D2 und Schwefelsäure

  • Hat jemand schon mal getestet wie sich D2 Klingen Ätzen lassen?
    Also ich frage weil ich Klingen Mattieren möchte. Bevor die dann übel ausschauen wollt ich mal die Ätzer unter euch fragen.
    Gruß Marcus

  • hat mich selbst interessiert, also kein langes theoretisches Geschwafel, ich war heut morgen in der Schmiede und habe ein Schlückchen 96 % Schwefelsäure auf ein Stück 1.2379 verbracht. Nach einer Minute war der Schwefelsäureauftrag milchig, nach 4 Minuten hatte sich der Zustand auch nicht geändert, also habe ich die Schwefelsäurde vom Stahl getrennt.
    Das Resultat war nicht unbedingt gigantisch, es war eben auf der Stelle wo sich die Säure befand ein anderes, matteres Grau auf dem Stahl zu erkennen. Was die Haltbarkeit betrifft, ich habe ein Teil davon mit 180er Schmirgel bearbeitet, ohne Mühe wars wieder weg.
    Wie sich der Rest der behandelten Fläche verhält schreibe ich dir heute abend, ich belasse auch ein Teil Säure mal länger auf dem Stahl, obwohl das bei der Güte von 1.2379 nicht viel bringen wird.
    Bis dann
    Roman

    panta rhei

  • eine Leiste mit 30 %, eine mit 96 %, eine mit Essigessenz; aber wie es bis jetzt aussieht íst der Stahl mit solchen Sachen nicht sonderlich zu beeindrucken.
    Roman

    panta rhei

  • s30v: Also D-2 lässt sich sehr gut ätzen, allerdings verwende ich eine ca. 10%ige Salpetersäure. Damit ätze ich in 40-50 Minuten ein paar Hundertstel weg.


    Allerdings ist die so mattierte (z.T. fast schwarze) Oberfläche empfindlich gegenüber mechanischer Beabspruchung. Selbst das Zerschneiden eines Kartons
    hinterlässt deutliche Spuren. Darum wird bei mir nach dem Ätzen noch einmal die ganze Oberfläche kugelgestrahlt.


    Auch sehr gut und heftig reagieren Edelstahl-Beizpasten aus dem Schweissbedarf mit D-2.


    Gruss Martin

  • fogendes Ergebnis:
    Ausgangsmaterial: Leisten aus 1.2379, industriell feingeschliffen und schwach poliert
    Leiste mit 25 % Essig, ein paar dunkelbraune bis schäwrzliche Flecken, nach Abwischen mit Wasser wieder blanker Stahl,
    Leiste mit 96 % Schwefelsäure, grauer Belag mit deiversen Punktuierungen in Grautönen, nach Neutraliesieren und Abwaschen mit Wasser blieb dieser Belag, mit 180 er Schmirgel war er einfach zu entfernen,
    Leiste mit 30 % Schwefelsäure, Stahl zeigte nach neutralisieren und abwaschen mit Wasser stumpfen Grauton der gleichmässig war, mit 180 er Schmirgel auch leicht zu entfernen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Interessant!!!
    Aber ich sag mal so.............wenn ich etwas fein Strahlen lasse ist es auch nicht sehr haltbar und kann es sicher wieder leicht wegschmirgeln.


    Werde es mal testen.

  • Markus, Martin muss es drauf haben, denn ich habe die Klingen gesehen und gefühlt auf den Messern von Sascha (Amphibian). Sieht sehr schön aus.

  • s30v:


    Irgendwie hat mich das Wort "Schwefelsäure" vom Lesen dieses Threads abgehalten - ´dachte Du möchtest es unbedingt damit machen ...


    Also, wenn´ darum geht 1.2379 zu ätzen, kann ich Dir nur Eisenchlorid "Fe3Cl"empfehlen. Funktioniert bei mir auf 400er Finish sehr gut. Ätzen dauert bei mir inclusive Abspülen ca 2 Minuten und ich habe eine sehr dunkle Oberfläche. Will ich´s dann ein bißchen heller oder wenn ich mehrstufig ätze gehe ich mit einem Schleifschwamm drüber ... Ich verwende die gleiche Suppe schon fast ein Jahr und merke auch keinen Unterschied ob ich die Lösung vorher erwärme - so wie von manchen empfohlen auf ca 40°C - oder kalte verwende. Von allergrößter Wichtigkeit ist ein gründliches Entfetten der Klinge vor dem Ätzen, sonst gibt´s Flecken, also vorher mit Nitroverdünnung oä abwischen.


    Zur Haltbarkeit habe ich beim Toxifer Carpe Noctem schon was geschrieben ...


    Gruß, C.

    Einmal editiert, zuletzt von enrico ()

  • Hi Marcus,
    ich habe in diesem Sommer mir 85%ger Ameisensäure ausprobiert. Die Wahl der Säure wahl wohl einfach - ich hatte sonst nichts zur Hand. Entsprechend hat es auch gedauert. Nach 4St. im Säurebad war ich zufrieden und beschliff die Klinge erst mit einer groberen und schließlich mit ner feineren Schleifpaste.
    Danach ab wieder in die Säure für 1St. und danach wieder polieren. Das Rezultat war - eine matte aber sehr glatte oberfläche, die nicht mehr rosten wollte. Hab die Klinge anschließend für ca. 20St. in ein großes Glas mit wasser eingetaucht. Null rost. Vor der behandlung war der Stahl so ziemlich empfindlich gegenüber Feuchtigkeit.


    die klinge davor:






    nach 4h in der säure(ohne polieren):



    endergebniss:



    anfangs hatte ich mit essig ausprobiert, der hat aber nichts getan:

    Mit dem Messer geht es besser!

  • Stelle die Klinge einfach mal über Nacht in Kaffee. Mische einfach 6 Esslöffel (löslicher Kaffee) und einen halbe Liter Wasser und Stell sie rein. D2 reagiert sehr gut darauf, die Klinge wird gleichmäßig schwarz.







    gruss brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

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