Hallo zusammen,
ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ein Spyderco Para Military 2 möchte. Oder nein, besser ist: Ich wollte schon immer ein Para Military 2, nur jetzt bin ich endlich bereit dazu, mir auch eins zu kaufen.
Ihr könnt nun denken: Na und? Mach doch. Jedoch ist ein Para Military 2 in etwa 3x so teuer wie die Messer, die ich mir sonst so kaufe. Daher verschwende ich doch den einen oder anderen Gedanken mehr vor dem Kauf. Ob ich heute kaufe oder mich noch einen Monat mit der Kaufentscheidung rumschlage, weiß ich selbst noch nicht. Aber ihr könnt mir helfen.
Denn die alles entscheidende weltbewegende Frage lautet: Schwarzes G10 mit Satin Klinge oder die All-Black Version (schwarzes G10, schwarze Klinge, schwarze Hardware) ???
Optik:
Geht es nach dem Äußeren im Neuzustand, wäre es keine Frage. Suchte ich ein Messer, um damit auf der Couch zu spielen und es dann wieder in die Vitrine zu packen, dann wäre es die All-Black Version, die ich optisch einfach klasse finde. Denmach also auf jeden Fall die All-Black Version.
Aber ich möchte ein EDC. Ein Messer zum Mitnehmen und zum Benutzen.
Qualität DLC Beschichtung:
Nun soll die Qualität dieser von Spyderco verwendeten sogenannten DLC Beschichtung (Diamond-Like Coating) sehr gut sein. Google sagt, einen Großteil der Spuren lässt sich mit Spüli und Wasser einfach abwaschen, ggf. ein Wischer WD40 über die Klinge und die Beschichtung sieht wieder aus wie neu. Aber wo gehobelt wird, fallen Späne. Die Beschichtung wird also Spuren bekommen. Wenn ich schreibe, ich möchte das PM2 als EDC, dann meine ich das auch. Soll heißen, ich werden damit nicht "batonen", keine Dosen öffnen oder ähnliche Dinge, die in meinen Augen eh keine Aufgaben für Folder sind. Aber sonst soll es für alle every day Aufgaben genommen werden. Ich möchte keinesfalls einen 20,- EUR China Folder in der anderen Tasche haben, um das PM2 zu schonen. Nein, ich möchte es nutzen und irgendwann mal meinen Enkeln vererben können. Da meine Kleinen 7 und 5 Jahre alt sind, sollte das noch etwas dauern
Used Look:
Spuren auf der Klinge zeigen Charakter. In einem englischsprachigen Forum habe ich gelesen: "Every warrior has battle scars"
Dem stimme ich zu. Ich mag diesen Used-Look. Die schwarz-beschichtete Klinge übersät mit feinen Mikro-Kratzern. Solche Messer können Geschichten erzählen. Abplatzende Beschichtungen oder pechschwarze neue Beschichtungen mit einem leuchtenden Kratzer durch bis auf den blanken Stahl sehen dagegen doof aus (auch wenn der Used Look ja mal irgendwie anfangen muss). Schwer zu beschreiben, vielleicht wisst ihr was ich meine.
Fotos von als EDC benutzten schwarzen Klingen - bevozugt natürlich Spyderco - würden mir da wirklich helfen.
Friction:
Wie übersetze ich das am besten? Reibung? Ich habe an anderer Stelle tatsächlich gelesen, dass die Satin Klinge gewählt wurde, da die beschichtete merklich mehr Reibung verursacht, was beim Schneiden gestört hat. Ich möchte mich damit nicht weiter beschäftigen, da ich wohl glaube, dass man das im Labor messen kann, es im Alltag aber eher nicht stören wird.
§42a:
Mir ist klar - egal ob ich mich für die eine oder andere Klinge entscheide -, dass das PM2 nicht §42a konform ist. Da ich aber noch nie kontrolliert wurde und ich in Situationen bzw. an Orten, an denen die Gefahr größer ist, tatsächlich mal kontrolliert zu werden, zu einem §42a konformen Messer greifen würde, gehe ich dieses Risiko ein.
OFF TOPIC: Was ich übrigens tatsächlich nicht weiß: Wird das Messer auf Grund einer Ordnungswidrigkeit zu Recht eingezogen, besteht die Chance bzw. hat man das Recht, es wieder zu bekommen? Oder sind die eingezogenen Messer in der Regel weg?
Aber wie reagiert das Umfeld? Man muss nicht mitten in der Fußgängerzone auf eine Bananenkiste steigen und sein Einhandmesser in die Luft strecken. Dennoch wird man das Messer auch mal in der Hand halten, so dass das Umfeld es sehen kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass auf eine taktisch schwarze Klinge noch mal anders (schlimmer?) reagiert wird, als auf eine unbeschichtete Klinge. Andere behaupten das Gegenteil: Einmal wird das All-Black Messer in der schwarzen Hose regelrecht unsichtbar und selbst in der Hand würde es nicht so aufdringlich (so böse?) wirken wie ein Stück blanker Stahl.
Womöglich ist die Satin Klinge aber ein Messer, ein Gebrauchsgegenstand, ein Werkzeug, die schwarze Klinge eher eine "taktische Waffe", die für ganz andere Dinge ausgelegt ist. Und das beim sonst gleichen Messer?
Wie sind da eure Erfahrungen?
Preis:
Wenn ich so durch die Shops stöbere, fällt auf, dass die All-Black Version teuer ist, als die Version mit Satin Klinge. Das geht so in Richtung 30,- bis 35,- EUR Mehrpreis. Klar, auch die Beschichtung will bezahlt werden. Vielleicht richtet sich auch der Preis nach der Nachfrage. Nun ist das PM2 preislich hart an meiner Obergrenze, nein, eigentlich schon deutlich drüber, so dass dieser Mehrpreis auch beachtet werden will. Ich habe ganze Messer, die so teuer sind, wie hier der Mehrpreis für die schwarze Version. Auf der anderen Seite möchte ich mich später auch nicht ärgern, wegen 30,- EUR die für mich falsche Version gewählt zu haben.
Hat jemand Erfahrungen mit tecfox.de? Dort ist das PM2 mit Satin Klinge gerade für 145,99 EUR im Angebot und auf Lager.
Ich habe etwas überlegt, diese Fragen hier zu stellen, denn die Entscheidung, ob Satin oder All-Black, könnt ihr mit natürlich nicht abnehmen. Hätte ich eine Geld-Druck-Maschine, würde ich wohl beide nehmen. Hab ich aber nicht. Mich interessieren eure Gedanken und noch besser Erfahrungen zu den genannten Punkten, vor allem wohl die Reaktionen auf schwarze taktische Klingen in der Öffentlichkeit. Vielen Dank!