Hamon wie das geht???

  • ganz einfach das Thema kam die letzten Tage im Chat immer wieder auf, und in letzter Zeit wurde ich auch so öfters mal gefragt deswegen kommt hier ein Tutorial das in den nächsten Tagen kompletiert wird.


    Generell kommen dafür alle sauberen C-Stähle in Frage, einige Federstähle und sicher auch ein paar Excoten, doch die lassen wir einfaach mal raus.




    Also mal heute auf die schnelle ne kleine Klinge aus Feilenstahl geschmiedet geschliffen spannungsarm geglüht, von der ex Feile weiß ich das sie etwa 1,3-1,4%C enthällt.


    Weichgeglüht war die schon lange und lag im Regal.


    also wie bei mir üblich bis auf 600er Korn geschliffen.



    Jetzt kommt meine Hausmischung ins Spiel (normalerweise neme ich Ton zur Schlichte angerührt und mit Mondamin angedickt hab ich aber gerade nicht da bleibt die Klinge beim Härten sauberer so muß ich später halt ein wenig mehr polieren ;( :(


    Hochofenbeton, 10% Mondamin Soßenbinder klebt wie sau, umwickeln ist nicht nötig muß aber 1-2Tage trocknen und dann noch mal für 1-2std in den Backofen, sonst reist es.


    Wichtig dabei ist das die Schichten möglichst gleich dick aufgetragen werden und in etwa im gleichem Muster sonst Peng und die Chose reist beim härten, aber das kommt später!!


    Und immer daran denke der Hamon ist nie an der Kante des Mantels sondern unterwandert diesen immer. daher kommt nach dem Austrocknen noch eine zweite dünne Lage für den Nebel drauf.





    und aus dem Zeug wird später die Zwinge Mokume aus Stahl und Kupfer nach "Hausfrauen Art", wird sind ja Japanisch unterwegs :D :D :D



    So, Donerstag ist Hanada bei mir dann gehts weiter, morgen kann ich leider nicht!!


    Tschau Torsten


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  • so weiter gehts, während die Flachschleifmaschine den ertsen Bowie Fighter planparralel schleift, hab ich mal die Klinge gehärtet und dazu meinen kleinen umgebauten Uhlig E-Ofen angeschmissen.


    Umgebaut weil eine Prozesssteuerung mit Solidstate Relasi den auf wenige Grad genau +/-5 regelt.


    Das ist wichtig da bei einer solchen Geschichte wie einem Hamon gerade bei 140CrV1 sonst schnell zu einer welligen oder gerissenen Klinge führt.


    Temperatur für diesen und alle anderen Feilenstähle die ich verwende 780-800Grad, mein Ofen ist daher auf 810Grad eingestellt. Haltezeit der Kinge 4min, da der kleine relativ schnell aufheizt, lege ich sie bei etwa 400Grad in den Ofen so ist sie dann auch gründlich durchgewärmt.


    Der 140CrV1 ist eigentlich ein Wasserhärter aber bei den dünnen Querschnitten einer Klinge,.die bei mir bereits sehr dünn ausgeschliffen sind vor dem Härten (empfehle ich Anfängern definitiv nicht!!!! Und schon gar nicht wenn nach Anlasfarbe gehärtet wird!!!!) ,verwende ich vorgewärmtes Salzwasser und vorgewärmtes Pflanzenöl mit jeweils 60Grad.


    Ihr merkt glaube ich das ich da ein ziemlicher Krinthenkacker bin und ein Freund absoluter wiederholbarkeit deshalb ist bei mir wirklich alles Temperaturgesteuert, usw.....



    gut abgetrocknet und durchgewärmt war ein paar std im Backofen bei ca. 100Grad, man kann sie auch einach neben die Esse legen wos noch ein wenig warm ist und langsam trocknen.





    805Grad






    OK das Wasser sieht nicht lecker aus ist aber nur das salz und ein wenig staub und dreck der sich da gefangen hat, wie ihr vielleicht seht habe ich einen alten E-Einkkochtopf missbraucht. Glühweintopf geht auch :D , mir ist nur wichtig das ich den auf 60Grad einstellen kann und ein Termostath die Tem hällt. Das ist meine bevorzugte Temp für solche Stähle.







    Nach dem Häten ist der Mantel schön kross aber immer noch unbeschädigt am Platz. Riecht irgendwie nach Pomme fragt mich nicht warum.......





    Ab in den Neff Backofen, 2mal 45min bei 170Grad und die Klinge ist gar, zwischendurch lasse ich sie aus anfasstemp runterkühlen an der Luft.





    unscharf ch weiss hab aber kein besseres sieht lecler aus, irgendwie wie ne fritierte Rindswurst, würg :bibber:






    So das ist der aktuelle Stand, jetzt liegt sie bis morgen in Citronensäzre (popliger Haushaltsentkalker für die Kaffeemaschine!) und dann wird poliert bis der Arzt kommt.


    Tschau Torsten

    2 Mal editiert, zuletzt von la-blatte ()

  • So nach zwei Tagen Handpolitur bis 1200er nass und einigen Politurgängen fängt der Hamon sich langsam an zu zeigen, ja richtig das ist eine relativ langwierige Geschichte also Geduld.


    Der ist noch lange nicht voll da und wird noch wesentlich Kontrastreicher aber einen ersten Eindruck wollte ich bei der Gelgenheit mal zeigen.



    Tschau Torsten


  • Naja nachdem ich immer noch am polieren der kleinen Scandi Klinge bin zeigt sich der Hamon schon etwas deutlicherm dazu gibts die Woche mehr.


    So nebenbei mal die Fighterklinge die ich gerade mache und einen Hamon im Amistyle verpasse, Amistyle weil hier getrickst wird, die Klinge selbst hat echte Härtelinie und entsprechende Linie und Zonen, da der Kontrast aber im Amiland ja nie ausreicht wird hier mit Citronensäure nachgeholfen zwischenpoliert usw. bis das Ergeniss dem gewünschtem entspricht, so bleibt die aber nicht wollte es euch nur mal zeigen.


    Finde es ehrlichgesagt nicht berauchend wenn man das macht. denn die hellen und dunklen Flächen sind schlicht vertauscht, unabhängig davon hat das auf die Qualität der Klinge keinen Einfluss ist nur ne Frage der Optik.




    Tschau Torsten (brauch ne neue Kamera schon wieder nix mist!)


  • So mal ein paar Bilder wie das richtigrum aussieht, geschliffen bis 1500er Papier nass und dann mit Hand, Chrompolitur und Baumwolllappen die letzten zwei Tage weiterpoliert. Hat ja Zeit lieg ja im Bett.. (bzw. auf der Couch.)


    An diesem Hamon ist definitiv nur geziehlt poliert bis der Arzt kommt und wie man bereits jetzt sehen kann zeichnet er extrem deutlich.


    Wer jetzt noch Fragen hat her damit, eines noch dazu kurz erwähnt egal welcher Stahl beim härten unbedingt am unterem ende der Härtetemp bleiben, und als Abschreckmedium 2sec Salzwasser und dann sofort Öl, beide Medien min 60grad vorwärmen und zwar wenns geht identisch, ich nutze dazu einen elektrischen Topf mit Regler. Auch das anschließende Aöassen sollte zeitnah im vorgewärmem Ofen pasieren der gesamte Prozess des härtens ist bei Hamon sehr speziell und eine Ausschußquote von 50% eher normal wie die Ausnahme.



    Das Messer ist noch nicht fertig Mooreiche Griffstück aufgebrannt, Parier aus Mokume, Abschklußkappe Mokume sowie echte Zwinge aus St52 Ölgebrannt sind nur ausgesteckt um weiteres anpassen zu erleichtern.


    Den fertigen Fighter werde ich dann noch mal gesondert vorstellen.


    Das als Größenvergleich dabei liegende Scandi, ist gesamt 22cm lang und hat eine 10cm Damast Sanmaiklinge für die die es Interessiert!!


    damit ist das Tutorial von meiner Seite aus abgeschlossen, wer weitere Fragen hat gerne! Ich weiß sonst nicht mehr was ich dazu schreiben soll Geheimnisse gibts sonst keine!


    Tschau Torsten




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