Es ist ja eigentlich schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Aber mich hat das Thema auch schon genug Zeit & Geld gekostet, daher mal meinen Senf dazu.
Jede Uhr wird früher oder später gewartet werden müssen. Ich habe ca. 10 Jahre eine ProMaster Quarz mit Batterie getragen. Nach ca. acht Jahren mussten die Kontakte gereinigt werden, da über die diversen Batteriewechsel eben doch ein wenig Staub und Feuchtigkeit ins Gehäuse kommen und ihr Werk verrichten.
Langfristig ist eine Mechanik da sicher sinnvoller, da die tatsächlich repariert werden kann. Ein defektes Quarzwerk wird einfach ausgetauscht und wenn der Hersteller das nicht mehr liefern kann ist's eben vorbei.
Nun kurz zu den Modellen und meiner persönlichen Historie:
Angefangen hat es mit der besagten ProMaster Quarz. Die kann alles was sie soll und war ausreichend robust für alles einschließlich Wehrdienst.
Meine erste "richtige" Uhr war eine Sinn UX: Zu groß, zu schwer und dank Ölfüllung nur von Sinn exklusiv zu warten.
Also Sinn EZM 3: Perfekte Größe, sehr robust und akzeptable Gangwerte. Aber Dank Ar-Füllung nur von Sinn exklusiv zu warten. Und wenn deren Anspruch an die Gangabweichung großzügiger ist als deiner, siehst du halt alt aus. Die recht dünnen Zeiger sind übrigens der Leuchtstärke / Nachtablesbarkeit nicht wirklich zuträglich.
Also Seiko. SKX173, von Rob bei monsterwatches.nl mit einem 6R15 Werk gemoddet und von mir mittels Youtube-Tutorial feinreguliert auf mein Trageverhalten. (Das persönliche Trageverhalten spielt leider eine Rolle. Am Arm hat sie eine Abweichung von ca. 10 sek/Woche, liegt sie 2-3 Tage weicht sie mehr ab.) Thema Liegezeit: die Gangreserve des 6R15 ist übrigens spürbar länger als beim ETA2824.
Das 6R15 ist ein leicht modifiziertes 7S26 und das ist millionenfach im Umlauf. Ersatzteile wären also nicht wirklich ein Problem.
Die Seiko hielt bisher alles aus: Flintenschießen, Preßlufthammer, Motorradfahren und diverser anderer Unfug den man mit einer Mechanischen eigentlich nicht macht.
Und weil die Schweizer ja angeblich die besseren Uhren sind, hatte eine Tudor Pelagos mal ein kurzes Gastspiel. Groß, kantig, Gangreserve so kurz wie beim EZM3 (logisch) und einer der kastenförmigen Indizes fiel auch mal raus. Wurde zwar problemlos vom Tudor-Service gerichtet, aber trotzdem.
Die schmerzliche Tatsache: Die Ganggenauigkeit der Tudor lag auf dem Niveau des 6R15 und beide waren genauer als der EZM3.
Unterm Strich bekommst du bei Seiko das beste Preis- / Leistungsverhältnis. Bzw. die können alles was andere mit großem Hype versehen auch.
Als Souvenir habe ich mir noch die Seiko Shogun (SBCD007) gegönnt. Die hat das 6R15 schon Standardmäßig verbaut und auch sonst alles was das Herz begehrt. Nur für meinen Geschmack leider einen Tick zu groß...
Übrigens baut Seiko schon seit 1881 Uhren und damit länger als mancher renommierte Hersteller aus der Schweiz. Was ein Inselstaat, der sich als seefahrende Nation versteht, für Erfahrungen zum Thema Taucheruhren hat liegt auf der Hand.
Ein kleiner Geheimtip wäre noch die Archimede Sporttaucher. Wobei ich mit der leider keine persönlichen Erfahrungen habe.