Halli hallo,
seit längerer Zeit will ich auch mal wieder was "Sinnvolles" beitragen Ergo habe ich mir eine Jacke gekauft und will euch meine ersten Eindrücke schildern.
Vorgeschichte:
Es kommen immer mehr die „Naturjacken“ (Loden, Baumwolle) zurück und LowEndDs Review über die Tilak Loke hat mich neugierig gemacht, was diese Stoffe können. Bisher habe ich x-Hardshell-Jacken (Arcteryx, TNF, etc.) und noch ein paar Softshell-Jacken (JW, Schöffel, Millet, etc.), teils mit Gore-Membranen, teils mit den hauseigenen Membranen/Beschichtungen. Mit diesen bin ich bisher sehr gut gefahren, aber manchmal will man ja was Neues ausprobieren bzw. die Lust ist geweckt.
Wieso habe ich mir dann nicht die Tilak Loke gekauft?
Naja, der Preis ist schon recht ordentlich und so ganz war/bin ich noch nicht sicher, ob ich so viel Geld für eine neue Jacke ausgeben möchte. Ergo war ich auf der Suche nach einer Alternative und bin auf die Tatonka Dorum Jacke gestoßen. Diese war wesentlich günstiger und vereint (wenn sie hält was sie verspricht) die Vorteile der Baumwolle mit den Vorteilen von synthetischem Material. Zumal sie auch eine Maschinenwäsche verträgt (großer Vorteil beim Matschklamotten und Schlammschuhen auf den Schultern), was die Ventilen Jacken wohl nicht abkönnen.
Das Material:
Die Jacke ist quasi ein Hybrid/Zwitter, denn sie besteht aus einem EPIC by nextec (http://www.nextec.com/technology.html) Bereich und einem T-Vent 3L-Bereich (http://www.tatonka.com/Service/Materialinfo), welcher im Schulterbereich angebracht ist. Kurz zusammengefasst: Die Baumwolle wird quasi mit Silikon ummantelt, was den Bereich winddicht, wasserdicht und schnelltrocknend werden lässt und die stärker beanspruchten Schultern werden mit einer nonporösen PU-Membran ausgestattet. Gerade diese Verstärkung war es, die mich besonders neugierig gemacht hat, denn obwohl ich nicht die großen Rucksäcke (30 Liter aufwärts) täglich trage, so trage ich doch nahezu täglich unsere Tochter auf den Schultern
Die Reißverschlüsse sind von YKK, aber nicht wasserdicht. Dafür sind diese mit dem EPIC-Material hinterlegt, obwohl sonst die Taschen aus einem Netzfutter bestehen.
Von der Haptik macht der Baumwollbereich einen sehr guten EIndruck. Er fühlt sich sehr weich an und man hat nicht das Gefühl, irgendetwas "Plastikmäßiges" in der Hand zu haben. Anders natürlich der T-Vent 3L Bereich. Dieser fühlt sich aber nicht wie Gore-Tex Paclite, sondern vielmehr wie das N40p Gore-Tex 3L meiner Arcteryx Zeta AR an. Ergo würde ich sagen, dass es zu den robusteren Materialien gehört.
Die Ausstattung:
Die Jacke verfügt über 3 außenliegenden Taschen. Eine Brusttasche, sowie zwei Seitentaschen. In die Brusttasche passt locker ein Smartphone der 5 Zoll Klasse und in die Seitentaschen passen jeweils locker die Geldbörse (vorsicht...eine Männergeldbörse ist gemeint ), sowie Handschuhe und Schlüssel. Damit ist meiner Meinung nach auch genug Stauvolumen vorhanden. Aber Achtung: Die Taschen sind aus einem Netzgewebe Ergo bitte keine nassen Gegenstände reinstecken und wundern, wieso die Jacke nicht dicht hält.
Des Weiteren verfügt die Jacke über eine nicht verstaubare Kapuze, die sowohl durch zwei Zipper vorne als auch einen am Hinterkopfbereich gut eingestellt werden kann.
Die Ärmelabschlusse sind durch einen sehr langen und somit ausreichenden Klettverschluss abscchließbar.
Der Bund kann durch Zipper enger gemacht werden, welches auch gut funktioniert.
Die Passform:
Ich bin rund 165 cm groß, wiege rund 68 kg und trage grundsätzlich Größe S in den Oberteilen/Jacken. Also habe ich mir die Jacke auch in Größe S bestellt. Ich würde sagen, dass auch Personen diese Größe tragen können, die rund 172 cm groß sind und nicht viel voluminöser sind, denn die Jacke geht mir schon über den Allerwertesten und bei den Ärmeln habe ich noch jede Menge Luft Nichtsdestotrotz passt mir die Jacke gut und ich kann locker meine Helly Hansen Sunne Isulation oder meine Arcteryx Atom LT (Hoody auch) drunter ziehen. Sogar meine Helikon Tex Malamute Weste konnte ich noch drunter ziehen, aber dann wird es schon enger
Bzgl. des Wetterschutzes finde ich ebenfalls gut, dass der Kragen recht hoch schließt und wenn man die Kapuze zuzieht, dann hat man ein relativ geringes Gesichtsfeld, welches der Witterung ausgesetzt ist. Die Kapuze kann meiner Meinung nach gut eingestellt werden, jedoch muss ich den Kragen ein wenig öffnen, um sie auf- oder absetzen zu können (kann aber bei anderen durchaus anders sein).
Die Verarbeitung:
Ich konnte bisher nur einen Mangel feststellen: Die Festhalt-Schlaufe (keine Ahnung wie das Ding sonst heißt) des Kordelzippers für die Kapuze hat sich bereits nach wenigen Tagen verabschiedet. Weshalb kann ich nur vermuten: Tragen der Tochter auf den Schultern mit Hin und Her rutschen. Ansonsten entsteht da ja kaum eine Beanspruchung und 2-3x die Kapuze einstellen sollte es aushalten. Wie dem auch sei, dieses ist für mich kein Reklamationsgrund.
Alle Nähte sehen sonst soweit gut und gerade aus, die Reißverschlüsse gehen sehr leichtgängig und auch Fäden stehen keine ab. Naja, bei rund 200,--€ Regulärpreis würde ich das auch erwarten wollen.
Des Weiteren sieht man nach einigen Tage feine weiße Fäden auf der Oberfläche der Baumwolle. Was das für Fusseln sind, das weiß ich nicht. Evtl. Baumwollfasern oder Silikon…keine Ahnung.
Gleich geht´s weiter...