Ein besonderes Chris Reeve (Militär-) fixed. Das "Jumpmaster"

  • He? Wat für'n Master? ?( Genau. Hab ich auch gedacht. Wusste nicht einmal dass dieses Messer existiert.


    Die Militär fixed blades von CRK sind ja alle in Kooperation mit Bill Harsey entstanden. Green Beret mit 5.5 Zoll Klingen, Green Beret mit 7 Zoll Klinge, Pacific, das sind die Bekanntesten, weil auch heute noch im Programm von CRK. Dann das Neil Roberts Warrior Knife, nicht ganz so bekannt und nur für einen gewissen Zeitraum gefertigt, in Erinnerung für den ersten in Afghanistan gefallenen Navy Seal.


    Chris und Bill hatten dann Anfang der 2000er Jahre die Idee ein Messer speziell für die Fallschirmspringereinheiten der US Armee zu entwerfen. Natürlich mit der Prio 1, dass es die Schnüre eines Fallschirms besonders effizient und zuverlässig durchtrennen kann. Also experiementierte man mit sehr speziellen Sägezahnungen (serrations). Ich bin noch am recherchieren, ob das Jumpmaster sozusagen Vater/Mutter des 5.5 Zoll Green Beret war, oder ob umgekehrt das Jumpmaster eine Abwandlung des Green Beret ist. Das Green Beret wurde nämlich 2003 ins Programm aufgenommen und dieser Zeitpunkt liegt sehr nahe an der Entstehung des Jumpmaster.


    Die "Jumpmaster" sind sozusagen die Spezialisten und Ausbilder für die Fallschirmspringereinheiten. Ausgebildet werden Diese an der United States Army Jumpmaster School in Fort Benning, oder in der United States Army Advanced Airborne School in Fort Bragg.


    Das Messer ging aber nie in Serie. Ich spekuliere, dass die Army nicht interessiert war und ohne einen Army Auftrag im Rücken wäre dieses Messer für den zivilen Markt allein wohl zu exotisch und die Verkaufszahlen zu gering. Aber das ist meine These. Hab Bill Harsey dazu mal angefunkt und gefragt, ob er etwas über das Projekt erzählen mag. So wurde von der zweiten Generation des Prototypen (die erste Generation hab ich nie gesehen. Vermute dass Generation 1 noch andere serrations hatte) eine Mini-Auflage von 22 Stück gefertigt. Mehr gibt es davon nicht, was es in gewisser Weise exklusiv macht. Zumindest für Chris Reeve Sammler.


    Wie Ihr auf den nachfolgenden Bildern sehen werdet, haben diese 22 Prototypen oben an der Klingenflanke den Prototypenstatus eingefräst bekommen und wo die Klinge in den Erl/Griff übergeht, steht "1 of 22". Darüber hinaus wurden die Klingen von Bill Harsey und Chris Reeve signiert (ich denke mit einer Art Garvierstift/Dremel in die Beschichtung geritzt). Die Beschichtung ist übrigens deutlich anders, als bei den aktuellen fixed blades. Nicht grau, sondern eher schwarz und sehr rauh. Die heutigen Beschichtungen sind baby-popo-glatt :D


    Da dieses Messer nie in Serie gegangen ist, hat es auch nicht die bekannte Datenkarte (birthcard), sondern eine Art Zertifikat (oder Beipackzettel ...) mit mehr Infos darauf als sonst auf den kleinen birthcards und mit den Originalunterschriften von Chris auf der einen und Bill auf der anderen Seite. Bei meinem Exemplar hat Chris noch auf der Box unterschrieben, weil ich das Messer von einem seiner alten Kumpel gekauft habe und für die hat er immer noch zusätzlich die Box signiert. Ein sehr sehr cooles Messer und natürlich für einen CRK Sammler schon etwas Besonderes.


    Ich hoffe es gefällt Euch.


    Viele Grüße,


    Jumpmaster, 01


    Jumpmaster, 02



    Jumpmaster, 03



    Jumpmaster, 04


    Jumpmaster, 05



    Vergleich mit dem / Zoll Green Beret:


    Jumpmaster, 06



    Zähne, die alles wegbeissen :D


    Jumpmaster, 07


    Vergleich mit dem Pacific, welches andere serrations hat, als das Green Beret. Aber auch Kindergeburtstag gegen die Kauleiste vom Jumpmaster:


    Jumpmaster, 08



    Zertifikat:


    Jumpmaster, 12



    Jumpmaster, 13


    Gruppenbild zum Abschluss:


    Military fixed group, 05

  • Hmm normaler Weise stehe ich nicht auf Serrations, aber bei dem Messer gefallen sie mir dann irgendwie doch. Die Proportionen finde ich optisch gut gelungen. Was ich nur nicht so ganz verstehe, warum setzt Chris Reeve den Fixed immer auf S35V, bezweifle hier auf S30V? Zumindest scheint es deutlich weniger gehärtet worden zu sein. Hat jemand Ahnung, wie der Stahl sich dabei verhält?

    In der Gülle schwimmt die größte Scheiße immer oben.

    Einmal editiert, zuletzt von Solution ()

  • Inzwischen wissen wir auch, wie Bill die Signatur auf die Klinge bringt. Es fällt nämlich nicht nur mir auf, dass die Unterschrift von Bill auf den signierten Exemplaren immer super daherkommt, die von Chris viel dünner ausschaut und weniger gut zur Geltung kommt. Vielleicht kratzt Chris seine Unterschrift ja mit dem Sebenza rein :D :D


    Bill jedenfalls benutzt das hier:


    Foredom Power Tools


    Nix Dremel :P


    Bill schreibt: "14,000 rpm Foredom flex shaft with a very sharp pointed carbide bit and freehand writing"


    Grüße,

  • Klasse Einzelstück hast du da wieder ergattern können!
    Und eines von 22 Stk in die Finger bekommen zu können ist ja schon grandios aber dann auch noch die Nr.1! Sein eigen nennen zu können - Wahnsinn!! Gratulation! :thumbup:

    Reeve Lover - Victorinox Fanboy - Strider Owner

  • So. Inzwischen hat mir Anne Reeve geantwortet:


    "You have a good collector piece in that Jumpmaster! There is not a ton of background information about the knife - it was an idea that germinated in discussions with some of our friends in the Special Forces who felt that the issued Jumpmaster knives were not all that effective and since the knife is only deployed in a critical situation, they had ideas of an improved tool. Following their suggestions for size, yes, it was convenient to model it on the 5.5" Green Beret with the major difference evident in the different style serrations as well as a much longer section of serrations. The 7" Green Beret was introduced in 2002, the 5.5" GB in 2003. Your speculation on why the Jumpmaster did not make it into production is pretty much correct - the project just fizzled out and yes, there is insufficient civilian demand. Right around that time, we were approached with the Neil Roberts Project and that took precedent."


    Sie beschreibt noch einmal, dass die Idee geboren wurde aus Gesprächen mit Special Forces Mitgliedern, denen die vorhandenen Fallschirmspringermesser der Army nicht richtig gefallen haben und weil dieses Messer in der Regel in einer Notsituation gezogen und benutzt wird, sollte es etwas Besseres geben. Man hat dann das kleine 5.5 Zoll Green Beret als Basis genommen und eben die sehr besondere Sägezahnung angebracht. Weiter hat sie dann auch noch mal die zeitliche Abfolge bestätigt: Das große 7 Zoll Green Beret kam in 2002, die kürzere 5.5 Zoll Variante dann in 2003 und darauf setzt dann das Jumpmaster auf, welches von Anfang 2004 datiert.


    Ich hatte ihr geschrieben, ich vermute es ist nicht in Serie gegangen weil es die Army letztlich nicht beauftragt hat und der zivile Bedarf zu gering ist. Das hat sie bestätigt und dazu geschrieben, dass dann auch das Projekt für das Neil Roberts Warrior Knife begonnen hat und man das Jumpmaster dann einfach zu den Akten gelegt hat.

    Viele Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Daywalker ()

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