(Custom, Design) Sax, klein (11,8 cm) und groß (30 cm und mehr), Infos und Tipps gesucht (08-2018)

  • Ein Hallo an die versammelten Experten hier,


    ich plane gerade den Entwurf eines Sax Messers (Kombi aus modernen und alten Entwürfen).


    Einmal in "klein" (unter 12 cm) und einmal in "groß" (über 30 cm).
    Einmal als EDC, einmal als Waldläufer-Variante.
    Einmal für die Stadt, einmal für den Wald.


    Frage:
    Wer hat da ein "gutes Modell"? Erfahrungen und Tipps.
    Custom, aber auch Serienfertigung.
    Vorlagen, auch "alter Art" (außer denen bekannten Modellen in den großen Museen) bitte posten.


    Danke und Gruß
    Euer K-W


    Ein aller-erster Entwurf. Mit der Feile in der Autowerkstatt um die Ecke.
    Nur mal, um ein "Gefühl" für die Abmessungen, Längen und Gewicht zu bekommen.


    Entwurf III, diesesmal schon mit Unterstützung.
    Griff, Übergang von Metall zu Holz, Smash- und Frontpoint bin ich noch am überlegen...

  • Geht es bei der Skizze nur um die Klingenlänge, oder soll das ein "Sax" nach Deiner Vorstellung sein?


    Gemeinhin verstehen die meisten Messerfreunde unter "Sax" bei einem Messer eines mit einer geraden Klinge und einer ebenso geraden Schneide, mit einem nicht geschärften Rücken mit Spitzen-Formen ähnlich einem Wharncliffe oder einem Sheepfoot also einer gerade bis zur Spitze durchgehenden Schneide und einem vorn bis auf die Schneidenlinie abfallenden Rücken - sozusagen das Gegenteil von "rückenspitz" also.


    Was Du als Beispiel jetzt zeigst, wäre bei oben konvexem Abfall ein Droppoint, bei linearem Abfall ein gerades Clippoint.
    Das gilt - zumindest gemeinhin - nicht als "Sax".
    Bei den Schwertformen, die man so bezeichnet, ist zwar die Spitzenform keineswegs SO einheitlich, es gibt durchaus z.B. auch Schwert-Saxe mit rückenspitzer Form. Aber hier gehts ja um Messer...


    Da denken wir vermutlich eher an sowas hier:


    https://www.dlttrading.com/bark-river-bush-saex


    oder noch eher an so etwas hier:


    https://www.defensivecarry.com…-rivers-new-seax-out.html


    Sowas gibts in den eher "untaktisch-zivilen" Formen wie oben, natürlich aber auch "tactical" wie z.B. hier beim Emerson Seax:


    https://www.knifeart.com/seax.html


    oder größer z.B. von Cold Steel hier mit dem Boar Hunter, allerdings mit einem Sax-untypischen Sub-Hilt:


    https://www.atlantacutlery.com/boar-hunter-knife


    Erweiterst Du die Suche über "tactical seax" oder "tactical sax" gerade für das kleinere Messer auf die bezeichneten Klingenformen Sheepfoot und Wharncliffe, bekommst Du haufenweise Referenzmodelle, vom kleinen Folts S.P.E.W. über das sehr führige CRKT Crawford / Kasper Dragon bis zu größeren Modellen.
    Solange bei den Sheepfoots und Wharncliffes der Griff gerade bleibt und die Klinge eher schmal und gerade ist, zeigen sich Familien-Ähnlichkeiten zur Sax-Form, während bei den gedrungeneren Wharncliffes wie dem ausgezeichneten Mosier "Small Trigonaut" die Ähnlichkeit kaum erkennbar ist....


    Was klassischere und insbesondere größere Sax-Formen angeht, ist Roman "Juchten" hier ein Experte im TF, der u.a. für "Rumpeltroll" schon schöne Exemplare gebaut hat, ein kleines und sehr führiges EDC-taugliches, aber insgesamt auch andere in dem von Dir angestrebten 12-Zoll-Bereich...


    Im mittelgroßen Bereich macht übrigens auch Behring interessante Sax-ähnliche Modelle, such mal mit "wharncliffe fighter".

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Das Wort "Sax" steht zunächst mal als eine "Art Arbeitstitel".


    Am Anfang stand die Recherche..
    ...in alten Magazinen (Fundus), Büchern und natürlich auch Museen (Deutschland und..., in den USA gibt es da eine sehr gutes in Wash. DC).


    Das erste Ergebnis:
    Es gibt keine eindeutige Definition zu dem Messertyp "Sax" (wie jetzt z. B. beim Tanto, als "Gegenspieler aus Japan").
    Es gibt keine eindeutige Vorlage.
    Natürlich gibt es einige Gemeinsamkeiten und Stile und "Hineindeutungen" und daraus wurden erste Anlehnungen genommen.
    Ein einfache Zusammenfassungen findet man in Wiki:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sax_(Waffe)
    Auch wenn es da meist um die lange Version "in der Art eines Schwertes" geht.
    Hi Micha,


    Danke für Deine Mühe und erste Aufstellung.


    Die von Dir verlinkten drei Modelle, bei die Klinge "quasi auf dem Kopf" steht, wird häufig als Sax-Klinge assoziiert.
    Hierfür gibt es auch historische Vorbilder.


    Aber...
    ....es gibt auch andere, die mehr in die Richtung meiner Version I (Autowerkstatt :-)) geht.


    Wichtig war mir auch, dass auch einige moderne Applikationen dazukommen, um den Anforderungen (aber auch den Gesetzen von 2019) gerecht zu werden.


    Hier mal ein Vorlage, aus 2008, die ich mit J. K. (phon.) in Kleinserie fertigte (ließ).
    Auch hier gab es historische Vorlagen, als auch moderne Applikationen (hier u. a. die große Parierstange, was m. E. n. bei einer Schaukampf-"Waffe" sehr wichtig ist.)


    Erste Modelle und Prototypen.
    (Hier in der Ecke einer Schusterei.)


    Um die Klingentypen zu testen, nahm ich (wir) Macheten von C. und/oder C.S. und schliffen die Formen aus den bestehenden Modellen.
    Ideal zum testen, natürlich wird das alles noch professioneller.

  • Ja, die "Bandbreiten" sind mir bewußt, insbesondere bei den Schwertklingen-Formen, wie angesprochen.


    Aber Du willst ja eine gewisse spezifische Assoziation erzielen.
    Das gelingt nicht, wenn man zu dem Ergebnis kommt, ein "Sax" könne im Grund IRGENDEIN Messer sein, solange es vielleicht nicht gerade ein Hawkbill oder ein Upswept Skinner ist.


    Das ist ein ähnliches Problem wie beim "Bowie" gerade im benachbarten aktuellen Thread:
    Auch hier gibt es heftige "Bandbreiten" zwischen der modernen Wahrnehmung eines Messers mit Clippoint-Klinge unbeachtlich der Größe und der historischen semantischen Bedeutung eines einfach nur hinreichend großen, stabilen Messers völlig unbeachtlich der Spitzen-Form.
    Bleibt dann am Ende übrig, IRGENDEIN Messer "Bowie" nennen zu können, wird der moderne aktuelle Anwender in seinem jetzigen semantischen Begriffsfeld doch unter vielen kein "Bowie" erkennen können.


    Und kein Mensch wird in dem kleinen Messer oben ein "Sax" erkennen, auch wenn es historisch richtig sein mag, daß mal zeitweise vor Jahrhunderten auch so etwas eins sein konnte zu Zeiten, als das einfach für ein gerades Messer galt...


    Will man diese spezifische Assoziation bei einem Messer (nicht einem Schwert), wirds schon auf eine ähnliche Form wie Sheepfoot oder Wharncliffe hinauslaufen müssen, meinetwegen bei einer relativ schmalen und geraden Klinge mit der modernen Interpretation einer leicht angehobenen Spitze und dort leicht gerundeten Schneide.


    Aber Droppoint oder Clippoint als Viereinhalbzöller-"Sax" geht m.E. gar nicht...

  • Optimal: Die hab ich oben ja auch schon erwähnt.
    Sind tatsächlich gute Beispiele, weil das "Bush Seax" Möglichkeiten der modernen Modifizierung zeigt mit seiner leicht angehobenen Spitze und das "Hauk" eine klassisch-gerade Schneide beibehält und mit einer rassigen Hohlkehle optisch punktet...

  • Ja, Danke für den Tipp.


    Habe ich jetzt mal eingegeben:
    https://www.google.com/search?…BppQQM:&spf=1535806803260


    Was ähnlich ist wie mein Entwurf (auch Bezug zu historischen "Originalen"):
    https://www.pinterest.de/pin/45739752446116575/?lp=true
    als auch:
    https://www.pinterest.de/pin/45739752446116575/?lp=true
    Das aber nur von der Klingenform, die Griffe sehen mir zu sehr nach "US-Indiander-Cowboy-Messer" aus.
    Und kein Mensch wird in dem kleinen Messer oben ein "Sax" erkennen, auch wenn es historisch richtig sein mag, daß mal zeitweise vor Jahrhunderten auch so etwas eins sein konnte zu Zeiten, als das einfach für ein gerades Messer galt...
    "Muss auch nicht".
    Wichtig ist, dass es leistungsgerecht ist und gut beim Endanwender ankommt.
    Den "historischen Teil" dazu schreibt dann ein Museums-Experte.


    Das ist ein ähnliches Problem wie beim "Bowie" gerade im benachbarten aktuellen Thread:
    Auch hier gibt es heftige "Bandbreiten" zwischen der modernen Wahrnehmung eines Messers mit Clippoint-Klinge unbeachtlich der Größe und der historischen semantischen Bedeutung eines einfach nur hinreichend großen, stabilen Messers völlig unbeachtlich der Spitzen-Form.
    Bleibt dann am Ende übrig, IRGENDEIN Messer "Bowie" nennen zu können, wird der moderne aktuelle Anwender in seinem jetzigen semantischen Begriffsfeld doch unter vielen kein "Bowie" erkennen können.
    Das stimmt.
    Was da interessant ist, wenn man "alte Bowie aus der Zeit des guten alten Jim" sieht, die haben auch mit etlichen neuen Entwürfen nicht viel zu tun. Und da gibt es - im Gegensatz zum Sax - eindeutige - und vor allem eine - Quelle.

  • "Pinterest" ist eine Seite, bei der Irgendwer irgendwas zeigen kann und nach Belieben irgendwie nennt...
    M.E. zu Recherchezwecken ungeeignet - auch, um nur was zu zeigen...


    BG,
    Andy

    Member of the "outer Bunch..."

  • Wenn DU bei Google den Begriff "skramasax" eingibst,hast Du haufenweise Bilder zum Thema - guck einfach mal durch,lass Dich inspirieren - und wenn ein paar Entwürfe fertig sind,zeig sie doch hier mal !

  • ...und bei der Pinterest-Suche nach "Sax" unbedingt die Saxophone aussortieren, das verfälscht den Gesamteindruck...auch Schreibfehler von "Sex" besser nicht mit einbeziehen :)

  • ...davon mal abgesehen: Wenn Du ( wie Du ja erwähntest ) selber schon Messer entwickelt und gebaut hast ( und damit ja eigentlich ein bisschen besser mit dem Thema vertraut bist ),warum stellst Du dann hier Fragen,die man sich mit Leichtigkeit - Google & Co. sei dank! - selber beantworten könnte..... :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von rumpeltroll ()

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