Gute Abend, um es kurz zu machen: Hat es von euch schon einmal jemand geschafft eine 5mm Klinge beim Hebeln zu brechen. Habe in letzter Zeit viel gelesen zu diesem Thema. Viele Hersteller begründen ihre 6mm Klingen mit der hohen Bruchfestigkeit beim Hebeln. Habe daraufhin heute mal ein wenig mit meinem Lionsteel M3 gehebelt. Nix da, nichts gebrochen nicht gebogen. Ich bin relativ kräftig (95kg) und habe mit aller Kraft versucht ne alte Munkiste zu öffnen, hat nicht geklappt. Deshalb meine Frage, seht ihr Klingendicken über 5mm nur als schön an oder haltet ihr diese für bestimmte Tätigkeiten auch tatsächlich für notwendig.
Klingenstärke Philosophie
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Um es kurz zu machen... mehr Material bedeutet auch mehr Stabilität..Aber es kommt auch sehr auf den verwendeten Stahl und dessen Härtung an und wie du damit umghst... kaputt kriegst du alles. Aber 5 mm sind auch schon eine Ansagen ...
Meine Messer fürs ganz grobe haben übrigens 7 mm
Gruß
Chris -
Ich behaupte mal aus dem Bauch raus, die Stärke ist ein Faktor.
Weitere sind:Löcher, Sollbruchstellen, Klingengeometrie, Klingenlänge, Material, Härtung
Du siehst also es spielen wie so vieles, mehrere Sachen eine Rolle
Grüße Stefan
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Hallo,
also ich benutze meine Messer zum schneiden.
Fürs hebeln nemme ich eine Brechstange
Ist so wie, oh ein Messer aus O1 rostet doch, ein Messer was benutz wird rostet auch nichtGruß Wäller
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Mir persönlich gefallen Messer mit dicker Klinge einfach - auch wenn ich damit normalerweise nur einfachste Schneidaufgaben (z. B. den täglichen Apfel im Büro schälen) erledige, wofür eine dünnere Klinge i.d.R. zweckmäßger ist.
Genau wie Wäller missbrauche ich meine Messer nicht zum Spaß als Hebelwerkzeug, aber wenn ich das aus irgendeinem Grund (z. B. nach nem Unfall im Auto eingeklemmt und kein anderes Werkzeug griffbereit) mal müsste, fände ich es sehr beruhigend, statt einem schlanken Schneidteufel ein Messer mit >6mm Klingenstärke dabei zu haben. Aber das ist nur mein Bauchgefühl, da ich weder Physiker noch Stahl-Experte bin.
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Steinigt mich nicht, ich WEISS, dass es dämlich ist....
Meine Messer sind zwar da um benützt zu werden, aber zum aufhebeln oder andere Brutalitäten verwende ich (wenn es sich machen lässt) nur Dinge um die es mir nicht leid tut, wenn sie kaputt werden.
Damit ist klar, dass ich dicke Messer einfach nur habe, weil ich sie mag -
Vmtl. bin ich hier eher in der Minderheit, aber ich mag eher schlanke Klingen und schlanke Griffe. Und nachdem die meisten production Messer nicht ganz passten, hab ich dann eins selbst gebaut - mit 2.2mm 1.2519 und jeweils 3mm G10 auf beiden Seiten und 10cm Klingenlaenge. Ich glaub ich wuerde sogar damit im Wald ueberleben koennen. Andere Menschen hatten viel weniger...
@ Autounfall & Aufhebeln: ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, an einem Auto rumhebeln zu wollen. Entweder ich krieg die Scheibe kaputt oder eine Tuer rausgetreten - aber dass nur wenige Einzelstellen zu hebeln waeren, halte ich fuer recht unwahrscheinlich.
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@ s_f: Ich hab mal irgendwann im TV gesehen, dass bei einem Unfall-KFz die Windschutzscheibe aus der Fassung gehebelt wurde, weil sich diese nicht zerbrechen ließ und die Türen scheinbar auch nicht aufgingen. Leider weiß ich nicht mehr, ob das in ner Doku oder einem schlechten Film war.
Aber das Beispiel fiel mir auch nur spontan für eine Situation ein, bei der ich kein geeignetes Hebelwerkzeug habe und deshalb mein Messer missbrauchen muss - ohne Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit.
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spekulation:
es wird oft 6mm stahl genommen weil das fast das gleiche wie 1/4" ist, die messerwelt ziemlich amerikanisch beeinflusst bis dominiert ist, und zöllige maße damit ne rolle spielen.
ich muss gestehen daß ich finde daß 3-4mm die optimale stärke sind. weniger erscheint mir gern mal wackelig, mehr ist nicht mehr allzuleicht schneidfreudig zu bekommen, es sei denn die klinge wird mächtig hoch, und das finde ich dann nur noch für reine outdoormesser interessant, und das ist ein messergenre was ich quasi nicht bespiele.
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Guten Tag,
ich muss zugeben, dass diese" angeschliffenen Brechstangen" mich optisch sehr ansprechen. Die praktische Erfahrung mit Messern zeigt allerdings, dass weniger starke Klingen die zu erledigenden Schneidarbeiten besser bewältigen und damit im Alltag von mir favorisiert werden. Auch ist meine persönliche Erfahrung, dass ein Messer nur äußerst selten als Hebel gebraucht wird. Bisher kam ich einmal in eine solche Situation, war auch nichts Ernstes, zumindest hatte ich den Tag mein Resc Div Tool von BK&T dabei und dessen 6.5 mm Klingenstärke steckt einen solchen Missbrauch klaglos weg. Aufgrund meiner Erfahrungen habe ich daher das zuvor genannte Tool in der Arbeitstasche und meist ein Böker Cop Tool im EDC.
André
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Hallo,
ich finde es ist gänzlich eine schwere Entscheidung. Persönlich bevorzuge ich eine sehr breite und kurze Klinge. Ein gutes Beispiel dafür ist das Messer Bob von der Fa. Böker Plus (Danke Sunzi). Ich finde dieses Messer sehr gut. Das ist grundsätzlich eine Frage der persönlichen Philosophie. Leider kann ich dieses Messer nicht jeden Tag tragen, denn obwohl es zu den "kleineren" Messern mit einer feststehenden Klinge gehört, ist es einfach immer noch zu groß und zu schwer um es ständig bei sich zu tragen.
Man muss einen guten Kompromiss finden zwischen Größe/Gewicht und Tragekomfort.
Grüße
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Moin
Ich kann mir nicht vorstellen daß man einen 5mm Survivalbrecher mal eben mit der Hand abbrechen kann. Da ist dann was schief gelaufen beim Konzept oder der WB.
Klar, die Spitze bekommt man Immer ab, Aber die Frage ist ja wie Weit.
Und ein Survivalmesser sollte Imho eher biegen als brechen und auch dementsprechend angelassen sein. Und Sollbruchstellen am Griffübergang oder sowas sollte es schon garnicht haben denke ich.
Also meiner Meinung nach sind 6mm Klingen nicht notwendig.Viele Grüße, Aries
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Es geht nicht nur darum wie dick eine Klinge ist, es geht viel mehr um die Klingengeometrie, welche an die Aufgabe des Messers angepasst werden sollte. Damaststahl oder Stahllaminate sind etwas anderes als Monostahl, wo es auch große Unterschiede gibt. Die Frage hat eigentlich nichts mit Philosophie zu tun sondern mit dem Wissen wie man gute Messer macht.
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Kibo hat im Prinzip alles gesagt.
Noch meine persönliche Meinung zu dem immer wieder auftauchenden Hebelgespräch.
Natürlich kann man mit den Händen eine Klinge mit einem 5 mm starken Rücken nicht zerbrechen, eine 2 mm starke Klinge eigentlich auch nicht. Beim Hebeln wirken natürlich ganz andere Kräfte auf eine Klinge ein, die einzige Sicherheit stellt in diesem Fall der Bereich der Klinge dar, der am stärksten ist.
Aber, wer käuft ein Messer um primär damit zu hebeln? Oder anders gefragt, wie oft muss ich überhaupt mal etwas hebeln? Tritt dieser Fall einmal ein, so hat man in fast 100 % aller Fälle die Zeit, sich ein passendes Werkzeug zur Hand zu nehmen, man greift ja auch nicht zur Zange wenn man feilen will. Und hebeln setzt eigentlich voraus, dass man ein entsprechend langes Hebelwerkzeug hat, sonst wird die ganze Hebelei nur Murcks. Im Klartext, wenn ich mit einem Messer, was eine 15 cm lange Klinge hat, etwas hebeln will, setze ich die Klinge an, was bleibt einem dann noch als Hebel, ein paar Zentimeter der Klinge und der Griff, das ist nicht gerade die Länge, mit der man die "Welt aus den Angeln heben kann", ganz salopp gesagt.Ansonst finde ich, dass in den letzten Jahren die Begriffe, was ein großes Messer betrifft, ein wenig aus den Fugen geraten sind. Heutzutage werden Messer mit einer Gesamtlänge von 10 Zoll schon als groß bezeichnet. Für mich fängt bei einer Klingenlänge von 10 Zoll das große Messer an, bis dahin gibt es für mich eben kleine und mittelgroße Messer. Für mich gilt ebenfalls, für die anfallende Aufgabe das passende Messer, egal ob es eine 50 mm oder eine 300 mm lange Klinge hat.
Aber es geht ja hier speziell um die Rückenstärke, da gilt für mich auch, je nachdem was ich mit dem Messer machen will, sollte die Klingengeometrie auch passen, also auch die Rückenstärke. Muss ich primär schneiden sind Klingen mit einer Rückenstärke bis 5 mm bestimmt ausreichend, soll das Messer aber auch mal hacken, ohne das es in Schnitzerei ausartet, ist mir ein schwereres Messer, auch mit stärkerem Rücken als 5 mm, lieber.
Wenn ich allerdings die Wahl habe, so würde ich immer das größere Messer vorziehen, größere Messer können alles was kleine Messer können, aber kleine Messer bei weitem nicht alles was große können.
Viele Grüße
Roman -
ich denke die frage der klingenstärke hat entfernt schon was mit philosophie zu tun, weil das ja direkt in zusammenhang mit der messer(-benutzungs)-philosophie steht, zb das alte schnittiges kurzes messer + axt oder hackmesser, batoning ja oder nein thema.
am ende stimme ich aber insofern zu, daß die frage der messerphilosophie und der klingenstärke nicht ohne die frage der richtigen messerkonstruktion auskommt. ein schweres hackmesser mit niedrigem extremen hohlschliff und den erwähnten sollbruchstellen ist natürlich unsinn und widerspricht dem konzept.
juchten ich widerspreche dir an einer stelle: ein großes messer kann nicht zwangsläufig alles was ein kleines messer kann. kleine messer haben den eindeutigen vorteil wenn es darum geht verdeckt getragen zu werden, den vorteil leichter zu sein und ggf. schneller gezogen werden zu können. ob diese vorteile die nachteile aufwiegen hängt aber vom jeweiligen anwendungszweck ab.
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ein Messer ist nur zum schneiden da.
Das einzige Messer das mal gebrochen ist war ein Randall beim durchtrennen der Rippen von ein groszes Schwein blieb es fest sitzen. Ich reagierte brutal und plötzich "Pling". Der sehr schmaler Erl brach durch.
Meine Frau sagt oft: du brichts alles, beim arbeiten bei Silex Steine brach dieser 13 Kilo schwerte Prybar auch. -
@devolens, das kann ich mir gut vorstellen. Wenn man sich die Seite der Firma Randall ansieht, sieht man auch den Schmiedevorgang der Messer, der Erl wirkt wirklich ein wenig schmal. Wobei ich von so einem Bruch jetzt das erste Mal höre.
Lass mich ins Blaue raten, hat sich dieser "Schweineunfall" in der Provinz Lussimbork ereignet?Viele Grüße
Roman -
Leider in Belgien wo im Bauernhof ein junger" Angeber" ich mal zeigen wollte was ein Randall kann. Hochmut usw kommt .....
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Es gibt keine Philosophie, im Prinzip ist es ganz einfach. Wenn ich einen feinen Slicer will, dann nehme ich ein Messer mit einem hochgezogenem Flachschliff und einer Klingenstärke von 3 oder 3,5 mm. Daß ich mit diesem Messer nicht viel hebeln kann, das sollte jedem, der sich mit Messern auskennt, klar sein. Wenn ich aber ein Messer will mit dem ich unter anderem auch hebeln kann, dann nehme ich ein Messer mit einem niedriger gezogenem Säbelschliff und 6 mm Klingenstärke, mehr ist nicht. Natürlich kann ich mich mit Klingengeometrie und Primärphase spielen, ich habe z. B. das Kizlyar Phoenix Combat, das Messer hat einen Hohlschliff, es hält wirklich verdammt viel aus aber ich habe bei diesem Messer eine Klingenstärke von 7 mm und das Messer ist aus einem zähen selektiv gehärtetem U8 (AISI 1080) Kohlenstoffstahl. Es hat auch noch eine Panzerspitze. Wie man sieht gibt es hier auch nur eine oder keine Philosophie, denn stabiles Messer braucht dicken Stahl.
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Generelle muss ich Waller recht geben. Sind eben Schneidwerkzeuge, und keine Stemmeisen, aber ich habe im Einsatz schon öfter davon gebrauch machen müssen. Fenster aufhebeln oder MunKisten aufstemmen, daher war ich immer Sau froh, dass ich aufgrund großer Handfläche immer kräftigere Messer bevorzugt habe. In meinem Fall ist immer irgendein Pohl Force Alpha zur Hand. Ausserdem find ich die Optik auch ansprechender. Meine letzte Aktion, wo mein Messer eine Querbelastung aushalten musste ist gar nicht lange her, aber das Prepper Tactical hat das blendend gemeistert. ABer auch nur weil ich nix anderes zur Hand hatte Bewusst zum hebeln und stemmen würde ich nie ein Messer absichtlich nutzen, wenn mir was anderes zur Verfügung stünde.
Gandalf der Graue
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