Womit G10-Platte sägen?

  • Moin erfahrene Bastler,


    ich bin gerade daran verzweifelt, Griffschalen (nicht für ein Messer sondern eine Zwille, macht aber keinen Unterschied) aus einer 6mm G10-Platte zu sägen.
    Ich habe es mit ´ner Dekupiersäge versucht, aber nach spätestens drei Zentimetern waren die Zähne des Sägeblattes quasi nicht mehr vorhanden.


    Die Dünnen G10-Liner haben keine Probleme gemacht.


    Falsche Sägeblätter oder ist ´ne Dekupeiersäge ungeeignet?
    Was nimmt man für so eine, eigentlich leichte Aufgabe?



    Danke und Grüße
    Alex

  • Mit eienr Dekupiersäge hab ich es noch nie versucht, sondern immer eine Tischkreissäge oder Bandsäge genommen; es geht auch wenn man die Platte einritzt und bricht. Alternativ dazu Löcher am Umriss entlang reinbohren und dann kann man die Zwischenstege leichter schneiden und anschließend bearbeiten.

    If you fall, i'll be here
    --Ground

  • Holzsägeblätter werden wohl zu schnell stumpf, gerade die feinen für die Dekupiersäge. Ich schneide mit der Bandsäge mit Sägebändern für Hartmetall, schön langsam damit nix verschmort.

    Mir langt's, dass i woaß, dass i kannt, wenn i woin dad.

  • Ich machs immer mit ner Bandsäge mit Metall-Sägeband,
    Feinheiten dann am Bandschleifer. Hatte bisher noch keine Probleme


    Bei kleinen Radien würde ich diese wohl vorbohren und dann ransägen

  • Bügelsäge mit HSS Blätter, das mache ich immer so, das geht wunderbar. Die Feinheiten dann mit der Feile, eine scharfe Raspel geht auch, achte aber darauf das das Material nicht ausreißt. Ist etwas mühsehlig geht aber wunderbar.


    Mit wenig Druck gehen auch Laubsäge mit Stahlsägeblatt, die reißen aber leicht, also dauert auch das.


    Und beim schleifen/schmirgeln, den Atemschutz nicht vergessen ;)


    Gruß,


    Elric

  • OK, danke für die Tips.


    Ich versuche noch mal Sägeblätter für Hartmetall und ansonsten muss ich wohl oder übel etwas mehr feilen / schleifen, als ich eigentlich wollte....



    Grüße
    Alex

  • gerade Schnitte auf der großen Platte mit einer 1 mm Trennscheibe, eben mit Gefühl schneiden, dann schmort es auch kaum. Nachteil ist der Geruch und der feine Staub, der irgendwie tschernobylmässig chemisch riecht (ich weiß zwar nicht wie es dort riecht, aber G10 oder FR4 riecht ziemlich ungesund).
    Feine Schnitte mit Gefühl mit einer Juweliersäge, schön zart sägen, geht einwandfrei. Man hat die Wahl zwischen Sägeblättern aus Import oder aus good old Germany, mit Importblättern geht es auch, die einheimischen stehen ein wenig länger.


    Viele Grüße
    Roman


    ps: und ja, ich zerbreche die Blätter schneller als ich sie einspanne in diese Juweliersäge, Mistding, alles so klein, aber es funktioniert.......

    panta rhei

  • Romans Empfehlung bezüglich der 1 mm Trennscheibe kann ich mich nur anschließen. Es staubt wirklich enorm und gesundheitsfördernd ist das definitiv nicht, von daher ist ein Atemschutzmaske sehr sinnvoll. Besonders bei hellem FR4 sieht die Werkbank hinterher aus, als hätte es geschneit .
    FR4 habe ich einmal versucht mit dem Hartmetallblatt zu sägen - dauert aber sowas von lange und das Zeug ist zäh X( .


    Gruß


    Stefan

    nutze es aber nutze es nicht aus

  • Ich schneide G10 ab 3mm Stärke grundsätzlich nur noch mit Trennscheibe und den Rest mit Bandschleifer. Die Bandsägeblätter werden bei dem Teufelszeug einfach zu schnell stumpf.


    Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk

  • Nie!!!! ohne Schutzausrüstung und Atemschutz. Das Zeug und seine artverwandten Faserkunststoffe sind sehr gesundheitsschädlich beim Verarbeiten.

  • natürlich nicht ohne Schutzausrüstung. Ich habe das wohl vergessen zu erwähnen, ich atme das Zeug auch nicht selbst ein um die Umwelt zu schonen. Dicht sitzende Atemschutzmaske, nicht so ein "Fitschding", und eine Schutzbrille mit Gummifassung, das Zeug brennt selbst nach dem Schleifen noch in den Augen.
    Wie gesagt, was so riecht kann nur ungesund sein.


    Eine Juweliersäge hat einen verstellbaren Rahmen nach allen Seiten, und ja, sie ist nicht groß. Aber ihre Größe darf kein Grund sein ein solches Werkzeug nicht zu beachten. Mit entsprechenden Sägeblättern ist es sogar möglich enge Radien in Messerstahl zu schneiden, Flüche aufgrund Sägeblattbruchs wegen Verkanten natürlich mit einkalkuliert. Ein Sägeblatt was so dünn ist und so hart, das muss ja brechen wie Glas.


    Und auch hier, wir reden ja gerade von G10. G10 ist nicht ganz günstig, der hier bei uns vertriebene Werkstoff FR4 ist nichts anderes als G10, nur dass FR4 relativ hitzebständig ist. Und, was FR4 sympathisch macht, außer seinem erweiterten Belastungsspektrum, es ist weitaus günstiger als G10, eine Platte 500 mal 200 mm, 5 mm Stärke, kommt auf cirka 30 Euro.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Danke, danke meine Herren!


    Die groben Schnitte mit Stichsäge, Trennscheibe, etc. OK.
    Dafür finde ich sogar eine Hand-Metallsäge ganz brauchbar. Ging zumindest bei mir.


    Ich "hänge" ja nur bei den feineren Konturen. Und da scheint mir von allen Vorschlägen einzig die "Erweiterte Laubsäge" sinnvoll, wenn es denn sägen sein soll.
    Ansonsten schleifen. Bandschleifer, Dremel oder eben per Hand (Feile / Schleifpapier).


    Dass Atemschutz angesagt ist, war mir klar.



    Viele Grüße
    Alex

  • Habe letztens 8mm-Schalenpaare runtergeschnitten auf 6mm, wohlgemerkt auf einer Formatkreissäge in der Schreinerei.
    Da dacht ich während dem Schnitt, wo da auf einmal ein ORANGEFARBENER Liner herkommt, weil ich diesen farbigen Bogen sah...


    Das G10 GLÜHTE unmittelbar an der Schnittkante entlang !!!!!
    Kam vom Durchschneiden der verwendeten Glasfasern.


    Von daher sei soviel gesagt, G10 ist wirklich seinen Ruf als mit eines der robustesten Griffmaterialien wert.


    Bearbeiten tu ich es in der Regel so, daß ich die Konturen entlang mit 3-4mm Durchmesser vorbohre und den Verschnitt wegbreche.


    Zum Anpassen der Konturen an den Messergriff montiere ich beide Schalen an den fertigen Rohling und fräse mit einem diamantbeschichteten Fräser so lange an den Kanten entlang, bis diese bündig mit dem Stahl verlaufen.


    Und ich muß sagen, das Ergebnis ist absolut vorzeigbar.


    Meine Fräser, ich hab davon mehrere in verschiedenen Durchmessern, spanne ich hierfür in meine Ständerbohrmaschine ein und lasse sie auf höchster Drehzahl laufen.


    Keine Angst vor hohen Kosten, die Dinger gibt's bei EBay für ein paar wenige Euro.


    Solange der Fräser richtig eingespannt ist, geht auch keine besondere Gefahr in der Handhabung aus, da es an sich kein "Fräser", sondern vielmehr lediglich ein "Schleifkopf" ist, wo eben keine direkten Schneiden arbeiten, sondern der feine scharfkantige Industrie-Diamantstaub die Kanten schleift.


    Von daher, alles easy, läuft prima und bringt tolle Ergebnisse.


    Viel Erfolg, solltest Du es auch so probieren! :thumbup:


    Gruß
    Martin

  • Ich mach das immer mit mehreren Bohrungen außerhalb der angezeichneten Linie und dann mit einer einfachen Bügelsäge (hoffe die heißen so) aus dem Baumarkt mit Metallsägeblatt. Wenn Du die Kohle hast hol dir ne einfache Stichsäge ;)
    Flex und Trennscheibe würde ich nicht nehmen, da das Zeug ja nicht sehr Gesundheitförderlich ist und Du es sicher nicht überall verteilen möchtest.


    Grüße Cedric

    Einmal editiert, zuletzt von CedricP ()

  • Für G10 und andere GFK/Verbundplatten verwende ich für Radien die mit HM-Granulat armierten Fliesensägedrähte, die entweder in Kurzform in einer PUK-Säge oder in Langform einer normalen Metallbügelsäge eingespannt werden. Besonders bei kleinen Radien gibt es kaum etwas besseres, gerade weil sie HM-armiert und rund sind. Die langen Geraden und großen Radien werden mit normalen HSS-Blättern vorgeschnitten.


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

  • alexfra, genau die.
    Die von dir verlinkten sind für PUK-Säge. Ja, oder diese hier in 300mm für normale Metallbügelsägen:
    https://www.obi.de/handsaegen-…-300-mm-classic/p/5238654


    Wobei ich die langen bevorzuge, die kann man auch in einen Sägebügel für kurze Baumsägen spannen, damit hat man mehr Bewegungsfreiheit bei größeren Rohstücken. Man kann damit wegen der längeren Züge bequemer und ruhiger sägen. Diese Drähte haben auch den weiteren Vorteil, dass man sie einfach dreht, falls eine Seite zusitzt, oder man reinigt sie mit Drahtbürste. Man darf damit allerdings nicht zuviel Druck beim Sägen ausüben, dabei könnte der Draht durchbiegen und brechen! Immer schön locker gleiten lassen und nicht zu schnell sägen.


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

    Einmal editiert, zuletzt von saerdnA ()

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