Bei meinem Besuch bei Heiner Schmidbauer habe ich mir nicht nur ein paar Tipps fürs Training geholt (Heiner hat in Villingen-Schwenningen unter anderem mit Ausbildern der KSK trainiert, eine Schießschule geleitet und eine kleine „Muskel-Folterkammer“ im Keller), sondern auch fleißig fotografiert: http://www.lang-underwood.de/s…maschinen-fuer-iwb-carry/
Nach Hause ging in mit einem seiner Jagdmesser, in das ich mich beim ersten Blick und Griff verguckt hatte:
Ich mag gerne klassische Taschenmesser, wie sie von Pallares und Loewen hergestellt werden. Zu meinen fast täglichen Begleitern gehört das feststehende Tina-Modell 685, das eigentlich ein Veredelungsmesser für Reben ist. Funktionale Arbeitsmesser also.
Das Jagdmesser von Heiner Schmidbauer, der dieses Jahr 10-jährige DMG-Mitgliedschaft feiert, ist da komplett anders. Fast komplett – denn eines teilt es sich mit meinen eher rustikalen Arbeitsgeräten: Es ist voll funktional.
Die 106 Millimeter lange Klinge aus Damasteel ist perfekt geschliffen. Heiner braucht hier keinen Vergleich zu den international besten Schleifern zu scheuen. Sie wird von Stefan Steigerwald auf 59 HRC gehärtet. Direkt an der Zwinge misst sie am Rücken 4,0 Millimeter und verjüngt sich kontinuierlich zur Spitze hin. Einen Zentimeter davor misst sie noch 1,5 Millimeter.
Der Ausschliff erfolgt auf 0,4-0,5 Millimeter, daran schließt sich die Schneidfase an.
Der Wüsteneisenholz-Griff liegt perfekt in der Hand. So muss das auch sein, denn: Ein großer Teil von Heiners Messer findet sich bestimmt bei Sammlern – doch in all den Jahren hat Heiner, der selbst jagdlich und im Jagdschutz aktiv war, auch immer Berufsjäger mit Messern versorgt. „Das Messer ist für die wichtiger als das Gewehr“, so Heiner, der jagdlich eher kurze und schlanke Klingen bevorzugt.
Für die Orientierung:
Was mir noch besonders gut an Heiners Jagdmessern gefällt, sind die Scheiden: Nassgeformt und gehärtet, nicht überladen, stattdessen klassisch-elegant und so unaufdringlich und schlank wie möglich. Durch die Tragevorrichtung – ein Lederriemen mit zwei „Perlen“ aus Tigerauge und 999er Silber – lässt sich selbst ein so vollwertiges Messer wie dieses völlig unbemerkt (sowohl von außen betrachtet wie im Tragegefühl) führen.
Wie das Messer schneidet und wie sich der Stahl schlägt? Nur so viel: nach 200 komfortablen Schnitten durch 10 Millimeter starkes Manila schnitt das Messer noch Kurven ins Papier und rasierte mit Druck Armhaare. Nach
20 Strichen über die grauen Sharpmaker-Stäbe war die Klinge wieder so scharf, wie es geht.
Und da Bilder mehr sagen als Worte: