natürlich ist das keine Hamonlinie, aus diesem einfachen Grund heraus habe ich auch geschrieben "sozusagen eine moderne Hamonlinie". Wobei, was solls, ein Porsche ist auch kein Ochsenkarren, wobei beide Räder haben und es nach vorn geht.
Jerrybwd,
was den Chrom betrifft, das hat Herr Rapatz in seinem Buch -Die Edelstähle- 1962, wunderschön erklärt. Keine Sorge, ich bin keiner von denen, die einen dann auf Bücher hinweisen, die so gut wie keiner kennt, geschweige denn im Regal stehen hat.
Ich versuche es mit eigenen Worten zu sagen, Metallurgen verstehen ist gar nicht so einfach°, das liegt wohl daran, dass Metallurgen davon ausgehen dass sie in ihrem Leben nur mit Leuten zu tun haben, die auf Schulen waren, bei denen es in den Hauptfächern zu 75 % (natürlich abzüglich der Legierungen) um Metalle oder Physik ging (jeden zweiten Montag auch um Chemie, Chemie war ein seperates Fach, natürlich ein separates Hauptfach).
Kurzum, das mit den Chromstählen bewegt sich auf cirka 100 Seiten, natürlich mit Schaubildern und Querverweisen, selbstredend auf andere Metallurgen und deren Veröffentlichungen. Ich machs mal einfach, so gut ich kann, natürlich werde ich mit meinen Worten wohl kaum in den Himmel der Metallurgen aufgenommen, vermutlich nicht einmal ins Fegefeuer (wobei man natürlich als missratener Metallurg zwischen einem kohlenstoffreichen, einem sauerstofflosen und einem schwefeligen Fegefeuer wählen darf).
Also, Chrom in der Grundmasse ist relativ unorientiert und befindet sich nicht überall. Durch das Erwärmen auf Härtetemperatur durchläuft die ganze "Legierungskiste" eine neue Ordnung. Diese neue Ordnung durchläuft mehrere Phasen, der Chrom ist stets bemüht sich an die Karbide binden, was zeitweise durch eine Chromarmut in der Restmasse bedingt. Durch steigende Temperatur und Zeit kommt es letztendlich zu einem Ausgleich in allen Bereichen des Stahls. Diffusion in allen Abteilungen sozusagen.
Um das alles im Vorfeld schon einigermaßen zu ordnen hat man die Pulvermetallurgie erfunden, bzw. das pulvermetallurgsiche Herstellen von Stahl. Geschmolzen wird da natürlich auch, irgendwann ist Stahl immer flüssig und wird auch immer geschmiedet, die pulvermetallurgischen auch, die Keramikdüsen spritzen ja keine Bleche aus dem Ofen und nach dem Schweißen gibts auch keine Bleche.
Jetzt kann ich (natürlich nicht "ich", sondern jemand oder mehrere, die so etwas auf dem Kasten haben), wie beim ER geschehen, natürlich bei anderen auch, zwei Hochleistungsstähle miteinander verbinden. Das geschieht natürlich nicht am Amboss mit einem Hämmerchen in der Hand, dort werden Bleche aus diesen Stählen miteinander verschweißt. Ob und wie weit das jetzt etwas bringt, diese Betrachtung bleibt jedem selbst überlassen. Ich finde es immer, wie gesagt, abwechslungsreich. Und wieso auch nicht, ich nehme mich nicht aus, habe ich doch schon mehrmals erfolglos versucht V2a in ein Laminat einzuschweißen. Ich muss gestehen, natürlich muss ich nichts gestehen, aber wieso sollte ich es verheimlichen, es hat nicht funktioniert, zumindest nicht zufriedenstellend. So habe ich zumindest einen kleinen Eindruck davon gewonnen welchen Aufwand man (dieser "man" ist eigentlich für alles verantwortlich) betreiben muss um quadratmetergroße Bleche auf einmal zu verschweißen, oder vielleicht steht da doch irgendwo einer (dieser "einer" ist natürlich auch mit von der Partie, neben den Protagonisten "-ich, man, jemand- darf natürlich der -einer-" nicht fehlen) rum und verbrennt irgendein Räucherwerk.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Roman
°fast vergessen, das heißt natürlich nicht, dass ich die Metallurgen verstehe, obwohl ich einige der schlauen Bücher in Regalen rumstehen habe, aber in meiner Schule ging es bedauerlicherweise in den Hauptfächern immer um das Wesentlich des Hauptfaches, wobei Exkursionen in die Feststoffphysik mich damals auch kalt gelassen hätte, egal um welchen heißen Stahl man geredet hätte, war mein Trachten doch mehr dahin orientiert mittags im Bach zu fischen (verjährt eigentlich die "Schwarzfischerei", dann sage ich ab jetzt nichts mehr......) und morgens in der Schule das Geschehene vom Mittag vorher rekapitulieren zu lassen. Wenn das nicht gewesen wäre, ....vielleicht..... es ist alles bestens so wie es gelaufen ist.