Abweichungen in der Klingengeometrie beim Sebenza

  • Liebes Forum,


    ich habe 5 Reeve Folder in meinem Bestand (1x Umnumzaan und 4 Sebenzas (2x Knifeart Carbon Fiber, 2x Micarta, jeweils 1x mit normaler Klingenform und 1x Insingo).
    Und mir ist just gerade etwas aufgefallen, was ich doch als recht ungewöhnlich empfinde:
    Der Übergang zur Fehlschärfe ist bei 3 meiner Sebenzas sehr ähnlich (nicht exakt gleich, aber nicht so, dass es mir aufgefallen wäre)
    Bei der Micarta Insingo Variante ist jedoch ein deutlich anderer Verlauf bei diesem Übergang zu sehen, als bei den anderen 3 Sebenzas, am ehesten ähnelt dieser noch dem bei der Klinge des Umnumzaans (deswegen im Foto inkludiert).
    Nun weiß ich, dass bspw. die Washer in den Sebenzas auch eine Evolution durchliefen, was ich ja wunderbar sehen kann, wenn ich meine Messer zerlege.


    Frage an die Experten (Daywalker? ;) :( Gilt da ähnliches für diesen Bereich der Klinge? Oder hat da nur jemand im QM geschlafen an dem Tag?


    An einen Fake glaube ich jetzt übrigens nicht, das fragliche Messer kommt auch von Knifeart (Kaufdatum Juni 2017 iirc), aber mich würde mal interessieren ob es dazu vielleicht auch eine Geschichte gibt?


    Gruß, Mathias

  • Die glaube die Klingen werden alle von Hand geschliffen. Da ist diese Serienstreuung normal. Vielleicht gibt es auch noch verschiedene Personen, welche diese Aufgabe in einer Firma übernehmen und jeder hat so seine eigene Technik.

    In der Gülle schwimmt die größte Scheiße immer oben.

  • Servus und Grüße in meine Heimatstadt!


    Zunächst einmal, über das Thema "Fake" würde ich mir keine Gedanken machen. Da deutet von dem was ich sehen kann nichts daraufhin. Was "Solution" schreibt ist nicht ganz zutreffend. Die Zeiten wo der komplette Schliff, also der komplette Hohlschliff, von Hand gemacht wurden, sind bei CRK schon lange vorbei. Das wird maschinell gemacht. Am Ende wird die Schneidfase manuell aufgebracht und ich glaube das meint "Solution". Das hat aber keinen Einfluss auf den Hohlschliff selbst.


    Allerdings ist es so, dass man irgendwann einmal den Hohlschliff leicht verändert hat. Von einem eher senkrechten Verlauf nach unten zur Schneide, hinten bei der Fehlschärfe, hin zu einem schrägen Verlauf. Das ist das, was Du auf Deinen Bildern zeigst. Ich hab mal ein paar Exemplare aus der Vitrine genommen und nebeneinander gelegt. Das Snakewood ganz außen ist ein "Classic". Alle anderen sind "21". Man sieht den Unterschied deutlich.


    IMG_0537 by Jedi, auf Flickr


    IMG_0539 by Jedi, auf Flickr



    Auf diesem Bild sieht man mehrere Generation. Ganz oben ein "Original" Sebenza aus den 90ern. Hier hat Chris den kompletten Schliff noch per Hand gemacht. Darunter das "Classic" Snakewood. Dann ein "21" Pale Moon Ebony und ganz unten ein "Regular" Amboyna.


    IMG_0317 by Jedi, auf Flickr


    Meine These: Sie haben eine Zeit lang beide Maschinen genutzt, die eine produziert den steilen Hohlschliff und die Andere den schrägen Hohlschliff. Oder sie haben den steilen Hohlschliff noch eine Zeit lang für die Insingo Klingen verwendet und produzieren heute nur noch den schräg abfallenden Hohlschliff, für alle Klingen-Varianten.


    Ich hatte ein Micarta Insingo von 2012 und auch das hatte den steilen Anschliff:


    Bild 7 by Jedi, auf Flickr


    Ebenso ein Wilson Combat 21, von 2017, mit Insingo Klinge. Auch hier der steile Anschliff:


    large WC Insingo cleaning, 02 by Jedi, auf Flickr


    Dies meine Interpretation.


    Viele Grüße,

  • Merci vielmals für die Antwort!


    Die Messer sind alle aus offiziellen Shops (und ich bin bei allen Erstbesitzer), deswegen war der "Fake" Gedanke auch nicht wirklich im Vordergrund, aber ich meine mal ein Video irgendwo auf Youtube gesehen zu haben, wo es hieß unter anderem daran könne man ein Fake Sebenza erkennen.
    Am wahrscheinlichsten ist dann wohl die Theorie, dass eine Zeit lang mehrere Maschinen mit unterschiedlichen Einstellungen benutzt wurden, denn das CF habe ich bereits länger (und das hat ja den schrägen Verlauf) als das Micarta. Oder das Micarta lag eine ganze Weile bei denen im Sortiment. Ich denke das schaue ich mal nach, wenn ich es das nächste Mal zerlege. Auf jeden Fall schonmal Danke für die kurze Erläuterung.


    Daywalker: Mich beruhigt vor allem, dass auch du diese Variante in deiner Sammlung hast (welche, nebenbei gesagt, immer wieder für Erstaunen sorgt, wenn du Stücke daraus zeigst!). Die Fotos sind einfach jedes Mal ein Hingucker!


    Grüße,


    Mathias

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