Universal - Jagdmesser Nach Oberforstmeister Frevert

  • Hier möchte ich euch eines meiner Weihnachtsgeschenk zeigen, mein neues Jagdtaschenmesser.



    Das Universal Jagdmesser ist ein wiederstandsfähiges Gebrauchsmesser. Die Entwicklung und Auswahl der Einzelteile wurde durch den bekannten Oberforstmeister Frevert vorgenommen.
    Um das geringe Gesamtgewicht von 180 g zu erreichen, ohne dabei die notwendige Stabilität zu beeinträchtigen, wurde die übliche plumpe Größe der Jagdtaschenmesser herabgesetzt. Die Propotionen entsprechen jetzt den modernen Anforderungen.
    Durch das geringe Gewicht gehören zerissene Taschen und das lästige Wundscheuern nun der Vergangenheit an.


    Als Klingenstahl wurde der legendäre hochlegierte, rostfreie Spezial - Kugellagerstahl von Puma verwendet. Der nach dem Säge - Härteverfahren gehärtet wurde, das heißt die Struktur des Stahls wurde derart beeinflußt, daß sie die Form von feinem Damaszenerstahl annimmt.
    Ihr wisst ja das glatte, blanke Schneiden über das Schnittgut gleiten; das heißt sie sind praktisch stumpf. Sägeartige Schneiden haben aber eine hohe Schnittfähigkeit...ganz zu schweigen davon das sie sich im Gebrauch von selbst schärft und somit das Maximum der Schnitthaltigkeit erreicht (was besserers gibt es nicht).



    Die Klinge des Universal - Messers ist besonders scharf geschliffen. Sie ist feststellbar und lang genug mit ihren 8,5cm für alle anfallenden Arbeiten, mit ihrer Stärke von 3,5mm besonders widerstandsfähig.
    Die bauchige Form ist absichtlich durch Oberforstmeister Frevert so gestaltet, damit sie an dieser Stelle genügend Material hat, um immer nachgeschärft werden zu können.
    Die Klingenspitze ist um etwa 5mm aus der Mittelachse der Klinge in den Rücken versetzt. Dadurch liegt der mit dem Messer geführte Stoß mit seinem Schwerpunkt auf der Schneide und nicht auf der Spitze. Dies ist eine Besonderheit. Sie bewirkt daß die Klinge nicht "knochengierig" ist, - d.h. beim Stoß auf einen Knochen gleitet sie Klinge von diesem ab und geht ins Leben. Im Gegensatz zu normalen Klingen bleibt sie nicht am Knochen hängen.



    Die 8,5 cm lange Aufbruchklinge ist beidseitig hohl geschliffen von Puma - Rasiermesser - Schleifern und bekommt so alle Eigeschaften der bei Friseuren im In- und Ausland bekannten und legendären Puma-Rasiermesser(Nagelprobe ohne weiteres problemlos möglich). Da beim Aufbrechen der beste Stahl mit guter Härte alleine nicht genügt.




    Der 7,5 cm tropfenförmige Aushaken ist nach Oberforstmeister Freverts Erfahrungen entworfen um ein verletzen oder abreißen, wie es bisher oft durch den Gebrauch vom Haken geschah auszuschließen.




    Die kräftige doppelverzahnte Knochensäge aus ferderharten gehärtetem rostfreiem Spezialstahl garantiert für eine saubere Arbeit.
    Sie weist vorne 2 Doppelzahnreihen 2,3 mm stark auf, zum Rücken hin verjüngt sie sich auf 1,2 mm somit ist ein Verkeilen ausgeschlossen.
    Durch den an der Spitze sitzenden Schraubenzieher, den Haken zum Patronen-Ausziehen und dem am Gang sitzenden Kronkorköffner wird die Säge zum allround - Werkzeug.



    Der Korkzieher aus federhartem, rostfreiem Stahl mit fünf Gängen samt verzierender Schnur besitzt eine überdurchschnittliche Standfestigkeit.
    In seine Seele mit 2,3 mm Durchmesser paßt ohne weiteres ein Streichholz (ihr wisst ja die Winzerprobe). Das garantiert ein sorgenfreies ziehen des Korkens ohne sogar brüchige Korken zu beschädigen.


    Die Federn sind aus 1a Spezial - Stahl gefertigt und liegen zwischen den starken Messingerlen im Heft. Die gekörnten Köpfe der kräftigen Messingnieten machen Rißverletzungen an der Hand unmöglich und pressen die Schalen fest auf die Erle.
    Zwei Neusilberbeschläge (deutsches Silber) zusammengehalten durch eine starke Neusilberniete bilden den soliden u. formschönen Abschluß. Der eigentliche Griff besteht aus echtem Hirschhorn welches widerstandsfähig gegen Nässe, Schweiß und Öl ist, selbst nach Jahrzehnten.


    In einer Schale ist eine 800er gestempelte Intasie eingelassen welche mit meinem Monogramm graviert wurde.



    Für mich ist das Messer wirklich ein Traum, von der Verarbeitung, von dem Hintergrund und dann noch mit der persönlichen Note.
    Es wird mich täglich begleiten.


    Frohe Weihnachten
    Grüsse
    Chris





    ( Zur Beschreibung,- welches Jahr schreiben wir nochmal? ;) )

  • Hallo Chris!


    Ein schönes Stück "Messergeschichte", daß Du da bekommen hast. Kannst Du es hinsichtlich Produktionsdatum zeitlich einschränken. Leider muß man ja festhalten, daß PUMA in der von Dir hier gezeigten "alten" Qualiät nicht mehr produziert ...


    Wieviele "Messing-Liner" hat das Messer denn - 3 oder 4?


    Wird es auch jagdlich zum Einsatz kommen?


    Gruß, C.

  • Danke. :)


    Mir fehlt leider noch der Jagdschein...aber sobald es paßt ;)


    Ich wollte es vorstellen wie in der guten alten Zeit ;)
    Es ist ein 3 Liner aus 1974 (45471). Die Hauptklinge weißt auch die Anreißsäge auf...

  • Hey Chris
    Danke für die sehr gute und genaue Vorstellung des Messsers :thumbup:
    Da hast du ein sehr schönes Stück bekommen 8o
    Die neuen Puma Messer sind alle Schrott und es geht nicht`s über die gute alte Fertigung :rolleyes:
    Ich besitze das gleiche Messer aus dem Jahr 1968 und habe es bei der Jagd immer dabei
    nur der Gescheideausziehhaken wird heute nicht mehr benutzt wegen der Wildbrethygiene.
    Mann muß heute die Brust des erlegten Wildes ganz öffnen.


    Viel Spaß mit deinem neuen Begleiter :thumbup:
    Gruß CHRIS

    Cranium Society Lifetime Member

  • Moin, Chris!


    ein sehr interessantes Messer!
    Danke für den Bericht. :thumbup:
    Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es eins deiner Lieblingsimmerdabeimesser werden wird.


    Gruß, Jörn

    "Eet watt gor is, schnack watt wohr is und drink watt kloar is!"

  • Ich wollte auch grade schreiben, dass das "Aushakeln" nicht mehr zeitgemäß ist.

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


    “We must reject the idea that every time a law’s broken, society is guilty rather than the lawbreaker. It is time to restore the American precept that each individual is accountable for his actions.” -- Ronald Reagan

  • Wie gesagt die Beschreibung ist aus der guten alten Zeit ;)


    Damals wurde es von Puma so beschrieben:


    "Aushaken


    Flugwild hakt man am besten gleich aus und hängt es an den Galgen. Bei anderem Wildbret besteht weniger die Gefahr, daß es so schnell stickig und damit ungenießbar wird. Vor einem gesammelten Abtransport ist eine genügende Auslüftung nötig. Das ist eine Regel, die jeder Jäger kennt. Häufig ist das Aushaken aber ein Problem, besonders wenn man sich im offenem Gelände ohne Büsche befindet. Dort hat man keine Gelegenheit, sich behelfsmäßig einen Haken zu schneiden. Dann wird das Aushaken gewöhnlich aufgeschoben und nachher hat man den Ärger daß man stickig gewordenes Wildbret mit nach Hause bringt.
    Aber wie bequem ist es, wenn man seine Sachen beisammen und griffbereit hat. Das haben Sie, wenn Sie das Puma Universal - Jagdmesser führen. Das Gerät wird aufgeklappt, und in wenigen Sekunden ist das Stück Wildbret ausgehakt. Man fährt mit dem Haken in das Waidloch hinein, dreht ihn etwas herum, und zieht den Haken mitsamt dem anhaftenden Gescheide heraus. Das Stück ist im Augenblick versorgt, der Jäger unbeschmutzt und kann sofort wieder dem Waidwerk nachgehen."


    Mitlerweile hat sich einiges geändert und ich setze vorraus das jeder der damit zu tun hat auf dem neusten stand ist und nun nicht nach meinen Beitrag... :D


    Zu den heutigen Pumamessern sage ich lieber nichts, genau so wenig zu einigen Kommentaren aus der Chefetage über die
    "Optimierung in der Herstellung bei Puma" oder den recht neuen IP und Tec Serien.
    Für mich ist dieser Wandel nicht nachvollziehbar. Es ist für mich fast so als ob es zwei vollkommen verschiedene Hersteller sind.


    Das hier ist noch ein Pumamesser aus der deutschen Serie mit der sie Geschichte geschrieben haben ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Chris77 ()

  • Moin Chris,


    meinen Glückwunsch zu diesem tollen Weihnachtsgeschenk. Ein Messer mit Seele, welches Dich Dein Leben lang begleiten wird. Mein verstorbener Onkel ( war leidenschaftlicher Jäger ), führte ein solches Messer bei der Jagd und schwärmte immer davon. Ich hätte damals gern als Andenken geerbt aber leider waren andere schneller :(


    Viel Spaß mit dem Messer


    Bahne

  • So etwas suche ich schon eine geraume Weile. Habe Messer in der Art, aber leider nicht genau so. Wie bist du fündig geworden? Einzig auf den Korkenzieher könnte ich verzichten, da ich keinen Wein mag (klar, vom Stil her gehört er dazu).

    Kopportunist Nr. 0069
    "A fear of weapons is a sign of retarded sexual and emotional maturity”-Sigmund Freud-

  • Schön das es euch auch gefällt. :)


    Ich hatte hier im TF eine Suche gestartet und dann bekamen wir das Angebot, ehrlich gesagt hatte ich auch gar nicht damit gerechnert so ein gutes Stück zu ergattern ^^
    Im vorfeld hatte ich mir schon andere Jagdtaschenmesser angeschaut... aber gegen so ein Puma 959 ;)
    Ein intressanten MM Test habe ich auf meiner suche im www als pdf gefunden falls es euch intressiert *link*. Allerdings haben sie nur die praktische Seite beleuchtet und mir lag auch das traditionelle am Herzen. Da mich zudem noch Oberforstmeister Walter Frevert intressiert und ich ein kleinen Fabel für Puma habe ;)

  • so, jetzt hat es lange genug gegärt.


    In der heutigen Zeit ist es ja modern geworden sich den Frust von der Seele zu schreien (was oft unnötige Polizeieinsätze nach sich zieht wenn irgendwo so ein Depp/in in der freien Natur steht und sich die Seele aus dem Leib schreit und der Herr Jäger auf der Kanzel das Schlimmste befürchtet) oder irgendwelche Mal- oder Töpferkurse zu besuchen um mit irgendwelchen Depressionen fertig zu werden. Das ist eben der Zeitgeist, heute wird bei Schichtende der PC ausgeschaltet und was hat man vorzuweisen -Nichts-, früher hatte man im Büro den Schreibtisch aufgeräumt und die bearbeiteten Akten gaben den Leuten ein gutes Gefühl und die Handwerker sahen ja schon immer was sie geleistet hatten.


    Jetzt hat es auch mich ergriffen, allerdings ist die Ursachen-Wirkungsgeschichte eine andere. Ich schreibe mir den Neid von der Seele, Herr Freud hätte wohl alle Freude an mir, allerdings hat mir dieser Typ mit seinen schlauen Sprüchen nie zugesagt. Zudem ist er der Mitbegründer dieser ganzen Psycho- Wasweißichfüreinekacke, für mich sind das die Leute die heute jemanden gesund schreiben der vierzehn Tage später wieder durchknallt.


    So, Schluß, ich komme total vom Thema ab daß ich noch gar nicht begonnen habe. Chris, ich bin schlichtweg neidisch auf dieses Messer, das hat mir immer schon im Magen gelegen, es ist wie ein Jucken das nie aufgehört hat egal wie oft man sich gekratzt hat.
    Das 959 war schon immer für mich die Mutter aller Taschenmesser (das es zufällig ein Jagdmesser ist und ich kein Jäger bin interessiert mich auch nicht, habe auch Kommandodolche und bin kein Kommandeur oder wie man das nennt), vor allem diese Verarbeitung hat mich immer fasziniert. Bei diesem Messer sieht man irgendwie noch eine Wertigkeit die den heutigen Messern oft einfach abgeht, egal was auf ihren Preisschildchen steht.


    Und es war immer teuer, es war seit Beginn seiner Fertigung teuer, aber es war allerdings auch jeden Pfennig wert, allein wie das Ding einem schon in der Hand liegt und die verwendeten Materialien usw.


    Ich muß jetzt aufhören, aber ich glaube dieses Jucken geht erst wieder weg wenn ich diese juckende Stelle mit dem Horngriff eines PUMA 959 einmal kräftig abreibe.


    Viele Grüße
    Roman


    PS: Ich gönne Dir natürlich dein Messer, allen anderen auch die eins haben, aber ich muß unbedingt diesem Club beitreten

    panta rhei

  • Ich kann Chris nur zustimmen :D
    auch wenn mein 959 ein 4-Liner von 1977 ist.
    Das Messer ist wunderbar, wichtig ist bei den 959ern nur das die Griffschale an der einzelnen Niete
    hinter dem Korkenzieher nicht eingerissen ist.
    Das ist bei vielen meiner 959ern der Fall gewesen und ist ein echter Schwachpunkt.
    Puma-959-1.jpgPuma-959-2.jpgPuma-959-3.jpgPuma-959-5.jpgPuma-959-6.jpg
    Ansonsten sind es echte Schmuckstücke :thumbup:

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  • Sehr schöne Messer habt ihr da.Ist mal ein netter Kontrast zu allem beschichtetem...


    Auch wenn ich geschmacklich mehr auf der Tacticalwelle reite - mein Neid ist euch gewiss !!!



    Sowas rustikales hat halt auch seinen Charme.


    Schade,dass Puma (anscheinend) nicht mehr in solcher Qualität produziert - ich bin nämlich seit Wochen ebenfalls auf der Suche nach einem einfachen Klappmesser mit Backlock und Horngriffen,leider scheint da aktuell nicht sooo viel brauchbares dabei zu sein. :(


    ( Kennt vielleicht jemand Firmen,die aktuell solche Jagdtaschenmesser in guter Qualität herstellen?)



    Rolf

  • Das Falcon aus dem MM Bericht hatte ich schon in der Hand - Ich fand es fürchterlich. Vielleicht aber auch nur weil ich ganz spezielle Vorstellungen habe :rolleyes:
    Für mich muss so ein Messer aus Deutschland stammen von einer alteingessenen Firma die spezialisiert ist. ;) Mein Favoriten wäre bei den neuen Diefenthal und Hubertus.


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  • Herzlichen Glückwunsch, ich muss mich anschließen und meinen Neid bekunden!!! Dann die Initialien und die historischen Infos, toll, wie gesagt, bin neideisch


    Eiserner

    SEX, KNIVES AND ROCK'N'ROLL

  • Es gibt wohl einige gute Hersteller und auch Puma baut weiterhin Jagdtaschenmesser, aber auch die
    Messer die dann nach Graf Kujawaski (falls ich den Namen nicht richtig schreibe berichtigt mich bitte)
    benannt wurden, kommen nicht an die handwerklichen Qualitäten der alten Serie von vor 1990 heran.
    Man wollte sich damals bewusst von dem Namen "Frevert", dem Gefolgsmann von "Reichsjägermeister" Göring distanzieren.
    Zudem hielten Vereinfachungen in der Ferigung Einzug, die einzelnen Klingen wurden und werden nicht mehr so detailrech ausgearbeitet
    und trotzdem kosten diese neuen Pumas knappe 500,00 Euro im Fachhandel.


    Mein Tip für neue Jagdtaschenmesser geht in Richtung Weidmannsheil oder Hartkopf,
    aber auch im Buck Customshop kann man sich klassische Jagdmesser mit verschiedenen
    Klingenstählen und Griffmaterialien selbst zusammenstellen.

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