Schärfen - Lansky Schärfset oder Spiderco Sharpmaker oder Ruixin Pro oder ganz was anderes?

  • Hi,


    ich bin Momentan auf der Suche nach einer Möglichkeit meine Messer zu schärfen bzw. scharf zu halten.


    Schärfen will ich einerseits gerne normale Taschenmesser von Benchmade, Victorinox, Böker aber auch ggf. meine japanischen Küchenmesser (VG10).


    Nun bin ich niemand der sofort fragt ohne sich etwas informiert zu haben, aber ich bin von den Möglichkeiten die es gibt einfach ziemlich überwältigt. Je mehr ich gelesen habe desto unsicherer bin ich was ich nehmen soll. In Foren immer wieder genannt werden die Lansky Schärfsets und der Spiderco Sharpmaker. In der letzten Zeit gibt es verstärkt auch Berichte über den Ruixin Pro oder das Schärfen mit dem Wasserschleifstein.


    Ein klassisches Schärfen mit dem Stein möchte ich eigentlich nicht, bleiben die Lansky Schärfsets, der Spiderco Sharpmaker und das Ruixin Pro. Bei den Lansky Schärfsets liest man dass sie primär für kürzere Messer geeignet ist. Für lange Küchenmesser sollte man besser etwas anderes nehmen. Zum Sharpmaker hingegen liest man viel gutes, vereinzelt aber auch dass man im Prinzip die Messer nur "abzieht".


    Was empfehlt ihr?

  • Servus,


    ich hatte den Spyderco Sharpner und das Lansky set, hab beides wieder verkauf und mir ein Work Sharp gekauft.


    Für mich war der Nachteil des Spyderco das er nur 20° kann, bzw man schätzen muss und das Messer schräg halten muss, Nachteil des Lansky, sehr wackelige und zeitraubende Geschichte :rolleyes:


    Ich hab jetzt den standart Worksharp und schärfe damit ratz fatz und auch recht sauber meine Messer, klar wegen Bandschleifer usw sicher nicht optimal und so ne zwei Tages prozedur auf nem gelben Brocken oder Chinesische Wassersteine ist sicher optimal ... aber dafür fehlt mir bei meinen Gebrauchsmesser die Zeit und Geduld :love:


  • Für mich war der Nachteil des Spyderco das er nur 20° kann, bzw man schätzen muss und das Messer schräg halten muss, Nachteil des Lansky, sehr wackelige und zeitraubende Geschichte :rolleyes:


    Hm, also mein Sharpmaker kann 20 Grad und 15 Grad und wie man die Messer zu halten hat, ist auch genau beschrieben. Beim Schärfen den Griff nach unten abwinkeln und beim Abziehen gerade halten. Ist eigentlich ganz einfach. ;)
    Ich schärfe darauf seit Jahren vom kleinen Vic über Küchenmesser bis zum 30cm Bowie alles und erziele durchweg sehr gute und vor allem schnell verfügbare Ergebnisse.
    Die braunen und weißen Schleifstäbe reichen i.d.R. für alle Klingen, Schliffarten (außer Konvexschliff vielleicht) und alle Stähle aus. Beim Anbringen von neuen Schliffen oder gänzlich abgestumpften Messern könnte sich die Anschaffung der Diamantstäbe lohnen. Dann ist man aber auch für alles gerüstet.
    Auch die Reinigung der Schleifstäbe ist mit einem Radiergummi und einem Lappen mit etwas Ballistol o.ä. im Nu erledigt. Für mich nach wie vor das beste manuelle Schleifsystem. :thumbup:

    Schönen Gruß vom Waldwandler

    2 Mal editiert, zuletzt von waldwandler ()

  • Zuerst solltest Du Dich fragen, ob Du die Messer scharf halten willst, oder verschliffenen, ausgebrochenen und total missbrauchten Messern einen Grundschliff verpassen willst.


    Messer scharf halten: Dafür benutze ich seit Jahren erfolgreich einen Spyderco Sharpmaker. Das setzt allerdings einen ordentlichen Grundschliff voraus.


    Messer einen Grundschliff verpassen: Dafür benutze ich seit Jahren den Wicked Edge. Ist vom Funktionsprinzip ein Lansky, der nicht wackelig ist. Damit erziele ich großartige Ergebnisse. Der genannte Work Sharp ist für den Grundschliff sicher auch geeignet. Ich würde aber nur zur elektrisch angetriebenen Schärfgeräten raten, wenn man wirklich ein Gefühl für die Angelegenheit hat und weiß, was man tut. Dabei ist einfach viel zu schnell etwas verschliffen. Meine Meinung.

  • Von mir ein +1 für den Sharpmaker! Ich erziele auch durchweg gute Ergebnisse damit, vor allem zum scharfhalten ist das System super, da es schnell geht (im Gegensatz zum Lansky).
    Ich hab noch die Ultrafeinen Steine zusätzlich zu den Weißen, mit denen kann ich (richtiger Winkel der Fase vorausgesetzt) eine polierte Kante erzeugen.
    Abgesehen davon dürften die weißen Steine ewig halten, die grau-braunen zeigen bei mir aber auch noch kaum Verschleiß.


    Grüße, Smokehead 8)

    suck less.

  • hi,


    mit dem sharp maker kann man theoretisch auch mehrere winkel schleifen.
    hier erklärt Leo, wie man es machen kann: https://www.youtube.com/watch?v=Qrbd3m0WdA4


    die klemmvorrichtung beim ruixin pro model müsste man umbauen, um den winkel nach dem umdrehen des messers halbwegs beizubehalten.
    das war ein fehlkauf meinerseits und ist nicht zu empfehlen!
    ich überlege mir eine hier zu bestellen: http://tsprof.com/ :thumbup: :kroesus:

  • Hatte das Thema selbst vor kurzem über das Thema Küchenmesser.


    Scharfhalten
    Abziehleder mit Paste (easy und enorm effektiv ... war selbst überrascht, setzt wie schon geschrieben einen Grundschliff voraus). Für alle Messergrößen machbar.


    Schärfen / Schneide neu aufbauen
    Ich hatte ein altes Lansky-Set im Schrank. Klapperig, aber nach einiger Übung mit billigen Messern gings ganz vernünftig. Es gibt sicher besseres. Wicked Edge ist ein tolles Konzept, find ich aber viel zu teuer.


    Für Taschenmesser und sonstige Messer funktionieren Lansky und andere Systeme recht gut. Lansky speziell kannst du aber ab 15 cm vergessen, da sich der Schleifwinkel zwangsweise mit dem Radius ändert. Das Problem haben auch einige andere Sets.


    Für hochwertige Küchenmesser kommt man - meiner subjektiven Meinung nach - nicht um Schleifsteine oder ein besseres Bandschleifsystem herum, wenn man wieder etwas mehr Schärfe aufbauen will ggü. dem Abziehen auf Leder. Hat mich doch etwas abgeschreckt.


    Meine Küchenmesser hab ich mit Lansky trotz Winkel ganz passabel auf Schärfe bekommen und halte sie mit dem Leder scharf. Für mich funktioniert das sehr gut. Wetzstahl hatte ich einen billigen, mit dem es eher schlecht funktioniert hat. Hochwertigere Wetzstähle können auch eine Alternative zum Scharfhalten sein. Da ist das Leder aber günstiger zum Ausprobieren und Erfahrung Machen, finde ich.


    Wie gesagt, ich bin kein Experte und in dieser Frage gibt es mehr Meinugen als Schleifsysteme und Schleifsteine. Aber vielleicht kann meine subjektive Erfahrung in irgendeiner Weise beitragen.

    Die TF Sucht ist zu Ende!

    2 Mal editiert, zuletzt von columbo ()

  • Sieht gut aus, Mackie. Für den Preis bist du aber eigentlich auch schon bei einem Wicked Edge (oder einem Satz hochwertiger Schleifsteine, wenn man sich die Mühe des von Hand Schleifen Lernens machen will). Wo liegen deiner Einschätzung nach die Vorteile zu den teils deutlich billigeren Nachbauten und dem (original?) Edge Pro?

    Die TF Sucht ist zu Ende!

  • Schleifsteine habe ich auch, jedoch wirst du da keine winkel einhalten können, erst recht nicht über die ganze schneide. das ist eine kunst, die jahrelanger übung und ständiger konzentration bedarf.
    viel einfacher kriegt man es mit schärfesystemen hin.
    edge pro ist mittlerweile veraltet, mäßig verarbeitet und sowieso überteuert.


    zuerstmal ist die andere apparatur (profil k01 oder k02) größer, was sich weniger stark auf den winkel auswirkt, wenn man bei größeren messern zur spitze hin schleift. darüber hinaus verfügt das teil über einen drehmechanismus (und verschiedene klemmen z.B. für ein filetier- oder küchenmesser..), ein mal fixiert, fertig! das lästige umdrehen des messers entfällt und der winkel bleibt konstant.
    die halteklemmen vereinfachen beim schleifen das messen des anschliffwinkels (schneide wird durch die klemmen parallel zum boden der apparatur ausgerichtet, also 90° zum stamm der apparatur) im gegensatz zu vorrichtungen mit einer festen auflagefläche wie beim edge pro, wo man immer den winkel des messers selbst in die berechnung des anschliffwinkels einbeziehen muss, schleift man küchenmesser oder messer mit einer solchen klingengeometrie (also im profil vom messerrücken bis zur schneide dreieckig zulaufend).
    du kannst das set selbst zusammenstellen und nach belieben erweitern (auf der site runterscrollen und häckchen setzen) und z.B. die boride T2 schleifsteine mitbestellen, die sehr hochwertig sind + du hast die möglichkeit die meisten schleifsteine oder diamantplatten in die dafür vorgesehene vorrichtung einzuspannen (winkel muss beim schleifen logischerweise natürlich immer neu gemessen werden, weil die steine nicht alle gleich dick sind..)
    das teil hat aber auch seinen preis..

  • Lansky Schärfsystem:
    Dazu möchte ich mich mal auslassen.
    Ich hatte schon mal vor Jahren so ein System, mit Schleifsteinen, wobei ich den ganz groben Stein gegen einen Diamant getauscht habe, weil grad der grobe Stein beim Anbringen eines neuen Schliffwinkels schnell mal „hohl“ wird und dann die Schneidfase bauchig.


    Leider hat mir irgendwann mein Neffe das Zeug „abgeknöpft“ – es sei ihm vergönnt.


    Nach Jahren hab ich mir nun wieder so ein System zugelegt und war, gleich wie damals, von der gelieferten Qualität enttäuscht:
    Die gelieferten Führungsstangen sind krumm in alle Richtungen, die müssen alle an den Steinen montiert und einzeln planparallel ausgerichtet werden. -> Extraarbeit!
    Die Spannklammern, ich hab die von 2015 und von 2016, sind beide verbogen und müssen alle gerichtet werden. -> Extraarbeit!
    Die Tischklammer ist ein billiges Aludruckgussteil, dass nicht mal an den Auflageflächen vernünftig entgratet ist. -> Extraarbeit!
    Die Schleifsteine sehen nun ganz anders aus als früher, die haben wohl einen neuen Steinhersteller – ob das nun besser ist oder nicht kann ich noch nicht sagen.


    Extra:
    Ich hab mir noch einen günstigen Kunststoffkoffer besorgt um die Schleifsteine mit montierten Führungsstangen rein zu bringen – es is mir zu blöd ständig die Stangen ab / an montieren und neu ausrichten zu müssen.


    Ich hab das dann mit dem selben System, das aber ca 20 Jahre alt ist (von meinem Kollegen) und einem ebenso alten System noch originalverpackt (!), verglichen. Bei allen Systemen sind die Führungsstangen in „alle Winde“ verbogen.


    Auch finde ich die Prägung mit Winkelangaben (17°,…) sehr irreführend (viele glauben dieser Beschriftung), denn das stimmt nur wenn die Klinge eine bestimmte Breite hat – und die hat man selten.
    Hier wäre wohl eine einfache Prägung mit: 1, 2, 3, … sinnvoller.


    All diese Mängel sind also schon seit jeher auf eine schlampige Herstellung / Auslieferung zurück zu führen, aber da das Zeug dennoch gekauft wird, sieht der Hersteller wohl keinen Anlass die Qualität zu verbessern.


    Fazit:
    Wenn man die Mängel selbst behebt, hat man ein brauchbares Schleifsystem zu einem grad noch vertretbaren Preis.


    Andererseits bin ich nicht bereit $600-$700.- für andere Systeme abzudrücken.

    Vergiss nie Deine Träume, sie könnten wahr werden (Hans Theessink)

  • Das Lanskyset hat wirklich seine Macken und Tücken. Wenn man sich aber ein wenig damit beschäftigt und Youtube zu rate zieht, lasen sich erstklassige Resultate erzielen. 100% Anfänger geeignet!

  • Nimm den Sharpmaker! Ist narrensicher und langlebig. Benutze ich regelmäßig. Und er kann im Unterschied zu anderen Systemen auch Recurve-Klingen.


    Gruß Michael

  • Den Sharpmaker hab ich auch, aber das ist kein Schleifsystem um einen neuen Fasenwinkel zu schleifen.
    Damit kann man so auf die Schnelle mal das Messer abziehen, aber nicht schleifen.

    Vergiss nie Deine Träume, sie könnten wahr werden (Hans Theessink)

  • Eien Alternative wäre noch ein Apex, dazu gäbe auch diverse Klone die man meist mit den Apex Steinen benutzen kann. Je nach Qualität ist das Dign dann mehr oder weniger zu gebrauchen.


    Über die Zeit wird man ohnehin mehrere Systeme, Steine, Pasten und Abziehmöglichkeiten sammeln. nur von den wirklich teuren Systemen haben nur noch Enthusiasten mehrere rumstehen :) Also ich plädiere für Sharpmaker, wobei es von Worksharp seit eingier Zeit so eien guided sharpener gibt, der sieht auch brauchbar aus.

  • Die Apex Edge Clone sind von der Qualität her gar nicht so schlecht. Gerade wenn man das am Preis misst. Nur die Steine sind ... hmm naja nicht wirklich gut. Wenn man die, die im Lieferumfang mit dabei sind aufgebraucht sind, kauft man einfach die von Apex direkt. Schon hast du ein echt brauchbares Schleifsystem für relativ wenig Geld.

    In der Gülle schwimmt die größte Scheiße immer oben.

  • Ich würde Dir zunächst zu dem Spyderco Sharpmaker raten. Das war auch mein erstes Schleifsystem und ist heute noch dauerhaft bei mir im Gebrauch. Sehr gute Ergebnisse mit geringem Aufwand. Habe mir die Diamantstäbe und die Ultrafeinen dazugekauft.


    Irgendwann kam noch mal ein Edge pro Apex dazu, aber den Shaprmaker und ein Abziehleder benutze ich am häufigsten.

    Einmal editiert, zuletzt von Anvil1971 ()

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