Infos über das "Vietnam-Bowie"


  • Gerne!
    Möchte übrigens ergänzen, dass als Vergleichsstück auch das Njord von Fällkniven hier irgendwo herumliegt. Bin also kein Anfänger im Ankauf überteuerter Messer mit Lederscheibengriffen. Bei der Lederscheide des Njord (die alte Karamelfarbene mit wem grässlichen Fantasy-Wikingerhelm) könnte man auch einige Unvollkommenheiten konstatieren und der Lederscheibengriff wirkt zumindest so präzise gefertigt wie der des BR. Der Griff ist halt spindeldünn und zu kurz und der Fingerschutz, der nicht einmal die Breite der Scheide erreicht, ist ein Witz. Schwere Mängel im Design also. Der entscheidende Unterschied für mich: Das Njord groovt nicht. Da geht nichts unter die Haut im Gegensatz zum SOG-Macv Design. Bin vielleicht doch etwas ein Alfa-Romeo Fahrertyp. Derzeit aber auf Volkswagen!

    Danke für Deinen Nachtrag. Es geht ja nicht immer nur um die technische Perfektion bei unserem Hobby, sondern auch um Emotionen. Da darf ein Bisschen "Alfa" auch mal sein


    Was ich in Deinem Nachtrag nicht ganz verstanden habe ist dieser Satz: "Der Griff ist halt spindeldünn und zu kurz und der Fingerschutz, der nicht einmal die Breite der Scheide erreicht, ist ein Witz. Schwere Mängel im Design also."


    Bezog sich das jetzt auf das BR oder auf das Fjällkniven? Diese Northern Light Serie von FK ist wirklich ambitioniert hochpreisig. Da sollten eigentlich sowohl Design als auch Umsetzung hervorragend sein.


    Viele Grüße,

  • Das mit dem spindeldürren Griff bezog sich auf das FK Njord. Habe es vor vielen Jahren (trotzdem noch etwas teuer) Second Hand erstanden.
    Die Lederscheide bei dem Ding hat auch noch dieses seltsame Plexiglas-Inlay, welches die Nieten der Trageschlaufe verdecken soll. Netter Versuch des Sparens, aber man merkts ja doch, obwohl durchsichtig.
    Der Fingerschutz steht oben nachgemessene 7mm und unten 10mm über den Griff hinaus. Gegen ein Abrutschen nach vorne bietet das so gut wie keine Sicherheit. Bis zur Kante der Scheide wäre beiderseits noch locker 5mm mehr Platz. Wie kann ein Designer nur so versagen? Ein typisches FK "Problem" gibts auch beim Schliff der Laminatklinge. Ca. 1cm vor der Klingenspitze messe ich links die Verbindungskante der Stahlsorten in einem Abstand von 3-4mm zur Klinge rechts sind es 6-7mm.
    Finde den Vergleich zum SOG-MACV von BR aber nicht so abwegig. Sind beide ungefähr gleich groß, etwas (sehr) teuer weil mit noblem Markengeruch und sprechen dieselben Triebe an.

    6 Mal editiert, zuletzt von roms ()

  • Ich finde den Vergleich absolut passend, weil beide Messer das Thema "Bowie" interpretieren, beide diese Griffe mit Lederscheiben anbieten (Bei FK ausschließlich für diese Reihe. Bei BR gibt es ja neben den meiner Meinung nach unpassenden Edelholzvarianten ..... keine Ahnung was das sollte ..... auch noch stimmige Micarta Griffe) und beide recht hochpreisig sind.


    Ich habe die Northern Light Reihe immer mal wieder "aus dem Augenwinkel" betrachtet und fand sie auf den schnellen Blick sehr schön, wenngleich eben preislich ambitioniert. Hatte aber immer gedacht dass sie für dieses Preisniveau auch überragend ausgeführt sind. Insofern finde ich Deine Infos sehr hilfreich.

  • Wie schon mal bei "old school" gezeigt meine drei Bowies. Oben das SOG S1 unten dann die von Böker vertriebenen Modelle.
    Ich finde, dass alle sehr gut gearbeitet sind. Die Scheiden der von Böker vertriebenen Modelle finde ich etwas hart und trocken.
    Verweisen möchte ich auch auf das Buch "KNIVES OF THE UNITED STATES MILITARY IN VIETNAM" von M. W. Silvey. Hier finden sich circa 20 Bowies verschiedener Ausführungen und noch etliche andere interessante Messer.



    André

  • Nach 3 Wochen ..... hat es jetzt auch Bark River geschafft auf die einfache Frage zu antworten, ob das MACV-SOG Bowie eine einmalige Edition war und nun discontinued ist:


    Hello!


    The knife is not discontinued. BRK has been having problems with the website lately, we will be sure to get that updated as soon as possible"


    Thank you!


    Anna
    Bark River Knives
    Warranty Department



    Dann wissen wir das also auch. Der durchaus gehobene Preis ließe sich besser darstellen, wenn es zumindest eine limitierte Auflage gewesen wäre.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Beitrag von Ramelius ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Interessantes Thema. Überhaupt dürfte Vietnam der Krieg mit der größten Vielfalt offiziell beschaffter Messer in der US-Geschichte sein, wenn ich mir das so überlege.

    Das sogenannte "Vietnam-Bowie" gehört wohl zu den bekanntesten fixed blades.


    Das Messer wurde ursprünglich, zu geringen Kosten, für die US Armee zu Zeiten des Vietnam-Krieges beschafft. Also ein Messer welches günstig in großen Stückzahlen produziert wurde.

    Gibt es einen Grund warum man nicht auf das, schon längst beim USMC und der Navy eingeführte 1219C2 aka Ka-Bar Mk.2 zurückgegriffen hat?
    War das wirklich so viel teurer in der Herstellung?
    Und warum ist man nicht beim M3 geblieben und wollte in Vietnam wieder ein Bowie?

  • Und warum ist man nicht beim M3 geblieben und wollte in Vietnam wieder ein Bowie?



    Trotz aller Messerkampflegenden (und des ggf. wahren Kerns darin) könnte ich mir vorstellen, daß beim M3 der praktische Nutzwert vielleicht als zu niedig angesehen wurde (Schneideigenschaften, Stabilität...).


    Also letztendlich zu viel Dolch, zu wenig Messer.


    Ist aber bloß eine Vermutung.

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Interessantes Thema. Überhaupt dürfte Vietnam der Krieg mit der größten Vielfalt offiziell beschaffter Messer in der US-Geschichte sein, wenn ich mir das so überlege.

    Gibt es einen Grund warum man nicht auf das, schon längst beim USMC und der Navy eingeführte 1219C2 aka Ka-Bar Mk.2 zurückgegriffen hat?
    War das wirklich so viel teurer in der Herstellung?
    Und warum ist man nicht beim M3 geblieben und wollte in Vietnam wieder ein Bowie?




    Der Grund warum nicht auf bewährte Ausrüstung zurückgegriffen wurde lag wohl primär darin, dass Ausrüstung verwendet werden sollte deren Herkunft nicht nachvollzogen werden konnte. Sicherlich zum Teil aufgrund des Aufgabenspektrums der MACV-SOG nachvollziehbar.


    Bezüglich der Vielfalt der offiziellen Messermodelle die während des Vietnamkrieges eingeführt wurden ist anzumerken, dass es wohl nur ein offiziell eingeführtes Messer in dieser Zeit gab.


    andre

    2 Mal editiert, zuletzt von andre ()

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