Hilfe bei der Identifizierung eines alten, längeren Messers

  • Hallo zusammen,
    ein Freund von mir bat mich ein geerbtes Messer hinsichtlich Alter, Herkunft, Zweck und Wert einzuordnen. Leider muss ich bei diesem Messer passen. Vielleicht weiß jemand von Euch mehr über das Gerät.
    Zunächst mal Fotos, um zu sehen, worum es geht:
    Hier eine Draufsicht auf beide Seiten:
    Übersicht 1.jpg Übersicht 2.jpg


    Der Griff aus der Nähe, auf der Rückseite ist im Erl eine 8 zu erkennen, auf der Unterseite sieht man eine vermutlich altersbedingte Lücke zwischen Griffschalen und Erl.
    tacticalforum.de/attachment/191534/ Griff 2.jpg Rückseite Griff.jpg Griff Lücke.jpg


    Die Schmiedemarken sind leider nicht ganz zu erkennen. Bei dem Symbol tippe ich auf ein Ahornblatt oder eine Weinrebe, bei der Schrift auf sowas wie: JUNO WIEN - JUNG WIEN - JUNC WIEN oder WIEW.
    Schmiedemarke .jpg tacticalforum.de/attachment/191538/


    Zu den technischen Daten:
    Gesamtlänge: ca 54 cm, Grifflänge ca 14,5 cm
    Klingenlänge: ca 39 cm, 6,5mm Klingenstärke, 4,1 cm Klingenhöhe
    Eine Scheide ist nicht dabei, das Messer war laut seiner Aussage rostig, der Stahl beim Schleifen eher als weich einzustufen, aber so hart, dass er zumindest eine brauchbare Schärfe annimmt. In der Schneide befinden sich viele einzelne Scharten, teilweise ca 2mm tiefe Ausbrüche.


    Falls jemand Infos zu dem Messer oder Tips für weitere Recherche hat, wäre ich dankbar. Zu den Schmiedemarken habe ich auf die schnelle noch nichts brauchbares per google gefunden. Müsste ich raten, würde ich auf Messer des 1. Weltkriegs oder Waidmesser tippen.
    Vielen Dank und schöne Grüße, matapalo

    2 Mal editiert, zuletzt von ProHunter () aus folgendem Grund: Zu grosse Bilder entfernt

  • An ein Bajonett habe ich erst auch gedacht, aber das eigentlich wegen der Klingen- und Gesamtlänge (54cm!) und einer fehlenden Aufnahme/Halterung für das Gewehr wieder verworfen. Ich kenne mich mit Bajonetten etc aber auch garnicht aus, gab es die in solchen Längen? Die, ich die bisher in den Händen hatte, waren deutlich kürzer, leichter und hatten meistens eine Nut im Griff.
    Danke Dir schonmal!

  • N'Abend!
    Eine Vermutung meinerseits wäre ein Faschinenmesser. Auf Grund der Länge würde ich es in diese Richtung einordnen. Anstelle des Rings für den Lauf könnte das auch ein Parierelement bzw. Handschutz gewesen sein.


    War jetzt nur mein erster Gedanke, als ich die Bilder sah. Als Kind haben mich meine Eltern mal mit ins Waffenmuseum in der Festung Germersheim genommen. Dort gab es Messer dieser Art zu Hauf.


    --> mein Beitrag hat sich mit Roberts Identifikation überschnitten! Ging ja in die richtige Richtung...


    Viele Grüße,
    Nico

    Einmal editiert, zuletzt von nic-0 ()

  • Auf den ersten Blick sieht es wie ein Bajonett aus, was mich aber stört ist die fehlende Hohlkehle und der Griff sieht am Ende nicht aus als ob da was enfert worden wäre.


    Das am Parierelement was entfernt worden ist, sieht man ja deutlich.


    Ich kann nichts nennen das mir eher einfallen würde als ein Bajonett, habe aber noch kein Bajonett gesehen das so aussieht, zumindest fällt mir keins ein.


    Da man den Stempel nicht lesen kann, könnte es ja vllt. auch ein ausländisches Fabrikat sein. Aus einem der Beiden Weltkriege ?


    Vllt. meldet sich ja noch jemand zu Wort der weiß was es ist :D


    Ein schönes Wochenende und Gruß,
    Elric

  • WOW :thumbup:


    Das ging ja viel schneller als ich dachte und dazu noch mit so einer exakten Bestimmung, klasse!
    Vielen Dank an alle, insbesondere natürlich an Argento!

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