Zivilschutzkonzept der Bundesregierung

  • Da es hier nicht politisch werden soll, halte ich meine klappe in bezug zur Aktuellen Regierung.
    Aber selbst in Friedenszeiten, und die haben wir wahrlich nicht, ist es kein Fehler sich etwas auf
    Lager zu legen.

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

  • Eines ist jedenfalls klar:
    Impfstoffe, Dekontamination und tagelange Selbstversorgung bis zum (Wieder-)Aufbau von Versorgungssystemen im Zusammenhang mit Terroranschlägen machen keinerlei Sinn, wenn man lediglich konventionelle Terroranschläge befürchtet: Selbst ein Kamikaze auf ein Fußballstadion würde keine Dekontamination erforderlich machen, auch die Supermärkte hätten am nächsten Tag wieder geöffnet.
    Was heißt das also konkret: Angst vor einem Terroranschlag mit ABC-Waffen, fürs "A" zumindest in Form einer "schmutzigen Bombe" oder nichtexplosiver Strahlungsfreisetzung...DAS würde dann Sinn machen.
    Sofern man massenhafte Kontamination der Bevölkerung befürchtet - NRW hat ja gerade haufenweise Jodtabletten geordert - wäre zumindest interessant, welche konkreten Schutzmaßnahmen denn ansonsten ergriffen, welche diplomatischen / politischen Abwehrmaßnahmen konkret getroffen werden. Einfach mal knallen lassen, wenn man etwas so konkret für möglich hält?
    Der Antiterror-Bereich wird gerade vor allem in Sektoren personell und konzeptionell verstärkt, die sich zum Schutz der "Führenden" besonders auswirken: Beim BGS sollen 1000 Antiterrorkräfte führungsmäßig zusammengefaßt werden, eingebunden wird vermutlich auch die Sicherungsgruppe (der Politiker, die bestens bewaffnet bewacht werden, bei uns aber "nicht sozialverträglich" finden, wenn wir zum Selbstschutz ein Taschenmesser einstecken mögen...).
    Währenddessen müssen die von einem Erstkontakt mit der Bedrohung potenziell viel eher und früher betroffenen normalen Vollzugskräfte noch immer um jede Stelle und jeden Ausrüstungsgegenstand kämpfen - meist muß erst Blut fließen, bevor die Verantwortlichen Notwendigkeiten erkennen...
    Interessant aber auch: Soso, Gefahren durch Außenangriff oder Terror...Was ist denn mit inneren Unruhen? Der offizielle Bereich schweigt darüber systematisch, will andererseits aber sehr gern inländische Bundeswehreinsätze, die konzeptionell viel eher größere Zahlen von Störern als eine kleine Zahl spezialisierter Terroristen bekämpfen könnten...Und die diversen Experten zählen neuerdings immer häufiger auch dieses Szenario mit auf. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die Offiziellen in ihren Krisenszenarien nicht auch die Möglichkeit durchspielen, daß inländisch Unruhen ausbrechen könnten, wenn uns z.B. unser Währungs- und Wirtschaftssystem um die Ohren fliegen sollte...
    Das alles jetzt nicht als politisches Statement, sondern um die absehbar möglichen, sicherlich ebenfalls gesehenen, jedoch nicht kommunizierten Bedrohungsmöglichkeiten einmal zu "vervollständigen", die die Zivilschützer hier nicht so gern ansprechen wollten...

  • Man muss hier noch nicht einmal von Schlimmsten (Terroranschlag mit ABC Waffen) ausgehen. Ein "normaler" Anschlag auf kritische Infrastruktur reicht schon aus. Und wie sind Wasserwerke, E-Werke, Umspannwerke, Bahnanlagen, wichtige Brücken etc. geschützt? In der Regel gar nicht, abgesehen davon das man gar nicht alles schützen kann.
    Und ob das Stromnetz inzwischen wieder stabil ist weiß ich nicht, aber da gibt es auch gutes Chaospotential, ohne das es dafür einen Anschlag braucht.



    So ein Vorrat macht Sinn, keine Frage. Nur braucht es in der heutigen Zeit dazu leider konkrete Empfehlungen bzw. eine entsprechende Liste. Sonnst haut sich die Hälfte der Bevölkerung die Tiefkühltruhe voll und denkt, dass es damit getan ist.

  • Naja, nen Lebensmittelvorrat für den Notfall hab ich nicht gerade, aber wir haben hier genug Lebensmittel für mindestens 3 Wochen rumliegen (Ne gut gefüllte Speisekammer hat was für sich). Ist dann kein Gourmet-Essen (wobei, teilweise schon, wenn ich ein den Schinken denke), aber genug Kohlehydrate um ne zeitlang durchzuhalten. Batterien, Gas und Holz ist auch immer genug da, lediglich Wasser könnte eng werden (i.d.R, 2 Sprudelkisten), da müsste ich dann zum nächsten Fluss und abkochen.


    Und ich bin kein Prepper oder so, lediglich Familienvater.

    weil: isso!

  • So ein Vorrat macht Sinn, keine Frage. Nur braucht es in der heutigen Zeit dazu leider konkrete Empfehlungen bzw. eine entsprechende Liste. Sonnst haut sich die Hälfte der Bevölkerung die Tiefkühltruhe voll und denkt, dass es damit getan ist.



    Moin,
    Listen zum Thema:


    http://www.bbk.bund.de/SharedD…n_A4/Ratgeber_Brosch.html


    http://www.bbk.bund.de/SharedD…df?__blob=publicationFile


    Grüße
    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Rorschach () aus folgendem Grund: Zitat lesbar gemacht

  • finde ich super das man den Selbstschutz fordert, den Bürgern aber jegliche Möglichkeit dazu nimmt wo es nur geht.


    Jetzt ergibt alles einen Sinn! 8o
    DARUM wurde der Besitz von Einhandmessern, großen Fixed und HuS nicht einfach komplett verboten, sondern mit einem perfekt formulierten Paragraphen nur das Führen in der Öffentlichkeit.
    Zu Hause darf man sich damit ja schützten. :knueppel:

  • Aber nur wenn du damit die Leute bei dir zu Hause ERSCHRECKST weil nutzen darfst diese dann auch nicht.
    Was aber ein führungsverbot bring hat uns die letzen 4 Wochen ja beeindruckend gezeigt, wenn man sich nicht dran hält.
    Und das ist das lustige dabei, die hatten ja ein Grund die Machetet mit sich zu führen ;)

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

    Einmal editiert, zuletzt von Rorschach () aus folgendem Grund: Fullquote des direkt vorhergehenden Beitrages entfernt.

  • Genau das finde ich ja interessant. Anscheinend besteht Bedarf an sogenannten Zivilen Selbstschutz und Verteidigung sowie angemessene Vorbereitung auf eine mögliche Katastrophe.Auf der anderen Seite wird das nur sehr leise propagiert und durch die immer tollwütigeren Führungsverbote und Reglementierungen darf man dann nicht mal ein Taschenmesser mit sich rumtragen. Ich bin jetzt kein Freund von Verschwörungstheorien aber die aktuelle Nationale- und Internationale-politik verspricht nicht gerade sichere Zeiten. Für mich hat sich die Frage abgesehen von der Kompetenz und dem Verantwortungsbewusstsein unserer demokratisch gewählten Führung aufgetan, wie man sich den auf sowas vorbereitet bzw. wie man im Alltag damit umgeht. Wie ernst ist sowas zu nehmen? Ich hab bis auf ein paar Taschenmesser, Wasser, Milch, AA-Batterien, Petroleumlampe, paar Medikamente und Verbandszeug nichts daheim.
    "Die" reden ja auch von Iodtabletten, sprich Medikamente gegen Strahlenkrankheit. Da hören bei mir die privaten Möglichkeiten auf.

    Einmal editiert, zuletzt von Kinthebox ()

  • Die vorgeschlagenen Selbstschutzmaßnahmen des BBK zielen im Prinzip nur darauf ab, für einen nicht näher erläuterten Katastrophenfall grundlegende Vorkehrungen wie die Bevorratung von Lebensmitteln und Wasser zu treffen, um fünf bis zehn Tage daheim ausharren zu können. Von Selbstverteidigung und/oder Selbstbehandlung von nicht geringfügigen Erkrankungen und Verletzungen ist davon keine Rede, dies soll ja weiterhin Privileg der Bundesbehörden und Gesundheitseinrichtungen sein. Bei lokal beschränkten Ereignissen wie dem zuletzt in meiner Heimat gehäuften Auftreten von Hochwasser und schweren Gewittern ist dies auch völlig ausreichend, wie die Bearbeitung der Krisensituation seitens der Behörden und der ehrenamtlichen Helfer ja gezeigt hat. Der normale Bürger soll sich ja auch im Hintergrund halten und sich um sein rudimentäres Überleben selbst kümmern können, um den genannten Organisationen nicht zur Last zu fallen oder sie zu behindern.


    Wie die aktuellen Vorschläge seitens der Regierung in einen politischen Zusammenhang passen und ob sich daraus eine erhöhte Gefährdungslage schlussfolgern lässt, und falls ja, wovon diese Gefahr ausgehen soll, ist ein heikles Thema, zu dem wir uns im Zweifel lieber vorsichtig bis gar nicht äußern sollten. Politik ist hier aus gutem Grund im Forum ein Tabuthema. Objektiv betrachtet halte ich allerdings nicht sehr viel von ausschweifenden Katastrophentheorien wie einem Bürgerkrieg oder von einer militärischen Auseinandersetzung auf dem Boden der BRD. Wahrscheinlicher sind eher in Anzahl und Ausmaß zunehmende, lokale Naturkatastrophen wie etwa die Fluten in Simbach am Inn oder auch - so schrecklich der Gedanke daran sein mag - ein terroristischer Angriff von ein paar radikalisierten Individuen wie z.B. in Paris vorigen Jahres. Und für all diese Fälle sind die empfohlenen Vorkehrungen seitens der Regierung de facto ausreichend.


    Wenn man sich ansieht, wie die Behörden in München dem jüngsten Amoklauf begegnet sind, von dem man ja zunächst Grund zur Annahme hatte, es würde sich um einen terroristischen Anschlag mehrerer Täter wie damals in Paris handeln, so habe ich diesbezüglich absolutes Vertrauen in die involvierten Organisationen. Man sollte nicht vergessen, dass wir in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Teil Europas wahrscheinlich das am Besten funktionierende Krisenmanagement der Welt haben. Insofern sehe ich die Empfehlungen hinsichtlich der Selbstvorsorge nur als letzten Schliff in einem ansonsten gut organisierten System und als Hinweis an den (leider viel zu großen) Teil der Bevölkerung, die außer einer angebrochenen Packung Nudeln und einer zwei Monate abgelaufenen TK-Pizza gar nichts daheim haben.



    Viele Leute aus unserem Forum, mich eingeschlossen, die sich für das hier angesprochene Thema interessieren, werden die empfohlenen Vorkehrungen ohnehin deutlich übertroffen haben und brauchen sich keine größeren Gedanken machen und sich insbesondere von dem verlinkten Artikel der SZ nicht verängstigen lassen. Davon abgesehen sollte das Aufbewahren von Wasser und Nahrung für zumindest fünf Tage daheim gar nicht besonders lautstark empfohlen werden müssen, da dies eigentlich so selbstverständlich wie regelmäßiges Zähneputzen sein sollte. Es genügt ja schon, wenn man in einem Single-Haushalt lebt und mal eine schwere Erkältung bekommt. Aber nachdem wir mehrheitlich aufgrund der Ubiquität von Lebensmitteln das Just-in-Time-Verfahren etabliert haben, verstehe ich die aktuellen Empfehlungen seitens der Regierung eher als "friendly reminder".

    Busse - Harsey - Hinderer


  • Gefühlt ist das gerade der Stopfen, mit dem das Sommerloch gestopft werden soll. Seitens der Regierung und der Presse.


    Es gab schon immer Broschüren und Handlungsempfehlungen des BBK bezüglich Zivilschutz und Katastrophenvorsorge.


    Die von euch angesprochenen Szenarien werden auch beübt, u.a. im Rahmen von LÜKEX. Man schaue sich einfach auch mal den Lehrgangsplan des BBK an.


    Wir hatten in unserer Stadt vor 3 Jahren einen großen Stromausfall; knapp 48h. Inkl. mehrerer Krankenhäuser, Dialysezentren, Forschungsinstitute usw. Supermärkte mussten das Sortiment vernichten, Restaurants ebenfalls, bei Privathaushalten ist die Tiefkühltruhe abgetaut usw. Da ist vielen schon Angst und Bange geworden. Die Stadt wurde von der BePo bestreift.


    Fehleranalyse seitens des Versorgers dauerte, Behebung war schwierig und das Wiederanfahren ebenfalls.

  • Davon abgesehen sollte das Aufbewahren von Wasser und Nahrung für zumindest fünf Tage daheim gar nicht besonders lautstark empfohlen werden müssen, da dies eigentlich so selbstverständlich wie regelmäßiges Zähneputzen sein sollte. Es genügt ja schon, wenn man in einem Single-Haushalt lebt und mal eine schwere Erkältung bekommt. Aber nachdem wir mehrheitlich aufgrund der Ubiquität von Lebensmitteln das Just-in-Time-Verfahren etabliert haben, verstehe ich die aktuellen Empfehlungen seitens der Regierung eher als "friendly reminder".

    Wer sich die Kommentare auf Facebook, z.B. zum entsprechenden Bericht der ARD Tagesschau ansieht, der gibt sich bezüglich der Durchhaltefähigkeit großer Bevölkerungsteile keinerlei Illusionen mehr hin.
    Die Generation Pokemon Go (sofern man nicht mehr bei Mutti wohnt) wird nach spätestens drei Tagen nichts mehr zu essen haben.

  • "Evolution" - basierend auf dem Prinzip der natürlichen Auslese... :biggrin:


    LG, Andy

    Member of the "outer Bunch..."

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  • Es gibt ja auch die umgekehrte Evolutionstheorie: Zu dumm zum Aussterben :rofl:
    Hab mir heute mal die Nachrichten von RTL angetan, und musste schmunzeln. Dort wurden die Pläne der Bundesregierung
    zwecks diesen Zivilschutzregeln, und dann gleich mal 5 Gründe nachgeschoben: Anschlag in der Türkei mit Info dass es in DEUTSCHLAND
    auch geschehen kann. Weil der IS per Flüchtlinge Schläfer eingeschleußt hat und keine Vortschritte mehr in Syrien macht.
    Dann sollen gleich 3 x Polizisten von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht haben. Aber da wurde dann nicht gefragt warum, sondern gleich
    die Polizisten in einem schlechten Licht darstellen lassen. Usw usw .... Wie manipulativ die Medienlandschaft damit umgeht und die Leute
    sich einlullen lassen :D

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

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  • Meine Omma hätte gesacht: "wenn die schon wieder so reden, geht's wieder los..." Ich habe heute spontan gesagt "aha, der kalte Krieg fängt wieder an..."
    ...
    Ist sicher ein willkommenes Thema für Verschwörungstheoretiker, ich halte es eher für eine der üblichen Nebelkerzen, um das blöde Volk im Schnack abzulenken - oder eben Sommerloch, denke mir aber auch meinen Teil. Das wird jetzt erstmal hochgekocht, dann versandet es wieder. In einigen Monaten redet man vllt. nicht mehr darüber. Aber irgendwann kommen irgendwelche Gerüchte auf, dass es auch Bußgelder bei Nichteinhaltung gibt...
    Lacht nicht, vor Jahren kamen leise, sporadische Gerüchte auf, dass man darüber nachdenkt Streckenmessungen anstatt punktuelle zur Ermittlung von Geschwindigkeitsübertretungen einzuführen. Ich bin dafür ausgelacht worden, jetzt hat man die erste Strecke soweit bereit, um es in die Praxis umzusetzen. Wenn deutsche Politiker nichts wichtigeres zu tun haben, erlassen sie neue Vorschriften und Gesetze...


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

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