• John, vor Beshara war eine gängige Lösung die "Panzerspitze" vieler Dolche / Messer. Die war zuweilen nur dicker als die Hauptschneide, manchmal aber auch ohne Schneide und fast wie ein runder Dorn gestaltet.
    Ohne Schneiden ist das eine gute Lösung für ein ungepanzertes Weichziel, besonders aber für Kettenhemden oder sonstige durchdringbare Hartballistik, bei der es auf maximale Auftreffenergie an einem Punkt ankommt.
    Suboptimal ist die Lösung beim Durchdringen von Kevlar-Gewebe, also insb. ballistischem Weichschutz. Hier wirkt eine feine Spitze besser, insbesondere in Verbindung mit scharfer Schneide vom 1. mm an. Und die Klinge muß möglich steil diagonal aufs Schneidgut treffen und eiin gutes Verhältnis von Klingenvortrieb und Aufweitung des Stichkanals haben, sprich: sich eher seitlich ihren Weg schneiden als durch flaches Auftreffen.


    Selbst ER, die mit ihren Tanto-Modellen ja auch den steilen Frontschneiden-Ansatz verfolgen, in der Wirkung ähnlich Besh-Wedge, sind beim spezialisierten Tool zum Durchdringen ballistischen Weichschutzes o.ä, dem Suppressor, wieder zurück zur klassischen schmalen, spitz ausgezogenen und bis vorn durchgeschärften Dolchform gegangen - und das funktioniert sozusagen erschreckend gut.


    Im Direktvergleich der steil auftreffenden Schneiden, ob Tanto oder Besh-Wedge, und der klassischen Dolchform haben bei diesem Testmedium bei mir immer die klassischen Formen wie FS und Suppressor die besseren Ergebnisse erzielt, "bezahlen" das aber eindeutig mit einer empfindlicheren Spitze, da bin ich ganz Deiner Meinung.

  • Moin!
    Hier mal was von mir. Die meisten dürften bekannt sein. Der Dolch mit Horngriff kommt von der Firma Legebruch (DDR) und wurde wohl als Falknermesser bezeichnet. Er ist nicht geschärft damit der Greif wenn er die Beute gebunden hat nicht verletzt wird. Dann Stilett und Linke Hand Dolch sowie ein Beispiel aus Afghanistan welches nur auf Penetration ausgelegt ist und ein Krummdolch.
    Damit man nicht glaubt ich stehe nur auf Old School noch was moderneres von ER

  • Cold Steel hat einen sehr tauglichen Dolch im Sortiment.

    Ich habe mir den Dolch auch gegönnt. Super Handlage und incl. der Scheide gut verarbeitet.


    Allerdings ist die Beschichtung nicht so der Bringer. Beim Rumspielen kam ein kleiner schwarzer Fleck zum Vorschein. Ich dachte erst, dass ist vom Paracort, was ich um den Griff gewickelt habe. Beim Versuch den Fleck zu entfernen, habe ich Spiritus benutzt...mit dem Ergebnis, dass jetzt die Griffseite schwarz ist. ;(


    War schon am Überlegen, den ganzen Dolch zu ,,behandeln,, habe es aber erst einmal gelassen. Die schwarze Beschichtung, ist um ein vielfaches beständiger.

  • Hier mal ein Bild für "Columbo" mit zwei sehr praxistauglichen russischen Modellen, jeweils mit der Werks-Lederscheide und beigestellter Custom-Kydex



    Das kleinere ist ein Kizlyar Strazh (mit Kydex von Wernersen, eine Seite grün, eine schwarz), das größere ist ein Kizlyar Stalker 2, schon zig Jahre zur vollen Zufriedenheit in Bestand und Verwendung (mit Kydex von Martin Stierlin von Blade Systems). Keiner der Gummigriffe, auch der des Stalker nach 8-10 Jahren, hat bislang Schaden genommen.


    Was die Russen da bieten, besticht nicht mit "Superstahl", edlen Griffmaterialien oder Uhrmacher-Verarbeitung - ist aber sehr durchdacht und praxistauglich, liegt sicher auch in kalten/nassen/benetzten Händen, auch in Einsatzhandschuhen, und läßt sich ordentlich scharf bekommen.


    Das Material ähnelt in der Anwendung AUS-8 oder 440B (aus dem immerhin Randall seine Messer baut...), ist aber elastisch und schärfbar und robust genug für ein Tool in diesem Anwendungsbereich.


    Beide Messer überzeugen mich auch mit ihrem Allround-Nutzen, der über die Möglichkeiten der superschlanken, nadelspitzen "One-Purpose-Tools" deutlich hinausgeht.
    Und Preis/Leistung stimmt bei den Modellen bei den derzeitigen Preisen z.B. bei Lamnia absolut.


    Natürlich macht in der Vitrine oder als edles Stück zur Abrundung einer Tactical-Sammlung ein 500-Euro-Dagger aus Superhype-Stahl vom Stardesigner mehr her, aber im Realgebrauch machen sich Messer wie der Stalker 2 oder ein KO-1 Kombat nicht schlecht....

  • Mal hochgeholt, weil etwas dazugekommen ist oder sich verändert hat, außerdem hatte ich heute auch einfach mal wieder Lust, die symmetrischen Schönheiten aus dem Bestand wieder mal in die Hand zu nehmen und abzulichten :)


    Heute aber mal nur komplett doppelschneidig-symmetrische Vertreter, obwohl ich viele interessante asymmetrisch-zweischneidige oder "anderthalbschneidige" Messer im Bestand hab...



    Schneidiges für Fallis aus dem Osten - polnisches Gerlach WZ98A und Kizlyar Stalker 2 in Custom-Kydex...



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    Familienbild mit Doppelnamen, trotzdem erfreulicherweise nicht aus der Birkenstock-Müsli-Moralisierungs-Fraktion.
    Familie Fairbairn-Sykes mit dem Fairbairn-Wulfher, meinem alten englischen FS in der stabilen Cooper-Version, dem schönen neuen Fox / Hill FS und dem Eickhorn Dagger 2000...



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    Feststehende Messer Galerie



    John Ek neu und alt: Links die moderne KA-BAR-Variante...bei meinem klappert bislang der Handschutz nicht, wie man das ansonsten jetzt zuweilen hört, insgesamt fühlt sich das Ding schon ziemlich stabil und gebrauchstüchtig an :)
    Und rechts ein schönes älteres Modell, ein G4 "Major", übrigens höllenscharf und daher auch zuweilen an der Steak-Front in blutigem Einsatz :)


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    Ein Applegate-Fairbairn AF 5.5 in der Harsey-Überarbeitung, dieses hier aus der Century-Edition.
    Hatte im Original einen Rosenholz-Griff, oben kann man ihn noch sehen.
    Hatte ihn dann zuerst mal praktisch-häßlich mit Tape gewickelt, um ihn farblich der phantastischen Stoff-Kydex von Sven anzupassen.
    Dann hat mir Michael Hayn netterweise den Griff perfekt gebeizt / gefärbt, jetzt passt alles :)
    Ist dem Normal-Griff der AF-Serienversion deutlich überlegen....Harsey eben :)


    Daneben in der gleichen Längen-Klasse ein Krudo-Bliss, schlankes Spielzeug mit der "Wedel-Schlaufe", mit der man es hübsch um die Hand vom Forward- in den Reversegriff drehen kann. Komischerweise sind die Videos davon alle aus dem Netz verschwunden, da scheint mancher ein wenig zu forsch gewedelt und sich dann aus dem Club der Besitzer einer Finger-Normalanzahl in den der Sägewerks-Arbeiter verabschiedet zu haben.
    Selbst nur begrenzt mit manuellem Geschick gesegnet, dreh ich es zuweilen bei den Workshops beim Plaudern ums Händchen, an dem noch immer die vorgesehene Zahl von Griffeln dran ist...


    Krudo Bliss




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    Und ein paar praktische kleine zweischneidige Gehilfen.
    Der SOCP-Dagger, ursprünglich nur vorn scharf, jetzt beidseitig durchgeschärft und oft beim "Spielen" auf der Stiefelzunge oder als Sekundärmesser dabei, wirklich ein praktisches Ding!
    Ein SOG Pentagon, noch in der schönen spitzen Form. Schon haufenweise durch Aramidgewebe gebuffelt, trotzdem spitz geblieben :)
    Für mich auch ohne Handschutz noch immer einer der besten kompakten Dolche für verdecktes Tragen!
    Und der CS Russell Sting, gesenkgeschmiedetes One-Piece-Teil mit einer Juchten-ähnlichen Stabilität.
    Wäre bei einem vernünftigeren Messerrecht ein schönes EDC, finde ich...




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    Und weils nicht immer metallisch sein muß, hier mal ein metallfreies Trio:


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    Ein Brieföffner mit Schutzhülle von Blackie Collins, ich kann mich nur immer wieder bei Wolfang "Wolfster" für den Inventurfund bedanken :)


    Lansky „The Knife“ und andere nichtmetallische Tools


    2019er-Neuheit von CS:
    FGX Ring Dagger, der verbesserte Nachfolger des Battle Ring.
    Gibts auch aus Metall, aber wozu?
    Das FGX-Teil ist schon recht beeindruckend und leistungsfähig :)


    Lansky „The Knife“ und andere nichtmetallische Tools


    Und ein FAB Israeli Letter Opener....die schreiben da zuweilen wohl recht böse Briefe :)


    Lansky „The Knife“ und andere nichtmetallische Tools

  • Wie die Zeit vergeht :)


    Inzwischen habe ich ja das eine oder andere Randall und Randall hat auch eine Historie mit Dolchen. Das legendäre Randall # 1 "All Purpose Fighting Knife" erlangte als Messer, welches sich US Soldaten im WW II privat zulegten, berühmtheit.


    Irrtümlich wird manchmal geschrieben, die US Army wäre damit ausgestattet worden, was falsch und aus zweierlei Gründen unmöglich ist: Erstens sind Randall Messer für die Beschaffung durch die Army viel zu teuer und zweitens hätte Bo Randall den Bedarf mit seiner kleinen Fertigung niemals decken können. Er bekam Briefe von Soldaten geschickt, mit Bestellungen und hat die dann abgearbeitet. In manchen Einheiten fand sich auch mal jemand, der ein Bisschen wie ein "dealer" fungiert und Bestellungen seiner Kameraden gesammelt, Geld eingesammelt und dann die Messer bei Bo bestellt hat.


    Das zweite Serienmesser welches Bo Randall eingeführt hat, konsequenter als "Modell #2" bezeichnet, war dann aufgrund des WW II ein Dolch, mit dem Namenszusatz "Fighting Stiletto". Das Model 3 "Hunter" war das dritte Randall, welches im WW II von Soldaten geführt wurde. Dies der Vollständigkeit halber. Diese 3 ersten Modelle, mit entsprechender WW II Provenienz, wie z.B. einen Brief des Besitzers oder eine Klingenätzung (auf Wunsch der Soldaten hat Randall häufig Namen, Dienstgrade oder Bezeichnungen der Einheiten in die Klinge geätzt), erzielen heute insbesondere in den USA Preise um 4, 5.000 Dollar.


    Okay. Zurück zum "Fighting Stiletto. Hier das Standard-Modell, was die Klingenlänge (7 Zoll) und die Klingenform angelangt:


    2-7, Laminated Wood, 02 by Jedi, auf Flickr


    Hier die kürzere Variante, der sogenannte "Letter Opener" oder das "Boot Knife", erhältlich mit 4 und 5 Zoll Klinge (hier 5 Zoll):


    2-5, Thuya, 01 by Jedi, auf Flickr


    Beide zusammen:


    2-5, Thuya, 04 by Jedi, auf Flickr


    Und hier noch ein dealer exclusive, das "Tom Clinton Special", des Randall Händlers Tom Clinton (macht heute sein Sohn Gary Clinton). Dieses Händler Modell hat eine deutlich breitere Klinge, fast wie ein römisches Kurzschwert:


    2-7, Cocobolo, TC Special, 02 by Jedi, auf Flickr


    Hier zusammen mit der Standard-Klingenform:


    2-7, Cocobolo, TC Special, 04 by Jedi, auf Flickr

  • Ist doch kein Wettbewerb!


    Und da könnten andere noch ganz andere Sachen auffahre,, ob Teach oder Ralf oder Daywalker...


    Rolf hat tolle Messer im Bestand.
    Und das kleine Juchten ist wirklich allerliebst!

  • Das mit dem Wettbewerb hast Du geschrieben. Ich weiß nur, dass Du definitiv mehr Dolche (u. a. auch das Pentagon VG10 und den FS Klapper) hast. Die ließen mich verleiten, das Bild Dir zuzuordnen.


    Definiv schöne Kollektion rumpeltroll :thumbup:


    Ich hab nur ein spärliches SEK M und zwei Strazh.

    Die TF Sucht ist zu Ende!

    2 Mal editiert, zuletzt von columbo ()

  • Phantastisch! Was für eine tolle Sammlung, und da sind viele Einzelstücke dabei, bei denen jedem Einsatzmesser-Freund das Wasser im Mund zusammenläuft! :thumbup:

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