Axt-Gewicht, Wie schwer soll sie sein?!

  • ich gehe mal von einer Forstaxt aus. Je nach Anwendung liegt das Gewicht des Hauses einer Forstaxt zwischen cirka 1000 und 1200 Gramm, plus das Gewicht des Stiels.


    Ob man sich jetzt eine Axt aus nördlichen Gefilden käuft oder eine aus mitteleuropäischen Gegenden, das bleibt jedem selbst überlassen. Hier endgültige Fakten zu schaffen ist nicht möglich, dafür ist das Anwenderverhalten und die Vielfalt der Axtformen einfach zu mannigfaltig, abgesehen von persönlichen Vorlieben und dem letztendlich wirklich stattfindenen Benutzen.


    Was mir persönlich noch wichtig erscheint wäre die Länge der Axtschneide. Bei nordischen Äxten habe ich den Eindruck, dass man "dort oben" oft mit weit kürzeren Schneiden arbeitet als hierzulande. Beim Messen einer Ochsenkopf Iltis bin ich auf 140 mm gekommen, bei einer Fiskars Forstaxt auf 90 mm. 50 mm hören sich zwar nach nicht viel an, aber wenn man beide Äxte in der Hand hält sieht der Unterschied schon beeindruckend aus. Ich persönlich fühle mich mit der Ochsenkopf besser, gerade wegen dem etwas breiteren Blatt, aber das heißt nicht, dass die Fiskars nicht funktioniert, sie "beißt" auch ohne Tadel.


    Ansonst wäre es mir noch wichtig ob ich mehr mit der Axt behauen oder entasten, oder mehr spalten muss. Egal wie, mir wäre eine Axt mit einem etwas schlankeren Blatt lieber, mit ihr kann man aufgrund der Bauweise gut behauen und entasten, auch noch einigermassen spalten, währenddessen eine Axt, die mehr keilförmig zum Spalten geformt ist, ein bißchen schwerer beim behauen oder entasten zu handhaben ist.


    Wenn einem das aktuelle Axtangebot ein wenig zu langweilig erscheint, so kann man auch einmal in der "Bucht" nachsehen, dort gibt es jede Menge Axtgehäuse zu erwerben, die schon eine "Geschichte" haben, interessant aussehen und nach einem Schliff und einem neuen Stiel wieder gern die Arbeit aufnehmen, bezw. wieder mit auf Tour gehen würden. Vielleicht ist gerade bei den Gebrauchten genau das Gewicht und die Form dabei, die man eigentlich sucht.


    Um wieder auf das Gewicht zu kommen, Äxte mit einem Gewicht über cirka 1200 Gramm Gewicht des Hauses sind eigentlich nicht mehr im Zielgebiet einer Axtanwendung, die normales Arbeiten ermöglichen soll. Leichtere Äxte als 1000 Gramm sind entweder ganz spezielle Werkzeuge um Weichholz zu bearbeiten oder wirken wie aus dem Leim gegangene Beile, zuviel Gewicht für ein Beil, aber immer noch keine Axt.
    Aber wie gesagt, das ist alles, außer eine abschließende Betrachtung, jeder stellt sich bei einer Axt etwas anderes vor.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Danke Roman für deine ausführliche Antwort.
    Keines von Beiden? Hmm.
    Kann man mit einem 1kg Kopf und 65cm Stiel überhaupt noch halbwegs ein Messer ersetzen, sollte es einmal abhanden kommen?
    Da gewinnt meiner Meinung nach der 0,85kg Kopf da er dann doch 150g leichter ist, man trotz des Gewichts und langen Stiel noch ordentlich Kraft ins Holz bringt und für die Hand sind 150g weniger ziemlich viel.

  • -wenn man nicht gerade Landwirt, Zimmermann oder Förster etc.ist wird sich höheres Gewicht auch früher bemerkbar machen (eh klar)



    Gruss


    Sind Landwirte und Zimmermänner nicht der Schwerkraft unterworfen, oder wie ist das zu verstehen 8| ?

    Das Leben ist zu kurz für schlechte Scheiden.

  • Ein Landwirt, Forstarbeiter oder Zimmermann ist sich gewohnt mit einer Axt zu arbeiten. Ein Mensch der hauptsächlich mit dem Kopf arbeitet wird sehr schnell ermüden und am anderen Tag mit einem Muskelkater belohnt.

  • Mal als kurze nebenfrage , hat jmd. eine gute Bezugsquelle für gute Stiele? Im Baumarkt-Holzbedarf-gartenmarkt etc. gab es nur richtigen Schrott! Selbst die Hickory Stiele waren krumm und schief. Daher such ich nun für eine recht gute Axt, auch einen recht guten Stiel....

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