Nemesis "umbauen"

  • Hallo,


    ich möchte mir ein Nemesis kaufen und eigentlich auch führen. Weil mir allerdings das Risiko des Einkassierens zu hoch ist, habe ich mir überlegt, es leicht zu modifizieren.


    Daumenpin abschrauben fällt ja schonmal raus, da im zugeklappten Zustand der PIN ja auch der Anschlag ist.


    Nun habe ich mir das Verschlußsystem mal angeguckt und rein theoretisch würde es ja reichen, an dem Teil, der in die Klinge einrastet, eine kleine Ecke abzufeilen, damit das zwar einrastet, aber sich trotzdem schließen lässt, ohne die Entriegelung zu betätigen.


    Damit wäre es zwar einhändig zu öffnen, aber eben nicht mehr zu verriegeln.


    Da ich mit meinen Messern nur leichte Arbeiten durchführe und es schon garnicht zum hebeln benutze, könnte ich mit dieser Einschränkung leben.


    Jetzt ist die Frage, könnte das so funktionieren oder mache ich damit das ganze Messer kaputt?


    Am allerbesten wäre natürlich, wenn mir jemand dieses Verschlußteil nachbauen kann, damit ich das Originalteil nicht beschädigen muss. Hat da jemand zufällig eine Idee, wen man da fragen könnte, ohne gleich den Neupreis des Messers zu investieren?

  • Also vom original Hammer würde ich die Finger lassen. Generell kann es dir beim Umbau vom Backlock zum Slipjoint passieren, das z.B. die Federspannung hinten an der Wippe nicht groß genug sind um die Klinge richtig zu halten.


    Mal davon abgesehen das dass Nemesis eines der letzten Messer wäre, das ich für leichte Schneidaufgaben nutzen würde, halte ich das Risiko, dass Messer komplett zu versauen für relativ hoch.


    Das Messer ist nunmal als Backlock und nicht als Slipjoint konstruiert.


    Die Modifikation wie du Sie dir ausgedacht hast ist aber ganz einfach umzusetzen.


    Eine andere Möglichkeit wäre die Nase der Verriegelung etwas zu entschärfen und ne Rückenfeder bauen zu lassen die passt. Das sollte jeder hinbekommen der mit Schlüsselfeilen und Messschieber umgehen kann und genug geduld hat, das anzupassen.


    So eine Feder wird dich beim Profi sicherlich über 100 Euro kosten. Da die Teile exakt passen müssen, artet sowas schnell mal in Fleißarbeit aus. Dann müsste noch gehärtet und gefinised bzw. beschichtet werden.


    Nur ein paar Gedanken dazu.


    Ich hoffe jemandem fällt nich was besseres ein.


    Gruß,


    Elric

  • Ja, das mit der Federspannung dachte ich mir auch. Anscheinend ist die wohl aber recht stark, wenn man so die Reviews durchliest. Fragt sich nur, wie lang das so bleibt, wenn nicht mehr der Hammer sondern die Feder die Klinge hält.


    Ich möchte aber ungern am Originalteil rumbasteln, deshalb wäre mir ein Nachbau am liebsten.

  • Kein guter Plan, leider....


    Das Nemesis ist seit langen Jahren mein Lieblings-Folder, insbesondere im Dienst, ich kenne das Messer also wirklich gut.


    Es ist in seiner gesamten Konzeption und auch ausdrücklich nach der Werbung und Beschreibung des Herstellers eine HuS-Waffe. Und es ist bei der derzeitigen Gutachtenspraxis sehr fraglich, ob dieses Messser allein durch Umbau auf Slip-Joint mit genügender Sicherheit nicht nur seine Eigenschaft als 42a-beschränktes verriegelndes Einhandmesser, sondern auch gleich seine HuS-Waffen-Eigenschaft verlieren würde.


    Im Kontrollfall - und nur darum geht es Dir ja vernünftigerweise - hättest Du also keine hinreichende Sicherheit, rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.


    Außerdem "lebt" gerade dieses Messer natürlich besonders von seiner Stabilität - gerade dort dann Abstriche zu machen, ihm seine Verriegelung zu nehmen, wäre keine gute Lösung. Das wär so wie ein Ferrari mit Käfer-Motor, also eher was für Poser.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Ja, du hast schon recht. Eigentlich ist es dafür zu schade, aber dann bleibt es einfach zuhause und ich erfreue mich in meinen eigenen 4 Wänden daran. Im Prinzip habe ich durch meine Hobbies eigentlich genügend berechtigtes Interesse es zu führen, aber allein auf die Diskussion habe ich schon keine Lust. Für unterwegs muss dann halt was anderes herhalten.

  • Ja, es wäre wirklich schade...
    Das ist - mit Backlock - wirklich ein "Panzer", auf den man sich verlassen kann.


    Meins tut mir schon viele Jahre beim Arbeiten absolut zuverlässig gute Dienste...


  • mal ein Gedankenspiel...was ist wenn man den Daumenpin abnimmt und statt dessen innen einen dünneren Anschlagpin zwischen die Scales macht ? "Einfach" ein innenliegender Stopp Pin, die Scales müssten man auch nur anbohren, nciht duirchbohren.
    Sollte das Ding zum 2 Handklapper machen und die Klinge schlägt geschlossen nicht innen an ?

  • Die Idee finde ich richtig gut. Das würde ich vielleicht sogar selbst hinbekommen. Dadurch wären alle Funktionen gegeben und um den Originalzustand wieder herzustellen, müsste man nur den Daumenpin dranschrauben.

  • Ne Waffe wird doch net "legaler" zu führen egal wie ihr krampfhaft versucht daran rum zu schrauben :rolleyes: :D
    Waffe bleibt Waffe egal ob Einhändig, Beidhändig, mit oder ohne Pin usw.
    Entweder führen wies is und kein Kopf machen oder was komplett anderes nehmen, aber da dran rum wurschteln is nix ganzes und nix halbes.


    Es is doch noch net mal gesagt ob zB ein entfernter Daumenpin bei nem "normalen" Folder durchgeht, geschweige denn bei ner Waffe (Herstellerbeschreibung!)

  • Man kann auch ein Stück Korken zurecht schneiden und es in den Griff stopfen um den Anschlag der Klinge zu verhindern. Plastikweinkorken eignen sich perfekt dazu.

  • mal ein Gedankenspiel...was ist wenn man den Daumenpin abnimmt und statt dessen innen einen dünneren Anschlagpin zwischen die Scales macht ? "Einfach" ein innenliegender Stopp Pin, die Scales müssten man auch nur anbohren, nciht duirchbohren.
    Sollte das Ding zum 2 Handklapper machen und die Klinge schlägt geschlossen nicht innen an ?


    Das wird nicht funktionieren,weil


    1.: die Klinge bei Nemesis und MPC wirklich bis an die Klingenwurzel geschliffen sind; man würde sich also auf Dauer ´ne Macke in die Schneide hauen


    2.: der Lock der beiden Messer so stark ist,dass so ein Pin der - ich sage jetzt mal ganz salopp "drangewurschtelt wurde" - nicht lange hält. Die Klinge schlägt nämlich mit soviel Schmackes zu,dass so ein Pin mindestens aus 2mm gehärtetem Stahl sein sollte.


    Nächstes Problem: Schau Dir mal bei demontierter Griffschale an,wie die Klinge im geschlossenen Zustand am Backlock anliegt; da ist nicht viel Platz...


    ...ein Stück Korken: Würde wohl beim ersten schliessen zerbröseln ( siehe Punkt 2 )


    Edit: Das MPC habe ich mit aufgeführt,da beide Messer bis auf die Klingenform baugleich sind.

  • einfach mal so halb offen das Ding mal schließen, dann müsste man doch gut sehen können wo platz wäre ? ein 2mm Stahlpin sollte sich doch noch ausgehen ? Irgendwo eher bei der Klingenwurzel ? Und wennes sich da nicht ausgeht, dann bekommts eben eine ausgeprägte Schleifkerbe und gut is, die paar mm weniger fallen bei der Klinge auch nicht weiter ins Gewicht :)

  • Nein,tut mir leid - das geht eben nicht.


    An besagter Stelle ist in den Griffschalen die ER - typische Fingermulde; d.h. die Griffschale ist an der Stelle,wo man bohren könnte,,keine 3mm dick. Um einen Pin dauerhaft sicher zu befestigen,müsste man schon fast durchbohren - und damit wären die Schalen versaut.




    Und mal ehrlich: Als Bastelobjekt wäre m i r das Messer zu teuer...

  • Schraub doch den Pin ab und setze in den Griffschalen einen Pin, an der die Klinge im geschlossenen Zustand anschlägt. Das ganze natürlich so dicht wie möglich bei der Klingenache, damit der Pin nicht auf die Schneide trifft.

    In der Gülle schwimmt die größte Scheiße immer oben.

  • Tach auch,


    den Daumenpin beidseitig soweit herunterdrehen / schleifen bis er zwar noch am Griff
    anschlägt, aber nicht mehr zum Öffnen des Messers reicht.


    Mfg, IronDice

  • @ Solution


    genau das, wird aus den oben schon erläuterten Gründen nicht ohne weitere Modifikationen klappen. Ob das ganze dann tatsächlich taugt bzw. hält ist auch noch zweifelhaft.


    Ich sehe das wie IronDice, ein ca. 400 Euro Messer derart zu verbasteln, ended wahrscheinlich mit 400 Euro für die Tonne.


    In den US Foren gibts z.T. sehr schöne/schreckliche Beispiele was bei sowas rauskommen kann.


    Für das Geld bekommt man auch schon ein Custom Slipjoint, das man sich ja so bauen lassen könnte wie das Nemesis, vllt mit etwas schneidfreudigerer Klingenstärke.


    Vllt. nehme ich das in den Semesterferien mal in Angriff. 8)


    Gruß,


    Elric


  • ...ein Stück Korken: Würde wohl beim ersten schliessen zerbröseln ( siehe Punkt 2 )


    Nein, ein Stück Plastikkorken nicht. Habe selber mal ein MPC eine Weile so getragen.


    Da man die Klinge in der Praxis sowieso nicht mit dem Pin öffnet sondern mit Schmackes aus dem Unterarm schüttelt ist die ganze Diskussion hier obsolet. So wie weiter oben schon steht: Das Ding bleibt eine Waffe. Ich hab's dann auch irgendwann eingesehen, den Pin wieder dran gebaut und den Paragrafen eben Paragrafen sein lassen.


    Wenn es darum geht den Pin abzubauen um den Anschlag der Schneide im Griff zu verhindern: das mit dem Korken funktioniert, glaub mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Kanif ()


  • Wenn es darum geht den Pin abzubauen um den Anschlag der Schneide im Griff zu verhindern: das mit dem Korken funktioniert, glaub mir.


    Ah,danke für die Erhellung - hätte ich wirklich nicht gedacht,dass das geht. Man lernt nie aus. :)

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