Backup-Eigenbau nicht härten?

  • Hallo Rorschach,


    also ich muss zugeben langsam machst du mir Angst.


    Du willst ein Backup für SV also den Fall der Fälle machen. Es soll kostengünstig sein und mit wenig Aufwand herzustellen damit ein Verlust nach Entsorgung im Gully nicht schmerzt.


    Und nun schreibst du du willst dir einen Vorrat dieser Backup Messer zulegen?


    Geht mich ja eigentlich nix an aber was hast du eigentlich vor? :S


    Ich persönlich werde hier sicher niemandem Tips oder eine Anleitung an die Hand geben wie er sich für seine Straßenkämpfe oder sonstiges rüsten kann.


    Aber vielleicht habe ich da auch nur was falsch verstanden....


    Gruss

  • Hallo Rorschach,


    also ich muss zugeben langsam machst du mir Angst.


    Völlig unbegründet. :shrug:


    Du willst ein Backup für SV also den Fall der Fälle machen. Es soll kostengünstig sein und mit wenig Aufwand herzustellen damit ein Verlust nach Entsorgung im Gully nicht schmerzt.


    :amen:


    Und nun schreibst du du willst dir einen Vorrat dieser Backup Messer zulegen?


    Klaro. Bei dem Preis kann ich die Messerchen auf div. Jacken und Taschen verteilen und muss nicht ständig rumräumen, damit ich's da habe, wo's eigentlich sein soll. Außerdem lässt sich sowas auch schön mal verschenken. :buds:


    Geht mich ja eigentlich nix an aber was hast du eigentlich vor? :S


    Ich bereite mich gerade auf GNAK vor. :stabby:


    Ich persönlich werde hier sicher niemandem Tips oder eine Anleitung an die Hand geben wie er sich für seine Straßenkämpfe oder sonstiges rüsten kann.


    Kann mich nicht daran erinnern, um solche "Ratschläge" gebeten zu haben? ?(


    Aber vielleicht habe ich da auch nur was falsch verstanden....


    ... oder ich habe mich einfach nur zu ungenau ausgedrückt. :whistling:

    In Combat, you do not rise to the occasion. You sink to the level of your training!

    Franconian Resistance #6 - Kopportunist #0002 - T.I.T.A.N. #0012

  • ich finde den ansatz interessant... dennoch meine ich mal was gehört zu haben daß die klinge mit der du am besten vertraut bist die beste im fall der fälle ist... also nimm lieber ein edc das sv tauglich ist... aber naja ich glaub du bist mit deiner überlegung schon am ende und ich komm eh zu spät...

  • ALSO....auch mein senf :D


    messer härten is ansich net notwendig...je nach stahl. der hat immer einen ausganghärte 40hrc, 45hrc,....


    härten kann einfach sein oder nicht, kommt wieder auf den stahl und die dicke an.


    titan is geil aber teuer
    G10 oder Micata is billiger und auch hart genug
    auf tanto geschliffen hält das einiges aus....HOLZ geht auch, dann gäbs da noch hartpapier


    Nirosta is auch was feines weil hart rostet nicht und bekommt man auch schön scharf, zähes zeugs


    härten im grill würd gehen aber leider is nicht sommer. falls du bekannt verwande mit holzofen hast würd es dort auch gehen
    einfach in die glut legen und warten, wenns rot oder weisslich gelb wird dann is es gut
    beim öl eintauchen kannst auch kalten öl nehmen is so gut wie wurscht, ABER WICHTIG GANZ EINTAUCHEN sonst rauch das zeug wie die hölle
    und fängt an feuer zu fangen. wasser geht natürlich auch, weil es gibt 1000stähle und dashalb gibts auch LUFT, WASSER und ÖL Härter.


    BACKUP muss ja ned heissen das er was meuchelt sonder einfach nur eine 2weite klinge die zum einsatz kommt wenn sonst nix da is.
    zudem kann man mit sowas fesseln duchschneiden, sich aus dem gefängniss buddln oder mit mehreren einen wurfstern bauen :D


    so mehr fällt mir momentan nicht mehr ein :|

    „Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt;
    oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern. “

  • Wenn das wirklich nur Resrve sein soll, flex Dir was aus einem HSS Kreissägeblatt von Handkreissäge. Ist härter als normale Klingen und kann am Schleifbock schnell und einfach schraf gemacht werden.
    Soll ja nur irgendwann mal schneiden können, mehr willst Du ja nicht, also ises auch egal, wie es ausieht. Hauptsache kann schneiden.


    sb

  • Leute, hier geht's um's härten oder nicht!
    Die Aussage mit dem Kreissägeblatt wird mittlerweile mehr als grenzwertig. Bleibt bitte alle auf dem Teppich oder der Thread ist ist Vergangenheit. :trust:

  • es geht ums Härten, wie gesagt.


    Ich wollte hierzu eigentlich nichts mehr schreiben, aber die Einzelfallerfahrungen von -gearrillero- muß ich in Bezug auf 1.2842 ein wenig relativieren. Ich will hier keinem zu nahe treten oder jemanden kritisieren, aber Handlungshinweise für die Wärmebehandlung von Stahl mit einfachen Mitteln ist zwar wie gesagt mit einfachen Mitteln durchzuführen, aber immer noch ein sehr komplexer Vorgang.
    Zudem gehe ich davon aus daß einige die das lesen es auch einmal selbst versuchen wollen, diese werden dann durch vage Handlungsanweisungen sehr schnell die Lust daran verlieren wenn die selbstgemachte Klinge durch Fehler in der Wärmebehandlung zugrunde geht.


    Ein Holzofen ist für einen Härtevorgang im Prinzip ungeeignet, erstens brennt dort nicht das ruhige Feuer der Holzkohle und zweitens ist der permanente Luftzug für den Stahl schädlich.


    Leider ist gar nichts gut wenn die Klinge eine gelb weißliche Farbe annimmt (nur zur Information, wenn Stahl diese Farbe zeigen könnte muß ein Schmiedefeuer mit über 2000 grad brennen, Stahl würde sich dann theoretisch in einem Temperaturbereich von über 1300 grad befinden), 1.2842 hat cirka 0,9 bis 1 % Kohlenstoff, das hört sich zwar nach nicht viel an, reicht aber dicke um bei cirka ab 1100 grad funkensprühend fast rückstandslos zu verbrennen, kein Kaltarbeitsstahl den wir normalerweise für unsere Messer verwenden kann ohne Flußmittel sicher über 1000 grad erwärmt werden.


    Bei 1.2842 handelt es sich um einen mittellegierten Kaltarbeitsstahl, dazu gibt es für jeden frei zugängliche Datenblätter im Internet, dort steht explizit wie mit diesem Stahl zu verfahren ist. Daraus folgt ein Erwärmen nach dem Herstellen der Klinge aus dem Rohling auf cirka 650 grad um die Spannungen im Stahl abzubauen, die Härtetemperatur liegt bei cikra 750 bis 820 grad (hellkirschrot), das Abschreckmedium ist Öl, es sollte bei 1.2842 eigentlich erwärmt sein, ansonsten ist es leicht möglich daß dieser Stahl sich von seiner schlechtesten Seite zeigt und Haarrisse bekommt, das Öl wird auf jeden Fall rauchen beim Abschrecken, je nach Größe der Klinge wird es auch brennen, ob ich die Klinge gänzlich eintauche oder nicht.
    Ein Anlassen bei einer Temperatur von maximal 200 grad über cirka 30 min erzeugt eine Arbeitshärte von cirka 60hrc. Das sollte eigentlich mehr als ausreichend sein.
    Was die Glühfarben von Stahl bei Erwärmung oder Erhitzung betrifft, auch diese sind im Internet jedem zugänglich, so kann man sich einmal ein Bild von dieser Sache machen.


    Das ist jetzt im wahrsten Sinne des Wortes keine Abschreckgeschichte für das Härten mit einfachen Mitteln, aber auch dabei muß man sich an die Reglen halten, sonst verliert man zuerst die Klinge und dann die Lust.


    Viele Grüße
    Roman


    PS: Ihr müsst mir diese langweiligen Ausführungen verzeihen, aber diejenigen die ihre selbstgemachte Klinge auch selbst wärmebehandeln wollen sollten mit soviel Information wie möglich ausgestattet sein, damit die Sache reibungslos über die Bühne geht, schließlich steckt bei fast allen Schweiß und Zeit in der Herstellung einer Klinge

    panta rhei

  • juchten


    jo hast eh recht
    nur weis unser lieber freund ned was für einen stahl und ob und wie er ihn härten soll
    zudem is das ganz nur ein pfuscher messer das 0,50cent kostet soll, bei X stück is dann
    auch wohl nicht so viel arbeit drinen.


    bei allem anderen, sprich wenn mann ein richtiges messer bauen will
    sollt man das wissen und das equipment dazu haben oder gleich
    bei einer härterrei machen lassen ;)


    das mit weissglühend stimmt :rolleyes: sorry bin vom schmieden auf härten :rolleyes:
    auch da stimmt das nicht bei guten stähel sonder nur bei wald und wiesen stählen.

    „Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt;
    oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern. “

  • Leute, hier geht's um's härten oder nicht!
    Die Aussage mit dem Kreissägeblatt wird mittlerweile mehr als grenzwertig.

    Warum?
    Die Frage am Anfang war, ob sich der ganze Aufwand mit dem härten für ein "backup" Messer das man kaum benutzen wird lohnt, und das der TO nichtmal genau weis, wie er es härten soll.
    Darum der tip sich gleich ein bereits hartes stück stahl passend zu flexen. das ist nicht grenzwertig, sondern zielführend, weil wesentlich sicherer und schneller, da der HSS-Stahl schon hart ist und durch flexen kaum Härte verliert. Dat Zeuch ist nämlich auch wärmefest neben der schlechten Nachschärfbarkeit...
    Der Aufwand zum flexen und schärfen ist nicht größer, als der aufwand für ein komplett neues stück Stahl, was dann sinnloserweise nicht gehärtet wird.. Billiger isses auch.


    Leuchtet das nicht ein oder hält man hier nicht so viel von einfachen, billigen, durchdachten Improvisationen als dauerlösung ?
    :hmmm:
    Zur Ausgangsfrage ohne besondere Spezifikation ist so eine Lösung ideal.


    sb

  • einfach Härten is leider net :D auserdem sollte man dafür die geeignete Schutzausrüstung und das nötige Wissen haben .
    Hier mal die Glühfarben / Anlass Farben Tabelle http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Anlaßfarben.jpg mit der man in etwa die Temperatur des Metalles abschätzen kann .
    Dafür braucht man aber auch etwas Übung Bzw man sollte das schonmal gemacht haben , sonst is man schneller aus dem Temperatur bereich als man guggen kann


    sowas steht auch in jedem Tabellenbuch für Metallverarbeitung


    so , bedenke aber wenn du wirklich selbst Härten willst , ( nach dener Aussage mehrere Klingen) das du
    1. genug Platz brauchst und
    2. die Vorbereitungs Zeit auch net ohne ist. Dazu gehört auch
    das du dich am besten vorher im Thema einlesen solltest , Speciell was UVV ( Unfall Verhütungs Vorschriften) angeht , heißes Metall is net ohne ! :bibber:
    alles andere wurde ja schon genannt .


    Will dir den Spaß net nehmen aber hat schon seine Gründe das net jeder im Hinterhof Messer usw härtet .
    Allein schon wegen Wissen , Aufwand , Ausrüstung usw .


    Wenn du ne gute Klinge hast würd ich die auf jedem Fall beim Profi härten lassen ! :thumbup: alles andere is am falschen Ende gespart


    vorallem wenns um Brandwunden usw geht .....


    Würd dir als einweg Backup wenns schon sein muss en altes Schweizer Messer empfehlen ( kosten ja net viel gibts auch in klein usw) damit haste auch nie irgentwelche Props wenn du ZB kontolliert werden solltest .


    Dein Entwurf zB kann man je nach Größe und ermessen des Beamten auch schon als Stoßdolch /Faustmesser auslegen ..... vorallem wenn dem evtl deine Nase net passen sollte oder der keine ahnung hat.


    Wenn ich dann noch davon ausgeh das das Ergebniss net Prfofihaft/ nach gekauftem Messer aussehn wird , ( da du net ewig viel arbeit reinstecken willst) kann man das schnell als selbstgebaute Waffe Verstehn .......


    achso nochwas : ne Falsch gehärtete Klinge bricht im Extremfall schneller als dir lieb is , vorallem wenn du auf was Hartest triffst( Knochen oder so) :bibber:

  • so, den Satz "ich wollte hierzu nichts mehr schreiben" habe ich mittlerweile abgespült.


    Natürlich muß ich meinem Vorredner Recht geben, es fällt mir nicht einmal schwer. Härten ist ein komplexer Erwärmungsvorgang von Stahl der mit dem Abschrecken des Härteguts und einem nochmaligen Erwärmen zu tun hat. Ich lasse jetzt einmal die ganzen Geschichten die man mit PM-Stählen oder herkömmlich erzeugten hochlegierten Stählen machen muss aus.
    Reden wir von ganz normalen niedrig legierten Stählen, 1.2842 holen wir gerade noch so mit ins Boot (wenn er auch manganlastig ist, aber wir sind ja großherzig).
    Der Stahl wird bei dieser Prozedur unglaublich belastet, glühen, erwärmen, abschrecken und und..., wir haben uns jetzt auch noch nicht über die Möglichkeiten des Erwärmens, Schmiedekohle, Holzkohle, Gasflamme, Koks, usw. unterhalten, seitlich Luft ins Feuer, von unten Luft ins Feuer, usw. usw.
    Mit einem Wort, respektive Satz, das ganze ist eine ziemliche komplizierte Geschichte, und ja, man kann sich dabei auch verletzen, wo glühender Stahl ist, da sind die Wunden zuhause.


    Aber, jetzt kommt das aber, wo bleibt der Spaß bei dieser Sache denn? Wieso sollte man nicht einmal den Versuch machen und so eine kleine Klinge härten? Wenn wir auf unser zuhause keinerlei Rücksicht nehmen wäre sogar folgendes Vorgehen ohne Probleme (zumindest was die Machbarkeit betrifft, es wird mit der Frau oder Eltern oder Freundin Probleme geben, oja, es wird sie geben) möglich.


    Sehen wir uns einmal die Gästetoilette an, dort befindet sich in der Ecke so ein kleines Spülbecken, es wird ja ohnehin selten benutzt. Mit energischen Einsatz unserer Hände oder einer Rohrzange drehen wir das Abflußrohr auf und entfernen es, herauslaufendes Wasser ignorieren wir, solche Kleinigkeiten werden ab jetzt nicht mehr erwähnt.
    Sollte sich kein Fenster in diesem Gästekabuff befinden, kein Problem, wir hauen ein Loch in die Außenwand, dort sollte immer schon ein Fenster hin, unsere Frauen oder Freundinnen werden entzückt sein über unser Tun, so können die Gäste wenigstens nach draußen schauen als auf die komischen Kacheln die uns sowieso noch nie gefallen haben.


    Jetzt wirds ein bißchen obskur, bewaffnet mit einer Doppelkolbenluftpumpe (die wird jetzt nützlicheres tun als diesen doofen Swiimminpool aufzupumpen, dabei wären wir beinahe in der Sommerhitze kollabiert während die ganze Schwimmerschar schon die Armreifen ausprobierte). Auch wird aus dem einen Lautsprecher der Musikanlage unserer Tochter kein Schwillibilli von so irgendeiner japanischen Hotelgeschichte seine lapidaren Bardenkünste zum Besten geben, das Kernstück dieses Lautsprechers, ein handlicher Magnet befindet sich bei unserer Ausrüstung (der Ausbau dieses Magneten lassen wir auch unter Kollateralschaden laufen).


    Auch um die Gesundheit unserer lieben Oma haben wir uns Gedanken gemacht. Mit einem unserer kleinen scharfen Begleiter haben wir letzte Nacht mit Kohlenstaub geschwärztem Gesicht hinter dem Haus ihr Fahrrad zum Zielobjekt eines Kommandounternehmens gemacht. Der vordere Reifen ist aufgeschlitzt und seines Schlauches beraubt. Anarchie wohin man blickt, zumindest fährt sie jetzt kein Fahrrad mehr.


    Beileibe nicht genug, 3 kg Holzkohle und ein nach Heizöl stinkender Holzkohleentzünder machen unsere Ausrüstung komplett. Da unsere Mitbewohner von unseren Aktionen auf der Gästetoilette einiges gewohnt sind wundert sich kein Mensch mehr. Der Fahrradschlauch von Oma wird kurzerhand mit Draht an das Fallrohr der ehemaligen Abflußanlage dieses kleinen Spülbeckens befestigt, das andere Ende wird an die Luftpumpe verdrahtet (ein Fön wäre zwar besser, aber erstens macht er Krach, können wir nicht gebrauchen, und zweitens erweckt das Mißtrauen).


    So, wir reißen die Abdeckplane von unserem neuen Fensterloch herunter. Holzkohle schütten wir kurzerhand in das Spülbecken und starten sie mit diesem übelriechenden Würfel. Während die Holzkohle anfängt zu glimmen und zwangsläufig Rauch entwickelt halten wir uns natürlich nicht auf der Toilette auf, das fällt ja auch nicht schwer, ist diese Räumlichkeit doch ohnehin nicht bei unseren Lieblingsplätzen mit aufgeführt. Nachdem sich nach zwanzig Minuten der Qualm verzogen hat haben wir ein solides Holzkohlenfeuer im Spülbecken glimmen.


    Wenn wir uns jetzt an den doch ungewohnten Anblick gewöhnt haben legen wir unsere Klinge auf die Glut und lassen sie mal zart rot werden. Mit unserer Rohrzange, es geht doch nichts über multiple Anwendungen, nehmen wir die Klinge von unserem Feuer herunter und lassen in unserer neuen Fensteröffneung auskühlen.
    Während sie auskühlt machen wir einmal ein paar Probehübe mit unserer Luftpumpe um zu sehen wie sie sich bei ihrer neuen Aufgabe macht, Gottseidank haben wir das kleine metallene Sieb im Ausguß gelassen, sonst würde es verflucht nach Gummi stinken, das wäre dann doch wohl zuviel.


    Nun gut, Feuer und Luft harmonieren miteinander, wenn uns einer sehen könnte, Wieland der Schmied auf der Gästetoilette kurz vor dem Härten von Mimung, vielleicht doch ein wenig zu hoch gegriffen, aber Astronomen träumen ja auch immer von Raumfahrt.
    Jetzt aber tätig zur Sache, abegkühlte Klinge, Zange, Magnet, entschlossener Wille und diese Flasche mit dem ganz speziellen nativen Olivenöl von irgendwelchen Berghängen auf Kreta, ein Mitbringsel von Onkel Ferdi, ebenso seltsam schmeckend wie Onkel Ferdi erscheinend. Gottseidank war das Zeug in einer Zwei Liter Pastikflasche abgefüllt, diese haben wir auf unserem neu errichteten Fenstersims sauber mit einem Schlag unseres letzt sehr günstig erworbenen Haumessers (oder war es doch nicht so günstig, diese Erinnerungen an die Messerpreise sind wahrhaft schlüpfriger als der Charakter manchen Volksvertreters) von ihrem unnütz gewordenen Oberteils befreit. Somit haben wir einen direkten Einblick in die grüne Tunke, pfeif drauf, für diesen Zweck wird sie noch einmal taugen.


    Unsere Klinge wird jetzt behutsam auf die rote Glut gelegt und ein bisschen dort ruhen gelassen. Irgendwelche Nachfragen die uns durch die Tür erreichen ignorieren wir wie immer und behaupten Opfer einer seltenen Darmerkrankung zu sein, da man uns ohnhin für einen Simulanten hält lässt man uns in Ruhe, vielleicht glaubt man sogar wir wären dabei ein Fenster zu setzen, oh trügerische Hoffnung.


    Wir machen uns jetzt mental bereit, ein Samurai der seinem Gegner seine Ahnenliste um die Ohren schleudert verblasst gegen unsere Entschlossenheit. Wir betätigen die Pumpe, versuchen aber das Feuer nicht zornig zu machen, ein schöner langsamer Wind der von unten durch den langsam schmilzenden Siffon streicht erwärmt das Ergebnis unseres Feilens und Schleifens immer mehr. Nachdem wir sehen daß das Metall eine Farbe angenommen hat die schön rötlich scheint heben wir es mit der Zange aus dem Feuer und versuchen mit dem Magneten ob dieser seine unsichtbaren Kräfte an unserer Klinge noch entfalten kann. Ist dies nicht mehr der Fall tauchen wir unser Messer in Onkel Ferdis Öl, dies wird dann zischen und auch eventuell ein wenig Feuer fangen, daran haben wir natürlich gedacht und die Flasche in die Toilette gestellt, nach uns die Sintflut!
    Nachdem wir unsere Klinge abgeschreckt haben legen wir sie an den Beckenrand und lassen sie dort über dem Feuer an wie unsere Altvorderen, ganz ohne Thermoelemente oder sonstige Geschichten. Wir können uns jetzt Zeit lassen, dem Nachbar rufen wir durch unsere großzügige Fensteröffnung zu daß alles in Ordnung ist, die fünf wackeren Feuerwehrmänner werden auf die zwei Kisten Bier die in der geöffneten Garage stehen hingewiesen, wir öffnen die Tür von der Gästetoilette und reden beruhigend auf die in Sorge geratenen Mitbewohner ein die sich dort versammelt haben und behaupten ganz frech dass sich Onkel Ferdis Öl beim Entsorgen selbst entzündet hat, bei dieser ganzen Misere sei dann auch noch dieses häßliche Spülbecken in Mitleidenschaft gezogen worden, aber mit dem Hinweis auf das neue Fenster und einem neuen Spülbecken in moderner Muschelform sind die meisten Zweifel zerstreut. Auch wird unser Hinweis das doch ein wenig geschwärzte Gesicht samt Händen mit dem Gartenschlauch in der Garage zu waschen beruhigend im Hinblick auf die sauberern Handtücher im Bad aufgenommen.


    So, das reicht jetzt, Zweifel zerstreut, letzter Blick auf die Gästetoilette, die Klinge betrachten wir als angelassen und lassen sie in der Fensteröffnung abkühlen. Die Holzkohle befördern wir in einen Blecheimer und gehen mit der abgekühlten Klinge und unserer glühenden Holzkohle in die Garage. Dort sitzen ja noch unsere wackeren Feuerwehrmänner die sich über die neue Verstärkung freuen, zudem kann man jetzt mit der Holzkohle noch denn Grill starten und das ganze würdig abklingen lassen. Achja, wieso noch kein Fenster in unserer Öffnung sitzt, wir müssen ja noch dieses leider ein wenig malträtierte Spülbecken und die Toilette mit Onkel Ferdis geschmolzener Ölflasche durch diese Öffnung befördern.


    So, sag noch einer Härten macht keinen Spaß, dabei war das nur eine kleine Klinge. Wenn die wüßten, wenn die wüßten, ganz hinten hinter der Werkbank steht ein wahrhaftiges Schwert, das muss ebenfalls noch dieser Prozedur unterzogen werden......... ich konnte unsere Badewanne ohnehin noch nie leiden.....


    Viele Grüße und bitte nicht in die Tat umsetzen
    Roman

    panta rhei

  • :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st: :1st:


    SCHEISSE EINEN ORDEN GEBT MIR EINEN ORDEN FÜR DEN MANN
    :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap:



    ps:


    :worthless:

    „Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt;
    oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern. “

  • Ich habe mir auch das Härten ersparen wollen und gleich zu Titan Grade 5 gegriffen . Es hatte ewig gedauert und scharf bekommt man es nur mit Tricks . Jetzt kaufe ich meinen Stahl bei Jürgen Schanz , da gibt es auch was für schmales Geld . Ich schicke das Messer zu ihm , zum härten und bekomme es perfekt gehärtet und angelassen mit einer Rechnung über 7,- eus + Porto zurück .


    Woher wissen wir denn , das man in einer Notsituation nicht eine sauscharfe Klinge zum cutten benötigt .
    Ein Mini-Back-Up ohne Schneide macht Angst aber keine ernsthaften Verletzungen , es sei denn man versteht was von Anatomie und der Angreifer hält still und versteht nichts von Abwehr .
    Ich habe beruflich einige Stichverletzungen behandelt , einige waren auch heftig aber richtig gruselig sind tiefe , lange Schnitte .


    Gruß , Robert .

    ~ Böker ~ Chris Reeve ~ Extrema Ratio ~ GD Skulls ~ Hinderer ~ Kershaw ~ Lionsteel ~ Medford ~ Nextorch ~

    ~ Pohl Force ~ Tasmanian Tiger ~ Zero Tolerance ~
    u.v.m.



  • Also bitte, "Ein Mini-Back-Up ohne Schneide macht Angst aber keine ernsthaften Verletzungen" das ist ein Witz oder :nocomment:
    Aber natürlich sehen Schnitte gefährlicher für den Laien aus.


    Über Härten oder nicht Härten zu diskutieren ist mir ehrlich gesagt zu albern :laber:

  • Ein Poet dieser Roman, herlich :thumbup: !!!!


    Aber im Ernst, ich würde auf jeden Fall härten und ne kleine Schneide dranschleifen, dann ist der Pieker für den einen Zweck doch im Notfall für mehrere Zwecke geeignet.


    Gruß Eiserner

    SEX, KNIVES AND ROCK'N'ROLL

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