Fachfragen zu Eisen3chlorid

  • Mal eine Frage was für ein Gefäß nimmt man zum ätzen und wie wird nach dem ätzen die Säure entsorgt.


    Lg Christian

    Nachricht aus Utopia

  • Moin Moin.


    Am besten ein Becherglas ansonsten geht aber auch eine Plastikschale.
    Habe es immer zurück in die Flasche gefüllt und beim Wertstoffmobil abgegeben.

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    aL1en

  • Eisen3chlorid ist eigentlich eine ziemlich harmlose Sache*. Es ätzt ein wenig und dünstet etwas HCl aus. Die Entsorgung (sofern überhaupt notwendig - einfach wiederverwenden!) ist auch recht unproblematisch - Man verwendet es unter anderem zur Wasseraufbereitung... Niemand macht sich Gedanken darüber Natriumhydroxyd (In Verbindung mit Alu als Rohrfrei) in den Siphon zu kippen obwohl das eher noch problematisch ist als Fe(3)Cl. Nur genügend Wasser nachspülen. Ich gehe mal davon aus dass es nicht um mehrere Liter 40%iger Lösung geht... Wenn doch - wende Dich an die Stadt.
    Ich rate dazu die Lösung nicht eintrocknen zu lassen. Die Flecken sind ähnlich hartnäckig wie guter Lack und man bekommt sie eigentlich nur mit konzentrierter Salzsäure vernünftig weg.



    Gruß


    Daniel



    *Grundsätzlich ist jede Chemikalie zu behandeln als wollte sie einen umbringen. Treffe entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wie Du's in der Schule gelernt hast. Beachte bei meinen Ausführungen dass ich Kiloweise mit wirklich, wirklich gefährlichen Chemikalien arbeite und daher meine Gefahreneinstufung möglicherweise etwas ... perspektivisch verzerrt ist.

  • Gebrauchsfertiges EisenIIIChlorid bekommst Du z.B. bei Conrad, da gibts gleich die passenden Schalen dazu.


    Ansonsten ist soweit alles gesagt, außer dass das Zeug wirklich fiese braune Flecken auf nahezu allem verursacht, mit dem es in Kontakt kommt. Also am besten Handschuhe und Kittel / Schürze und entsprechende Unterlage. Ich ätze in der Kunststoffschale und hatte schon öfter hübsch braune Flecken an den Fingern (trotz aller Vorsicht).


    Für Anfänger reicht es, kalt zu ätzen. Wenn Du das ganze steigern willst, kannst Du Eisen-III-Chlorid auf 6ß Grad erwärmen, dabei aber auf eine ordentliche Absaugung achten.


    Den Rast einfach wieder zurück in die Flasche kippen. Anonsten in die Spüle und ordentlich Wasser hinterher.
    Sollte die Restbrühe in der Flasche nicht mehr stark genug sein, kannst Du die mit HCl "auffrischen".
    Also eigentlich keine Notwendigkeit, irgendwas zu entsorgen.

    Mir langt's, dass i woaß, dass i kannt, wenn i woin dad.

  • Ich ätze kalt in einer alten frischhalte Dose oder heiß in einer ofenform aus Glas die ich im Grill erwärme.
    Das Fe3cl kommt zurück in die Flasche natürlich kalt. Problematisch ist die Entsorgung von eisen-III-Clorid wenn man damit Kupfer geäzt hat dabei bilden sich Giftige Kupfersalze.

    "Wenn du schon kein gutes Vorbild sein kannst, sei wenigstens ein abschreckendes Beispiel"

  • Ich ätze in einem Messzylinder aus Bohrsilikatglas.
    Vorteil: Breiter Fuß - Standsicher, Hohe schlanke Form - Obtimales Füllvolumen, Glas zum Erwärmen geeignet - Topf mit heißem Wasser stellen, Oben eine Umfüllnase - Kein kläckern beim Umfüllen ins Original Behältnis


    Grüße Stefan

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

  • Und wie geht´s nach dem Ätzen weiter ? Wird dann poliert oder nachgeschliffen ? Ich habe die Klinge nach dem Ätzen einfach liegen lassen. Später war sie sehr grob und verkrustet, nicht wirklich schön. Über ein paar Handhabungstips würde ich mich echt freuen ! - ERLEDIGT- Nachbarthread entdeckt ...

    Einmal editiert, zuletzt von rav ()

  • Mach dem Ätzen neutralisiere ich erst mal mit viel Wasser und Spüli damit der Prozess unterbrochen wird.
    Danach gehe ich nochmal mit sehr feinem Schleifpapier drüber und gut is

  • als Mischgefäß benutze ich eine Weithals-Laborflasche aus Plastik in 1 Liter. Diese Flaschen sind bruchunempfindlich und man hat mit einem Liter Fassungsvermögen immer das ungefähre Maß. Sie sind zudem langlebig und halten auch Wärme aus, wobei das bei Eisen3Chlorid nicht so tragisch ist (ich erwärme die Säure immer mit einem selbstgebauten Tauchsieder aus 10 mm Stahl), davon ab halten sie auch die Mischungen mit Schwefelsäure aus, die fast sofort kochen.
    Ansonst besorge ich mit das Eisen3Chlorid aus der Kläranlage, freundlich anfragen hilft.


    Nach dem ätzen reicht gewöhnlich klares Wasser, gebrauchte Flaschen mit etwaigem Inhalt kann man an den bekannten Sammelstellen für Problemmüll abgeben.


    Ich tauche allerdings die Klingen nicht in die Säure, sondern trage die Säure mit einem Pinsel auf, das gibt irgendwie bessere Ergebnisse, vor allem wenn man nass in nass mehrmals überpinselt.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Besser ist die Reaktion beim auftragen mit dem Pinsel weil bei jedem drüber wischen ein teil der Oxidschicht abgetragen wird. Zwischendurch rausnehmen abspülen und abbürsten hilft auch um die Wirkung zu verstärken/beschleunigen.

    "Wenn du schon kein gutes Vorbild sein kannst, sei wenigstens ein abschreckendes Beispiel"

  • Jörg, es wird auch mit dem Pinsel gleichmässig, Voraussetzung ist ein sattes mehrmaliges Überpinseln, wenn es ein bißchen "hakt", also nicht so richtig dunkel wird, einfach ein paar Tropfen Wasser auf die Klinge und das Eisen3Chlorid reagiert ein wenig aggressiver.


    Es geht auch sehr gut wie mein -freeyourminds- schreibt, nur bekomme ich die wenigsten Klingen in eine Literflasche mit der Säure.


    Beim Pinseln muss man naüturlich aufpassen, dass die Borsten die Säure nicht durch die Gegend spritzen und wohin das "Zeug" läuft, weil es, wie schon geschrieben wurde, überall seine Wirkung zeigt.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Klar du baust ja auch mit Vorliebe Messer a la: "das ist doch kein Messer, das ist ein Messer." :D


    Ich wollt eigentlich nur erklären warum die erzählte Wirkung so besser ist.

    "Wenn du schon kein gutes Vorbild sein kannst, sei wenigstens ein abschreckendes Beispiel"

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