Feldtest: PenCott vs Multicam am Mann

  • Ich bin nach wie vor dabei Material aufzuarbeiten, dass sich in diversen Fotosessions angestaut hat. Wie ihr wisst, bin ich ja derzeit recht eingespannt. Wie dem auch sei...


    Anbei findet ihr einen Link zu einem interessanten Vergleich zwischen Multicam und PenCott Greenzone. Die Gründe und Vorgehensweise für den Test findet ihr im Text. Wie immer hoffe ich, dass ich euch etwas Neues bieten konnte. Meine Präferenz kennt ihr ja schon, aber über die Jahre sammeln sich ja doch immer wieder neue Argumente an, warum ein Muster idealer ist als das andere.


    Hier geht es jedenfalls zum Review, viel Spaß!


    http://pinesurvey.com/fieldtes…tt-greenzone-vs-multicam/


  • Deckt sich mit meinen Erfahrungen, durch die ich inzwischen der Meinung bin, dass Pencott Greenzone in einer mitteleuropäischen Landschaft nicht nur das beste Tarnmuster, sondern das eigentlich "Multicam" im Sinne von fast überall gut bis sehr gut ist.
    Es mag einzelne Hintergründe geben, vor denen andere Muster genau so gut sind wie Greenzone (in seltenen Fällen auch besser), aber in der Gesamtheit kann diesem Muster momentan nichts das Wasser reichen.


    Traurig für die Fanboys und Gearnerds, die schon ein Vermögen in Multicam und ATACS-FG versenkt haben, aber das ändert nichts an den Tatsachen :thumbup:


    Im Text wird erwähnt, dass Multicam und Greenzone beide "operationell geführt" werden. Wenn damit militärische Verwendung gemeint ist, wer benutzt Greenzone?
    Bisher hab ich nur gehört, dass die Scharfschützen vom GEK Cobra angeblich damit ausgestattet wurden.

    Einmal editiert, zuletzt von Mc Bain ()

  • Damit war Militär und Polizei gemeint, im Falle von Greenzone in erster Linie das von dir angesprochene Beispiel des Einsatzkommando Cobra. Ich habe aber über persönliche GEspräche erfahren, dass PenCott noch von anderen Ländern verwendet wird, da es ein Muster ist, dass nicht regulär eingeführt und somit nicht wirklich identifizierbar ist, aber das ist alles nur Hörensagen und dementsprechend gehe ich mit solchen Infos vorsichtig um.

  • Hättest du mich nicht schon längst überzeugt, wäre ich es spätestens jetzt!
    Mittlerweile habe ich aber auch schon ein paar Greenzone-Teile und bin von ihrer Wirkung mehr als begeistert...fast schon eine Tarnkappe ;)


    Danke für die Reviews!

  • Ich find Greenzone auch immer wieder faszinierend, gerade weil es so extrem gut im richtigen Gebiet funktioniert und trotzdem in anderen Gebieten/Jahreszeiten immer noch nicht unbedingt wie ein Fremdkörper aussieht. Sah man ja schön bei deinem Wintertest.


    Hats eigentlich nen Grund, warum Pencott das Muster im Midi/Macroteil "digital" aussehen lässt? Ab ner Entfernung von 2m sieht man davon ja eh nix mehr, kann mir also nur denken dass die das per Algorithmus etc. entworfen haben und es denen halt egal ist, ob das digital oder organisch aussieht, weil sie ja wissen, dass das Muster funktioniert, egal ob rund oder eckig. Der Microteil mit dem 1mm Rauschen ist ja klar, das hat ja technische Gründe fürs einfachere und günstige Dithering. Bei UCP oder Marpat hat man ja immer gesagt, dass digitale Muster das Auge verwirren, bis heute hab ich aber keine Belege dafür gesehen und hab mich halt damals schon gefragt was das soll, wenn man ab ein paar Metern Entfernung eh nicht mehr erkennt, ob das Muster jetzt Ecken oder Rundungen hat. Und Multicam zeigts ja auch gut, dass man keine Pixel braucht.

    Einmal editiert, zuletzt von Turrican ()

  • Wobei die Frage interessant ist, ob PenCott auch so gut funktionieren würde, wenn es kein digitales, sondern ein Muster mit runden/ovalen Flecken wäre. Ich denke ja, weil PenCott aus zwei Gründen so gut funktioniert.
    1. Die richtigen Farben, durch die das Muster weder zu hell, noch zu dunkel ist (daran scheitern in einer mitteleuropäischen Landschaft die meisten Tarnmuster, auch moderne Entwicklungen).
    2. Die Anordnung des Musters mit Makro-Elementen, die verhindert dass das Muster in einiger Entfernung nur noch als eine einzige Farbe wahrgenommen wird (das ist der zweite Punkt, woran viele andere Tarnmuster scheitern).

  • Die Antwort ist so einfach wie banal. PenCott ist ein digitales Tarnmuster und wurde als solches konzipiert.

    Das ist mir natürlich klar. :D Ich meinte halt, warum die das eigentliche Muster eckig statt "organisch" gestaltet haben, von dem Pixelrauschen halt abgesehen (dessen Gründe sind ja klar). Bei Marpat hat man ja immer drauf hingewiesen, dass das voll toll digital ist usw., das hat Pencott aber nie gemacht.

  • Meiner Meinung nach vergleichst du hier Äpfel mit Birnen. Das Pencottzeug verfolgt durch seine Pixelstruktur ein anderes Schema als die kleinen unterschiedlichen Farbverläufe beim MC. Klar stinkt das Mulitcam in etwas dunkleren Wäldern ab, es wurde aber uhrsprünglich für arides Gelände entwickelt. Trotz allem macht das Multicam selbst in dunklerer Florra immernoch eine gute Figur. Weiterhin ist das Pencott exzellent im Wald, darüber hinaus wirds aber schlechter mit der Tarnwirkung. Grade was europäisches Gebirge angeht (Österreich, Schweiz) mit vielen Felsen zwischen den Grünflächen. Da spielt nämlich Mulitcam seine Muskeln aus und löst viel besser aus. (Schon selber gesehen auf der Litzum bei deutschen Kampfschwimmern, das war über 2500 im Gebirge - perfekte Wahl!)


    Desweitern gibts nicht soviel Auswahl in der Ausrüstung beim Pencott als bei Multicam. Es ist wesentlich einfacher an wirklich militärisch geprüftes Milspec Zeugs in MC zu kommen als dass das bei Pencott der Fall wäre. Mag sein das die Cobra sowas mal benutzt, aber das stellt nicht die Regel dar und ist einfach unendlich aufwändig für die Mat-Gruppe.


    Sehr gutes Review und mach weiter so.


    Grüße

  • Stimmt, Pencott ist halt auch noch nicht so lange am Markt, MC hat sich ja schon länger durchgesetzt. :) Dass MC bei trockenen Bereichen oder Gebirge stark ist, hat man ja auch in diversen Tests gesehen, aber halt auch, dass gerade Greenzone nicht unbedingt ein Fremdkörper ist, selbst wenn der Großteil der Gegend grau, bzw. andersfarbig ist. Grün gibts immer irgendwo und ob da ein Grün mehr oder weniger ist fällt halt nicht auf, wenn das gut gemacht ist. Und wenns kein Grün, sondern nur noch Dreck und Stein gibt, ist Greenzone eh nicht mehr in der sinnvollen Auswahl, da dann eher MC/Badlands/etc.

  • Wer das Review vollständig gelesen hat, sollte auch die Verweise auf andere Vergleichstest - in diesem Fall wurde spezielle noch auf SloCam verwiesen - gesehen haben. Die Tauglichkeit von Multicam in Wintersituationen habe ich ja schon in einem anderen Review demonstriert.



    Hochgebirge ist ein komplett eigenes Thema (ja ich kenne die Lizum - hatte meine Alpinausbildung dort) und ich gebe euch auch recht, dass es einfacher ist and MC Ausrüstung ranzukommen, aber wie schon von Turrican erwähnt wurde. Multicam ist schon viel länger am Markt und nicht zuletzt zum inoffiziellen Muster der NATO geworden. Das hat schon eine andere Bedeutung, vor allem für Firmen die Ausrüstung produzieren und dementsprechend einen Happen vom Kuchen abhaben wollen. Das ist aber ein eigenes Thema und spricht nicht unbedingt für die Tarnwirkung.


    Wie schon im Review erwähnt: Multicam wurde speziell für aride Gebiete entwickelt (wie du ja richtig angemerkt hast, Morte) und soll in anderen Bereichen ein Mindestmaß and Tarnung bieten. Genauso speziell ist Greenzone in seinem Anwendungsbereich, jedoch genauso brauchbar in anderen Situation, wie ich schon mehrfach gezeigt habe.


    So.. mehr fällt mir grad nicht ein, ich lasse es jetzt mal dabei.

  • Mich wundert, daß in einigen Beiträgen fast ausschließlich auf die Muster-Unterschiede abgestellt wird, während sich doch auf den Bildern in ruraler Umgebung primär der Wahrnehmbarkeits-Unterschied durch Abheben von der Umgebung nicht durch das Erkennen der scharf umrissenen Kontur ergibt, sondern durch ein Abheben vom "Helligkeitswert" der Umgebung.
    Stellt man beim Betrachten des oberen Bildes im Wald einmal bewußt die Augen auf "unscharf", nimmt man eh keine genaue Kontur mehr wahr - erkennt aber den MC-Träger durch den "zu hellen" Klecks in der Umgebung. Da würde dann in der Praxis der genauere Blick ansetzen...
    Und in anderen Threads wurde genau das auch schon thematisiert und erkannt und das eine oder andere Camo nicht als zu wenig durch Muster konturlösend, sondern konkret schlichtweg als "zu hell" als suboptimal erkannt.
    Praktisch wird dieser Nachteil noch dadurch verstärkt, daß ich mir zum Verbergen regelmäßig eher nicht die lichtexponierteste Stelle aussuchen werde, sondern gerade Positionen mit Schlagschatten usw.
    Das ist imo übrigens auch der Haupt-Nachteil des A-TACS FG, das ich sehr wohl als Freizeitkleidung sehr gern trage, weil es in diesem Anwendungsbereich eben nicht auf "perfekte" Tarnung ankommt und mir ein graduelles Verschmelzen mit der Umgebung dort allemal ausreicht: Während es in direkt sonnenbestrahlten Bereichen mit mitteleuropäischem Grünbewuchs wirklich vom Farbwert her sehr gut paßt, ist es im Schlagschatten regelmäßig zu hell und hebt den Träger dann mehr ab als z.B. das im Grundton dunklere Flecktarn.


    Was ich im Vergleichstest jedoch ein wenig vermisse, ist eine Darstellung in urbaner Umgebung oder zumindest in einer Umgebung, in der auch Baulichkeiten, Mauern usw. vorhanden sind. DAS entspricht ja ganz deutlich aktuell eher der Einsatzsituation im militärischen Einsatz als der wunderschöne grüne Tann.


    Entsprechende Darstellungen würden - wie ich zumindest vermute - darauf hinauslaufen, daß der stärkere Grauwert des MC hier dann wieder gegenüber dem dominierenden Grün Punkte aufholt und die Binsenweisheit wiederholt, daß es das "universelle" Camo dann doch leider eher nicht gibt....

  • Markus, sehr tolles Bild! Hast du irgendetwas testen können?


    Servus!


    Wären die letzten Beiträge 24 Stunden vorher gepostet worden, hätte ich es getestet - nein, dokumentiert ;)
    Es ist keine Frage der Höhe über dem Meeresspiegel, sondern wirklich nur eine Frage der Bodenbedeckung.
    Auf mehr als 2500 Metern Seehöhe ist das Grün der Pflanzen satt und kräftig, die braune Erde ist je nach Feuchtigkeit dunkel oder eben etwas heller...da passt Greenzone hervorragend.


    Ab dieser Höhe gibt es auch im Sommer Schnee (mein Sohn hat gestern eine Schneeballschlacht angezettelt), somit könnte man auch mit einem alten Leintuch ("Bettlaken") einen wunderbaren Tarneffekt erreichen, aber es ändert nichts daran, dass es Gegenden mit Steinen und Gegenden mit Bewuchs gibt.
    Ich will und brauche Greenzone nicht verteidigen, aber ich habe mittlerweile MC und GZ und bin vom GZ sehr überzeugt, weil eben genau dieser angesprochene negative Effekt, dass MC einen zu hellen Fleck erzeugt, wegfällt.
    Die PERFEKTE Tarnung gibt es noch nicht, aber GZ deckt in unseren Breiten schon einen gewaltigen Teil ab!


    Hochalpenstraße vor der Pasterze:



    Detailbild (Originalausschnitt ohne nachträglicher Bearbeitung)



    LG
    Markus

  • JA, da muss ich euch zustimmen... DAS Tarnmuster schlechthin gibt es nicht... ansonsten würde diese Diskussion auch nicht stattfinden, weil jeder das Muster verwenden würde.


    Micha:
    Deine Kritik bezüglich fehlender Tests in urbanen bzw. bebauten Umgebungen muss ich zähneknirschend in Kauf nehmen. Du hast recht, aber ich habe bis jetzt noch keine Location gefunden, an der ich 1) ungestört fotografieren kann, 2) keine Aufmerksamkeit errege und die 3) repräsentativ ist (urban, bebaut ist nicht gleich urban bebaut).


    Nichtsdestotrotz wird es im Idealfall heuer noch einen Test im bebauten Gebiet geben. Dann gibt es aber kein Greenzone, sondern ein anderes Muster der PenCott Familie, hoffentlich A-TACS und andere.

  • War keine Kritik, Deine Arbeit ist ausgezeichnet, und Du wirst wohl kaum eine Gesamtdarstellung in einem Zug und an einem Tag hinbekommen zu einer Diskussion, die sich zwischen Firmen, militärischen Forschungseinrichtungen usw. seit Jahren hinzieht und immer wieder diametral entgegengesetzte Statements produziert :)


    Aber es wäre eine sinnvolle Abrundung, durchaus gut untergebracht in einem zweiten Schritt.


    Völlig richtig übrigens: Auch DIE urbane Umgebung gibt es so sicher nicht, sondern auch hier unterschiedliche Hintergründe, Materialien, Helligkeitswerte je nach Wetter und Tageszeit. Auch hier ist im professionellen Bereich die Bewertung ja längst nicht abgeschlossen: Während z.B. im urbanen Einsatz befindliche SE-en zeitweise "tactical black" unterwegs waren, hellt sich das momentan bei vielen Einheiten ja auch auf über Grautöne oder das gute alte Oliv/OD, in dem z.B. die "Neuner" jetzt urban wieder häufig unterwegs sind...

  • Urban ist eh merkwürdig, weils einerseits schwierig ist, andererseits fast egal, was man trägt, denn von jeder Art Umgebung kommt da immer irgendwas vor. Stein, Dreck, aber auch Hecken und Büsche gibts genug. Den Sinn von schwarz-grauer Urbancamo hab ich dagegen nie so wirklich verstanden, vor allem wenn das Muster darauf dann organisch-natürlich ist, was ja bei solchen Farben gar keinen Sinn macht. Außer cool aussehen kann das nur bedingt was. Hab mal vor ein paar Jahren ne Ankündigung für schwarzes Pencottmuster gesehen, aber entweder haben die das verworfen oder das war doch nurn Aprilscherz. :D

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