ER-Produktpolitik 2018.....Meinungen

  • Hier mal ein Beitrag aus dem IWA-Thread mit der Einladung, hier mal Meinungen zur Entwicklung der Modellpolitik zu sammeln..:)


    Die Ähnlichkeit und Kompatibilität der Modelle war ja in der frühen Phase von ER eines der wesentlichsten Merkmale...nur 2 Sorten Griffe, kompatibel für alle C- und alle normalen Modelle, immer nur wenige Ausnahmen wie z.B. beim Praetorian, das ja nun völlig anders ausschaute.
    Mit der Zeit wurde das dann durch Spezialmodelle wie Adra und Suppressor ebenso weiter durchbrochen wie durch die aufgelegten an historische Messer angelehnten Messer wie 39-09, CN1, MK 2.1....modern gestaltet, aber z.B. in der Form der Griffe eben den Vorbildern ein Stück weit folgend...
    Auch bei den Foldern hat diese sehr ähnliche Bauweise in der Aufbauphase ja dann Modelle wie Fulcrum, Nemesis und MPC hervorgebracht, so weit "Baukasten", daß die Griffe von Nemesis und MPC ja sogar identisch sind....Auch hier ist das im Laufe der Zeit aber durch die verschiedenen weiteren Baureihen weiter durchbrochen worden, die BF und die MF-Modelle mit der noch immer typischen ER-"Handschrift", aber anderer Gestaltung als bei den großen Foldern...und dann auch GÄNZLICH anderen Modellen, wieder im Zuge des Revivals historischer Modelle, wie beim Resolza.
    Auch bei dem sieht man aber noch die ER-"Handschrift".


    Diese markentypischen Gestaltungsdetails mit hohem Wiedererkennungswert mag man mögen oder nicht. Ich geb zu, daß es mich z.B. bei Pohl sehr langweilt, bei ER finde ich aber genug Vielfalt und "Ausnahmen" und Varianten und langweile mich nicht.


    Mit den neuen schlanken Modellen ab Mamba, vor allem aber auch diesen Neuvorstellungen hier, meine ich eine Art "Generationswechsel" in den Modellen zu erkennen. Weiter die typischen ER-Fingermulden, weiter der Look mit viel Wiedererkennung - aber eine Abkehr von Maximalstabilität vor allen anderen Faktoren, vielleicht vor dem Hintergrund, daß man im "Brechstangenbereich" nun wirklich schon viel Auswahl in C und Normal hat und viele Anwender eben gern auch ein "schlankes" ER haben wollten, daß entweder an der Ausrüsstungsweste weniger aufträgt, das weniger wiegt und das man besser auch verdeckt führen kann. Es mögen auch Signale aus der Vitrinen-Fraktion gewesen sein, die ja nun mal einen wesentlcihen Teil des Umsatzes ausmacht :)


    Jedenfalls sind die Griffe nun schlanker geworden, die Klingen üw. auch, nicht mehr alles im gleichen Viertelzoll, sondern nun auch mal Fixed in 3/16....Ach mit den Scheiden hat man ja jetzt wieder mal eine neue Lösung versucht nach den alten Scheiden (die zuweilen rissen, wenn man sie oben nicht schraubte) und den Staubsaugerdüsen (die offenbar viele Anwender nicht schätzen und die die Schneiden auch unschön abstumpfen). Anbau an Molle und Ausrüstung ist angesagt...obwohl ich sowas auch mit allen anderen Scheiden auch so immer hinbekommen habe und es lieber gesehen hätte, wenn man das Abstumpfen besser in den Griff bekommen hätte, statt sich auf die Befestigung zu konzentrieren.


    Langweiig finde ich daher die neuen Modelle nicht, sie setzen eine gewisse Entwicklung und auch einen gewissen Umbruch fort....So ein Contact C würde mir schon gefallen, mittlerweile hab ich ja was Hebeltaugliches auf der anderen Seite des Koppels und MUSS nicht mehr immer mit dem Fulcrum hebeln können....Sucht man primär Backup / Schneidwerkzeug statt Multitool, sind das interessante Alternativen.
    Auch die schlanken Folder mit Dagger-Klinge finde spannend, auch wieder als Backup natürlich fürs Grobe habe ich immer noch nichts Besseres als Nemesis/MPC/RAO gefunden....
    Aber so ein schlankes Ding mit Guard, zweischneidig auch noch, reizt als Zivil-Backup schon.


    Ein Geschmäckle für die Szene ist natürlich, daß in EINER Saison wieder mal ER und Fox fast dasselbe Modell auflegen. Das war schon so mit Suppressor / Bellum Dage, mit den ersten Foldern von Borut Kincl, mit dem einen oder anderen Fox Tactical, das sehr in die Kerbe von ER schlug....Jetzt aber "zufällig" wieder mal bei beiden Firmen die Idee, einen Arditi-Dolch in Präsentations-Ausgabe und als User aufzulegen, naturgemäß sehr ähnlich ausschauend, wobei ER im Direktvergleich ein wenig mehr "moderne Zeiten" eingebracht hat als Fox, dafür aber sicher auch wieder ne Schüppe teurer sein wird...

  • Moin,


    die Sache mit der Modellvielfalt find´ ich gut; ich muss ja nicht jede Neuheit kaufen - aber grundsätzlich erweitert sich ja der Kundenkreis mit sowas.


    Ein Punkt,der mir ( mal wieder ) übel aufstösst:

    ...mit den Scheiden hat man ja jetzt wieder mal eine neue Lösung versucht ...


    ...die IMO aber auch wieder nix halbes und nix ganzes ist,sondern "Fenterei".
    Am praktischsten fand ich ja die alten,flachen Scheiden ( die teilweise,wie Du erwähnt hast,eingerissen sind ). Die trugen nicht auf,hatten Bohrungen für ein Teklok und alternativ konnte man Paracord,Kabelbinder usw. dadurchschlaufen,um sie zu befestigen.


    Hätte man eben diese Dinger in bestehender Form aus richtigem Kydex gebaut und die Bohrungen mit Nieten verstärkt,wär das gut gewesen.


    Aber was machen sie ? Ersetzen die durch billigst anmutende GFK-Kisten,an deren Öffnung sich die Schneide stumpfschleift,wenn man nicht wirklich konzentriert die Klinge am Scheidenrücken andrückt,wenn man sie zieht...


    ...und an die ausschliesslich das hauseigene Teklok mithilfe einer Plastikklammer geschraubt werden kann. Das trägt dann so wunderbar auf,dass die Bezeichnung "Backup" lachhaft erscheint - ein beruflicher Waffenträger,der sowas unauffällig tragen will/muss,wird da mit dem Kopf schütteln: Ich wette,eine Glock 19 lässt sich diskreter führen.
    Desweiteren hat man nicht eine einzige Bohrung,um das Messer mit Paracord o.ä. zu befestigen. :thumbdown:


    Jetzt kommen die neuen,flachen Modelle - und das lächerliche Spiel mit den Scheiden geht in die nächste Runde:


    Guuuut,versetzbare Klammern zur Mollebefestigung - und was ist mit den Leuten,die die Messer am Gürtel tragen wollen,z.B. mit Teklok,einer anschraubbaren Schlaufe,Paracord...... ??? Tja: Wieder die Arschkarte,oder ? :thumbdown:
    Als Krönung des "italienischen Spieltriebs" ein gefederter Hebel am Scheidenmund,der die Klinge hält. :cursing: Simpel geht anders!


    Sorry,was soll das? Ist das benutzerfreundlich? Soll ein Polizist im Einsatz unter Stress erst nach dem Hebel suchen? ?(


    Fragen über Fragen...


    ...so,nu´ hör ich auf mit meckern. Schönen Sonntag noch! :)

  • Seh ich so wie Du....


    Die Zusatzsicherung - und zwar hier ja nicht optional, sondern zwingend - hätte ich nun wirklich nicht gebraucht für ein Backup.
    Ich trag seit zig Jahren die C-Klasse in der alten Scheide tipup am Einsatzkoppel, verloren hab ich da nix, beim Ziehen muß ich aber auch nichts lösen....was übrigens bei Tipup-Trageweise auch manchmal gar nicht so einfach wäre...
    In die Staubsaugerdüsen passt dann auch nicht mal die Klinge des T4000C, da hat man die ansonsten bewährte volle Kompatibilität also auch verbaselt...


    In den beiden alten Scheiden, die ich noch für die C-Klasse habe, sind oben Schrauben blind oder fürs Lock durchgezogen, da ist nix gerissen. So etwas hätte man meinetwegen aus "richtigem" Kydex weiter bauen sollen. ein paar Löcher links und rechts, und ich schlauf sowas mit Paracord oder kleinen Kabelbindern überall fest.....

  • Möglicherweise Kriterium für eine Ausschreibung? Keine Ahnung.


    Ich weiß nicht, ob sie es wert sind: Aber die ER-Preise kann sich nicht jeder leisten. Da ist kaum was unter 300 Euro. Und Böhler N690 ist gut, da gibts aber ordentliche Alternativen. Schon heftig, die Bajonette und Ordonanz-Messer. Da wäre Eickhorn oder Glock deutlich attraktiver und sicher nivht viel schlechter.


    ER hält sich da schon exklusiv. Hötte gern ein Col Moshin oder MK2.1 ... aber für den Preis ist mein Geldbeutel raus. ;(


    Task C war schon top verarbeitet (aus einem Tausch), aber der Gruff war zu kurz.


    Die Einheitlichkeit der Griffe war sucher gut, die Düse find ich auch ok. Die neueren Modelle haben sicher ihre Berechtigun& 7nd Notwendigkeit, um die Firma am Markt relevant zu halten.


    Sie geben sicher einen USP auf mit der Austauschbarkeit. Aber der Markt erwartet es offensichtlich.


    Vierleicht gibts ja O-Töne von ER auf Youtube von den Messeständen.

    Die TF Sucht ist zu Ende!

  • Ausschreibung halte ich für unwahrscheinlich - Messer sind etwas,wofür eine Armee so wenig Geld wie möglich ausgibt; ich kann mir nicht vorstellen,dass ER`s als Standardwaffe ausgegeben werden...


    ...ok: Vielleicht bei der Privatarmee eines Scheichs - oder ER spendiert einer SE ( z.B. Col Moschin ) eine Kiste Messer,gaaanz uneigennützig natürlich. ;)


    Ansonsten werden die meisten - wirklich von beruflichen Waffenträgern genutzten - ER`s selbstbeschafft sein.


    Nochmal zum Design/der Ausführung der Scheiden: ER wirbt ja recht grossmäulig damit,hauptsächlich für professionelle Anwender zu produzieren; in den letzten Jahren hat man aber schnell und gern den Eindruck,dass das in der Chefetage vergessen wurde - ich denke mal,kein professioneller Polizist/Soldat... würde so alberne und nutzerunfreundliche Scheidensysteme vorschlagen.


    Weiss der Geier,was in ER`s Designabteilung mittlerweile vor sich geht - vielleicht denken die sich "Och,die meisten unserer Messer gehen eh an Sammler,da ist die Praxistauglichkeit nicht mehr so wichtig - lasst uns was schickes bauen!"



    Was mir auch auffällt: Trotz der Tatsache,dass die Messerbestimmungen auch in Italien nicht gerade rosig sind ( und ER meines Wissens nach nichtmal ihr eigenes "Pugio" im eigenen Land verkaufen darf,weil Waffe ),bewerben sie weiterhin sämtliche Produkte als Waffen - und geben ihnen auch noch lustige Namen wie "Defender" etc. :rolleyes:


    Klüger wäre es,zumindest die Messer in EDC - Grösse als "Alltagswerkzeug" , "Wandermesser" , "Brotzeitmesser" oder wasweissich zu bewerben; dann würde sich auch der Nutzer im Alltag besser fühlen,wenn er in eine Kontrolle kommt.
    Nunja,vielleicht haben die Herren in Prato Angst,dass ihnen ein Zacken aus der Krone bricht,wenn sie ihre "products for professionals" weniger martialisch bewerben..... :D




    Und nein,ich hab´ nichts gegen ER; ich besitze und nutze selber gerne einige !

  • Jupp, Kumpeltroll, darum wundere ich mich über den Preis. Wird die breite Masse der Aktiven bei dem Preis sicher kaum selber so kaufen. Auch wenn Pohl ja auch mit entsprechenden "Operator"-Bildern wirbt. Gut, Micha lebt geschäftlich eh nach dem Motto: "Der Trend geht zum Fünft-Messer (am Mann)" :D


    Und nicht vergessen ... wir reden über Italiener. :pray: Da herrscht eine eigene Mentalität. Wir gelten ja als sture, pünktliche Bürokraten. Für die Ragazzi von ER ist das sicher "Kunst", was sie da veräußern wollen. Und keine Frage, Stil und Qualität waren bisher mit gutem Ruf gesegnet.


    Die neue Scheide hab ich vorhin mal auf der Website gesehen. Stressunfreundlich. Ich glaube, die meisten Aktiven haben schon genug mit der intuitiven Bewegungsabspeicherung bezüglich Holstersicherung zu tun.


    Wann wird's vielleicht erleben, wenn ein schlauer Journalist oder Fach-Blogger mal die richtige Frage stellt.


    Aber ohne Innovation geht's auch nicht. Immer gleicher Griff, gleiches Scheidensystem. Wird auch mal sehr limitiert und abgestanden. Ich finde, das Phänomen hat in anderer Weise auch Spyderco. Waren lange State of the Art. Jetzt müssen sie irgendwie mithalten und bringen auch viel Design-Käse raus (ok, für mich, anderen gefällt es und sie kaufen es sicher auch).


    Die neueren Sachen sprechen mich persönlich jetzt nicht so an. Aber ich bin auch nicht das Maß der Dinge, der klassischer ER-Kunde oder der prototypische Messerkäufer.

    Die TF Sucht ist zu Ende!

  • Die neue schlanke ER Linie gefällt mir sehr gut. Das eigenständige Design wurde aufrecht gehalten.
    Das Compact ist meiner Meinung nach nicht ganz so neu, sondern eine Abwandlung des Landing Force.

  • Allerdings muß man ihnen lassen, daß sie daraus viele Modelle entwickelt haben, die nicht nur Präsentationszwecken gerecht werden, sondern hohen Gebrauchswert haben.
    Das ist mir immer noch lieber als der Trend zu überdesignten und dekor-orientierten Foldern, die momentan den Markt überschwemmen....
    Ich habe ja nun wirklich einen relativ hohen Tactical-Bestand, komme aber insbesondere beim Arbeiten dann doch immer wieder auf ER zurück. Robuste, zuverlässige Messer, sichere Gummigriffe an den C-Modellen, stabile Klingen. Mein Nemesis ist ja nicht zufällig optisch schon ein wenig "abgenudelt", sondern vom regelmäßigen Führen und Gebrauch. Und am Einsatzkoppel ist seit zig Jahren fast immer eine C-Klasse.....

  • Micha, vielen Dank für's Starten dieses extra-Threads und die klasse Einführung :thumbup:


    Und zunächst mal kopiere ich auch meine Meinungsäußerung von gestern aus dem IWA-Thread hier rein:


    "...


    Aber soviel mal vorab, nach dem was ich gesehen hab, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und rein subjektiv: Der eine Punkt ist, die Neuheiten sind alles sehr spitze, schlanke "Abstecher". Klar, auch für die gibt es einen Markt und die entsprechenden Anwendungen. Ist nur diesmal sehr einseitig ausgefallen, finde ich. Das zweite: da wurden anscheinend vorhandene Features, Designs und Messermodelle der letzten zwei Jahre in einen großen Topf geworfen, durchgerührt und viele neue herauskommenden Varianten präsentiert, mit wenig Blick auf eine gewisse Geradlinigkeit in der Produktpalette. Vielfalt ist ja nicht schlecht, das hab ich an anderer Stelle speziell zu den ERs auch schon geschrieben und vielleicht ist das hier auch nur ein ganz persönlicher "ich-kanns-nicht-mehr-sehen"-Faktor. Mir ist hier auf den ersten Blick(!) einfach zu viel neu durchgemischt und herausgebracht worden, was man ja auch mal kombinieren könnte, ohne daß es den Mehrwert eines echt neuen Modells bietet - und das nicht erst für die IWA, sondern schon mit den letzten paar neuen Modellen


    Wie gesagt, das nur mal im ersten Affekt nach ein paar Facebook-Bildern und ganz subjektiv. Auch die neuen Modelle werden wieder ihre Liebhaber finden. Eine etwas schlankere, kontinuierlichere und geradlinigere Produktpalette fände ich persönlich halt schöner. Da bin ich aber vielleicht auch einfach altmodisch ;) "



    Dann noch kurz eine Anmerkung zu den Scheiden der Kompaktmodelle und den neuen schlanken Messern mit Verriegelung.
    Die Staubsaugerdüse ist nicht schön und sie trägt etwas mehr als gewohnt auf, voallem mit dem TekLok, das stimmt allerdings. Ich persönlich find sie aber soweit ganz praktisch und universell. Zum Verlust der Schärfe hab ich kürzlich erst folgendes verzapft: "Ja klar, wenn man ein Messer beim Versorgen immer schön über die Schneide in eine GFK-Scheide schiebt, wird das recht schnell seine Rasierschärfe verlieren. Das ist rein technisch völlig klar und nicht zu umgehen. Und wenn ich sehe, wie Leos Shrapnel-Scheide auf der Schneiden-Seite aussieht, dann ist mir klar, wie das Messerchen jedes mal da hinein wandert :cursing: . Zwei Fragen wiederum: Brauchst Du Rasierschärfe für Deinen Outdooreinsatz? Und: Könntest Du Dein Messer nicht auch schonender (mit etwas "Druck" in Richtung Klingenrücken) in die Scheide schieben?"
    Die neuen schlanken Scheiden mit Riegel dagegen finde ich deutlich weniger universell bei der Befestigung, trotz Molle (wurde ja auch schon oben geschrieben), aber sehr angenehm in der Handhabung (mein persönlicher Eindruck). ABER daß man nun das Messer zwangsläufig mit Druck auf die Schneide einschiebt, einfach weil der Riegel es so hindrückt, das stört mich sehr und DAS merkt man der Schärfe der Messer leider an.



    Dann noch eine Frage an Bergmann: Meintest Du das Contact?? Wo hat das denn eine Ähnlichkeit zum Landing Force (außer vielleicht der Spearpoint-Spitze) http://www.extremaratio.com/me…duzione/LANDING_FORCE.jpg
    ...und Micha: wo zum G3-Bajonett (außer vielleicht der Spearpoint-Spitze ;) :D ) http://www.eickhorn-solingen.de/G3-heckler-Koch ?? Da kann ich euch irgendwie nicht so ganz folgen :scratch:


    .

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ...

    Einmal editiert, zuletzt von jerry bwd ()

  • Geht ja nicht um 1:1 -Nachbauten, Jerry, sondern um Verwandtschaften, meinetwegen ein Weiterdenken.
    Hab ja noch nicht viele Bilder gesehen, aber was ich gesehen habe, steht für mich schon in der Nachfolge bzw. in einer Reihe des M3, dann des G3-Banonetts und nun solchen Modellen....Was ja nicht schlecht ist, wenn man bedenkt, wie sich diese Linie über Jahrzehnte bewährt hat...Aber nach dem Wenigen, das ich gesehen habe, sehe ich jedenfalls diese Ähnlichkeiten....

  • Es ist doch der momentane Trend, quer durch alle Branchen, auch die winzigste Nische besetzen zu wollen.
    Und daher möchte man einfach für wirklich jeden Kunden etwas in seinem Portfolio haben.


    Gruß Thomas

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

  • DAS ist genau das, was mich hier nervt! X(
    (Ich arbeite bei einem süddeutschen Autohersteller - muß ich mehr sagen? ;) )

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ...

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  • Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich finde die Messer die jetzt vorgestellt wurden einerseits echt cool. Ich störe mich auch nicht mehr an den ganzen Waffenbezeichnungen. Es geht bei ER offensichtlich nicht ohne! Andererseits würde ich mir bei derzeitiger Rechtslage keines der neu vorgestellten Messer kaufen, da ich eigentlich keine Messer anschaffe, die ich in Deutschland nicht führen darf und hier nichtmal theoretisch sinnvoll nutzen könnte. Und genau da hat Extrema Ration wie ich finde ein riesen Problem: Es gibt zu wenig was man nutzen kann/darf! Out of the Box ist nur das Resolza ein echtes Zweihandmesser. Wem das nicht gefällt der könnte nur theoretisch ein BF1, ein M1A1/A2, oder ein BF2 nehmen und den Pin entfernen oder den Razor-Hebel absägen. Denn es gibt das Problem, dass ER die Stoppins nicht zuverlässig gut setzt.


    Ich habe letztes Jahr versucht ein M1A1 zu finden, das sich ohne Nebenwirkungen entpinnen ließe - Pustekuchen! Ich hatte vier Stück aus verschiedenen Chargen und bei allen schlug die Klinge im geschlossenen Zustand gegen den Standoff, weil sie sich zu weit in den Griff drücken ließ. Jerry hat mir damals geschrieben, dass er das selbe Problem mit einem BF2 V hatte. Ironischerweise habe ich mir im Dezember noch ein BF2 V gegönnt, das ich ursprünglich mit Pin nur beim Segeln tragen wollte - und bei dem sitzt der Stoppin zwar auch scheiße (der Pin schlägt gegen die Griffschale, sodass dort schon bei seiner Ankunft etwas die Beschichtung ab war), aber wenn man den Pin entfernt schlägt die Klinge nirgendwo an.


    Wenn man das jetzt mal mit meinem anderen italienischen Lieblingshersteller Lionsteel vergleicht: Da ist jedes Fixed ziemlich zivil nutzbar. Bei den Foldern sieht es nicht rosig, aber jedenfalls besser aus. Der Aufwand ein SR zu modifizieren ist groß, aber es ist machbar (man muss Robert nur genug nerven ;)), beim TM1, dem TRE und dem Big Daghetta lassen sich die Öffnungshilfen leicht entfernbar. Gerade das Big Daghetta mutiert so zum 110%igen 42a Zweihandmesser dank Tactical Operation Lock System. Es hat derzeit sogar mein F9 als EDC abgelöst bis ich vielleicht doch noch mal einen Deep Carry Clip dafür bekomme.




    Kurzum: Es sind schöne Messer, aber gebrauchen kann ich die nicht. Ich wäre froh wenn ER nochmal was in Richtung Zweihandfolder bringt.

  • Hier mal ein Video mit Blick auf ein paar der neuen Modelle.


    https://www.youtube.com/watch?v=i7-40g_AOrI


    Sehr interessant: In den größeren Plaste-Scheiden ist jetzt ein V-Schärfer verbaut....wird also mit jedem Ziehen diesmal nicht stumpfer, sondern schärfer :thumbup:


    Auch das Contact kann man gut sehen, leider nicht in der C-Version, auf die ich gespannt bin.


    Und jaaaa, die Tactical-Variante des Arditi gefällt dem Micha :)

  • Fast jedes vierte meiner Messer (24 von 102) stammt aktuell von ER. Aber schon in den letzten Jahren haben mich viele Neuerscheinungen nicht mehr angesprochen. Von den aktuellen Messern finde ich nur noch das Panthera irgendwie interessant. :S
    Grund ist für mich persönlich vor allem der Trend zu schmaleren Klingen - insbesondere bei den Fixed. Schon am TFDE BC12 und am T4000C hat mich die Verjüngung direkt nach dem Griff gestört. Und auch mein Scout werde ich vermutlich irgendwann wieder abstoßen, da es mir insgesamt zu schlank ist.


    Im Rahmen des ständigen Optimierung meiner Sammlung könnte es also gut sein, dass ER in einigen Jahren nicht der führende Hersteller ist, wenn da keine dicken Dinger mehr nachkommen.

  • Extrema Ratio typisch sind für mich


    • Griff(form)
    • markante Schrift auf der Klinge
    • Schlagdorn / Glasbrecher mit Loch
    • (teilweise Blutrille)
    • Scheiden (alt mit Verschluss; neue mit Düsenform)


    Dies ist bei den alten und neuen Modellen enthalten.


    Dass mir die Fällkniven Staubsaugerdüsen ästehtisch noch besser gefallen als die ER hätte ich nicht für möglich gehalten.


    Der Pommel das Contacts erinnert mich an das Gerber Mark II.

  • Hier wollt ich ja auch noch ein bissl was nachtragen...


    Zunächst zu Bergmanns Beitrag: Naja, also bis auf die Griffform geht mein Verständnis da in eine etwas andere Richtung - aber genau dafür ist die Diskussion hier ja da ;)
    Und speziell bei den Griffen zählte für mich bisher die Austauschbarkeit mit dazu (ich spreche da jetzt mal nur über die Fixed). War mir immer sehr sympathisch, daß es im Großen und Ganzen zwei Griffgrößen gab und auf die meisten Messer die Standardgriffe paßten. Da konnte man problemlos mal andere Farben tauschen oder nen "Selvans-Griff" dranbauen. Stimmt schon, einige Messer sind früher schon vom Standard abgewichen. Muß ja auch nicht ALLES gleich sein, schließlich gibt es auch unterschiedliche Hände, Anwendungen und Vorlieben. Aber spätestens seit A.M.F., Scout/Defender, Sector/Mamba/Requiem, und jetzt 2x Contact (*) ist die klare Linie und weitläufige Austauschbarkeit weg. Andererseits werden jetzt wohl mehr Käufer was passendes finden, was ja wiederum gut ist. Und eine gemeinsame Designsprache bleibt auch ein Stück weit erhalten. Selbst bei den Foldern - vielleicht sogar besonders bei denen - bleibt ER trotz vielen Gestaltungsunterschieden erkennbar. Das gefällt mir gut. Trotzdem finde ich wie Micha, daß schon ein wenig ein Generationswechsel seit 2 Jahren erkennbar ist.


    :* Den Arditi-Dolch zähl ich da jetzt mal nicht mit, der haut für mich eher in die Kerbe der früher schon aus der Reihe tanzenden Einzelmodelle wie Praetorian, Commando, Adra, Primo Corso, Suppressor, MK2.1, C.N.1, 39-09, A.F.S.K, Pugio, usw. ... Gar nicht so wenige, wenn man's mal aufzählt! :oops:


    markante Schrift auf der Klinge: zum Glück nur auf einem Teil der Produktpalette - die geht mir nämlich eher auf den Keks :P


    Schlagdorn / Glasbrecher mit Loch: siehe Griffe


    Blutrille / Hohlkehle: find ich nun gar nicht so sehr verbreitet und eigentlich erst mit den Modellen der letzten 1 - 2 Jahre aufgekommen. Viel typischer wär für mich die ausgefräste Tasche am Klingenrücken ;)


    Scheiden: naja, da war schon immer viel Bewegung drin mit etlichen recht verschiedenen Generationen. Da kommen mir ganz spontan schon mindestens 6 Versionen vor Augen...


    "Aber so ein schlankes Ding mit Guard, zweischneidig auch noch, reizt als Zivil-Backup schon.": Wenn nur der Normalbürger was damit anfangen könnte/dürfte (Einhandmesser, Waffe, Führverbot, ... ). Aber ein elegantes Teil ist das schon 8)


    Den gefederten Sicherungshebel bei den neuen Molle-Scheiden find ich eigentlich recht praktisch und gut bedienbar, allerdings hab ich den auch noch in keiner Streßsituation lösen müssen. Und, da muß ich zustimmen, tipup am Gürtel haut das eher nicht hin. Was mich aber stört, ist der unumgehbare Druck der Schneide auf die Innenseite. Deshalb find ich die neue Version mit V-Schärfer eine geile Idee. Mal sehen ob sich's bewährt. Wobei - wenn ich das richtig gesehen hab - diese Scheiden dann wiederum die Verriegelung des Sicherungshebels als zweiten Hebel auf der anderen Seite aufweisen. DAS find ich unnötig und bei der Bedienung hinderlich :wacko: .



    Zum Waffengesetz in Italien und den Produktnamen: Ich kenne da keine Details, aber ich vermute daß dort weniger die "Hersteller-Zweckbestimmung" (sprich: Produktnamen) betrachtet werden, sondern eher reine Konstruktionsmerkmale. Beispielsweise weiß ich, daß alles was zweischneidig ist, pauschal als Waffe gilt und damit schärferen Bedingungen unterliegt, z.B. bei den Exportbestimmungen. Deshalb kann man vielleicht mit den Namen etwas mehr marketingwirksam auf den Putz hauen :hmmm:


    "Der Pommel das Contacts erinnert mich an das Gerber Mark II.": Stimmt! Sogar mit dem Querloch. MEIN erster Gedanke war an das A.M.F., dessen Griff wohl nach dem gleichen Prinzip montiert wird, nur halt mit durchgesteckter Inbus-Schraube. Und auch da war ja wohl auch Gerber das Vorbild ;)


    Soweit mal... Aber mir fällt bestimmt noch mehr ein :rolleyez:
    .

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ...

    Einmal editiert, zuletzt von jerry bwd ()

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