Hallo zusammen,
nachdem es länger ruhig war um mich, möchte ich mal mal wieder was vorstellen.
Wie der Zufall es wollte, und das sind meist die schönsten Dinge die zu einem finden, hat der Bruder meines Chefs in seinem neu erworbenem Haus bzw. in dessen Keller ein altes Fass gefunden. Da mein Chef um die Affinität meiner Frau und mir zu rustikalem Krempel und Deko wusste, wurde mir das Fass gegen eine kleine Tauschmenge Brauware übergeben.
Da im Hause Buchs bald Nachwuchs ansteht, kam meiner Frau die Idee, aus dem Fass eine Babywiege zu bauen. Die Idee gefiel uns und passte auch ganz gut, da zwei der Eisenringe leider nicht mehr vollständig waren und das Fass auch nur noch einen Boden hatte. Was folgte war ein selbstverständlich viel zu gering abgeschätzter finanzieller, materieller und zeitlicher Aufwand für den Umbau, jetzt am Ende sind wir beide aber sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ohnehin ist bei diesen Projekten meist der Weg eher das Ziel.
Ich habe mir erlaubt ein paar Fotos aus der Entstehungsphase zu machen, diese sind nach den Bildern der fertigen Wiege beigefügt.
Ich hoffe es gefällt
Und hier die Entstehungsgeschichte:
Es begann mit einem schmuddeligem Fass mit rostigen und leider unvollständigen Eisenringen
Als erstes mussten die Ringe mit dem Fass verbunden werden bevor es halbiert werden konnte. Dazu bekam jede Bohle ein Loch mit einer Schlossschraube. Der glänzende runde Schraubenkopf auf den Ringen gibt dem Ganzen so einen "PiratenlooK" der uns gefallen hat. Nach dem Abschmirgeln der Ringe und dem halbieren des Fasses wurden die Bohlen abgeschmirgelt und gereinigt.
Das Schokobraun der Baumarktfarbe erinnerte uns dann doch eher an ein zu menschliches Badezimmerprodukt. Also wurden die geringe nochmal sauber gestrahlt und mit Braun-Hammerschlag gestrichen. Die Wahl gefiel uns dann doch deutlich besser in Kombination mit dem geplanten Shabby-Chic Look des Fasses in Alt-weiß und einem leichten rosa außen. Beim Streichen wurden dann jeweils immer zwei Ringe montiert gelassen und der Rest im Wechsel drumherum gestrichen und versiegelt.
Für den "Zusammenhalt" des Fasses reichten die Metallringe nicht mehr. Daher habe ich den einen verbliebenen Boden halbiert und oben und unten in die Rille eingelassen. Anschließend wird das Fass mit einem Spanngurt zusammengezogen und Querschrauben angebracht, sodass die Böden quasi als Zugelemente gegen das Aufgehen des Fasses fungieren. Die Schrauben verschwinden anschließend unter den äußersten Ringen.
Die Schlossschrauben selbst wurden großteils innen einfach mit großen U-Scheiben verschraubt. An den äußersten (also den Bohlen oben) hätten die Schrauben jedoch die Optik gestört. Ich habe also mit einem Forstnerbohrer Sacklöcher angebracht, die Schrauben versenkt und verspachtelt.
Damit war der grobe Aufbau des Fasses fast fertig. Nur geschaukelt hat es noch nicht. Es wäre natürlich praktischer gewesen das Fass in langer Richtung schaukeln zu lassen. Dafür hätte ich nur die zwei Bohlen der übrigen anderen Hälfte auf die unteren Bohlen schrauben müssen. Das Frauchen wollte aber ein schaukeln von rechts nach links. Also wurden jeweils drei Bohlen aufgearbeitet, aufeinandergeschraubt,schräg abgesägt, analog gestrichen und angeschraubt.
Damit das arme Kind nicht innen auf den Schrauben liegen muss, haben wir innen noch einen Liegekasten gebaut aus Fichte und diese anschließend mit Stoff bezogen.
Der tatsächlich letzte Handgriff war das Anbringen des Schildes.
Tja soviel dazu. Ich hoffe es gefällt euch und es sind Kommentare und Hinweise gerne willkommen. Also beste Grüße
Pascal