Messerbasteln Nr.2

  • Moin Gemeinde!


    Irgendwann im letzten Herbst fiel mir beim entmisten ein Stück Stahl in die Hände,das ich seinerzeit mal von Kollege Buchsenklopper bekam. Ich hatte vor ein paar Jahren schonmal ein Messer gemacht,allerdings komplett mit der Feile...


    ...das wollte ich mir nicht nochmal antun - allerdings hatte ich schon Lust,nochmal eins zu bauen.
    Auf Holgers Rat hin hab ich mir also eine Flex gekauft und losgelegt; war um Lichtjahre einfacher als das olle rumgefeile damals... :rolleyes:
    Statt einiger Monate dauerte es diesmal nur ein paar Stunden.
    Roman aka"juchten" war so freundlich und hat mir die Klinge gehärtet. :thumbup:


    Die Griffschalen hab ich aus dem gleichen Material gemacht wie beim ersten Messer - ich hatte halt noch ein Stück davon rumfliegen.


    Ein Stück Leder und etwas Garn hatte ich ebenfalls noch - das Transportproblem war damit auch gelöst.



    Hier nun ein paar Bilder aus der Rubrik "Wenn Bäcker basteln":


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    Das ganze Messer war im Grunde ein "Resteprojekt" ,macht aber nix; ich bin zufrieden und mir gefällt´s. :)


    Gruss Rolf

  • Glückwunsch zum zweiten selbst gemachten Messer Rolf. :)


    Irgendwann will ich das auch einfach mal versuchen aber irgendwas hat mich bisher immer abgehalten.

    Instagram: @sys4tron
    To find yourself, think for yourself © Socrates 469 BC

  • Das Messer spiegelt Deinen ersten Gehversuch, es geht ums Ranschmecken, und da bist Du auf dem richtigen Weg.


    Wenn ich die diversen Projekte hier so betrachte, deckt sich das nahezu „baugleich“ mit meinen Erstlingswerken, was ja doch schon einige Jahre zurückliegt.
    Was dann dazwischen alles passiert ist bis zum heutigen Tag, nenne ich Beisterung bekommen, Tugenden annehmen, Willen zeigen und Mut, Neues wohlüberlegt auszuprobieren.


    Ich möchte ausnahmslos jeden Interessierten dazu ermutigen, wenn die Begeisterung da ist, seine schattenwerfende Hemmschwelle zu überwinden und in diesem Fall gerne „auf den Zug aufspringen“.


    Das ist ja gerade das Tolle daran, daß jeder Ausübende gern Tipps weitergibt, was dem Neueinsteiger gleich enorm den Einstieg erleichtert. Dann sind bessere Ergebnisse praktisch schlagartig vorprogrammiert.


    Im Falle Deines gezeigten Messers steckt unverarbeitetes Potenzial, was Du noch nicht genutzt hast.


    Wenn Du hierfür z.B. gleich einen geeigneten Bandschleifer verwendet, die Feilarbeit exakter gestaltet und für das Finish noch mehr Aufwand betrieben hättest, wäre da ohne Zweifel jetzt ein Messer abgebildet, was wie aus dem Laden kommenend aussehen könnte.


    Die Bezeichnung „Resteprojekt“ geht als Entschuldigung mal gar ned, das Stahlstück war sicher nicht minderwertiger, als das, was Du vorher bereits davon verwendet hast.
    Also verdient jedes Werkstück, daß man stets das Beste daraus machen will, oder?


    Statt in eine Flex zu investieren (ja, ich hab auch eine, aber noch nie benutzt), wäre es durchaus sinnvoll, eine Ständerbohrmaschine anzuschaffen.


    Ich arbeite meine Rohlinge bis zum heutigen Tag mit Dutzenden Bohrungen (4-5mm) nebeneinander aus dem Flachmaterial aus, breche die Reste weg und schleife dann die Spitzen bis zum Anriss bündig. Mit eben dem Bandschleifer.
    Sicher ist dieser Arbeitsgang für eine Flex leichtere Arbeit, bei engen Innenradien reden wir aber dann weiter.


    Wer also einmal diese (günstig beschaffte) mechanische Unterstützung zuhilfe nimmt, wird die Feile ab dann VERFLUCHEN.
    Ein günstiger Hartmetall-Frässtift, eingespannt in die Ständerbohrmaschine, verschafft einwandfreie Rundungen für Fingermulden und sonstige Klingenrundungen.
    Bündigfräsen von Griffschalen? Nicht der Rede wert.
    Micarta, G-10, Kohlefaserplatten FEILEN ? Ich hör euch alle fluchen, wenn da wieder was von der Kante absplittert.


    Zu guter letzt, Ermutigung!


    Mach weiter, frag, frag, und frag nochmal, wie was gemacht werden kann. Und setz‘ es um.


    Was dann dabei rauskommt, will hier wieder bestaunt werden.



    Ich häng noch ein Foto dran,
    mein erstes selbst hergestelltes Fixed, mutig umgesetzt nach Absolvierung eines Wochenend-Messerbaukurses.


    Kann ich ausnahmslos nur empfehlen. Ab dann sitzt der Virus tief, dann gehts ans Eingemachte.

  • Troll, mir gefällt es gut! :thumbup:


    Schaut so richtig aus, als ob Du es Dir an nen Trappergürtel machst, losziehst und nem Schlitten voll Elchfleisch zurückkommst :)


    Noch ne Marlin 1895 dazu und ab in den Wald :)

  • Das nenne ich mal eine Sinnvolle Resteverwertung. :thumbup:
    Das Messer gefällt mir ganz gut, es hat etwas von einem Nesmuk.
    Viel Spaß mit dem tollen Stück.

  • Alles gut Rolf , mach bloß weiter so. Das ist DEIN Messer , an welchem du jeden Arbeitsschritt kennst und was dich wahrscheinlich nicht mehr verlassen wird. Deswegen mag ich auch so dieses Forum. Man steht vor einem Stück stahl und denkt sich "naja ich probiers halt mal mit den guten Tipps der erfahrenen Leute ". Dann erschaffen deine Hände etwas wunderbares und unverwechselbares , eben etwas was genau deine Handschrift trägt. Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Teil und ganz nebenbei passt die Lederhose meiner Meinung nach prima zum Design des Messers :thumbup:

    nutze es aber nutze es nicht aus

  • Moin und danke für eure Meinungen. :)


    Dass das ganze im Endeffekt eher rustikal wird,war mir angesichts meiner Möglichkeiten schon klar - damit kann ich aber wunderbar leben.


    Hatamoto,danke für Deine guten Tips,aber ich hatte eben dieses Stück Stahl gefunden und aus der Laune raus beschlossen,noch ein Messer daraus zu machen.
    Ein dauerhaftes Hobby wird das nicht werden,daher wäre selbst die Anschaffung eines billigen Bandschleifers und einer Standbohrmaschine schon "Overkill" gewesen - die würden jetzt ihr restliches Dasein im dunklen Keller fristen bis zum St.Nimmerleinstag... :rolleyes:
    Ich hab nun,da die Schiene weg ist,kein brennendes Verlangen,mir weiteren Stahl,Griffmaterial usw. zu bestellen - ich guck mir weiterhin lieber die Werke von Dir,hosch,Bootsmann und den anderen Machern an,die sich ja zahlreich im Forum tummeln.


    Den Begriff Resteprojekt seh ich daher nicht als Entschuldigung; ich wollte ein einfaches Messer zum benutzen (das Finish war mir nicht so wichtig ) und das isses geworden. Alles gut. :buds:

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