Die schönste Zeit des Jahres, der Sommerurlaub.
Wenn nun die weltbeste Ehefrau aller Zeiten, also meine, im
Veranstaltungskalender eine Führung, einschließlich Verkostung auf einem
Weingut entdeckt, dann gibt es nur eine Entscheidung:
Hingehen!
Der geneigte Biertrinker denkt nun an Rhein, Mosel oder Aar, aber weit gefehlt!
Wir sprechen von einem Weingut an der Nordsee, auf Föhr genauer gesagt.
Wattenmeer, kalt und nass. Wein, wie soll das gehen?
Tja, Klimawandel sei Dank.
Der Entstehung des Weingutes liegt eine sprichwörtliche Weinlaune zu
Grunde, wer Genaueres wissen möchte, dem sei ein Besuch aufs Wärmste ans
Herz gelegt:
https://www.weingut-waalem.de/de/
So schaut es da aus:
Alles schön und gut, denkt der Messerfreund, aber was soll das im Messerforum?
Ihr glaubt doch nicht im Ernst, das wir ohne Mitbringsel heimgekommen sind?
Hah!
Das Selbstverständnis der Föhringer lese man selbst:
Also, Wein, Flasche, Korken…
Klingelt´s?
Tatsächlich besitzen wir weder einen klassischen Dosenöffner, noch einen Korkenzieher.
Dafür das ein oder andere Victorinox.
Und wie es das Schicksal nun mal will, hat Victorinox sein Portfolio
seit Neuestem um den Wine Master erweitert. Eine prima Ausrede, um der
weltverständigsten Ehefrau von allen ebendieses unterzujubeln.
Die braune Scheide ist übrigens echt Leder, nur mal so am Rande.
Den Wine Master gibt es in Nussbaum und Olivenholz, zweiterer hat sich zu meiner bescheidenen Sammlung gesellt.
Gut das es eine Bedienungsanleitung gibt, das schaff dann selbst ich:
Hier als zweites von unten.
Linerlock, wie bei den „Großen“ von Victorinox mittlerweile üblich:
Bei der Klinge erwarten uns keine Überraschungen, alles in gewohnter Topqualität!
So, und was ist nun neu?
Das hier:
Hier haben wir den Kapselschneider, der Wellenschliff ist scharf, aber
robust, Zinn auf Glas, da darf es nicht zu scharf sein, sonst schnell
stumpf. Kennt man ja von Porzellantellern…
Korkenzieher und Hebelmechanismus:
Der Korkenzieher ist länger und massiver als bei den gleichgroßen Geschwistern.
Hier sieht man das sehr deutlich:
Auch der Umfang der Windungen ist größer, der Brillenschraubendreher versinkt geradezu:
Alles gut und schön, aber funktioniert das besser als der klassische Korkenzieher?
Mancher Korken verlangt deutlich mehr Ellenbogenschmalz als man geneigt ist, dem Rebensaft zu opfern.
Da kommt der Wine Master gerade recht. Das Prinzip ist nicht neu, man
kennt es von den oft erbärmlich schlechten Kellnermessern. Man gebe mir
einen festen Punkt im All und ich hebele… Der Rest dürfte bekannt sein.
Hier ist es nicht anders:
Kapselschneider angesetzt, einmal um die Zinnkapsel gedreht, fertig.
Wie man den Korkenzieher einschraubt, das setze ich mal als Grundkenntnis eines Mannes von Welt voraus?
Wie üblich, zwei Ansatzpunkte, um den Korken aus seiner gläsernen Zelle zu befreien.
Einmal hebeln und:
Befreit ist der güldene Tropfen:
Und nun das Wesentliche:
Candlelight:
Und, wie isses?
Der Wein ist klasse!
2016er Waalem, Johanniter, Solaris. Sehr aromatisch und fruchtig, viel Charakter.
Der Wine Master?
Top!
Ich habe mich zuerst mit dem Kapselschneider etwas schwer getan, mein
Fehler, nicht der des Wine Masters. Das Ziehen des Korkens geht
erwartungsgemäß flott von der Hand, allerdings schadet Übung nicht, ich
bin am Flaschenhals einmal abgerutscht, da ist jede Flasche anders.
Ein kleines Special am Rande:
Wer, wie ich, im Regelfall eher zum prolligen Bruder des Weins, dem Bier, greift, dem sei Folgendes gesagt:
Die Bedienungsanleitung verschweigt es zwar, aber einen Kronkorkenöffner
hat der Entwickler auch mit ´reingeschmuggelt, Gott vergelt´s.
...hier ist nichts davon zu sehen, oder?
Aber:
Man gebe dem Manne ein Bier, wenn es denn in einer grünen Flasche kredenzt wird!
Was bleibt am Ende des Tages?
Ein neues Tool im Line Up von Victorinox.
Sexy.
Leder.
Holz.
Guter Kauf.
Wie immer gilt, bei Fragen, einfach Fragen fragen!