"Kanetsune goes Mora" - praktisches Kiridashi für kleines Geld


  • Vor einem Monat hat mir Wolfgang von "Wolfster" probeweise ein praktisches Kiridashi überlassen, hier habe ich den Eingang "vermeldet":


    Was habt ihr heute bekommen, was morgen? Nr. 11


    Specs und Infos zum Messer finden sich hier:


    https://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=327/0/KB614


    Es handelt sich offenbar tatsächlich um ein Produkt der renommierten Firma Kanetsune, auch wenn es im "Plaste-Look" daherkommt....daher die Überschrift "Kanetsune goes Mora" :)


    Mittlerweile habe ich es einen guten Monat im Gebrauch, es hat sich als Brieföffner, Boxcutter usw. wirklich gut bewährt.
    Persönlich gefällt mir gut, daß der Griff mit seinem leichten Handschutz im Gebrauch mehr Sicherheit gibt als viele traditionelle glatte gerade Kiridashi-Griffe....



    Das Messerchen ist ein nützlicher Büro- und Haushaltshelfer ( Brieföffner, Stiftanspitzer, Pakete öffnen etc. ).
    Der Kunststoffgriff mit seiner Ausformung gibt dabei ergonomisch einiges her, das Messer liegt gut in der Hand, wegen der spezifischen Position der Schneide kann man natürlich besonders beim Feinschneiden mit der Spitze bedarfsweise auch noch weiter nach vorne greifen.
    Aufgrund der geringen Gesamtgröße, dazu noch federleicht und ziemlich dünn, ein Messer also auch ggf. für das Tragen in der Hosentasche und als urbanes EDC, soweit man kein voluminöseres Schneidgut damit teilen will.
    Passt auch gut in kleine Bauchtaschen, Organizer, Schreibmäppchen usw. und kommt dann in Farb- und Formgebung sheeplefreundlich-untaktisch daher :)


    Als reines Werkzeug ist es dabei 42a-konform. Für mich also eine interessante Alternative zum OLFA-Cutter, den ich ebenfalls schätze.


    Aufgrund der farblichen Gestaltung für mich selbst aber eher etwas für den Innenraum-Bereich:


    Taktischer "Nebennutzen", mittlerweile schon häufiger ausprobiert :) :
    Das Messer eignet sich sehr gut zum taktischen, unauffälligen Deponieren, um es dann bedarfsweise schnell zur Hand zu haben.
    Ich habe es wiederholt an verschiedenen Stellen befestigt, aufgrund der flachen Bauweise läßt es sich z.B. sehr gut irgendwo ankleben. Da es in die KS-Hülle wie in einer Steckscheide einfach eingeschoben ist, kann es dann problemlos ohne komplizierte Vorgänge gezogen werden.


    Wie bei den schwedischen Companions kommt also auch hier ein durchaus nützliches Tool für kleines Geld im Plaste-Look daher. Auch hier eindeutig ein Tool ohne "böse" Zweckbestimmung, dabei aber praktisch genug, um auch Leute mit meinem "Beuteschema" zu interessieren...Meins klebte heute unter einer Tischkante :)

  • danke für die Vorstellung Micha,
    das Messer macht mich konfus. Erstens ist es als Werkzeug in der dankbaren Farbe rot, so dass man das Teil auch wiederfindet wenn es auf einer Heuwiese verloren geht (obwohl sich dort, für mindestens meine Auge, in dem grün die Farbe rot verliert, aber das ist mir nur so eingefallen) und auf der anderen ist es so günstig, dass man keine Tränen vergießen muss, falls man es dann doch in der Heuwiese nicht mehr findet.


    Ansonst, alle Vorzüge sind genannt und ich könnte mich auch damit anfreunden, für das Geld kann man nichts falsch machen und besser eine kleine Klinge als gar keine.d


    Viele Grüße
    Roman


    ps: ich habe mir bis zu deinem Beitrag noch nie Gedanken um diese Kiridashiform gemacht, außer bei Schnitzmessern. Wieso ziehen die Japaner eigentlich die Schneide unmittelbar am Beginn sofort nach hinten, so muss man doch immer das Handgelenk anwinkeln um die Schneide nach vorn zu bringen?

    panta rhei

  • Guten Morgen Micha


    Danke für deine Vorstellung. Sozusagen ein schwedischer Japaner. :D
    Wie Du geschrieben hast, finde ich es als Anwendungszweck ideal.
    Gibt es auch in Holz:


    http://www.polizeibedarf.ch/pi…/Kanetsune-Kiridashi.html


    Guten Morgen Roman


    juchten


    Von dieser Seite her, habe ich es auch noch nicht betrachtet. Würde mich ebenfalls interessieren, weswegen?



    LG


    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • nicht dass hier der falsche Eindruck entsteht, das ist keine Kritik an dieser Klingenform. Das ist, wie gesagt, nur das erste Mal dass es mir so aufgefallen ist.
    Es gibt dafür hundertpro einen, oder mehrere, Gründe, da bin ich mir sicher. Diese japanischen Klingenformen sind alles andere als irgendwelche "Designspinnereien", bei japanischen Werkzeugen steckt immer ein solider Grundgedanke dahinter.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Für voluminöseres Schneidgut ist so etwas wohl wirklich nicht gemacht - dafür schneidet es aber sehr gut flaches, flächiges.
    Nicht umsonst wird diese Anordnung der Schneide als Diagonale an der Frontseite der Klinge (also wie bei der "Vorderschneide" eines American/Modern Tanto) ja auch von Cutter-Messern wie eben dem OLFA aufgegriffen, insbesondere aber auch bei Werkzeugen für präzises, feinmechanisches Schneiden, z.B. Papier- und Folienschneidemesser usw.


    Setzt man die Spitze an (wie bei einem Skalpell) und drückt sie ein wenig ins Schneidgut, bewegt sich beim anschließenden Aufschneiden z.B. eines Pakets oder Zerteilen eines liegenden Papierblatts usw. die Schneide in einem diagonalen Winkel durchs Schneidgut.
    Dass das gut funktioniert, wenn man keine lange Schneide über einen weiten Weg durchs Schneidgut führen will/kann, sondern es eben eher um das Zerteilen durch schneidenden Andruck geht, hat also nicht nur den guten Dr. Guillotin überzeugt, sondern auch feinmechanisch Begabtere als den alten Micha...
    Bereits beim Einstechen ergibt sich bei so einer diagonalen Schneide auch ein eindring-freundliches Verhältnis zwischen Klingenvortrieb und Aufweitung des Schnittkanals, und zwar sehr gleichmäßig, auch das vorteilhaft für präzises Arbeiten.
    Zudem ist so ein Messerchen ursprünglich - so wirds zumindest tradiert - nicht zuletzt zum Anspitzen von Stiften gedacht und gemacht gewesen.
    Mit einem Stift, nach vorn in der einen Hand gehalten, und so einem Messerchen in der anderen Hand ergibt sich ein sowohl ergonomisch sinnvoller Arbeitswinkel der Schneide zum Schneidgut als wiederum die Möglichkeit zu sehr präzisem Arbeiten.


    Was die Farbe angeht: Das Rot ist nicht so meins, gäbe es das Ding in Oliv oder in Schwarz, hätte ich sicher schon ein halbes Dutzend bestellt und die kleinen Schlitzer überall verteilt :) Aber es wirkt eben denkbar "untaktisch", und das kann ja durchaus nützlich sein.....mal abgesehen vom Wiederfindewert :)
    Tatsächlich kriegt man sie wohl aber auch in einem Grünton, leider auch nicht Oliv, sondern eher heller, wie beim leidigen Eldris.
    Wobei das Kiridashi eben für mich den Charme hat, durch seine schlanke Bauart so ziemlich überall hinzupassen und nicht aufzutragen, im Gegensatz zum schwedischen Pummelzwerg....

  • servus
    danke fürs vorstellen. gefällt mir sehr gut und ich werde mir 2 zulegen.
    nikko

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