Axt-Gewicht, Wie schwer soll sie sein?!

  • Hey Leute,


    ich würde mir gerne eine Axt zulegen. Ich konnte viele Erklärungen finden wie lange der Stiel bzw. die Gesamtlänge sein soll, jedoch keine einzige wie schwer der Axtkopf bzw. das Gesamtgewicht sein soll.
    Nun zu mir und meinen Anforderungen:
    -Ich will kein kleines Beil oder eine typische "hunters axe"-Länge sondern eine "full-size" also mindestens ca. 60cm Gesamtlänge (an mir gemessen).
    -Da ich sie für längere Touren mitnehmen will, sollte sie natürlich nicht zu schwer sein.
    -Der Kopf soll schwer genug sein, um auch mal ohne Probleme dickere Stämme zu verarbeiten oder sogar Bäume zu fällen.
    -Feinere Arbeiten sollen gerade noch möglich sein, falls es als Messerersatz dienen soll. Hier entscheidet eher die Schärfe.
    -Der Kopf darf natürlich aus rostendem Stahl sein.


    Derzeit hab ich ein Auge auf Hultafors Äxte geworfen. Diese beiden stehen zur Auswahl, aber ihr könnt natürlich auch andere Modelle vorschlagen, von anderen Herstellern.


    Hultafors Hackbeil 850g
    850g Kopfgewicht
    1320g Gesamtgewicht
    66,5cm Gesamtlänge


    oder


    Hultafors Hackbeil 1000g
    1000g Kopfgewicht
    1510g Gesamtgewicht
    70,8cm Gesamtlänge


    Mein Favorit ist die mit 850g Kopfgewicht, was sagt ihr?

  • 1.Kauf dir das Teil mit 850g Kopfgewicht, alles andere macht dich nicht froh, denn deine Entscheidung ist schon gefallen. Ich bestärke dich hiermit im Kauf :D


    2. Meiner Meinung nach ist das zu unhandlich und zu schwer, ich wüsste auch nicht wirklich, was ich damit machen sollte. 70cm im Rucksack nerven Gewiss.
    Ich trage immer die Fiskars SW75 (knapp 26cm Blatt, 130g) und eine Kershaw Camp 10 (254mm, 540g). In 98% der Fälle ist die Säge das nützlichste der beiden, Spalten brauch ich i.d.R. garnichts (solch dickes Holz verwende ich nicht für Feuer, was ich damit bauen sollte, erschließt sich mir auch nicht ganz) und für den reinen Fun-Faktor reicht die Machete allemal! Zur Verunsicherung :)

  • Mir persönlich wäre eine Axt in dieser Dimension auch zu unhandlich und Schwer. Eine Säge und ein Beil bzw eine Machete oder ein Kukri dazu wenns schon fett sein muss und genug. Damit sollte man eigentlich mit jeder Situation fertig werden die einen so schnell heimsuchen kann. Solltest du jedoch unbedingt eine so große Axt haben wollen würde ich mir zum testen eine im Lagerhaus oder Bauhaus kaufen für kleines Geld und mal 1-2 Tage im Wald damit verbringen bevor du jetzt eine Unsumme ausgibst und dich zum Schluß nur ärgerst.


    beste Grüße
    Philipp

    Stand your ground

  • Ich hab mit den genannten Äxten selbst keine Erfahrung, sondern nur mit Gränsfors Forstbeil (Kopf 700g,gesamt 900g, L=500mm) und Amerikanische Fällaxt (Kopf 1500g, gesamt 2200g, L=900mm).
    Trotzdem ein paar Gedanken zum Thema...


    -das Forstbeil hat eine angenehme Grösse, wenn man es unterwegs tragen will
    -es ist recht universell einsetzbar
    -Bäume fällen ist möglich, aber natürlich mehr Arbeit als mit einer Axt, deren Kopf schwerer und deren Schneide länger ist
    -am Boden liegende Bäume zu entasten ist suboptimal, da der Stiel dafür zu kurz ist, der Kopf eignet sich dafür aber hervorragend weil er recht schmal ist
    -Holz spalten geht ordentlich, erfolgt aber wegen des kurzen Stiels am liebsten im knien, schon deshalb kein ideales Werkzeug um Brennholz-Vorräte anzulegen
    -eignet sich noch gut für einhändiges Arbeiten (z.B. dünne Durchmesser liegend spalten, während die zweite Hand das Holz am anderen Ende festhält)
    -wenn der Stiel zu lang ist wird einhändiges Arbeiten sehr schwierig (Gegengewicht) und auch gefährlich (Stiel-Ende im Ellbogen- /Oberkörperbereich)
    -die o.g. Fällaxt eignet sich super zum Fällen und entasten, Spalten nur bedingt
    -wenn man nicht gerade Landwirt, Zimmermann oder Förster etc.ist wird sich höheres Gewicht auch früher bemerkbar machen (eh klar)
    -wenn Du die Äxte nicht vor dem Kauf in die Hand nehmen kannst, simulier die Länge mit etwas anderem und stell Dir vor, welche Arbeiten Du hauptsächlich ausführen willst und versuch es mal (Stock, Dachlatte,...). Dann kann man sehen wo z.B. der Axtkopf landet, wenn man mal daneben haut oder abrutscht, und welchen Aktionsradius man hat.


    Ich persönlich finde es besser, mit dem kleineren, leichteren Beil und dafür etwas mehr Aufwand zu arbeiten (geht mir bei Messern übrigens ähnlich). Bin jetzt aber kein Fachmann, benutze die Äxte nur zum Holzen für die Jagdhütte (3-5 entspannte Tage/Jahr)


    Auf dem Papier würde ich die kleinere von beiden nehmen.


    Gruss

    Some people just need a high five. In the face. With a chair.

  • Moin,


    ich besitze eine Hultafors - Axt mit 900g Kopfgewicht; die Teile sind vergleichsweise günstig,gut verarbeitet und werden auch ordentlich scharf ausgeliefert.Von daher schonmal eine Empfehlung meinerseits.


    Die Frage ist,ob es sich lohnt,so etwas auf einer Tour mitzuschleppen - da würde ich mich fragen,wie oft sowas zum Einsatz kommt und es nicht besser ist,ein kleines ( und leichteres ) Beil mitzunehmen.Das in Verbindung mit der erwähnten Klappsäge sollte normal reichen - ausserdem sieht es ein Waldbesitzer wohl eher ungern,wenn man dort anfängt,Bäume zu fällen.


    Just my two öre... :rolleyes:


    Wie gesagt,das Preis/Leistungsverhältnis der Hultafors - Äxte ist IMO sehr gut !

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Für eine normale Tour bei der man vorhat nur totes oder am Boden liegendes Holz zu verwenden, eignet sich, da stimme ich euch völlig zu, eine Klappsäge und ein solides Arbeitsmesser. Hab ich auch und das ist für die jetzigen Situationen genug.
    Mein Gedanke war auch noch (habe ich zu Beginn leider nicht geschrieben) falls etwas gröberes passieren sollte, soll ich auch ohne Motorsäge in der Lage sein, mir eine Unterkunft zu bauen oder zumindest gut was an Material für den Ofen zuhause verarbeiten können.


    Das heißt, auch wenn ich diese Axt nie mithaben werde, will ich was Solides zuhause haben, aber eben nicht zu schwer falls sie mal mitkommt.
    Manch einer mag dann vielleicht der Meinung sein 2 Äxte wären die bessere Wahl. Eine zum Fällen eine zum Spalten, aber das ist mir dann schon wieder zu viel.
    Gestern hab ich mir aus einem Forumsdeal ein Tarahumara Pack von HPG ergattert und in diesen kleinen Rucksack passt so eine Axt z.B. perfekt. Da passt alles rein, was man zum schnell mal Holz besorgen braucht + Axt.


    Bäume fällen..mir ist klar, dass das nur gilt, wenn die Ausnahme eintritt :D

  • Moin,


    wie immer, gibt es bei Äxten auch keine eierlegende Wollmilchsau...


    Wenn du eine Axt suchst um auch Bäume zu fällen, dann kommst du um ein höheres Kopfgewicht nicht herum. Das ergibt sich alleine durch die Ergonomie und die Physik, alles andere ist eben ein Kompromiss. Daher sehe ich es auch so, dass du lieber 50 euro in eine Säge z.B. Silky Gomboy investierst und dir ein etwas größeres Messer einpackst. Im Zweifel ist sone Säge auch in der Handhabung etwas ungefährlicher...


    Gruß


    Daisetz

  • Bitte genaue Zahlen nennen wenn ihr von "höheren" Kopfgewicht sprecht. Genau deswegen wollte ich hier im Forum einen Thread starten da ich nur "schwer, leicht, viel und wenig, hohes, niedriges" gefunden habe.
    Meiner Meinung nach ist das auch sehr unterschiedlich von Person zu Person. ICH kann mit MEINER Statur mit mehr Kraft einschlagen als Herr/ Frau XY. Selbst wenn er/sie eine Axt mit höheren Gewicht haben. Deshalb ist das relativ.


    Frage:
    Ich habe einen 20-25cm Stamm. Ich kann mit einer Axt umgehen und habe das Gewicht und Größe eines Durchschnitts-Europäers. Also so ca. 1,75 und 70-75kg.
    Welches Axtkopfgewicht würdet ihr wählen?
    1) 0,85kg
    2) 1,0kg
    3) 1,5kg


    Bitte nur Antworten wenn ihr wirklich schon eine Axt mit mind. 1kg oder mehr in der Hand hattet. Viele unterschätzen was das für nen Wumms macht.


    EDIT: Zu Säge und Messer. Eine Tajima Klappsäge und eine komplette ESEE Familie sind vorhanden :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von tacguyxx ()

  • Ich hatte sie ALLE ... (naja .. nicht ALLE, aber zumindest sehr viele verschiedene Varianten von Hultafors, Wetterlings, etc.).


    Und letztendlich empfehle ich zum tatsächlichen ARBEITEN und zum IMMERDABEIHABEN eine Fiskars X10, 45 cm lang, knappe 1000 Gramm Gewicht, wovon 760 Gramm auf den Kopf entfallen.


    Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nahezu unzerstörbar, schärfbar auf Rasiermesserschärfe und damit fällt man auch Mammutbäume, wenn man die entsprechende Zeit und den notwendigen Muskelschmalz aufbringen möchte.


    Ist aber natürlich ein ARBEITSGERÄT und nicht ein stylischer IT - Gegenstand und taugt eher weniger zum bösen "Bushcraft - Image", demonstrativ am Rucksack zur Schau getragen ;) .


    Wenn es unbedingt ein Holz geschäftete Axt sein soll, dann ist auch die Wetterlings Forstaxt sehr gut, wenn auch in meinen Augen zu TEUER !!!


    Hier ein Link: Wetterlings Forstaxt


    Just my 2 cents .. LG., T 8)

    Kämpfen – aber mit Freuden! Dreinhauen – aber mit Lachen!
    Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

  • Danke für deinen Beitrag RealShadow.
    Ich hatte eine Gerber (Original jedoch Fiskars) mit 1kg Kopfgewicht und ca. 45cm Länge. Hab sie aber wieder verkauft da ich eben, wie du sagst, eher auf Holz stehe bzw. schwenke ich immer mehr um zu Leder und Holz. Bis auf Messerscheiden. Kydex bleibt Kydex :D


    Passender Rivale zur Wetterlings Forstaxt ist die von mir bereits vorher erwähnte Hultafors 850g. Die Längen sind auch ident.
    Tendiere daher eher zu Hultafors, da ja sogar das selbe Holz verwendet wird. Kostet weniger als die Hälfte. Win.

  • Solltest du jedoch noch nie das Holz spalten mit der Axt gemacht haben oder etwas gefällt haben mit der Axt würde ich dir eindringlich Übung empfehlen, vor allem weil es nicht ganz so ungefährlich ist. Unabhängig von deiner Wahl. Nicht das du dir gleich wieder weh tust.. :P


    beste Grüße
    Philipp

    Stand your ground

  • Ich hab' noch nicht genau kapiert, was Du wirklich mit dem Teil willst. Aber wenn Du auch an mittlere und dickere Stämme willst, ohne gleich den Wald zu fällen, würde ich eher eine größere Handsäge mitnehmen als ein großes, schweres Beil. Damit kriegst Du auch alles durch, es macht weniger Lärm, und das Verletzungsrisiko ist deutlich kleiner.

  • Ich werfe an dieser Stelle mal die Gränsfors Bruks Forstaxt / Kleines Forstbeil mit 50cm Länge ins Rennen falls Du die bisher noch nicht
    auf dem Radar hattest.
    Es finden sich viele positive Reviews darüber im Netz. Größe und Gewicht in Relation zur Leistung stimmen einfach.



    Gruß
    P.

  • Ich würde es abhängig machen, wie du deine "längeren Touren" machst.
    Bist du zu Fuss unterwegs? Mit dem Kanu, Bike, Offroader?
    Wenn du motorisiert bist: was spricht gegen noch was grösseres? Ich
    arbeite gerne mit einem Kopfgewicht von 1,2 kg. Die muss ich aber nicht
    weit schleppen.


    Aber ich nehme an, dass du zu Fuss unterwegs bist.
    Wenn du viel Strecke hinter dich bringen willst und nur Unterkünfte für den einmaligen Gebrauch baust, würde ich eher aufs Gewicht schauen. 850 gr. Kopfgewicht wären mir da schon zu viel.
    Wenn du mach einem Tagesmarsch eine Holzfällerhütte für einen längeren Aufenthalt bauen willst, weil du da eh länger bleibst, kanns auch etwas schwerer sein. Kopfgewicht bis zu 1 kg ist da auch noch gut transportabel.
    Mit Sägen habe ich in diesem Zusammenhang zu wenig Erfahrung, um darüber einen Kommentar abgeben zu können.

  • Ich bin an und für sich ein Anhänger von Fiskars, allerdings habe ich mittlerweile bei zweien dieser Sägen das Blatt nach einem Klemmer nachhaltig verbogen. Ich bevorzuge deshalb die Bahco Laplander, deren Blatt ist etwas dicker und stabiler, sie wiegt leider auch etwas mehr als die Fiskars, allerdings habe ich mit dem Blatt bisher keine Probleme gehabt.

  • Danke für den Tipp mit der Säge, aber es wurde schon 1-2 mal erwähnt, dass ich eine solche Klappsäge habe. Ich verwende sie zusammen mit meinem ESEE 6 und damit kann man schon einiges anfangen.



    Das man sein Sägeblatt verbiegt, liegt aber nicht am Sägeblatt. Schon garnicht bei einer Fiskars Säge :D


    Das Alles ersetzt leider keine Axt. Mit einer Axt verbrauche ich weniger Energie als mit der Säge. Eine Axt kann ich mit einem Stein schleifen. Wenn das Sägeblatt stumpf ist, ist es stumpf. Die Länge der Sägeblätter die man bei den genannten Sägen hat, begrenzt den Durchmesser des Stammes.


    In diesem Thread geht es außerdem nicht darum welches Werkzeug ich zum bearbeiten verwende, sondern welche Axt bzw. hauptsächlich um das Gewicht des Kopfes.


    Zur Frage wie ich unterwegs sein würde: Zu Fuß.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!