Was man im Winter beachten sollte

  • Hi, da wir am nächsten WE auch wieder raus wollen, bin ich noch am Überlegen ob ich meinen BW-Biwaksack mitnehmen soll. Zelt haben wir keines dabei. Ich habe immer das Gefühl, daß dieser Biwaksack die Kälte erst recht anzieht. Bin ich mit dieser Ansicht alleine, oder hat jemand von Euch auch schon mal diese Erfahrung gemacht?


    Gruss, der Gunny :)

    StGB § 328 Verursachen einer nuklearen Explosion: 5 Jahre Haft.
    UrhG § 106,108a Verbreitung von Raubkopien: 5 Jahre Haft

  • Hi, da wir am nächsten WE auch wieder raus wollen, bin ich noch am Überlegen ob ich meinen BW-Biwaksack mitnehmen soll. Zelt haben wir keines dabei. Ich habe immer das Gefühl, daß dieser Biwaksack die Kälte erst recht anzieht. Bin ich mit dieser Ansicht alleine, oder hat jemand von Euch auch schon mal diese Erfahrung gemacht?


    Gruss, der Gunny :)


    Moin


    IMHO gibt es verschiedene Ausführungen der BW-Biwaksäcke. Ich hatte mal einen mit PU-Beschichtung. Der ist zwar absolut wasserdicht, aber nicht empfehlenswert wegen der Kondensatbildung im Inneren.
    M.W. gibt es einen Biwaksack, 2002 bei der Infantrie eingeführt mit Membran. Das Dingens kostet um die 250€.


    Ich für meinen Teil bevorzuge so etwas : http://www.outdoortrends.de/ze…vaude-bivi-biwakzelt.html



    stefan

  • 250 kostet das Ding aber auch nur auf der Preisliste, bekommst du ab 50-60€ bei ebay, ausgemustert aber teilweise noch nagelneu(das alte Spiel).


    Ich hab da drin bei -5° mit nem Poncholiner genächtigt, schön war es nicht aber das der Kälte anzieht kann ich so nicht bestätigen, ohne wäre es noch wesentlich kälter gewesen :bibber:


    Das einzige was trotz Membran auftaucht ist Kondenswasser an der Innenseite, aber man kann ihn ja nen Stück offen lassen, sofern es nicht aus EImern gießt...

    Man card revoked if you don't firmly grip my hand when you shake it. (You're excused if you're under 8.) Also, if you shake too long, I will get very annoyed with you...

  • Ist ein original BW. Wie der in dem Link. Nur in Flecktarn. Die schreiben ja laut Herstellerangabe soll der in Verbindung mit dem BW- Mumienschlafsack bis -40 im Extremfall sein. Da lach ich mich ja kaputt. Niemals! :loser

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  • Also ich pers. würde ein kleines Zelt einpacken, da ist dann das Gesicht und Ausrüstung gegenüber Kälte und Nässe besser geschützt. Zumal sich ein kleiner Innenraum auch aufwärmt.

    Gruß
    Klaus

  • Evtl. nehmen wir wieder unsere Dackelgarage mit. Die war beim letzten mal aber auch gut durchgesifft :huh:

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  • Wir gehen am 14 für ein paar Tage in den Harz. Da ich ein gutes Zelt habe ( Helsport Fjellheimen Camp 3 ), was unter 3 kg wiegt, werde ich dieses einpacken.
    Ist immer sehr angenehm, gerade im Harz geht oft die Luzi wettermäßig ab. Da ist was geschlossenes immer sehr willkommen.
    Wenns einfacher sein soll, nehme ich von Exped das Tarptent oder Tipitarp, darin kann man auch Feuer machen, ist aber, was immens wichtig ist, ganz zu schließen.

  • Halte ich für Geschmackssache, es muss nicht alles komplett zu schließen sein. 360° Winde sind dann doch recht selten ;)

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  • Du warst aber schon mal an exponierten Stellen draussen nächtigen, oder? Wenn der Wind so hackt, und der Schnee überall reindrückt ! Harzer Wetter eben!
    Dazu noch geschmeidige - 10 bis 15°, Feuer will dann auch nicht.
    Da ich in der Natur dort unterwegs bin als Gast, versuche ich u.a. es zu vermeiden großartige Bauten aus Tot / Stangenholz und Grünzeugs zu erstellen, da die Harzer Ranger den minimal Impact Wanderer mit leiser vorsichtiger Zeltübernachtung tolerieren.
    Möchte daher, dass sowas weiterhin möglich ist, nehme daher ein Zelt oder geschlossenes Tipitarp und versuche möglichst leise und unauffällig zu sein, um auch z.B. das Wild nicht in unnötigem Maße zu beunruhigen, da die Winterzeit dort sehr hart für die Wildtiere ist.


    Wie gesagt, bei echtem Dreckswetter ist man mit solcher Ausrüstung weit vorne. Zur Not ist es mir ein Leichtes ein Lean to zu bauen, oder eine geschlossene Feuerhütte, aber eben nur zur Not, und zur Not geht auch ein Tarp / Poncho. Ausserdem war ich in meiner Jugend lange Jahre bei den Pfadfindern. Dort habe ich sehr viele Touren / Wanderungen mit schrottigster Ausrüstung gemacht, da damals vor 30 Jahren Eltern einem keine Ausrüstung kauften ;) !
    Dort haben wir viel gebaut und improvisiert, es war sehr oft sehr unangenehm. Heute brauche ich sowas nicht mehr. Bin erwachsen und habe genug Erfahrung in diversen subpolaren Touren im Winter gesammelt, um erkannt zu haben, was unserer Freund Forest Gump vom seiner Mama wußte, stupid is, as stupid does!

    Einmal editiert, zuletzt von jackknife ()

  • Nein, ich nächtige ausschließlich unter meinem Tisch neben meinem Kommandoarmlehnenstuhl, will aber auch wissen was ich machen muss wenn die Heizung mal ausfällt :huh:


    Soetwas:


    Zitat

    da damals vor 30 Jahren Eltern einem keine Ausrüstung kauften ;) !


    empfinde ich übrigens als überheblich und unangemessen, man könnte meinen das du mich als Kind abstempeln möchtest.
    Unbekannterweise steht dir diese Beurteilung nicht zu, auch wenn das Kind im Manne in diesem Forum recht verbreitet sein soll. Letzteres ist aber nur hörensagen... :D


    Um mal auf das Thema zurückzukommen, jeder kann mit Gucci Ausrüstung im Winter überleben, das hat aber nichts mit dem Verhalten zu tun, sonst würde ich den Kauf oder das Anmieten eines Wohnmobils anraten, die haben Standheizung ;)
    Ich habe nichts gegen Gucci Ausrüstung, ich bin in manchen Bereichen sogar ein Fan davon aber immer nur das teure Zeug vorzuschlagen bringt nichts.


    Es geht hier mMn primär um Verhaltensgrundsätze die auch helfen können wenn mal etwas schief geht und/oder die Super 5 Sterne Ausrüstung grade nicht zu Verfügung steht.



    Du sprachst auch immer an das irgendwelche angesprochenen Kleidungstücke nur für ein paar Tage gut sind, wenn ich aber lange unterwegs bin ist das letzte was ich tragen möchte ein Zelt, auch wenn es keine 3kg wiegt!
    Ein Poncho/Tarp evt. in Kombination mit einem Biwaksack ist leichter und günstiger (und sollte mit dem Biwaksack sogar wärmer sein da der zu erwärmende Raum kleiner ist), zumal in der Gegend in der dein Foto aufgenommen wurde, Feuer wohl ohnehin mangels Brennmaterial ausfällt.


    Wenn ich es super bequem will nehme ich mir ein Zimmer oder bleibe zuhause, interessant ist es doch möglichst unbelastet unterwegs zu sein und aus dem wenigen viel zu machen.


    Ein Zelt geht bei mir persönlich nur mit wenn ich mit Püppi Campen fahre, das passiert dann in der Regel aber mit dem Auto und dann tut es auch ein Zelt das keine 6-800€ kostet.

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  • Du versuchst gerade zwischen den Zeilen Dinge zu lesen, die nicht sind. Einen einzelnen Satz heraus zu zitieren, umfasst meißt eher selten den Context des Gesagten.
    Sorry, wenn Du jenes Mißverstanden hast.

    Einmal editiert, zuletzt von jackknife ()

  • @ bigbike


    Ich finde es nicht überheblich und auch nicht unangemessen was Jackknife schrieb.
    Es entspricht doch den Tatsachen daß man im Kinder-/ Jugendalter von den Eltern meist nicht die erwünschte Ausrüstung bekam.
    Sei es aus Kosten oder anderen Gründen.
    Als Erwachsener mit Einkommen kann und wird man sich eine vernünftige Ausrüpstung zulegen, wenn man entsprechende Unternehmungen macht.
    Mir geht es da nicht anderst, etwas vernünftiges mit Reserven zu haben.
    Und ich war schon sehr froh, daß ich nicht am falschen Ende gespart habe.
    Es muß aber jeder für sich entscheiden, was er bevorzugt.
    Ein Poncho/ Tarp und Biwaksack mag vielleicht günstiger sein, da hast du recht.
    Aber weit nicht so effektiv und u..U. auch nicht leichter wie ein geschlossenes Zelt welches ein Rundumschutz bietet.


    Ach übrigens, das ist ein HB Saivo und kostet ca. 1.100 Euro.

    Gruß
    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von Howie ()

  • Mir stieß das "damals vor 30 Jahren" etwas auf, das erinnert an "früher war noch alles besser/härter...", wenn es nicht so gemeint war umso besser. Ich habe nicht mit Macht nach etwas gesucht um es falsch zu interpretieren, es sprang mir einfach ins Auge und ich habe mich ja auch nicht ausschließlich auf den Satzteil bezogen.
    Es bleibt das wir unterschiedliche Vorlieben und Proritäten haben, mit dem Verhalten bei kaltem Wetter hat das aber trotzdem nichts zu tun.


    Die Grundsatzdiskussion Zelt oder Tarp gab es schon öfter, sollten wir evt. nicht ausufern lassen. Der Unterschied besteht aber eindeutig nicht nur im Preis, für etwas was ich als besser ansehe würde ich auch mehr ausgeben.



    Mit Zeltpreisen kenne ich mich nicht aus, noch "schlimmer" wenn er nochmal 6-700€ höher ist als angenommen. :P

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  • Leute - Ball flach halten.


    Ich sage nochmal - man kann in dem Bereich nichts pauschal behaupten. Ich halte den Winter für komplexer als den Sommer und der hats ja schon in sich. Jemandem in so einem Schriftverkehr wie hier seinen Senf aufzublättern ist schwierig. Das ist als würde man sich streiten ob man im Sommer Fussballschuhe mit Stollen oder Wasserschuhe trägt. Diskutiert um einen genauen Zweck, genaue Absichten oder was auch immer, aber ich beobachte Sprüche wie Dumm ist der der Dummes tut und Anspielungen sowie Anschuldigungen sowie Beurteilungen der gegenseitigen Kompetenz genau und das geht mir hier schon fast zu weit.


    Ich finds klasse, dass Jackknife Erfahrungen auf Gebieten des Wintercampings hat und diese gerne mitteilt. Ebenso find ichs schön dass andere hier Inspiration suchen und nachfragen, aber bitte hört auf hier "einzig wahre" Dinge zu posten. Das hat mit Erfahrung nichts zu tun und produziert teilweise Ärger.


    Mein Senf dazu: Hab mit Tony am Wochenende bei starkem Schneefall an recht exponierter Stelle (Wind hatte gedreht) und -8°C genächtigt und dabei mehr als 10 Leute im Schlepptau gehabt, was dazu führte, dass ich nicht am offenen Reflektor nächtigen konnte, sondern mit Biwaksack und Hirschfell vorlieb nehmen musste. Das ist in dem Fall kein problem, in dem diese Miniausrüstung auch wieder stimmt. Man kann und soll hier nicht pauschalisieren!
    Dem Einwand von Jackknife bezüglich des Umwelt und Naturschutzes ist natürlich Folge zu leisten.
    Ansonsten - Jedem das seine!


    Ich hab Typen erlebt die haben mit einem schweizer Messer ein Lean To schneller errichtet als ich samt Kumpel und Beil, sowie großem Messer. Aus dieser Erfahrung heraus werde ich auch nie versuchen jemandem mein Messer schön zu reden, sondern nur von meiner Erfahrung sprechen und versuchen Tipy zu geben.


    Wenn ihr also bei solchen Bedingungen im Harz übernachten wollt, dann packt euch warm ein. Baut mit dem Tarp ein schützendes Dreieck in die Hauptwindrichtungen und haltet den Eingang möglichst dicht (sollte aber atmen). Schaufelt eine Art Windfang aus Schnee, so dass dieser dort bereits wie durch einen Flügel ein wenig flacher auf die Plane geleitet wird. Tretet den Schnee im Baubereich vorher fest oder entfernt ihn wo möglich!


    Sollte der Schnee sehr tief sein, dann schaut euch Anleitungen zu Kälterinnen an - Stichwort Schneehöhle - ist mit einem Tarp klasse zu verbinden! Hat gegenüber dem Zelt den Vorteil, dass keine Nässe in der direkten Umgebung entsteht. Beim Winterzelten werden Kondenswasser oder geschmolzener Schnee recht schnell nervig. Vor allem wenn es täglich auf und abgebaut werden soll.


    Der ganze Zinober kostet recht viel Zeitaufwand, ist aber wenn ich es richtig verstanden habe auch interessenteil eures Trips. Hat man es ein paarmal gemacht und ist routiniert, so ist der Aufbau ähnlich schnell wie beim guten Zelt ;)


    Ansonsten - Ich würds wie Jackknife halten - Zelt mitnehmen und auf den Wohlwollen der Ranger hoffen ;)


    ...und jetzt: Weitermachen!

    Plan - Prepare - Execute

  • Hier noch zwei Winterimpressionen vom Camp und auf Tour bei - 30 ° C im Yukon.
    Am Ende der Woche war das Thermometer auf - 40 ° C gefallen.


    [gallery]2479[/gallery]


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    Gruß
    Klaus

  • Die beste Art zu lernen, ist sich bei den eingeborenen Leuten Dinge abzuschauen. Die Leute im Norden wissen seit Jahrhunderten , was richtig funxt.
    Ebenso habe ich viel von meinem alten Lapplandhasen Jan gelernt. Viel abschauen, fragen und adaptieren. Mit der Zeit stellte sich dann eine angenehme Gelassenheit in
    extremen Klimaten und gemeinen Wetterkonstellationen ein.
    Für mich ist es das Größte, wenn einem der Schnee und der Wind so um die Nase pustet, dass man in seinem Microkosmos Kapuze / Tunnel, mit Brille lebt.
    Man geht stundenlang, wird von den Winden geschüttelt, versunken in Gedanken, und am Ende des Tages baut man sein Zelt irgendwo im Nirgendwo auf, wo es so feindlich ist, das man normalerweise nicht im Traum darauf kommen würde, diesen Ort als seinen Zeltplatz auszurufen! Dann fühlt man sich so klein und unwichtig, ist mit seinen Bedürfnissen so auf Nulllinie, dass geringste Nuancierungen in riesigen Schritten war genommen werden. Man sitzt dann abends im Zelt, der Brenner faucht den Schnee zu Wasser, ist total im Arsch, die Trockenahrung wird zur Gourmetküche, und mit den ersten warmen Bissen kriecht eine wohlige Wärme und tiefste innere Zufriedenheit in einen hinein, wie man sie sonst nie in der heimischen Umwelt wieder findet. Man wird neu geerdet!

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