Oberland Arms CT1 - Review

  • Review: Oberland Arms CT1 by Pohl >) Force



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    Bei dem OA-CT1 handelt es sich um eine Zusammenarbeit des süddeutschen Waffenherstellers Oberland Arms und Dietmar Pohl - Pohl Force.



    Wie kam es dazu...


    Im Dezember 2008 war Dietmar Pohl in München unterwegs und besuchte spontan die Firma Oberland Arms in Habach. Dort traf er sich mit Geschäftsführer Matthias Hainich, welcher sich ebenso für Messer interessiert und in diesem Bereich fundierte Kenntnisse besitzt. Messer leisten ihm sowohl auf der Jagd wie auch, Tag für Tag, bei alltäglichen Aufgaben im Büro gute Dienste.


    Am Anfang zur Idee des Oberland Arms CT1 stand das Chris Reeve - Professional Soldier.
    Dabei handelt es sich um kompaktes feststehendes Messer, welches in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Messerdesigner Bill Harsey und einem amerikanischen Forum entstand und von dem bekannten Messermacher Chris Reeve umgesetzt wurde. Das PS ist ca. 18,3cm lang, 4,2mm stark und in Ganzstahl-Ausführung (S30V) d.h. es besitzt keine Griffschalen. Somit ist es sehr flach.


    Matthias Hainich hatte sich ein solches Professional Soldier von einem Aufenthalt in den USA mitgebracht und war von diesem Messer begeistert.


    Inspiriert von dem PS bestand das Interesse an einem ähnlich großen, jedoch mit vollwertigen Griffschalen ausgestatteten, stabilen feststehenden Messer. Das Hauptaugenmerk lag auf Funktionalität für alltägliche Aufgaben - es sollte eben ein echtes E.D.C.-Messer werden.
    Dafür muss es handlich genug und zudem gemäß der aktuellen Waffengesetzgebung problemlos tragbar sein. Deshalb eine Klingenlänge unter 12cm. Eine weitere Bedingung der Geschäftsführung von Oberland Arms war eine robuste Klingengeometrie sowie ein polierter Abzug der Schneide, um dem CT1 Stabilität und hohe Schärfe zu verleihen.



    Die Umsetzung…


    An diesen gewünschten Merkmalen orientierte sich Dietmar Pohl und arbeitete unter Hochdruck an der Umsetzung des zukünftigen Cutting Tool 1. Während dieser Zeit kam auch das erste Messermodell seines neu gegründeten Unternehmens Pohl Force, das Hornet XL, auf den Markt.


    Eine Zeichnung oder Bild eines Designs ist eine Sache, ein richtiges Modell zum anfassen eine ganz andere. Erst dieses vermittelt ein richtiges Gefühl für Proportionen,Handling und übrige Feinheiten. Mit der Unterstützung eines befreundeten und renommierten Messermachers entstanden, innerhalb kürzester Zeit, zwei Prototypen, welche bereits auf der IWA 2009 in Nürnberg präsentiert werden konnten.



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    Einer der beiden Prototypen: noch mit G10-Griffbeschalung und anderem Klingenfinish.


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    Mit seinem Entwurf hatte Dietmar Pohl den richtigen Riecher. Sowohl Handlage als auch die Größe fanden Zuspruch seitens Oberland Arms. In weiteren Treffen wurden Details abgestimmt und festgelegt.


    So bestand Oberland Arms ebenso auf ein Stonewash-Finish, welches das Messer gegenüber Kratzern und Gebrauchsspuren recht unempfindlich macht. Ferner sollte auch die Produktion in Europa erfolgen.
    Auf der IWA fand sich ein Geschäftspartner, welcher die Serienfertigung übernehmen sollte. Dieser stellte bereits für bekannte Größen wie Chris Reeve oder Lone Wolf Knives Messer her. Eine echte Manufaktur im Norden Italiens, in der Nähe von Maniago.


    Die Wahl des passenden Stahls für das CT1 fiel zunächst auf den D2 aus dem Hause Böhler (K110 / 1.2379). Dietmar Pohl hatte mit diesem Stahl, der gleichfalls bei dem Hornet XL Verwendung findet, bereits gute Erfahrungen gemacht. Jedoch war das gewünschte Stonewash-Finish bei einer Verwendung des D2-Stahls problematisch.
    In Betracht kam so der N690, ebenfalls aus dem Hause Böhler. Angesichts des zusätzlichen Kobaltgehalts ist dieser auch sehr schnitthaltig. Der N690 ist ausreichend rostträge, gut nachschärfbar und so auch bei jagdlichem Einsatz keine schlechte Wahl. Zudem ist solcher in Italien gut verfügbar.


    Die Prototypen wurden noch mit Griffschalen aus leicht strukturiertem G10 versehen. Allerdings waren sie nicht ausreichend rutschfest genug. So entschied sich Dietmar Pohl für eine Groove-Struktur, um dem Messer ausreichend Grip zu verleihen. Ferner wählte er als Griffmaterial Canvas-Micarta in der Farbe OD-Green.


    Die Kydexscheide wurde zusammen mit dem deutschen Unternehmen Höppner & Schumann entwickelt. Für eine besonders alltagstaugliche Kydexscheide wurden alle überflüssigen Bereiche entfernt. Das Ergebnis ist eine sehr schlanke Kydex, welche an die Klingenform des CT1 angelegt ist. Zu tragen mit einem großen Tek-Lok der Firma Bladetech.



    Im November 2009 wurde das Oberland Arms - Cutting Tool 1, kurz CT1, auf der Homepage der Firma Oberland Arms vorgestellt und war auch bereits ab November erhältlich.



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    So viel zur Entstehungsgeschichte des OA-CT1. Als Anhänger kompakter feststehender Messer war dies ein recht interessanter Entwurf für mich. Die Griffgestaltung des Alpha-Folders gefällt mir ausgesprochen gut. Der Griff bietet eine Vielfalt an Positionen und großen wie kleinen Händen sicheren Halt. In abgewandelter Form ist dieses Design nun auch am CT1 wieder zu finden.


    So bestellte ich kurzerhand ein Exemplar bei Dietmar Pohl. Oberland Arms und Pohl Force teilen sich den Vertrieb. Die ungeraden Seriennummer vertreibt Pohl Force, die Geraden die Firma Oberland Arms.




    Ein kurzer Überblick über die technischen Daten:


    Gesamtlänge: 20,2 cm
    Klingenlänge: 10,5 cm
    Klingenstärke: 5mm


    Stahl: Böhler N690, (59-60 HRC)
    Griffmaterial: Canvas-Micarta (OD-Green)


    Tek-Lok kompatible Kydexscheide


    Gewicht: 172g
    mit Kydex/TL: 246g


    Preis: 189,00 Euro



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    Geliefert wird das CT1 in einem braunem, funktional anmutenden, Faltkarton mit entsprechenden Aufklebern. In diesem ist das Messer nochmals in Papier eingepackt. Neben dem aktuellen Flyer von Pohl Force wird auch ein olivfarbenes Pohl Force Patch mitgeliefert, welches mit Hilfe von Klett an diversen Ausrüstungsgegenständen (z.B. von Maxpedition, Tactical Tailor etc.) oder Kleidungsstücken befestigt werden kann.


    Das Cutting Tool ruht in der mitgelieferten und sehr passgenauen Kydex. Aber zunächst zum Messer selbst.



    Erster Eindruck: "massiv, sauber und wertig …. fühlt sich gar nicht so sehr nach Serienmesser an…."



    - Der Griff -


    Auffallend vertraut kommt einem die Griffform vor. In der Tat hat man diese schon einmal gesehen. Adaptiert von dem Alpha One wurde das Griffdesign entsprechend angepasst und umgesetzt. Ausgestattet mit Griffschalen aus feinem Canvas-Micarta bietet der fast 10 cm lange Griff ein komfortables Platzangebot. Durch die stufenförmige und abfallende untere Grifflinie finden alle Finger intuitiv Platz.



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    Prämisse bei der Entwicklung des CT1 war, dass das Messer Griffschalen bekommt. Das Professional Soldier kommt ganz ohne diese aus. Das sorgt für eine sehr schlanke Silhouette birgt aber auch den Nachteil, dass das Griffgefühl bei festem Zugreifen und längeren Arbeiten etwas unangenehm wird.



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    Die Griffschalen sind beim Oberland Arms knapp 5mm stark. Ursprünglich war schwarzes G10 mit einer planen Oberfläche vorgesehen. In Puncto Griffigkeit und Komfort überzeugte dies Dietmar Pohl allerdings nicht vollends. Somit wählte er sehr belastbares Canvas-Micarta in der Farbe OD-Green. Es weist eine sehr hochwertige Qualität auf.
    Dieses passt hervorragend zu dem matten Stonewash-Finish. Für mehr Grip sorgt eine markante vertikale Rillenstruktur. Darüber hinaus wurden die Schalen sandgestrahlt. Dies sorgt für noch mehr Grip und eine recht interessante Struktur.



    Der 1,45 cm starke Griff bietet genügend Volumen, um das Messer auch bei längeren und druckvollen Arbeiten, wie z.B. Schnitzen, bequem zu führen. Es sind vielfältige Griffpositionen möglich - ähnlich wie auch beim Alpha-Folder.
    Hält man das Messer recht locker in der Hand, um beispielsweise feinere Arbeiten auszuführen, bieten die Querrillen genügend Sicherheit. Die abfallende Rückenlinie mit der Riffelung unterstützt das angenehme Griffgefühl und passt sich gut in die Handfläche ein. Im Reverse-Grip sorgen diese, dass der Daumen sicheren Halt findet.



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    Der Griff schmiegt sich perfekt in die Hand.



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    Der Zeigefinger lässt sich vor der Daumenauflage gut platzieren.


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    Weiter vorne gegriffen für feine Arbeiten. Mittel-, Ring- und kleiner Finger können sich auch so optimal platzieren.

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    Durch eine Sandstrahlung ensteht im Randbereich eine optisch interessante "ausgewaschene Struktur" - fühlt sich gut an!



    Verschraubt wurden die Schalen mit dem 5mm starken Erl mit je zwei Torxschrauben (T-10). Diese sind mattiert und passen hervorragend zum Finish. Auch hat man die Schraubenköpfe bei der Montage pfleglich behandelt. Keine Schraube ist auch nicht im Ansatz verratscht oder zerkratzt - sehr schön und unterstützt das hochwertige Finish.


    Ferner wurden die Micarta-Schalen circa einen halben Millimeter kleiner konstruiert. Dies soll, gemäß Hersteller, die Schalen vor Beschädigungen schützen. Optisch sorgt es dafür, dass die Griffbeschalung nicht wuchtig und erdrückend wirkt. Sie sind quasi mit einer schmalen Kontur des Erls umrandet.



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    Auch eine gut strukturierte "Daumencouch" bietet gefälligen Halt.


    Das Griffkonzept des Alpha-Folders funktioniert auch gut in verkleinerter Form an einem feststehenden Messer. Die Linienführung ist klar und aufgeräumt. Das CT1 besitzt auch eine, knapp über 5mm große, Bohrung für eine Lanyard. Ausgeliefert wird es mit einer Flexcord. Mir persönlich ist diese als Lanyard etwas zu starr und damit ist Paracord meine favorisierte Variante. Dennoch lässt sich der Flexcord auch anderweitig sehr gut gebrauchen. Das Paracord lässt sich auch mit Seele durchfädeln.



    - Die Klinge -


    Auffällig ist der etwas größere Ricassobereich, von welchem der Griff in die Klinge übergeht. Dieser dient im Gebrauch bei manchen Griffpositionen dem Daumen und Zeigefinger als guter Ablagebereich.


    Die Klinge ist, misst man direkt bis zu den Micarta-Schalen, circa 10,5 cm lang. Bis hinter die Schleifkerbe sind es jedoch ca. 8,9 cm, welches ich als eigentliche Klinge auch benennen würde. Die Fingermulde beginnt bereits im vorderen, ohne Griffschalen versehenen, Teil.


    Nach der strukturierten Daumenauflage fällt die Klinge zunächst stark ab. Etwas ungewöhnlich, gefällt mir aber sehr gut. In der kleinen Mulde lässt sich die Zeigefingerspitze gut positionieren. Feine Schnitte mit dem vorderen Bereich der Schneide und Spitze lassen sich so kontrolliert ausführen.



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    Die 8,9 cm lange Klinge reicht für die meisten Aufgaben sehr gut aus.



    Eine sehr ausgeprägte falsche Schneide sorgt für eine sehr dynamische Optik der Klinge. Diese ist bis zum Beginn der falschen Schneide solide 5mm stark und ist ein Zentimeter vor der Klingenspitze immer noch ca. 2,5mm stark. Die Klinge ist ca. 2,6 cm breit wobei der Flachschliff gut 2cm hochgezogen ist. Die Klingenspitze ist stabil, aber fein geschliffen.


    Die Schneide ist bei meinem Exemplar absolut symmetrisch, poliert und leicht ballig geschliffen. “Out of the box“ rasierscharf. Auf einen vernünftigen Anschliff legte Oberland Arms großen Wert.



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    Vom Ricasso bis zur Spitze gleichmäßiger Anschliff.



    "Die sauber ausgeführte kleine Schleifkerbe dient beim Nachschleifen für ein sauberes ansetzen."


    Dank des weit hochgezogenen Flachschliffs ist das CT1 recht schneidfreudig, trotz 5mm starker und sehr solide wirkender Klinge - hier hat man einen ordentlichen Kompromiss gefunden.



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    Das Logo von Oberland Arms.



    Auf der linken Klingenseite sind der CT1- Schriftzug zu sehen sowie das Wappen der Firma Oberland Arms. Dabei handelt sich nicht um einen Drachen, wie der erste Blick vermuten lässt. Sondern um einen Tatzelwurm auch bekannt als Steinkatze oder Bergstutzen ;o). Es ist ein alpenländisches Fabeltier und ein Verwandter des Lindwurms. Der Tatzelwurm hat nur zwei Beine und einen schlangenartigen Körper und wird der Sage nach bis zu 2m lang. Nicht sehr groß, jedoch gelten diese Gesellen als gefährlich und aggressiv. Glücklicherweise aber relativ scheu. Dieser schlüpft aus einem Ei. Der Sand, auf welchem er kriecht, wird zu Glas, was auf eine erhöhte Körpertemperatur und somit die Verwandtschaft mit dem Drachen schließen lässt. Soviel zum Wappentier.


    Das Logo ist sehr fein und sauber gelasert. Details sind schön zu erkennen. Auf der rechten Seite sind Stahlangabe und Nummerierung angebracht. Aufgrund der feinen und leicht bronzefarben schimmernden Laserung sind die Logo`s dezent gehalten.


    Stonewash gefiel mir schon immer sehr gut. Dies ist beim CT1 auch sehr gelungen. Schaut gut aus!


    Alle Kanten sind ausreichend gebrochen oder gerundet. Alles ist sehr sauber und fein bearbeitet. Dies fängt bei den sauber geschliffenen und profilierten Canvas-Micarta Schalen an und setzt sich am restlichen Messer fort. Hier gibt es nichts zu meckern. Am Griff gibt es eine ganz minimal ungleich geschliffene Stelle, wenn man im Gegenlicht genau hinschaut. Dies deutet daraufhin, dass jemand das Messer beim finishen mit freier Hand geführt hat - kein Makel. Auch im Bereich der Schleifkerbe, wo manches Messer teilweise sehr unsymetrisch ist, gibt es bei dem CT1 nichts zu beanstanden. Symetrisch und sauber geschliffen.



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    Saubere Arbeit...



    ...So soll es sein!

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  • - Die Kydex -


    Die Kydex wird von dem Unternehmen Höppner & Schumann in Troisdorf-Oberlar hergestellt. Diese haben sich auf den Bau von Holstern aus Kydex spezialisiert. Auch die optional erhältliche Kydexscheide für das Hornet XL stammt von Höppner & Schumann.


    Vorweg…, eine gut passende Messerscheide ist sehr viel Wert. Reduziert mögliches Verletzungspotenzial und erspart dem Käufer Nerven, Lauferei, Wartezeit und letztlich auch Kosten für eine neue, bessere Messerscheide.



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    Das "kleine Schwarze" für das OA-CT1 ist recht schlank ausgefallen - eben nur das Notwendige.
    Die Form sollte entsprechend dem Messer angepasst sein. Die Konturen des Messers zeichnen sich sauber ab. Gerade bei Scheiden, bei welchen das Kydex im Klingenrückenbereich "umgelegt" wird, entsteht an dieser Stelle schon mal ein etwas undifferenzierter Bereich. Dies ist an dieser Stelle sauber gelungen. Die Schnittkanten sind gleichmäßig sauber gerundet. Die Nieten sitzen fest. Auch im Bereich des Scheidenmunds ist nur so viel wie Notwendig über geblieben. Ein Teil des Ricasso-Bereichs ist noch sichtbar. Dies hat den Vorteil, dass man direkt den gesamten Griff sicher in der Hand hat und nicht umgreifen oder das Messer locker halten muss.
    Der Daumen kann sich beim Herausziehen auf einer kleinen ausgeformten "Nase" abstützen und somit lässt sich kontrolliert Druck ausüben. Das Messer rastet in der Kydex im Bereich der Daumenriffelung mit einem *ritsch* ein.
    Ruht das CT1 einmal in der Kydex, so sitzt es wie einbetoniert. Kein Spiel, kein wackeln - sauber angepasst. Der Zugwiederstand ist gut eingestellt und sollte das Messer auch tip up sicher halten.



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    Wird die Kydex im Laufe der Zeit etwas lockerer, so ist ein nachformen, um einen sicheren Sitz wieder zu gewährleisten, sicher möglich. Ich konnte dies schon bei kleineren Kydexscheiden mit einem einfachen Haarfön realisieren. Wenn größere Schäden oder Probleme auftreten, wird es bestimmt möglich sein, eine Kydex-Scheide bei Pohl Force einzeln zu erwerben.


    Bereits montiert ist ein großer Tek-Lok von Bladetech. Mit diesem ist eine Trageweise vertikal und horizontal möglich. Aufgrund des hohen Sitzes am Gürtel muss man sich, bei einer Cross-Draw Trageweise, etwas mit dem Oberkörper verdrehen. Dafür kann man das CT1 gut tragen ohne dass es stört. Auto fahren ist bequem möglich. Ein leicht schräger Sitz, ähnlich wie bei dem Hornet XL, wäre beim Ziehen sicher etwas bequemer, dabei steht das Messer aber mehr vom Körper ab. Bei ganz kleinen Modellen kein Problem. Bei dem CT1 ist es mir so (gerade) lieber.


    Die Möglichkeit ein weiteres Loch zwischen den unteren beiden Nieten zu bohren wäre eventl. möglich; dies will ich aber nicht abschließend beurteilen.



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    Ungewohnt: der Griff verschwindet nicht mit in der Kydexscheide.



    Ich finde es gut, dass man sich für einen großen Tek-Lok entschieden hat. Mit 3,8cm Breite wird der kleine TK-Lok bei den meisten Herrengürtel schon sehr knapp, während der Große bis 4,5cm stufenlos einstellbar ist.



    Welche Trageoption bietet sich noch an?


    Man könnte eine IWB-Loop anbringen. Damit verschwindet die Scheide im Hosenbund und lässt sich auch beim Ziehen leicht nach vorne bewegen. Jedoch kann die Spitze der recht schmalen Kydex, je nach Sitz, dann etwas drücken.


    Etwas beschränkt besteht ferner die Verwendung von Flexcord. Dies jedoch nur in einer Variante, wo das Messer minimal schräg sitzt. Der Flexcord, welcher als Lanyard dabei ist, reicht dafür aus. Für einen leichten Einsatz in urbanen Gefilden möglicherweise ausreichend. Gelöst oder verrutscht ist das Messer so auch nicht.



    Im Einsatz…


    Genutzt habe ich das CT1 für alle anfallenden Tätigkeiten. Sei es von Pizza schneiden, Verpackungen öffnen, Holz bearbeiten, feine Zuschnitt-Arbeiten... .



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    Aufgrund der 172g liegt das CT1 satt und vertrauenserweckend in der Hand.



    Eine Verwendung bei der Zubereitung von Lebensmitteln ist sehr gut möglich. Hartes Gemüse kann, angesichts der 5mm starken Klinge, schon mal etwas gespalten werden. Bei dem Öffnen von Kartons erleichtert die falsche Schneide, welche die Klinge im vorderen Bereich etwas dünner gestaltet, die Arbeit. Holz ließ sich fein und kontrolliert bearbeiten. Auch leichtes Hacken ist begrenzt möglich. Dazu greift man einfach nur die beiden hinteren Stufen (der unteren Grifflinie).
    Der Schwerpunkt des Messers liegt klar im Griffbereich – fürs Hacken nicht so optimal. Das Spalten von kleinem Anzündholz mit Hilfe eines Schlagholzes funktionierte gleichermaßen.



    “Stonewash - als unempfindliches Finish ist bei einem EDC Messer optimal.“



    Aber auch als kleines Outddoor-Messer macht das CT1 keine schlechte Figur. Ich hatte es bei einigen Wanderungen dabei.



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    Fernab des Alltagsstresses... Ruhe...einfach mal durchatmen...



    Aufgrund der geriffelten Micarta-Schalen war, ohne Handschuhe, bei -15°C oder nassen Händen noch ausreichend Grip zu spüren. Mit schweren Einsatzhandschuhen liegt ein nicht mehr so differenziertes Griffgefühl wie beim Alpha vor, dafür ist es demgegenüber auch nicht vorrangig nicht konzipiert worden.



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    Outdoor: auch draußen ist das CT1 ein hilfreicher Partner.



    Die Canvas-Micarta Schalen wurden im Laufe der Zeit an den Kanten etwas dunkler und charaktervoller durch die Benutzung - dies sieht dennoch nicht schmuddelig oder gebraucht aus. Sichtbare Kratzer, abseits des gleichmäßigen Stonewash-Finish`s, sind nach etwas über einem Monat Gebrauch kaum bis nicht zu erkennen. Die sehr glatt polierte Klinge lässt sich gut reinigen.



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    Trotz Schnee und Minustemperaturen bietet das OA genügend Grip und Griffsicherheit.


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    Es ist kalt und langsam wird es dunkel.... Zeit zum Feuer machen.

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  • - Vergleich – Womit muss sich das CT1 messen?


    Im Bereich der kompakten feststehenden Messer spielt das Oberland Arms CT1 so in der Größenordnung von ER Shrapnel (GL 21cm), Spyderco Streetbeat (GL 18,3cm), Strider MFS (GL 21cm), dem bereits angesprochenen CR Professional Soldier (GL 18,4cm), diversen RAT oder BRKT-Modellen.


    Beispielsweise ist das MFS mit 3,5cm Klingenhöhe wesentlich höher und somit für feinere Arbeiten nicht ganz so gut geeignet. Die Klingenstärke beträgt bei dem MFS knapp 5mm. Das Messer ist aus S30V hergestellt. Es lässt sich hervorragend als kompaktes Messer beispielsweise im Outdoorbereich nutzen ist im Gesamten etwas wuchtiger und größer.


    Das Streetbeat ist etwas kleiner und besitzt eine 4mm starke Klinge mit komplettem Flachschliff aus VG-10. Die Griffschalen sind ebenfalls aus Micarta. Diese sind poliert und dementsprechend etwas rutschiger. Die bekannte und Perrin-typische tiefe Zeigefingermulde sorgt für Halt. Es ist etwas fragiler als das OA-CT1, für den E.D.C.-Einsatz aber sicher auch ein sehr guter Kandidat. Die Scheide aus Boltaron (Kydexähnlich) sitzt aber leider zu undifferenziert und locker. Hier ist es Notwendig, sich eine neue Scheide aus Kydex oder Leder anzufertigen.


    Das Shrapnel hat eine Klinge, ebenfalls aus N690, mit einer Stärke von ca. 6,1mm und orientiert sich eher an militärischen Einsatzzwecken. Mit 210g auch schwerer als das CT1. Die Scheide ist zudem wesentlich klobiger.


    Entsprechende Modelle von RAT Cutlery, beispielsweise dem RC-3, werden aus 1095 Kohlenstoffstahl mit Micarta-Griffschalen hergestellt. Zum Schutz gegen Rost sind diese beschichtet. Die Klinge des RC-3 ist 9,8 cm lang, bei einer Gesamtlänge von 21cm. Das Finish ist jedoch wesentlich gröber.


    Alle Messer (RC-3, um die 160 Euro) bewegen sich in einem Preisbereich bis um die 200 Euro. Wobei MFS und Streetbeat deutlich darüber liegen können.


    Für mich liegt das CT1 mit seiner Größe in einem optimalen Bereich zwischen den eher kleineren Neckknives wie dem Perrin Neck Bowie oder Hinderer Flashpoint und dem etwas größeren Strider MFS.


    Das Professional Soldier ist ähnlich groß und hat eine ähnliche Klingenform. Die Klingenstärke beträgt 4,1mm. Zu haben ist das PF ab 189,95 Euro. Das PF ist aus dem pulvermetallurgischen S30V gefertigt. Ein sehr gut Stahl mit guter Schnitthaltigkeit, jedoch schwerer zu schärfen. Aufgrund der Ausführung ohne Griffschalen ist das Messer bei längeren Arbeiten nicht so komfortabel wie das CT1. Eine optisch gut aussehende Griffwicklung lässt sich nur schwierig anbringen. Sicher wäre es möglich auch dem PF Griffschalen zu montieren, welches den Preis jedoch um gute 50 oder mehr Euro erhöhen würde (bei Nachrüstung).


    Fraglich ist, ob der N690 nachteilig gegenüber dem S30V ist. Ich hatte bisher 2 oder 3 Messer mit dem Böhler-Stahl längere Zeit in Verwendung und war damit sehr zufrieden. Dieser lässt sich gut auf die Schnelle abziehen oder nachschleifen. Bei dem S30V wird es hingegen etwas mühsamer. Bei einem EDC ist es schon vorteilhaft, nach kurzem abziehen wieder eine sehr gute Schärfe zu bekommen. Wenn das CT1 als Outdoor-Messer genutzt wird, sollte auch Unterwegs ohne großen Aufwand eine ordentliche Schärfe leicht erreichbar sein.


    Aufgrund der KG Gunkote Beschichtung bei dem CR PF und sehr glatter Oberfläche beim CT1 dürfte bei beiden Messern Rost keine große Rolle spielen. Ein Tek-Lok ist bei dem Chris Reeve nicht im Lieferumfang enthalten.



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    Wie in einem anderen Thread angesprochen ist dieser Entwurf von Dietmar Pohl etwas teurer als beispielsweise das Hornet XL von Pohl Force. Demgegenüber muss dazu gesagt werden, dass das CT1 in einer kleineren Manufaktur in Europa hergestellt wird, welche auch schon Chris Reeve mit ihrer Qualität überzeugt hat. Es wird gemunkelt, dass es sich dabei um die Firma Fantoni handeln könnte. Bestätigen kann ich dies nicht.
    Auch dass macht einen Teil des Kaufpreises aus und Grundvoraussetzung für Oberland Arms war, dass das Oberland Messer in Europa produziert wird.

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  • - Fazit -



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    Das Oberland Arms Cutting Tool 1 ist ein interessanter Entwurf. Freunde von kompakten Fixed sollten sich das Messer nicht zuletzt aufgrund des, sich schon beim Alpha bewährten, Griffes mal anschauen. Dieser liegt einfach erstklassig in der Hand. Die Verarbeitung ist, wie von Pohl Force gewohnt, auf einem sehr hohen Niveau. Wirkliche Makel konnte ich nicht zu entdecken.


    Optisch zeigt es für mich klassische, als auch durch den speziell gestalteten Griff moderne Elemente auf. Die quer zum Griff verlaufenden Rillen passen wunderbar zum Design. Die Entscheidung, grünes Micarta zu nehmen, begrüße ich ebenfalls sehr. Sieht einfach wesentlich edler und hochwertiger aus. Die Klinge ist robust und bietet trotzdem gute Schneideigenschaften. Die Klingenspitze, wie auch die Schneide sind vernünftig geschliffen. Nicht abgerundet oder stumpf.


    Auch die Kydex ist sehr gut angepasst und hält das Messer zuverlässig. Ein großer Tek-Lok, kostet ca. 10 Euro, ist auch im Lieferumfang enthalten.


    Für 189 Euro erhält man ein sehr solides und erstklassig verarbeitetes Messer. Der Preis ist imho absolut angemessen. Auch mit Blick auf das, was sonst in diesem Segment angeboten wird. Der Support bei Pohl Force ist ebenso positiv.


    Mir gefällt das CT1 sehr gut.


    Ich bedanke mich, dass ihr bis zum Ende durchgehalten habt und hoffe, der Bericht konnte euch weiterhelfen bzw. einige interessante Informationen zum Oberland Arms CT1 liefern.


    Viele Grüße
    basti



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  • Von der Form her weiss es zu gefallen , schönes Teil :)


    Eine Frage , wie stark ist die Klingenspitze , sieht durch den Anschliff sehr empfindlich aus ? Täuscht das ?

  • Hi,


    gut 1cm vor der Klingenspitze ist diese nocht ca. 2,5mm stark und dann leicht abfallend in der Stärke. Diese ist aber ausreichend dimensioniert und nicht zu fragil. Da braucht man sich eigentlich keine Sorgen machen.


    Viele Grüße


    basti

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  • Hey Basti,
    ein sehr ausführlicher und informativer Bericht „Respekt“ :respekt:


    Ich war ja einer der Ersten, die das CT1 hatten.
    Am Anfang war ich ein wenig verunsichert, aber diese etwas ungewöhnliche Klingenform erwies sich als sehr Praxistauglich und es ist in meine EDC Rotation aufgenommen worden.


    Du hast anscheinend ein besseres Modell erwischt als ich.
    Meins war von der Schärfe o.k., aber sicherlich nicht “Out of the box“ rasierscharf.


    An der Klinge, hatte ich schon noch zwei Tage Schleifspuren von der Kydexscheide, aber das ist ja normal.

  • Ganz toller Bericht! Hat mir sehr gefallen. :1st:
    Das CT1 leistet mir super Dienste und ich bin froh, dass ich es mir gegönnt habe.

    "Eet watt gor is, schnack watt wohr is und drink watt kloar is!"

  • Wie immer von dir ein sehr ausführlicher Bericht mit tollen Fotos.
    Ich werd mal schauen wenn die ersten CT1 gebraucht auftauchen, vielleicht schlag ich dann zu, jucken würde es mich schon.
    Den Vergleich mit dem RC3 und dem Street Beat hat mir auch gefallen, da ich die beiden besitze und von den Vorteilen und Nachteilen beider berichten kann.

  • Den Vergleich mit dem RC3 und dem Street Beat hat mir auch gefallen, da ich die beiden besitze und von den Vorteilen und Nachteilen beider berichten kann.


    Der Vergleich bringt mir auch viel, da ich ein Street Beat besitze und ein RC-3 besessen habe.


    balinzwerg: Wo siehst du die Nachteile beim Street Beat?

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.

  • Hallo,


    vielen Dank für das großartige Feedback!!


    Ich habe mir den Bericht noch mal vorgenommen, da ich mit den Bildern in der Anlage nicht zufrieden war. Ich habe diese nun an die entsprechenden Stellen im Text mit passenden Bildunterschriften eingefügt. So lässt es sich doch noch interessanter lesen. Für die volle Auflösung einfach drauf klicken.

  • Nach diesem Review sehe ich mich gezwungen, mir auch ein CT1 zuzulegen. @ basti: Echt professionell :respekt:

    "Ihren Drill unblutige Schlacht und die Schlacht blutigen Drill zu nennen, wäre nicht falsch". Flavius Josephus über die Ausbildungsmethoden der römischen Legionäre

  • Super informativ und wirklich alle Belange ansprechend !!!


    Ich spreche aus : "Lob und Anerkennung" !!!

    The Nation which forgets its Defenders will be itself forgotten.

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