Wie angekündigt ist es nun soweit, nach ausgiebigen Tests teile ich nun meine Erfahrungen mit dem Onetigris Recon 34l Rucksack mit euch.
Ich muss von vorne herein sagen, dass ich vom Rucksack anfangs etwas enttäuscht war und mein Review deshalb aus 2 Teilen besteht.
Ich möchte auch noch kurz darüber berichten, welche Rucksäcke ich für den Test als Richtwert herangezogen habe.
Auf der einen Seite wäre da mein absoluter Lieblingsrucksack, der Berghaus Atlas. Über diesen habe ich an anderer Stelle
bereits ausführlich berichtet.
Und auf der anderen Seite steigt der Titelverteidiger in den Ring, mein treuer Bundeswehr Jägerrucksack. Er ist zwar ein Dinosaurier aber er hat noch lange nicht ausgedient. Meiner wird bald 30 Jahre alt und zeigt noch keine nennenswerten Verschleißspuren. Beschädigungen sind überhaupt keine vorhanden.
Der Neue im Ring ist der Onetigris Recon. Hierbei handelt es sich um einen 34 Liter fassenden Daypack mit Mollesystem und zahlreichen Verstauungsmöglichkeiten. Der Rucksack ist aus Nylon gefertigt und verfügt über Kunststoffschnallen. Er verfügt über zahlreiche Details wie zum Beispiel einen abnehmbaren Beckengurt mit aufgesetzten Molleschlaufen der auch als Battlebelt verwendet werden kann oder eine abklappbare Frontlasche welche sich perfekt dafür eignet eine Bundeswehr Faltmatte darin zu verstauen.
Die erste Version (V1)
Da ich für meinen 4 Wöchigen Peru Aufenthalt nicht meinen Berghaus Atlas mitschleppen wollte und mir mein Bundeswehr Jägerrucksack zu militärisch erschien, entschied ich mich dazu, den Onetigris Recon mit auf meine Reise zu nehmen und in dieser zeit auf Herz und Nieren zu testen. Dieser schien mir auf Grund der schwarzen Farbe neutral genug für meine Zwecke und versprach dabei trotzdem ausreichend Stauraum zur Verfügung zu stellen.
Während meinen Wanderungen durch die Anden habe ich den Recon in lichte Höhen von über 3000 Meter geschleppt und dabei sind mir recht schnell einige Sachen klar geworden.
Die vielen Laschen, Taschen und Verstauungsmöglichkeiten des Rucksackes gefielen mir sehr gut, Der Beckengurt, die Träger und die Rückenpartie waren sehr gut gepolstert. Mein Gepäck von ca. 8kg leisen sich relativ bequem transportieren.
Aber wo Licht ist, ist (leider) auch Schatten...
Von meinen bisherigen Onetigrisprodukten wie z.B. der Hundeweste, der Hundeleine oder dem EDC war ich eine hervorragende Verarbeitungsqualität gewohnt. Vor allem im Bereich Nähte waren diese immer
sehr gut.
Beim Recon V1 stellte sich schnell heraus, dass die Nähte nicht sehr belastbar sind. Der obere Haltebügel drohte schon bald sich zu
verabschieden.
Dazu kam, dass etwas mit der Geometrie der Träger und des Brustriemens nicht stimmte. Der Rucksack saß viel zu weit oben, so dass der Beckengurt nicht richtig saß und seiner Aufgabe, nämlich die Hauptlast des Rucksackes zu tragen, nicht nachkommen konnte. Der Brustgurt befand sich knapp unter meinem Kehlkopf, was die Verwendung unmöglich machte.
Ich recherchierte im Internet und fand heraus, dass ich nicht der einzige Recon-Besitzer war, dem diese Probleme aufgefallen waren.
Ich war sehr betrübt, da mir der Rucksack an sich sehr gut gefiel und über pfiffige Ideen verfügte. Die oben genannten Probleme trübten das Bild jedoch sehr und ich muss leider sagen, dass die V1 ihr Geld nicht wert war.
Ich trat mit den von mir festgestellten Mängeln an den Hersteller und dieser versprach, sich in kürze bei mir zu melden.
Die zweite Version (V2)
Einige Zeit später brachte mir der Postbote einen weiteren schwarzen Onetigris Recon, der sich von meinem Recon V1 leicht unterschied. Es handelte sich um die verbesserte Version. Diesen konnte ich leider nicht in Lateinamerika und den Anden testen, aber zahlreiche Touren in der fränkischen Schweiz haben gezeigt, dass der Hersteller seine Hausaufgaben scheinbar gemacht hat. Die Mängel des Recon V1 wurden alle behoben.
Den Recon V2 setze ich seither am liebsten für 1-3 Tagestouren oder beim Bogenschießen ein.
Die Nähte vom V2 franzen nicht aus und halten sehr gut. Bei meinen Mehrtagestouren beträgt das Rucksackgewicht insgesamt meistens zwischen 10 und 12 Kilogramm. Brust- und Hüftgurt sitzen jetzt da wo sie sollen. Mit dem relativ leichten Gepäck trägt sich der Rucksack sehr gut und man ist ausreichend beweglich um steile Hänge zu bewältigen oder durch einen Bogenparcours zu gehen.
Beim Bogenschiesen packe ich den Rucksack natürlich etwas leichter. EDC, Wasser und etwas Bogenzubehör.
Für mich ist der Recon ein guter Rucksack zum Scouten. In den seitlichen Taschen lassen sich nicht nur Wasserflaschen verstauen. Ich lagere dort gerne mein gesammeltes Kienspan oder Birkenrinde.
Oben und unten befinden sich jeweils Riemen mit denen Ausrüstungsgegenstände befestigt werden können.
Im Inneren des Recon befindet sich eine Netztasche und auf der Rückenseite befindet sich ein Fach und eine Kletthalterung für eine Trinkblase.
Für den Schlauch der Trinkblase gibt es einen Klettdurchgang.
Einige Leute im Internet beschweren sich darüber, dass der Verschluss des Brustgutes sich zu leicht verstellt. Ich kann dies nicht berichten. Während ich den Rucksack anhatte war die Spannung immer gleichbleibend. Der Hammer wäre natürlich, wenn der Recon über den „Bergbuckle“ meines Atlas verfügen würde
Als Fazit komme ich zu dem Ergebnis, dass der Recon V1 auf Grund der Verarbeitungsqualität durchgefallen wäre. Der Recon V2 hingegen gefällt mir sehr gut und ist mittlerweile mein ständiger Begleiter, wenn ich leichtes Gepäck mit mir führe. Für sein Geld bekommt man einen soliden und modernen Daypack mit pfiffigen Detaillösungen der Ausrüstung für bis zu 3 Tage fasst. Im Vergleich zu meinem Bundeswehr Jägerrucksack ist der Recon besser gepolstert und verfügt über mehr Taschen. Dafür muss der Recon erst noch beweisen, dass er so langlebig wie mein kleiner grüner Gefährte ist. Darüber schreibe ich dann in 30 Jahren Im Vergleich zu meinem Berghaus Atlas ist der Recon nicht gleich auf. Der Atlas hat die besseren Reisverschlüsse, die
bessere Verarbeitung und er der Rucksackinhalt bleibt auch bei 2 Tagen Dauerregen trocken. den Recon mit einem 300€ Rucksack zu vergleichen ist natürlich jammern auf hohem Niveau, aber der Recon geht auf jeden Fall in die richtige Richtung! Bei Amazon habe ich gesehen, dass manche zukünftige Onetigris Produkte über YYK Reisverschlüsse verfügen. Ich bin gespannt was die Zukunft bringt.
+ gute Polsterung
+ viele Fächer und Taschen
+ V2 gut verarbeitet
+ modernes Design
+ viele Befestigungsriemen
+ Molle System
+ Durchlass für Trinkblasenschlauch
+ Abnehmbarer Hüftgurt (Battlebelt)
+ guter Tragekomfort
+ robuste Steckschnallen
+ Außenfach für BW Faltmatte
- V1 wies erhebliche Verarbeitungsmängel auf
- nicht wasserdicht
Verbesserungsvorschläge:
YYK Reisverschlüsse und Bergbuckle verwenden
Wenn Ihr Fragen habt immer raus damit.
Beste Grüße
Carlos und Leo