Frage zum Stahl (1095) von Great Eastern Cutlery/ Schärffrust Sharpmaker

  • Servus Leute,

    ich ärgere mich gerade etwas mit meinem Spyderco Sharpmaker bzw. meinem GEC Tidioute #72 rum. Das Messer war ab Werk an sich nicht scharf , also hatte ich es direkt nach Erhalt auf dem Sharpmaker geschärft, ganz nach Vorschrift Medium-Fein-Ultrafein. Danach war das Messer sehr schön rasierscharf, wie man es von einem Carbonstahl erwarten würde. Nachdem ich es die letzten Tage ordentlich benutzt hatte (Karton ,Lebensmittel ,Holz ,Kunststoff) wollte ich es heute nachschärfen und habe mit den feinen Steinen losgelegt.
    Zunächst lief alles wie üblich, das Messer wurde scharf, rasierte Armhaare. Als ich dann Papier geschnitten habe ging das nur hakelig, und nach ein paar versuchen Fast gar nicht mehr, bei genauerer Betrachtung hatte sich ein riesiger Grat gebildet, der teilweise schon wieder am bröseln war. Weitere Züge auf den Flächen der feinen und ultrafeinen Steine brachte kaum Besserung, der Grat wollte nicht weichen bzw. baute sich immer wieder neu auf. Also aus Frust wieder von vorne angefangen, diesmal bei den mittleren Steinen jetzt geht es nach Abziehen auf dem Leder einigermaßen, aber es ist nicht annähernd so scharf wie beim ersten Schärfen bzw. wie andere meiner Messer.
    Ist der 1095 den Great Eastern Cutlery da verbaut so weich dass sich der Grat so schnell formt? Oder mache ich was falsch? Bisher habe ich eigentlich noch jedes Messer, sei es 420er oder S30V auf dem Sharpmaker schön rasierscharf bekommen. ?( ?(


    Hat jemand ne Idee?


    Grüße, Smokehead 8)

    suck less.

  • Vielleicht ist bei der Wärmebehandlung was schief gegangen. Vom 1095er habe ich bis jetzt eigentlich nicht wirklich was negatives gehört... Google mal ob es Erfahrungsberichte zu vergleichbaren Messern der FIrma gibt.....

    Mfg Andreas




    Ist das Spiel vorbei, landen Bauer und König in der selben Kiste.

  • Meine Erfahrung hat gezeigt dass man in fast allen Fällen auch nach den Ultrafine Stäben noch übers Leder gehen sollte um den Grat zu entfernen (auch wenn keiner mehr sichtbar oder fühlbar ist).
    Auf den Keramikstäben schiebst du den Grat meist nur immer von einer Seite zur anderen. Erst wenn du über ein Leder (muss nicht mal mit Polierpaste eingestrichen sein) in der anderen Zugrichtung (im Vgl. zum Sharpmaker) streichst, kannst Du den Grat "abziehen".


    Du hast doch gerade mit Lederarbeiten angefangen, oder? Müsste doch dann Rohmaterial vorhanden sein, denke ich mal...
    Für Abziehriemen sollte man immer unbehandeltes, dickes Blankleder nehmen. Dabei dann zum Abziehen die Hautseite (glatt) verwenden. Das ist wesentlich definierter und gibt mehr Feedback als die Fleischseite (rau), die man auch häufig in Verwendung sieht.


    Als gute und sehr preiswerte Polierpaste kann ich dir SiC (Siliziumcarbid) von scherenkauf.de empfehlen.


    Edit:
    Sorry, habe überlesen, dass Du scheinbar doch schon einen Lederriemen verwendest. Vielleicht stimmt doch was am Stahl nicht. Kann ich nicht beurteilen. da ich keine Erfahrung damit habe...


    Edit 2:
    Liegt es vielleicht an der Abziehmethode?
    Wenn man am Leder zu viel Druck ausübt kann es sein dass man die Schneide wieder verrundet und die Klinge dann stumpfer als vorher wird.
    Lieber das Eigengewicht des Messers allein die Arbeit machen lassen und auf dem Leder ein feines abrasives Medium (Polierpaste) verwenden.

  • Moin,


    entweder hat Andreas mit der Vermutung recht,dass die WB nicht richtig gemacht wurde oder...


    Nachdem ich es die letzten Tage ordentlich benutzt hatte (Karton ,Lebensmittel ,Holz ,Kunststoff)...


    ...die Firma härtet die Messer generell nicht so hoch aus,wie der Stahl es vertragen würde - weil sie halt aufgrund der Art der Messer davon ausgehen,dass keiner ihrer Kunden Kunststoff oder härtere Hölzer damit bearbeitet; dafür gäbe es ja genug "heavy duty" - Folder.



    Rolf

  • Hallo Zusammen


    So weit mir bekannt ist, wird durch das Abziehen auf Leder (ohne Pollierpaste) kein Grat entfernt. Er wird lediglich aufgestellt. Dadurch wird das Messer zwar sehr scharf, jedoch leidet oft die Schnitthaltigkeit darunter.


    Nun zurück zum Thema. Für mich klingt das Ganze nach einem zu flachen Schleifwinkel. Evt. würde es helfen das Messer nach dem Schleifen 4-5 mal auf einem Keramikstab, in einem stumpferen Winkel abzuziehen (ohne Druck).
    Meiner Erfahrung nach sollte die Körnung 1000-1200 genau richtig sein um den Grat zu entfernen.


    Gruss ChilliHeaD

    Wenn etwas verdächtig aussieht, dann ist es das!

  • Erst mal danke an Alle für die Rückmeldungen.
    Andreas Na das wäre ja wohl die schlechteste Möglichkeit, v.a. da Rücksendung etc. in die USA wenig r entabel wären...
    rumpeltroll Naja, etwas Benutzung kann man einem GEC schon zumuten, missbraucht hab ich es ja bei Weitem nicht. Außerdem hat es ja gut funktioniert, das Problem trat ja erst beim schärfen auf. Ein Schlieper Sodbuster hat ja auch nur 55HRC , und den hab ich problemlos scharf bekommen.
    Oachkatzlschwoaf Ich zieh meine Messer immer nochmal übers Leder nach dem Sharpmaker, das bringt einiges. Dabei geh ich eigentlich immer wie von dir beschrieben vor, aber das GEC wehrt sich :S


    Ich habe bisher nur einen Forumsbeitag eines Herrn aus den USA gefunden, der ähnliche Probleme hatte "rampant burr formation" wie er es nennt. Er tippt auf eine partielle enthärtung der Schneide durch das zu starke maschinelle Abziehen im Werk. Wenn das der Fall wäre, kann ich doch nur darauf hoffen dass ich mit fortschreitendem Materialabtrag beim Schleifen wieder auf härteren Stahl stoße, oder?


    Smokehead8)

    suck less.

  • Der 1095 Stahl ist ein einfacher Kohlenstoffstahl, auf Grund seiner Zusammensetzung hat er keine Carbide. Das ist ein Stahl den man sehr leicht scharf kriegt, das muss man beim Schärfen schon im Sinn haben. Bei Messern aus Kohlenstoffstählen kann man die Schneidphase ruhig ballig schleifen weil sie, gerade bei 1095, eine hohe Schärfe annhemen so daß man nach dem Schärfen noch immer Haare rasieren kann. Was die Härte angeht, dieser Stahl kann hoch gehärtet werden, trotzdem kann man ihn auch etwas niedriger anlassen, das ist kein Fehler. Bei Ka-Bar werden die Messer auf 56 - 58 HRC angelassen, jedenfalls war das bis vor ein paar Jahren, als ich meinen USMC Ka-Bar gekauft habe, so.

    vae victis

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