Review Behring made Technical Bridger

Moin Moin!

Komme endlich nochmal dazu etwas zu schreiben.
Habe mal einen Schnibbeltest mit meinem Behring Made Technical Bridger gemacht.

Hier schonmal die Specs zum Messer:

Stahl: S7 High Carbon
Gesamtlänge: ca. 21,3 cm
Klingenlänge: ca. 10,2 cm
Klingenstärke: ca. 0,5 cm
Beschichtung: Cerakote
Griff: G10

Fangen wir an mit der Handlage:
Der Griff kommt ergonomisch geil. Für meine Flosse genau passend. Der Griff gibt mehr runde Kontur als die Bilder wirken lassen. Die Textuierung ist für ein EDC taugliches Messer genau passend. Schöööön weich

Dazu noch ein Bild mit ein paar anderen <12cm Messer im Vergleich.

Begonnen hab ich mit dem, was eigentlich am meisten passiert - Pappe und Karton schneiden

Das Messer hat einen leichten Hohlschliff und geht wie Butter durch Pappe. Es ist sau scharf! Die Schnibbelei mit einzelnen Bögen frei gehalten ohne Unterlage ist kein Problem. da hakt nichts. Jeder kennt es, wenn man einen Karton an der Kante entlang nach unten schneidet und sich irgendwann ein Papierwulst an der Innenseite bildet - hierbei nicht!

Weiter ging es dann mit Kunststoff. Habe einfach mal diese Noppenfolie aus einer Verpackung aufgerollt und wie eine Wurst geschnitten. Absolut kein Problem!
Danach ging es dann an einen Ast getrockneter Birke. Trotz 5 mm Stärke lässt es sich hervorragend filigran führen. Nimmt man es dann am Griffende, dann taugt es auch für kleinere Hackerei. Der leichte Hohlschliff dringt ordentlich ein und erzeugt brauchbare Chips.
Im Anschluss habe ich noch ein Stück statisches 10 mm Kletterseil auf der Unterlage klein gemacht.
Dem Messer und seiner schärfe hat das nichts ausgemacht.

...weiter ging es dann mit dem Test, der meiner Meinung nach am heftigsten war. Es war recht viel Kraft nötig, aber das Messer hat nichts ausgerissen und sauber geschnitten als es der Lappenrolle an den Kragen ging. Erwähnenswert: Die Hand freit sich immernoch über nicht vorhandene Druckstellen oder nervige Kanten.
Auch der filigrane Teil im Anschluss hat gut funktioniert. Beeindruckend!

Nun kam es zu einem Härtetest für Spitze und Beschichtung:

Dose öffnen, Hobo Grundform stechen, Falz durchtrennen und mit der Spitze ins Blech...

Die Beschichtung hat dann (wie man sieht) gelitten. Sie ist nicht vollständig ab, jedoch hat sie für so manchen nun in der Ästhetik versagt Mir gefällts

Ansonsten ging alles bombig.

Dose Teil1:

Dose Teil 2:

Nach dieser Aktion dann der Test mit der Papprolle...
Messer war mal schärfer, aber hätte nicht erwartet, dass es noch so gut geht. Schäden an der Spitze oder Klingenausbrüche gab es nicht.

Auch eine Zeitung war noch möglich, jedoch war es schwierig einen Anfang zu finden. Hat aber noch sogerade geklappt. Rasiert hats nicht mehr...

Habs dann im Anschluss mit Politur behandelt. Dann ging es übers Leder und im Anschluss mit ein wenig Öl weiter. Eigentlich hätte ich direkt den Sharpmaker genommen, aber man hört ja immer wieder wie effektiv ein Leder bei diesen Stählen ist...

Dann noch die letzten Bilder...

Hab mir ne Sheath von Messerdepot nach eigenem Entwurf machen lassen. Nein - der haken dient nicht zum Öffnen einer Flasche. ich trage die meisten Messer lose in der Hosentasche. Zieht man es raus, dann hakt man den Haken über dem Taschenbund ein. Während man mit dem Messer hantiert rutscht die scheide nicht zurück in die Hosentasche. beim wegstecken dient das Teil als Widerlager. Ist das Messer eingerastet, dann hebt man es mit Scheide einen hauch raus und lässt es wieder komplett in die Tasche

Messer hat nun Gebrauchsspuren.

Fazit:
War ewig ein Anhänger der modernen Wunderstähle. Konstruktionen mit filigranen Spitzen wollt ich nicht. Nachdem meines, wie auch weitere Strider Mk1 (thin stock hollow grind) starke Ausbrüche hatten, wollte ich selbst von leichten Hohlschliffen nichts mehr wissen.
Insbesondere das Alaskan hat dann draußen überzeugt. Behrings O1 mit einfachster Nachschärfbarkeit, bei kaum spürbarem Verlust in der Schnitthaltigkeit gegenüber den pulvermetallurgischen Stählen hat mich bereits länger fasziniert. Die Technicals scheinen bei gleichen Parametern gehärtet zu werden. Bin wiedermal erstaunt. Die Cerakote Beschichtung hält nicht wie die ZrN Beschichtung von Spartan. Aber sie reibt auch nicht vollständig ab. Die Schleifkerbe sollte Behring minimieren oder ganz weg lassen. Bei diesem Messer stört sie mich nicht unbedingt, aber ohne wäre es schöner.
Das Bridger ist ergonomisch top. Es hat im Vergleich zum Phrike einen voluminöseren Griff und das finish ist präziser. Die beiden liegen in meiner Wahl des Lieblings EDC gleich auf, da sie unterschiedliche Tragebereiche bei mir erfüllen.
Das Behring Fieber hat mich gepackt. Aufgrund von Ästhetik und Funktionalität!
Danke an G Gear und an Messerdepot!

Hoffe das Review gefällt!
Raoul

Hab gestern ein wenig Holz parat gemacht um den Ofen ans Laufen zu bringen.
Trockene Buche und Birke. Buche glatt und Birke verdreht mit Ästen.
Ging gut. Durch den leichten Hohlschliff dringt der empfindlichere klingenteil recht schnell ein. die Flanken werden dann direkt so belastet, dass gespalten wird und der empfindlichere Teil nicht weiter belastet wird. Auch grobes hebeln funktioniert, da genug Material nach oben vollsteht.
Der Beschichtung hat das Holz weitaus weniger zugesetzt als das Schnibbeln in der Dose.
Die Spitze taugt für leichtes Hebeln, ist aber filigran ausgeschliffen. Im Notfall hat man das Teil dann schnell in ein Tanto verwandelt. Aber der tritt seltener ein, als das Bedürfnis eine feine und scharfe Spitze zu haben

Werde immer mehr per Du mit dem Teil!

PS: Ehe einer Schimpft: Der Hund ist Schussfest und das laute Gehämmere macht ihm nichts

Am Wochenende gings raus.
Hat natürlich Spaß gemacht

Diverse Holz und Hobo Bauten, Kaninchen und Tauben, ne Menge Schnur und Seil...
Sehr empfehlenswert das Teil!