Micarta-Messergriff mit kleinen Löchern - wie verschließen?

  • Hallo Messerfreunde bzw. Messerbauer,


    Ich habe einen Messergriff aus Micarta - an der Oberfläche zeigen sich stellenweise kleinere Löcher, welche wohl entstanden sind durch nicht optimales/vollständiges Tränken
    der Gewebe mit Harz - durch Zuschleifen in die Griffform sind diese wohl freigelegt worden.


    Mit was könnte man diese kleinen Löcher verschließen, um wieder eine homogene, geschlossene Oberfläche zu bekommen?


    Sekundenkleber? 2K-Kleber? Klarlack?


    Die Optik sollte darunter natürlich nicht leiden - also nach Behandlung gleichmäßig aussehen bzw. nicht fleckig werden.
    Ich würde dem Griff auch gerne etwas mehr Glanz verleihen bzw. evtl. eine Art Imprägnierung anbringen - ich dachte evtl. Einreiben mit Balistol oder Holzölen - was meinen
    die Micarta-Experten?


    Danke vorab für eure Meinungen und noch ein schönes Wochenende!


    Gruß
    Thomas

  • Hi,


    Sekundenkleber wird weißlich wenn er trocknet und löst sich mit der Zeit unter Feuchtigkeit wieder auf (hatte mal Handschuhe geklebt, nach ein paarmal Waschen war der Kleber weg).


    Klarlack Tröpfchen per Pinsel auftragen und den Überschuss danach wegpolieren?


    2K Kleber solange er klar trocknet ist sicher auch nicht schlecht.

    MFG

  • Ich hatte das Problem auch mal bei nem einfachen Folder mit Micartagriff, ich habe die Schalen mit 2K Klarlack überzogen, aushärten lassen und anschließend feingestrahlt, ich war mit dem Ergebnis echt sehr zufrieden.


    Ich schaue mal ob ich noch Bilder vom Prozess habe ;).

  • Servus zusammen,


    Danke euch allen für die Vorschläge - also Sekundenkleber nehme ich mal raus aus der Optionen-Liste.


    2K Uhu endfest hätte ich zuhause, habe aber etwas Bedenken, daß es evtl. hernach etwas fleckig aussieht - Micarta ändert ja sofort die Farbe, wenn man nur mit etwas schwitzigen oder
    fettigen Fingern anfasst.
    Klarlack hört sich für mich jetzt noch als beste Lösung an, da ich hiermit sozusagen 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte - in einem Aufwasch sowohl die Löcher füllen als auch
    dem Micarta zu einer glatteren und geschützteren Oberfläche zu verhelfen. Nachteil könnte sein, daß der Griff etwas rutschiger wird ...


    Leider habe ich auch kein Micarta-Abfall rumliegen, um es vorsichtshalber mal am Probestück auszuprobieren. Mal sehn, vielleicht hat noch jemand Erfahrungen damit ...


    Gruß
    Thomas

  • wenn Du absolut sicher gehen möchtest kauf Dir einen Epoxidkleber (Zweikomponenten) der glaskar aushärtet. Wenn man sich danach umsieht stellt man auch sehr schnell fest dass es dabei nicht nur erhebliche Preisunterschiede gibt, je mehr man davon käuft desto günstiger wird es. Ich benutze auch gern UHU Endfest, aber der Preis ist wirklich im Gegensatz zu einem 250 Gramm-Gebinde mehr als frech. Ansonst kaufe ich das Epoxyd im Kilo-Gebinde, das kommt mit Versand auf cirka 30 Euro. Man hat auch die Wahl zwischen verschiedenen Reaktionszeiten und ob die fertige Verklebung glasklar oder sonstwie aussieht.


    Übrigens, das hier ist mal der Super-Aufhänger. Man führt ellenlange Gespräche über Messer mit nicht rostfreien Klingen und welche Geschmäcker der oder jene Stahl verursacht, inwieweit Horngriffe hygienisch sind und kein Mensch hinterfragt ob diese Micartawerkstoffe unbedenklich sind. Schließlich hat man direkten Kontakt mit dem Zeug über die Handinnenfläche. Wie der Threadstarter schon so schön schreibt, Handschweiß lässt die Oberfläche von Micarta stumpf werden, also findet dort ja eine gewisse chemische Reaktion statt. Und es ist ja seit der Pharaonenzeit bekannt, dass der Körper über die Haut Stoffe aufnehmen kann.
    Ich würde jetzt nicht so weit den Mund aufmachen, aber irgendetwas ist da dran. Wenn man nämlich die Angebote einiger Firmen durchliest die Epoxyde anbieten, dann wird man bei verschiedenen Angeboten auch auf den Hinweis stoßen, dass der angebotene Kleber für medizinische Anwendungen einsetzbar ist und nicht zytotoxisch ist. Also, wenn man den einfachen Umkehrschluss anwendet heißt das soviel, dass es Klebegemische gibt, die zytotoxisch sind.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Ich würde auch den Uhu Endfest nehmen, der trocknet klar aus, wenn er ohne Hitzeeinwirkung aushärten kann.
    Dazu würde ich jedoch etwas von den vorhandenen Griffschalen abschleifen und in den Kleber mischen, einfach um Farblich besser hinzukommen...und im Nachhinein nochmal drüberschleifen.
    Ev wären mal Fotos von deinem Problem hilfreich um hier wirklich eine Aussage treffen zu können.

    Have you my go-stop over-meadow’d?.


  • Sekundenkleber wird weißlich wenn er trocknet und löst sich mit der Zeit unter Feuchtigkeit wieder auf


    Sekundenkleber härtet unter Feuchtigkeit überhaupt erst mal aus. Unter Ausschluss von Feuchtigkeit wird der niemals hart.
    Deshalb kann man z.B. Sekundenkleber beschleunigt aushärten lassen wenn man das in einer feuchten Atmosphäre macht.


    Es gibt Sekundenkleber und Sekundenkleber <- hierzu gibt es Füllstoffe und transparente Kleber.


    Sekundenkleber wird übrigens auch in der Medizin verwendet - für Wunden zu Kleben (Cyanacrylat)- aus dem Gesichtspunkt her......

  • Die Frage ob Toxisch oder nicht.... hmmmm die hab ich mir so noch gar nicht gestellt.
    Ich achte aufs Essen, welches Wasser ich trinke was ich mir auf die Haut schmiere aber an den Griff meiner Messer hab ich
    noch nicht gedacht :cursing: Gedacht schon beim Holz und wie versiegeln ( in einem anderen Beitrag), wo Natürlich drauf steh können sich auch
    Giftstoffe verstecken.
    Verdammt ich muss mit dem Messer machen aufhören, nicht dass mir noch Eiserne Fingernägel wachsen


    Grüße Stefan

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

    Einmal editiert, zuletzt von NICE-Dice ()

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