüstung dazu um paar Ätzversuche und auch mal Damast zu machen. Sortiment an Liner und Rohren / Pins aufgestockt um in den nächsten Bestückungen mit Griffen, auch mal was dunkles, Hohles oder etwas anderes als Messing auszuwählen!
    Da die ganzen Messer alle ausschließlich aus dem "selbst härtbaren" 1.2842 entstanden sind, liegen die Becut Klingen weiterhin ganz vereinsamt zum sammeln in der Ecke :)


    Keep grinding.

  • ....am "laufenden Band".... :D


    Immer diese Doppeldeutigkeit....


    Ist ja echt beeindruckend, diese Produktivität. Bin mal drauf gespannt, wann hier das erste Review von einem deiner Messer auftaucht.


    Beste Grüße,
    Andy

    Member of the "outer Bunch..."

  • Bin ab und an mal fleißig dabei, Wochenende in Schaafheim gewesen, aber mühsam ernährt sich das Eichhorn ;)


    Herausgekommen ist u.a. das (Danke an meinen persönlichen Fotograf :D :(


    Danke an meine Kamera:



    und das hier (Danke an mein Handy)


    alles noch im Rohzustand, ohne Scheiden, Schneidfasen und sonstige Endehandlung der Griffe. Paar weitere Klingen aus der Härteattacke folgen noch, der Bacon kommt als mahnendes Exempel an die Wand.


    Die dunklen Klingen sind mit FeIIICl geätzt.


    Hab momentan ein bischen die Kochmesserphase und werde in die Richtung noch ein bischen was machen ;)

  • So werte Verfolger....


    Nach dem entstehen und der Vorstellung vom taktischen Möhrentod sind noch ein paar Kydexe, neue Messerskizzen (für die nächsten Versuche und "Produktionen") insbesondere für Kochmesser, da die einfach momentan mehr meinen Gusto treffen da ich die viel lieber verwende, und die Werkstattausrüstung angewachsen.


    Inspiriert von Jörg Ulrichs umgebauter Bandsäge, habe ich mir auch erstmal so ein "günstiges" Teil von Güde angeschafft (MBS125V mit einstellbarer Drehzahl und 400W Motor, ausreichend!) und erstmal einfach auf 90° mit Tisch umgebaut, jederzeit reversibel und wieder normal als Kappsäge verwendbar (4 Schrauben raus)....
    Macht definitiv mehr Spaß als die Flexerei, es ist zwar laut, dünnes Blech rattert/flattert und verschleißt die Zähne gewaltig, aber es ist einfach ein viel besseres Arbeiten!


    Eins der letzten Produkte ist das Messer, das mein Cousin mal begonnen, aber nicht fertig gestellt hatte. Finalisiert und als "Geburtstagsgeschenk" zurückgegeben:


    Allerdings ist die momentane Lust an den Messern eher gering, viel zu tun im Beruf, wenig Freizeit, aber ein paar meiner Bekannten finden derzeit Spaß am Messerbauen und statt der gemeinsamen Touren durch den Wald, werden demnächst wohl noch ein paar "gemeinsame" Messer entstehen. Werkzeugmechaniker, Elektriker, Chemielaborant und ich.... :D
    Und wie mein Schwiegervater immer sagt: Die Erfahrungen nimmt dir keiner mehr.


    Deshalb wartet noch ne Vespa zum fit machen! Kolbenfresser und so... als alter Autoschrauber bestimmt ne gute Sache, PK50XL, 4-Gang Handgurke :D
    Stufe 2 kann gezündet werden.

  • Hi Leute,
    wie das so ist, erst denkt man, man hätte keine Lust, aber es zieht mich immer und immer wieder in die Garage, dort wird dann alles vergessen, Raum, Zeit, nur noch MESSER! Gäbs keine Handys und nen Job würd ich mir da vermutlich n Feldbett aufstellen, irgendwann nur noch n Skelett sein weil Essen und Trinken Nebensache wird…….
    Inzwischen habe ich mir nach den mehr oder weniger mäßigen Ergebnissen einer Klingenlogoätzung insb. an C-Stahl dazu entschieden, mir einen Satz Handschlagstempel zu gönnen.
    Das ist einfach praktikabler für rostenden Stahl, denn wenn sich der Abtrag in den Schablonen festsetzt, brennen diese bei der Ätzmethode mit Netzteil / Elektrolyt / Filz ziemlich gerne mal durch. Aus mit Dauerschablone! Für rostträgen Stahl geht’s viel besser! Seis drum


    Zum Logo oder dem Name, den ich den Messern gerne gebe ziemlich einfach:
    - Mein Nacnhame ist Paul, die Messer sind aus Stahl, meine Schwester gab den Anstoß: PAULSTAHL
    - Das Logo ist eine Forke / Dreizack, das soll einen Schwenk zu meinem seit nunmehr über 17 Jahren bestehenden nickname satanos (Quake und UT lässt grüßen) geben und allgemein, meiner doch manchmal etwas anstrengenden bis fordernd-herausfordernden „teuflischen“ Natur ;)


    So sieht es dann aus:




    Die Stempel kommen von der Fa. Hopbach in Solingen, die Schablonen fürs Ätzen von Fa. Schilling. Absolut meine Empfehlung wenn es um sowas geht!
    Entstanden ist es über einen Arbeitskollegen meiner Frau, der in seiner Freizeit zeichnet, vorwiegend technisch definierte Sachen, klare Linien…. Habe dazu auch schon gehört „oh ein Dreizack“ „sieht aus wie Maserati“ aber letzten Endes schmücken sich sehr viele Marken, wie auch Länder, Institutionen und Einheiten damit und es ist an sich im Detail ein absolut eigenständiges Design, das es so definitiv noch nicht gab! MEINS! :D Und ich mag es!


    Davon abgesehen, die Bandsäge ist tatsächlich eine der besten Investitionen nach dem Bandschleifer und dem Härteofen, das Sägeband gibt’s in einer 8/12 Zähne-Stufung pro Zoll und damit funktioniert das sowas von gut egal ob dünner oder dicker Stahl, die Säge sägt schweißfrei. Konturen ausschneiden ist zwar laut, aber kein/kaum Staub und viel weniger Nacharbeit am Bandschleifer!
    Da meine Interessen momentan aus verschiedenen Gründen mehr indoor liegen und meine Hohlschliff-Versuche an weichem Material kräftig schief gegangen sind, sind mir aktuell Küchenmesser ein bischen Lieber. Dazu gab es ein paar Überlegungen und Recherchen, viele Menschen schleifen diese aus dem harten Material raus, also nach dem Härten.
    Insbesondere in den USA wohl gängiger als hier (z.B. Entrek gibt’s n 4 teiliges Video), weil man einfach die Arbeitsschritte bei C-Stahl nur einmal macht und nicht vor- und nach dem Härten. Man kann den Schliff auch nach dem Härten noch bestimmen, einseitig, beidseitig, Oberfläche – egal!
    Also hier mal wieder, ich will immer weniger machen, aber mit der Bandsäge geht das am laufenden Band, ne weitere Ladung aufgelegt, bei den Kochmesserdesigns in verschiedenen Längen 100mm / 145mm / 180mm Klinge bei 1,6mm / 2,1mm und 2,55 bzw. 3,0mm Stärke eine kleine Serie gemacht. Alles Versuche in 1.2842, Danke Recknagel, für deinen Resteshop ;). Den 1.2842 finde ich aus mehreren Gründen gut:
    Günstig für meine Übungsstücke, kann ihn selbst härten, er verzieht sich sehr wenig, die Rostanfälligkeit ist zwar da, aber mit dem teilweise gewollten ausbilden einer Patina (nach dem Benutzen einfach mit dem Schnittgut wie z.B. Möhren, Äpfel, Birnen, Orangen usw. ein bischen „wirken lassen“) gibt es schöne Farben und eine tatsächlich Reinigungs- und Nutzungsstabile schöne Patina!
    HSS-E Bohrer sind auch definitiv meine Empfehlung, wenn es um das per Bohrloch zu erleichternde Materialabtragen an den Griffen geht. Die interessiert das einfach nicht, arbeiten schweißfrei und bleiben viel länger scharf als HSS-G…


    Die „Dicken“ grob vorgeschliffen, den Rest so in der Kontur gelassen. An den Teilen will ich einfach ein paar Gegenüberstellungen ausprobieren wie Flachschliff voll bis oben mit einfacher Schneidfase gerade, halb hohen Flachschliff mit ballig hochgezogener Sekundärfase und einen ein- bis beidseitigen Hohlschliff oder Kombinationen aus den vorgenannten.
    Nach dem Härten ist dann die erst-Verschleifung erfolgt, hab das am Möhrentod bereits geübt, man muss dazwischen kühlen, ist kein Thema, Härteverzug passe, Oberfläche nur noch 1x auf Finish bringen, keine Verzunderung….
    Erste Ergebnisse in 100 und 145mm gibt’s schon fast, das kleine hat auch schon einen Griff und wurde heut getestet:






    Wie man sieht, mit Patina, grünem Griff (Absprache mit meiner Frau, die Kochmesser haben das fast alle bekommen) und ziemlich bestialischem Penetrationsvermögen bei guter Flexibilität!


    Wenn ihr euch mal fragen solltet, was ich mit den ganzen Messern mache….: Üben und Testen! Ein paar habe ich selbst in Rotation, zum Nutzen und für Tests, da passiert dann auch mal sowas mit:




    Also, Test muss sein! Von den vorherigen Kochmessern hat auch schon eines heftig gelitten, Video müsst ich mal hochladen…. Vom Durchbrechen.
    Ein paar konnte ich, wie das im letzten Beitrag schon verschenken, an Menschen, denen ich eins schenken will! Das ging innerhalb der Familie, jetzt schon über die angeheiratete Familie, in den Bekannten- und Kollegenkreis. Das was jetzt den weitesten Weg hinter sich hat, ist die Woche in Rumänien angekommen!
    Messer machen ist für mich sowas wie für andere Meditation, oder so. Der Ausgleich zum Schreibtisch ;) Wären es keine Messer, wär es sicher etwas anderes…. Aber das macht mir am meisten Spaß!
    Jetzt kommt Urlaub (weg…..) und dann kommt…. ;) Keine Ahnung :D Weitere Messer aus dem Keller!
    Hoffe ihr hattet ein bischen Spaß! Ich geh dann mal in den Keller………………… :P

  • Seit dem letzten Beitrag war ich 4x in der Werkstatt. Zweimal davon in Spätschicht (bis nach Mitternacht ïŠ )
    Ab und zu kommt mein Katerfreund mal vorbei, weil er weiß, dass ich immer was im Rucksack habe :D


    Aktuell ist es ein ständiges auf und ab, mal Messer, mal Lust, mal keine Lust. Habe von nem guten Freund ein Stück Titan bekommen und ein bischen herumgebastelt. Herausgekommen ist dabei bisher ein original Paulstahl Siegelring, zwei Bierosaurus Rex und eine Art Schmuckanhänger. Titan ist ein ganz schön ätzendes Zeug, Materialmord, wenn es sich entzündet hilft nur die Schweißerbrille:





    Die Sachen sind soweit alle von Hand zu Fuß herausgearbeitet. Die größte Herausforderung ist dabei beim Ring das äußere Runden, sowie das Stempeln gewesen. Einmal falsch angesetzt und drauf -> Schrott!
    Der Bierosaurus hat viel Bier gekostet… :D


    Außerdem gabs ein paar weitere Fertigstellungen und auch Kydexscheiden. Das im letzten Beitrag gezeigte kleine Kochmesser hat jetzt 2 große Brüder bekommen. Ein paar der Kleinen Messer wurden auch geschliffen. Das etwas längere mit dem hellbraunen Griff find ich grottenhässlich :X. Sieht aus wie nach 50J aufm Dachboden wiedergefundenes Landsknechtmesser..... Voll der Fehlgriff als Griffmaterial :/
    Laminatcarbon ist scheiße!






    Das wars soweit, schönen Feiertag!

  • Genial! Macht echt Laune deine Sachen zu sehen und zu lesen was du so alles machst!
    Respekt für deinen hohen Output - du bist sogar noch schlimmer als ich zu meinen Anfangszeiten ;)


    Weiter so!!


    Gruß, Martin.


  • Respekt für deinen hohen Output - du bist sogar noch schlimmer als ich zu meinen Anfangszeiten ;)


    Hey Martin, Danke für deine Worte :)
    Dein Tisch in Schaafheim war aber ganz und garnicht von schlechten Eltern! Bei mir sind viele Messer drunter, die einfach noch nicht gut sind, oder - noch nicht so gut, wie ich es mir vorstelle...


    Hatte zwischenzeitlich auch wieder n paar Tage (schön wärs, Abende...) in der Werkstatt verweilt. Mal noch bischen etwas anderes, messerfremdes dazwischen wie Bremsscheiben am Auto (altes Hobby), Reparaturen etc.
    Manchmal läufts auch ganz seltsam, baue Messer, auf die Formen ich ziemlich gespannt war und/oder bin, klappt dann nicht so wie es soll und schlussendlich bin ich dann vom Ergebnis und mir enttäuscht, schade. Aber eigentlich Teile, für die es nicht lohnt, weiter Energie zu opfern und besser überall verteilen…..
    Wobei, wie du sagst, kann das auch am Output liegen. Kann auch mal Klingen liegen lassen, damit hab ich kein Problem, aber manchmal ist der Wille wohl doch etwas stärker als die Erfahrung. 8|


    Erstens kommt es anders - zweitens als man denkt. Und von daher, vom Fokus der Kochmesser gerade ganz weg…..
    Hab mich an ein Beil herangewagt, 8mm stark, derzeit noch in Roh, der Bart muss ein wenig ausgedünnt werden, die obere Kante wird gerade und nicht im Feuerwehraxt-Stil. Der Griff wird im unteren Segment mit 4 Senkkopfsschrauben in 5 oder 6mm starkem G10 sein, im oberen Segment wird der blanke Stahl der Griff sein, vielleicht mit gerundeten Kanten, mal sehen. Aufgrund der Macken und einer neuen Möglichkeit wird das Beil noch geplant, geht leider nicht von Hand zu Fuß am Bandschleifer. Ziemlicher Klotz das Ding, vielleicht zu schwer :/



    Davon abgesehen, wers schon gesehen hat (im Thread hier: Microtech Socom Alpha) hat mich ein Gedanke nach feststehenden Socoms ereilt, der umgesetzt wurde. Bis dato mit einem "neu entdeckten" 400er Band gefinisht, von dem ich dachte, es sei scheiß und in die letzte Ecke gehängt habe. Status auch ohne Griffe. Eins ist 4mm und geschliffen, das andere 4,7mm mit Walzhaut, was vermutlich in Eisen3-Chlorid verdunkelt wird. Eines hat eine unschöne Macke am Finger Guard - ärgerlich :/ Woher <- ???????? i don’t know





    Was lange liegt, wird manchmal auch gut? Ein etwas länger hier herumliegendes Messer, mit ersten Gehversuchen an Kydex und Ätzen der Klinge, vielen unschönen Flecken und stellen kam mir dazwischen, das habe ich nach- und wieder aufgearbeitet. Dazu gibts ausnahmsweise (mäßiges) Filmdmaterial :) - So langsam läufts besser.
    https://youtu.be/CeEuI5v3yJk


    Erst gestern frisch gehärtet, mit einem „Nachhärteversuch“, da ich mich im Dünnblechbereich noch ein wenig weiterentwickeln muss, mit mehr Temperatur um Verlust auf dem Weg vom Ofen ins Öl auszugleichen. Unspektakuläre, schwarze Klingen, manchmal machts auch knack! Klar- ärgerlich, aber ohne Härteprüfgerät eine der wenige Möglichkeiten (nebst einer Prüffeile o.ä.) mal zu sehn, ob Ansprunghärte da is!


    Heute hatte ich unerwartet einen Gastarbeiter, mein guter Freund kam vorbei um sich auch ein Messer zu bauen. Find ich schön, da viele meiner Freunde früher oder später doch ein ausgeprägtes Interesse an dem Messerbau entwickeln und doch alle durch unsere Wandertouren und meinen Wahn sehr affin und anfällig sind ;) . Es wurde dann eine fertige, noch da gewesene Skandiklinge (anfänglich, nach Bandkontakt nichtmehr :D ), die er nach seinen Wünschen farblich gestaltet und die größten und gröbsten Arbeiten am Griff gemacht hat. Scheide kommt von mir - für was so ein Schlagstempel doch alles gut ist. War sicher nicht sein letzter Besuch! Kleines Erfolgserlebnis zur Nachtschicht!





    Und zu guter letzt, die Werkstatt wurde noch ein wenig umgeräumt, bald entsteht eine große Freifläche in der Mitte –

    vielleicht für ne Werkbank ? :love:


    Enjoy!

  • Mann hast du viel Platz :), schön den Verlauf mit zu bekommen, Respekt! Ich wollte mich ja auch mal drann wagen eine Strecke zu erstellen jedoch komme ich einfach nicht dazu. Ich hab schlicht keine Zeit.
    Darum finde ich es toll beim ersten Kaffee in Früh wenigstens deine Sachen mit zu verfolgen.
    Weitermachen! :)


    lg
    Stefan

  • Mann hast du viel Platz :), schön den Verlauf mit zu bekommen, Respekt! Ich wollte mich ja auch mal drann wagen eine Strecke zu erstellen jedoch komme ich einfach nicht dazu.


    Hey Stefan - danke! Auch großen Respekt an deine Arbeiten, die habe ich so noch garnicht wirklich mitbekommen, da das ein wenig "vor meiner aktiven Zeit" hier war!
    Deine Werkstatt ist klein - aber sicher fein und so wie es aussieht, deine!


    Dort wo ich werkele ist eben immer noch Schwiegervaters Garage und Schwiegervaters Zeug -seine (unsortierten und chaotisch verteilten) Sachen und Werkzeuge sind da, ab und an gehts auch mal nicht, weil andere Menschen am arbeiten sind! Und jedes Mal dort hin fahren, heim fahren, ein Keller, im eigenen Haus wär schon echt schön :love: ;( 8o

  • Das stimmt Dennis, ist wirklich meine, kleine, feine, alles hat halt so seine Nachteile aber auch Vorteile, ich find deine cool! :)
    Bin schon auf deine weiteren Sachen gespannt, ich komme wegen meinem Nachwuchs MOMENTAN (:D hoffentlich) leider nicht allzu oft in die Werkstatt, darum ist dein Thread eine sehr gute Ersatzbefriedigung (ach du K*cke :D ).
    :thumbup:

  • Auch wenn ich nicht alles kommentiere, ich lese immer allles durch. Und ich sehe bestätigt, was ich von Anfang an schon gesagt habe. Dennis wird immer besser. Und das mit großen Schritten.


    Das Talent ist da, das technische Verständnis. Ein gehöriges Maß an Fachkenntnis was Metallbe- und verarbeitung angeht. Und ein gutes Auge, was Details angeht.


    Was mir sehr gut gefällt ist folgender Umstand:
    Früher hat Dennis teure Custommesser kritisiert, wenn sie in seinn Augen Mängel hatten. Kleinere Ungenauigkeiten, die anderen nicht auffielen oder icht wichtig waren.
    Das wurde dann auch schon mal als übertrieben pedantisch bemängelt. (Nicht in diesem Forum ;) )


    Jetzt trachtet er danach, es selber besser zu machen und setzt dabei den gleichen Maßstab an für sich selbst.


    Ich finde diese ganze Sache höchst spannend und sehr inspirierend.


    Beste Grüße,
    Andy

    Member of the "outer Bunch..."

  • Sehr cool deine Leidenschaft, du schreibst das landknechtsmesser sein grotttenhässlich ich find das richtig geil das ist mir gleich ins auge gefallen schon wegen des griffes. Hast du mal ein paar Angaben dazu.
    Und bevor du es umbaust oder schrottest würde ich ihm Asyl geben. :D


    Lg Christian

    Nachricht aus Utopia

  • Sehr cool deine Leidenschaft, du schreibst das landknechtsmesser sein grotttenhässlich ich find das richtig geil das ist mir gleich ins auge gefallen schon wegen des griffes. Hast du mal ein paar Angaben dazu.


    Danke !!!


    Das Messer ist insgesamt 290mm Lang, davon entfallen ca. 180mm auf die Klinge und ca. 110mm auf den Griff. Klingenstärke 2,1mm oben mit Walzhaut, am Schliff ist es derzeit noch einseitig handsatiniert, bekommt aber vermutlich wieder nen Maschinenschliff, wird sich auch um Bereich um 0,2mm an der Schneidfase einpendeln. Das Griffmaterial ist ein unbekanntes, nicht sehr schweres Holz aus meiner Grabbelkiste, auch wie Wenge gebürstet und in Alkohol siehts so aus:




    Und bevor du es umbaust oder schrottest würde ich ihm Asyl geben. :D


    Das tut mir furchtbar Leid, denn der Grund für diese Messerentstehung is der 50. Geburtstag eines guten Freund & Arbeitskollegen. Habe ihm das Messer gezeigt, natürlich auch dazu gesagt, dass ich es hässlich finde. Ihm gefällts wohl :D
    Außerdem bekommt er noch ein Bird+Trout für die Angelei dazu! Vielleicht ist er auch nur froh, endlich eines zu haben? ?( :S

  • Schade, da wird sich dein Freund freun. Ich find es wie gesagt Klasse und das Holz sieht gebürstet super aus.
    Mach weiter so. Macht Spass dir. Zuzusehen




    Lg Christian

    Nachricht aus Utopia

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