Tim Reeve zum Thema "Verarbeitung von Carbon Fiber bei CRK"

  • Hallo zusammen,


    vorweg kurz 2 Bemerkungen:


    1) Ich hoffe dass die unten verlinkten Facebook Videos auch anzusehen sind, wenn man keinen FB Account hat. Probiert es einfach mal.


    2) Die beiden Videos von Tim sind logischerweise in englischer Sprache.


    Hintergrund: In der CRK Fan-Gruppe beklagte sich jemand über die ungleichmäßige "Maserung" bei seinem KnifeArt Sebenza, mit der Carbon-Griffschale. Dann gab es eine Diskussion darüber, wo der Tenor lautete "es ist zwar funktional keine Einschränkung, aber optisch geht das normalerweise besser und bei einem Messer welches über 400 Dollar kostet, darf man das auch erwarten.


    Tim hat sich dann eingeschaltet und 2 kleine Videos dazu gepostet, wo erausführlich erklärt wie CRK das Carbon angeliefert bekommt, wie sie es verarbeiten, warum/wie Unstimmigkeiten in der Carbon "Maserung" auftauchen können usw.


    Was mich eigentlich mehr begeistert, als die inhaltlichen Ausführungen zum Verarbeitungsprozess, die ohne Zweifel auch sehr interessant und hilfreich sind, ist die Art und Weise dieser Kommunikation. Man darf das sicher sagen, ohne dass es geringschätzend oder herablassend gemeint ist: Der junge Mann (ich glaube Tim ist 23 oder 24 Jahre alt), hockt sich da völlig unaufgeregt, sehr professionell und in seiner Art und Weise sehr wertschätzend vor die Kamera, erläutert für seine Kunden warum und wie sie das CF verarbeiten und leistet sich dabei keinen einzigen "Kommunikationsschnitzer". Wie leicht hätte es ihm versehentlich über die Lippen kommen können zu sagen "wir sind CRK, das Sebenza ist Legende/Benchmark und wir wissen schon was wir tun". Oder irgendwie abwertend über andere Hersteller sprechen, die ihre Carbonschalen vermeintlich exakter verarbeiten, was die "Maserung" anbelangt. Aber nichts dergleichen. Er betont die möglichen Unterschiede in der Verarbeitung, zeigt sich interessiert daran wie andere Hersteller das machen, sagt auch ganz offen, dass sie mit ihren momentanen produktionstechnischen Mitteln sicher auch noch das letzte Prozent würden herausholen können, was aber aufgrund des Aufwands den Preis für die Messer unverhältnismäßig hochschnellen lassen würde.


    Was ich sagen will ist, er legt dort eine extrem hohe Professionalität an den Tag und gemessen an früheren Zeiten, wo sein Vater das Thema "Kommunikation mit Kunden" nicht gerade erfunden hatte ;) ist das mittlerweile durch Tim auf einem ganz anderen Level angekommen.


    Hier die Videos, wen's interessiert.


    https://www.facebook.com/Timma…videos/10155886678944808/


    und sein Nachtrag:


    https://www.facebook.com/Timma…videos/10155886690014808/


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Wenn auch leider aus technischen Gründen hier inhaltlich nicht im Original verfügbar, bleibt es allein schon als Tatsache und mit der zusammenfassenden Darstellung interessant!


    Besonders im Vergleich mit Erfahrungen mit anderen in den USA ansässigen Herstellern :)


    Da wird ja aufkommende Kritik, insbesondere aus dem vermutlich irgendwo knapp rechts von Kanada liegenden Europa (Hauptstadt: Highdelburke) übrigens, gern entweder schlichtweg ignoriert oder als empfundene Lästerung gestreift-sternchenbekränzter Götter empört zurückgewiesen.
    Und Anregungen werden ebenfalls ignoriert oder lakonisch verworfen, zuweilen dann aber ohne jedes Dankeschön (und sei es einfache Anerkennung durch einen Dank in einer Mail....) heimlich, still und leise umgesetzt...


    Da lobe ich mir einen aufgeschlossenen, wertschätzenden, transparenten Umgang mit Kundenmeinungen, wie hier dargestellt.


    Ein kleines Beispiel:


    "May I submit another proposal?:
    The Models 3 and 4 have original full size, which means they have a 6inch-handle.
    Concealed carrying isn't always easy with this size.
    I carried the knife in service in the meantime in some crackdowns and really like the confidence inspiring feeling of this rugged full tang knife - and would like to have something similar also for concealed activities.
    John Ek's idea of the advantage of a rugged, reliable full-tang dagger does not turn wrong when You downsize the knife scale.

    KA-BAR was really successful by introducing the line of the Short KA-BAR knives.

    So I think Your Product Development team should think about introducing a downsized John Ek with handle scales, not only the traditional boot knife model. A length-downsizing of approx 20 per cent of handle (with flatter scales) and blade would bring a compact reliable dagger with all optical attributes of the traditional Ek-model-line."


    Keine Antwort, auch später dazu keine Kontakte mehr...


    Tja....:


    https://www.kabar.com/knives/detail/264


    Sie hätten mir keins schenken "müssen", haben sie ja auch nicht.
    Aber ein "Vielen Dank, tolle Idee, wir denken darüber nach" wäre schon nett gewesen.
    Oder auch die Frage, ob man denn gern so eins kaufen würde, für einen fairen Preis :)


    Da lobe ich mir also, wie Reeve mit Kunden, Kritik und Anregungen umgeht :thumbup:

  • Was viele Leute vergessen ist das Carbon eine Faser ist, das Carbon wie wir es kennen (gleichmässig, Gewebestruktur sehr sauber ausgerichtet) und wie man es optisch an einem Messer für 500 € erwartet ist nur Deckfaser. Wenn die Leute die sich aufregen würden wüssten wieviel Material zusätzlich auf einem Fahrradrahmen für mehrere tausend Euro kommt nur damit er optisch perfekt ist würde sich wundern.
    Hier mal Bilder aus einem Bike Forum:
    Rahmen lackiert
    Rahmen "unmaskiert" roh
    Man sieht eindeutig wie unsauber es aussieht. Im Übrigen war der Rahmen nachher 150 gr. Lack los.


    JETZT kommt mein aber: Bei einem Messer für mehrere hundert Euro oder Dollar und den Wunsch nach Carbon wünsche ich mir ein präzises, genaues und elitäres Aussehen. Vielleicht sollte man sich bei CRK mal hinsetzen und überlegen ob man sich damit einen Gefallen tut und nicht die Carbonschalen direkt auf Maß fertigen lässt. Mit einer Deckschicht würde das viel besser aussehen. Ich denke dann wären auch die Kunden zufriedener. Aus technischer Sicht spricht wohl nichts gegen die unsauberen Carbonschalen.
    Wäre aber schön wenn man die Videos mal sehen könnte :)

  • Tim ist in der Tat ein sehr freundlicher und angenehmer Charakter. Ist aber nicht bei allen im CRK Team so. Einer seiner älteren Kollegen hat mir gegenüber auf der IWA die volle Arroganz Tour raushängen lassen und die Präzisionsarbeit der Firma ins Unermessliche erhoben und auch andere Produzenten gebashed.
    Mag vielleicht im amerikanischen Raum toll sein. Aber als Europäer bin ich da weniger leicht zu beeindrucken, nachdem ich deutsche und österreichische Fertigungsqualität kenne. Bei uns in der EU gibt es da ganz andere Maßstäbe. Seitdem rede ich eigentlich nur noch mit Tim am Stand. Den anderen "Spezialisten" lasse ich links liegen.


    Die Anekdote beiseite lassend, kann man den Customer Service von CRK nur loben. Gibt nur wenige, die das noch so aufrecht erhalten.


    Man könnte Tim vorschlagen, die Videos auf YT hochzuladen, oder auf FB mit einer anderen Privatsphäre Einstellung.

  • Ich finde bei dem Ruf den CRK genießt, sollten solche Schönheitsfehler/Mängel einfach nicht vorkommen. Ich glaube mich zu erinnern mal gelesen zu haben, dass ein KnifeArt (komplette Carbonplatine) Sebenza eine totale Unstimmigkeit in der Zentrierung vorkam und eine ähnliche Aussage seitens CRK gemacht wurde und auf Probleme beim Zulieferer begründet wurde. Meine Meinung dazu: Wenn ich sowas auf den Markt bringe dann bitte in gewohnter Manier eines "perfekten" Messer. Zum Thema Fertigungstoleranzen und Verarbeitung muss ich sagen so perfekt sind die Sebenzas auch nicht. Ich hatte schon verschiedenste Probleme bei meinen 6 Stück und nur eines würde ich als "perfekt" durchgehen lassen.

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