Gleich vorweg möchte ich die unvermeidlich aufkommende Frage beantworten, wer bitte denn überhaupt eine solche Lampe "braucht"?
Ich, weil ich eben ein Gadget-Junkie bin! Und überhaupt jeder, der echten Spaß an Dingen hat, die auch mal im Abseits jeglicher vernünftigen Erwägung stehen, dafür aber einfach "geil" sind. WIR sind die, die solche Taschenlampen "brauchen"!
Bei der X7R handelt es sich um eine, für die erstaunliche Leuchtleistung, überraschend kompakte Taschenlampe, mit drei XHP 70 Leuchtdioden im Lampenkopf. In dieser Ausführung ist die "Marauder" mit einem fest verbauten und nicht entnehmbaren Akkupack ausgestattet. Es handelt sich um eine Batterie aus vier Lithium-Ionen Akkus 18650, mit einem Energievorrat von runden 43 Wh, im vollaufgeladenen Zustand. Das mitgelieferte Steckerladegerät bringt satte 4 Ampere Ladestrom, bei 5 Volt Ladespannung, und schafft es in weniger als einer Stunde, die Batterie mit ihrer Kapazität von 3000 mAh aufzuladen!
Um dem Ladestrom gerecht zu werden, geht Olight hier einen eigenen Weg, und setzt lampenseitig auf einen USB-C Anschluss, der unter einer clever erdachten Abdeckung verborgen ist, die mit der Tailcap, die hier nur dreh- aber nicht entfernbar ist, geöffnet und geschlossen werden kann.Offenbar sind dem Micro-USB Standard, auf Grund der kleineren Kontaktflächen, Grenzen gesetzt, was die Höhe des übertragbaren Stroms angeht!
Für mich geht ein fest verbauter Energiespeicher absolut in Ordnung, weil das auch durchaus Vorteile hat. Niemand läuft Gefahr, sich eine Rohrbombe zu basteln, weil er aus bunt zusammengewürfelten Akkus -mit unterschiedlichem Ladezustand, fragwürdiger Herkunft, verschiedenen Kapazitäten- eine Batterie zusammenstellt, die den Anforderungen nicht gerecht wird und nicht standhalten werden kann! Safety first!
Olight sagt zu, während der kompletten Dauer ihres 5-jährigen Garantieversprechens, die Lampen bei defektem Akkupack kostenlos auszutauschen. Nach diesen 5 Jahren kann der Akkupack gegen eine Servicegebühr bei Olight ausgetauscht werden, wenn es nötig werden sollte. Ich kann mit diesem Umstand beruhigt leben und sehe in diesem Punkt auch keinen signifikanten Nachteil.Zum Lieferumfang gehören weiterhin eine Hand- (Umhänge?) schlaufe und ein labbriges Nylonholster, die mich beide nicht überzeugen können, und daher nicht von mir benutzt werden. Das ist Billigkram und wird der ansonsten extrem hochwertigen Anmutung der Lampe einfach nicht gerecht. Hier möchte Olight nachbessern, oder die Zugaben einfach komplett einsparen! Ich habe an der ausklappbaren Lanyardöse aus Stahl einfach ein Stück Paracord als Handschlaufe befestigt. Auch billig, dafür aber dann gut!
Die Verabeitung der X7R Marauder ist meiner Einschätzung nach als perfekt zu benennen. Das Aluminium ist tadellos bearbeitet und auch die Oberflächenvergütung ist vom Allerfeinsten, und entspricht sicher dem derzeit absoluten Maximum des möglichen. Ich sehe da weder Notwendigkeit noch Möglichkeit der Verbesserung.
Die Linse im Lampenkopf wird durch einen Stahlring fixiert und geschützt, der Schalter mit seiner Gummikappe wirkt robust und gibt ein knackiges Feedback, die Beschriftungen sind messerscharf und sauber aufgelasert. Volle Punktzahl, hier gibt es keinen Abzug!Alle weiteren Details, bezüglich der verschiedenen Leuchstufen und die ganzen anderen technische Daten, die ich jetzt von der Schachtel ablesen und hier eintippen würde, entnehmt ihr bei Interesse doch bitte dem Link zu unserem Forenpartner:https://www.olightstore.de/oli…er-taschenlampe?search=x7
Behaltet das dort einfach mal im Auge. Vielleicht gibt es zu der Lampe auch mal eine Rabattaktion, wer weiss!?
Jetzt aber zu des Pudels Kern. Wie hell wird das? Sauhell wird das!
Die normalen Modi sind wenig beeindruckend: 500, 1.000, 3.000 lm......pffffffffffff, ganz nett. 10 lm im Glühwürmchen-Modus. What the .....
ABER DANN: Turbo mit 7.000 lm nach dem erstem Doppelklick und TurboS mit 12.000 lm nach erneutem Doppelklick, DAS ist es, was ein Mann so braucht!
Da machen Nachbarn Rollläden zu, von denen man bisher annahm, dass sie gar keine Läden haben, weil die sonst immer offen lassen. Wenn sich dann auch noch Fluglärm nähert, beschleicht einen plötzlich ein komisches Gefühl und man dimmt wieder etwas runter, bevor der Hubschrauber irrtümlicherweise auf der heimischen Terrasse landen will, statt beim Kreiskrankenhaus, das noch 12 km weit entfernt ist.
Nach 12 Minuten Turbo und 3 Minuten TurboS, regelt die Lampe automatisch auf 3.000 lm zurück. Ein im Reflektor untergebrachter Sensor erkennt, wenn von einem zu nahen Gegenstand zu viel Licht reflektiert wird und regelt die Lampe dann ebenfalls, zum Schutz vor Eigenblendung, ab. Gute Lösungen. Das User Interface ist einfach in der Handhabung und folgt dem Schema der aktuellen Produktlinie von Olight. Soll heißen, dass meine S1 Mini und die Marauder praktisch gleich bedient werden. Einziger Unterschied: Das was vorne rauskommt.
Wir haben es hier mit einem Flutlicht-Scheinwerfer zu tun. Die Reichweite wird mit 380 m angegeben, aber ich denke, dass extrem viel Licht im Nahbereich die größte Stärke der Lampe ist. Noch vielseitiger in der Anwendung könnte die Lampe sein, wenn sie über ein Stativgewinde verfügen würde.
Fazit: Die Olight X7R Marauder ist keine hosentaschentaugliche EDC-Lampe. Das will sie auch gar nicht sein. Klar, man könnte sie in der Manteltasche mit sich rumschleppen. Ist das der Sinn? Bestimmt auch nicht!
Diese Lampe ist meiner Meinung nach dazu gedacht, aufgeladen und einsatzbereit irgendwo zu stehen/liegen, um damit dann des Nachts den Weidezaun abzureiten, um zur Einbruchs- Diebstahlprävention Haus und Hof in Licht tauchen zu können oder einfach nur zum angeben, wenn der beste Kumpel gerade da ist!
Ich bin jedenfalls froh, dass eine X7R den Weg zu mir gefunden hat.