es ist ärgerlich, das ist wahr, aber nicht passendes Wetter kann auch ärgerlich sein.
Ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, Kugellager in Klingenbohrungen zu setzen oder sonstwo in Klappmessern zu verbauen, ist auch egal. Ein guter Wille ist nicht gleichbedeutend mit gutem Tun, da klafft die Spange sehr weit auseinander.
Inwieweit man jetzt dem Hersteller solch "getunter" Klappmesser Vorwürfe machen kann, das weiß ich auch nicht. Irgendwo leben wir anscheinend in einer Zeit, in der man gern die Schuld bei anderen sucht, anstatt vorher einmal ein wenig nachzudenken. Solch ein Kleinstkugegllager ist auf Garantie nicht korrosionsfest, schon gar nicht verbaut in einer Klappmesserachse, wo es vielleicht am Tag zwei- bis dreimal ein paar Umdrehungen macht.
Kugellagerstähle wie 1.3505 rosten, auch gehärtet, ihr Geheimnis ist eine gute Oberflächenpolitur, optimale Härte, und "gefetteter Dauerbetrieb", "wer rastet der rostet", das kommt nicht von ungefähr.
Selbst Hochleistungslager, solche aus 440C oder Stähle aus ähnlichen Stählen, werden, sicher verborgen, kaum in Betrieb, nicht ausreichend gefettet, schlicht und einfach irgendwann an der Oberfläche Korrosion zeigen, vor allem wenn Fruchtsäuren oder andere Korrosionsmedien da seelenruhig ihr Werk tun können.
Selbst habe ich vergleichbare kleine Kugellager in alten Angelrollen bei Inspektionen derselben vorgefunden. Alle Kugellager waren sicher im Inneren des Gehäuses den Umwelteinflüssen nicht ausgesetzt und alle befanden sich sozusagen "im Fett lagernd", kein Lager zeigte einen Korrosionsansatz.
"Wer schön sein will muss leiden", heißt es, wenn ich derartige Spielerein in Messer einbaue, dann muss man auch alle Konsequenzen tragen, "wer gut schmiert, der gut fährt", ein alter Spruch, aber anscheinend nie aktueller denn je.
Viele Grüße
Roman