Messer von Special Forces und anderen Einheiten

  • Und was den Respekt der Russen vor den Puukko-Formen angeht, entstand der nicht nur als Respekt vor dem Feind des Winterkrieges, sondern schon deutlich davor und noch zu Zeiten, als Karelien russische Provinz und sowas wie der "Wilde Westen" der Russen war :)


    Hier mal vorgestellt:


    From Russia with love


    Unter dem Begriff "Finka" kann man dann ganz gut hier im TF recherchieren, z.B. oben, wie s dann in Russland mit den Puukko-Formen weiterging....sowohl als verrufenes Verbrecher-Werkzeug als auch als Werkzeug des ebenso verrufenen Geheimdienstes....



    Diese "Finka"-Modelle wurden von "Tschekisten" des Geheimdienstes und den späteren NKWD-Kräften verwendet.


    Und sie wurden weiterentwickelt, auch in der Variante mit Guard, in der Smersh-Serie militärischer Einsatzmesser, die von Herstellern wie NOKS und Melita-K auch für den Behörden-/Truppengebrauch produziert wurden...


    Hier ein seltenes Smersh 2 mit Guard unter dem Vorbild....



    Aber auch die klassische Form ohne Guard wurde in Russland weiterentwickelt, u.a in der Smersh-Reihe, und erfreute sich über Jahrzehnte insbesondere in den Versionen mit 6 mm Klingenstärke angeblich großer Beliebtheit.
    Hier ein fünfzölliges Smersh 3 und ein sechszölliges Smersh 4, beide in der entsprechend starken Version...




    Und auch wenn der Name aus "Smert Spionam", Tod den Spionen, entstanden ist, vermute ich stark, daß die Beliebtheit nicht nur daraus resultiert, daß da bei sehr körpernahem Einsatz kein PE zum Verheddern in gegnerischem Gear da ist.
    Vielmehr sind das einfach, Puukko durch und durch, sehr praktische Gebrauchsmesser.


    Die machen sich gegen ein Schaschlik mindestens ebenso gut wie gegen den bösen Feind, was ich sehr begrüße, da ich es selten bis nie mit Spionen zu tun hab, zuweilen aber mit Schaschlik....


  • Schönen Dank für die ergänzenden Beiträge zu den nordischen Messern.
    Komme nun doch auf Messer von Pohl-Force. Da diese Messer und die Firmenpolitik im Forum ja recht kontrovers diskutiert werden, einige Worte vorab. Ich selbst besitze, mal schnell überschlagen, wohl neun Pohl-Force Messer. Diese Messer sind alle schon einige Jahre alt und waren zum Zeitpunkt des Kaufes in einem für mich durchaus attraktiven Preisbereich. Ich mag diese Messer auch heute fast alle noch und halte sie für Messer bei denen Preis-Leistung in guter Relation standen. Einzig mit dem Hornet wurde ich nie wirklich recht warm. Liegt daher als Exot in der Sammlung.
    Mit Einführung der Pohl-Force Messer wurden diese ja im Tactical Bereich recht werbewirksam in Szene gesetzt. Dazu kam, jedenfalls für mich, auch noch ein schönes taktisches Aussehen, sodass es nicht verwundert, dass diese Messer auch Einzug in verschiedene Militär- und Polizeieinheiten hielten. Eine offizielle Einführung ist mir bis dato allerdings nicht bekannt. Insbesondere das Alpha ist immer mal wieder auf Bildern zu sehen und soll daher auch den Anfang machen.
    Das von mir gezeigte habe ich im Handel erworben und es hat noch die 440C Klinge.
    Ich fand Bilder des Alphas bei:
    - Pohl „Messer im Kampfeinsatz“ Bundeswehr und US-Marine
    K-ISOM
    - Spezial 4 Kampfschwimmer Bundesmarine
    - 6/2010 gleiches Bild wie zuvor
    - 6/2012 Beamter einer polizeilichen Spezialeinheit
    - 1/2014 US-SOF Angehöriger
    - 2/2015 SEK Berlin
    - 4/2015
    - 1/2016 SEK Sachsen
    - 4/2017 SEK Sachsen


    andre


    Einmal editiert, zuletzt von andre ()

  • Messer von Pohl waren noch nie bei der Bundeswehr in der Stan, sondern wurden lediglich von einzelnen Soldaten gekauft oder von Pohl himself verschenkt damit er ein Foto machen konnte. Ich bezweifle auch das die jemals bei irgendeiner Einheit dienstlich geliefert werden; da stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis schlicht und einfach nicht.

    If you fall, i'll be here
    --Ground

  • Guten Tag strcat,


    vielen Dank für Deine Ergänzungen zu den Beiträgen. Allerdings ergeben sich für mich, also für jemanden der nie mit der Bundeswehr zu tun hatte, einige Fragen. So unter anderem die Frage, was Du mit der "Stan" meinst. Wenn ich die Suchmaschine befrage kommt dabei „Stärke- und Ausrüstungsnachweisung“ heraus. Dieser ist aber wohl schon seit dem Jahr 2000 nicht mehr obsolet und wurde quasi abgelöst.
    Ausgehend von dem was Du schreibst, sind ja wohl in dem von Dir erwähnten Dokument alle Ausrüstungsgegenstände im Detail beschrieben. Könntest Du also mal bitte schauen, ob im „Stan“ die Messer explizit mit Hersteller benannt werden. Weiterhin würde mich interessieren ob der „Stan“ für eine Fallschirmjägerkompanie drei Messer pro Mann auswirft. Wenn Du dann noch herausfindest, wo das Matrosenmesser mit Scheide verwendet wird wäre ich Dir echt dankbar.


    andre

  • Mahlzeit,
    ja. Mit Stan meine ich die Stärke- und Ausrüstungsnachweisung; die ist zwar obsolet, aber es gibt keinen wirklichen Nachfolger. Die Stan is vergleichbar mit Schraubendreher-Schraubenzieher. Die Beschaffung, bzw. Bezeichnung der Ausrüstungsgegenstände ist nicht so explizit wie Du denkst.
    Zuerst wird der Bedarf festgestellt, dann gibt es eine einheitliche Bezeichnung für das Teil (z. B. "Messer, Taschen") und eine alternativ gültige Bezeichnung (Sachschadens-/Verlust-/Diebstahlmeldungen, MatAusgabelisten, ..) wie "Taschenmesser Einhandöffnung"; die wird auch angegeben wenn man mehrere Messer bekommen hat, aber sich auf ein bestimmtes bezieht. Die Bezeichnung fließt dann auch in die Ausschreibung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffungswesen mit ein. In der steht dann (abgesehen von dem ganzen rechtlichem Gedöns) welche Werkzeuge/Funktionen das Messer beinhalten muss, Maße, Gewicht usw. Solche Ausschreibungen sind in den seltensten Fällen an einen Hersteller gebunden, aber das gibt es auch. Ich hab im Anhang mal die TL für das Einhandmesser hochgeladen; dann kannst Du Dir durchlesen nach welchen Kriterien das neue Klappmesser beschafft wurde. Also in dem Fall ein Messer, aber der Ablauf ist fast immer der gleiche. Wenn das Ding dann in der Truppe ankommt, wird es wie gesagt als "Messer, Taschen" oder "Taschenmesser Einhandöffnung" geführt/bezeichnet. Der Hersteller wird dem Soldaten i. d. R. nicht mitgeteilt; das macht man nicht um die Soldaten im Dunkeln zu lassen, sondern weil es den meisten egal ist.
    Mir war und ist aktuell keine Ausschreibung oder Beschaffung bekannt, in der ein Messer mit den Funktionen eines Pohl-Klappmessers ansteht. So eine wird es auch nicht geben, da es auch nur ein Klappmesser ist. Das Matrosenmesser wurde nur an Angehörige der Marine ausgegeben, also müsstest Du welche von denen fragen.
    Ich war nie bei den Fallschirmjägern, aber bei denen ist das Prinzip das gleiche wie bei jedem Lehrgang. Die dafür notwendige Ausrüstung bekommt man erst, wenn man den Lehrgang bestanden hat. Wenn z. B. jemand bei den KSK war, sich die Hüfte gebrochen hat und jetzt nicht mehr sprungtauglich ist und Folge dessen im Geschäftszimmer sitzt, dann kann er seinen Springerschein nicht behalten und muss deswegen sein Fallmesser abgeben (ist ein blödes Beispiel, aber das soll nur das Prinzip verdeutlichen). Es gibt also kein "Jeder Soldat der zur Kompanie 08/15 gehört, hat folgende Zusatzausrüstung". Zur Grundausstattung von Luftlandern gehört das normale Klappmesser und beim Sprung selbst das Kappmesser. Ich wüsste nicht wieso man noch ein drittes Messer braucht und welches das sein soll?! Hab aber grad bei Wikipedia gelesen, das das Fallmesser nur bis 2017 im Einsatz war (https://de.wikipedia.org/wiki/Fallmesser). Ich habe aber ehrlich gesagt keine Ahnung ob oder durch was es ersetzt wurde.

  • andre leider nein und ich habe auch noch mal gesucht.
    Ich meine immer das die Info inklusive Bild (zwei Beamte beim öffnen einer Tür) auf der Pohl Force Homepage zu finden war....

  • Hier ein weiteres Pohl Force, welches mit ziemlicher Sicherheit privat von Militär- und Polizeiangehörigen beschafft wurde. Es handelt sich um das Romeo One Survival. Dieses Messer ist ein klassischer zweischneidiger Dolch. Ich persönlich bin ja nicht unbedingt der Fan von Dolchen als Einsatzmesser, aber es zeigt sich doch, dass der Dolch als „Dienstmesser“ immer noch Liebhaber findet und in einigen Bereichen auch durchaus sinnvoll ist. Einige der vorhergehenden Beiträge belegen ja eine große Tradition des Dolches beim Militär bis zum heutigen Tag.
    Ich möchte hier auch noch mal auf den Beitrag zu Dolchen hier im Forum verweisen.


    Dolche



    Das Romeo fand ich in der K-ISOM 5/2016 bei einem SEK-Beamten.
    Vorerst auch das letzte PF mit dem ich Euch malträtiere.





  • Zeige jetzt mal das David von Viper. Bei diesem Messer rate ich eher, als das ich einen Einsatz beim Militär belegen kann. Nichtsdestotrotz möchte ich es kurz erwähnen, da ich glaube, es in der K-ISOM 6/2015 bei einem Angehörigen des österreichischen Jagdkommandos entdeckt zu haben. Natürlich ist es auch möglich und nicht gerade unwahrscheinlich, dass es sich um ein Sepp von Oberland Arms handelt. Leider ist das Bild auch nicht so detailliert, dass eine definitive Aussage möglich ist. Vielleicht kann Nikko ja mal seine Beziehungen spielen lassen und näheres in Erfahrung bringen.
    Das von mir gezeigte Messer kaufte ich in Italien und der Verkäufer sagte mir, dass sich dieses Modell bei den in der Nähe stationierten Alpinis einiger Beliebtheit erfreut.
    Wäre schön wenn jemand noch Ergänzungen zu diesem Messer bei Militär oder Polizei hätte.


    andre



  • Weiche jetzt nochmals etwas vom eigentlichen Konzept meiner Beiträge ab und möchte mal auf das unten gezeigte Messer eingehen. Bisher kannte ich dieses Messer unter der Bezeichnung „USMC Force Recon Knife“. Dieses Messer wurde während der Zeit des Vietnamkrieges verwendet. M. W. Silvey zeigt dieses Messermodell in seinem Buch „Knives of the United States Military in Vietnam“ erschienen im Mai 1997 und bezeichnet es dort als „Marine Recon Knife“. Diese Bezeichnung hat sich dann auch weitestgehend durchgesetzt. Das von mir unten gezeigte Messer stammt aus einer Serie die von Böker vertrieben wurde und nimmt bei den Gravuren auf der Klinge unmittelbar Bezug zur Marine Force Recon.
    In seinem 2016 erschienenem Buch „SOG Knives“ beschreibt derselbe Autor dieses Messer nun wie folgt (Google Übersetzung): „Dies ist kein SOG-Messer, aber es gibt eine offensichtliche Ähnlichkeit der Gusseisenbeschläge mit denen des SOG-Modells mit Eisenschutz.
    Dieses Messer trägt die Aufschrift "Kiffe Japan" und ist eine der wenigen Variationen des Messers. Ein anderer hat einen abgerundeten Knauf und einen glatten Griff, während ein anderer weiße Abstandshalter nach dem ersten und vor der letzten Lederscheibe im Griff hat.
    Das Messer ist kostengünstig hergestellt und hat im Vergleich zu den SOG-Messern eine eher dünne Klinge. Dieses Messer war Sammlern einst als Marine Recon Knife bekannt, aber die Zeit hat gezeigt, dass diese im Handel erhältlich waren. Die Scheide ist ziemlich dünn und hat das Messer normalerweise nicht überlebt.“
    Ich finde diese Erkenntnisse sind ein überaus interessanter Beleg dafür, dass selbst bei Messern in der jüngeren Vergangenheit immer noch Überraschendes zu entdecken ist.


    andre





    Einmal editiert, zuletzt von andre ()

  • Mal wieder Schwarmwissen gefragt:


    Ich bin im Internet auf zwei Inhalte gestoßen, wonach die Franz. Fremdenlegion Aitor Jungle King I und II verwendet haben soll.


    In einem alten Beitrag auf dem Gearforum (auf den hätte ich noch nicht so viel gegeben) und auf der Website von Ex-Legionär Thomas Gast.
    Konnte aber kein Bildmaterial finden, hat da jemand was?


    Lt. Gast verwendeten Legionäre bei der Ausbildung in Französisch Guyana das, hier in diesem Thema schon vorgestellte, Camillus aber auch Aitor Jungle King.
    Wurde das wirklich ausgegeben oder haben sich das Legionäre, mit Duldung ihrer Vorgesetzten, privat beschafft?
    Wurden Hohlgriff-Survivalmesser überhaupt jemals in westlichen Streitkräften offiziell ausgegeben?

  • Schreib ihn doch an, hat doch genug Filmchen drin bei YT. Wo die Aitor oder Camillus her sind, hat er im Buch nicht geschrieben.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • Das Aitor jungle king 2 wurde auf jeden Fall an die spanische Legion geliefert, wie viele andere aitor Messer auch. Da hab ich schon viele Bilder mit dem Armbrust Abzeichen drauf gesehn... Somit waren Hollow Handles auf jeden Fall in militärischer Nutzung.
    An die Franzosen kann das auch gut sein. Wie der Vorredner schon sagt, schreib ihn einfach bei Facebook an, der ist bestimmt froh wenn man sich für seine Sache interessiert..

  • Also ich zitiere Herrn Gast auf Seite 60 seines Buchs "Die Legion": die Zusatzausrüstung in Französisch-Guyana, ein Camulus (großes scharfes Kampfmesser), das wichtigstes Instrument überhaupt.Es gehörte offiziell nicht zur Standardausrüstung, aber jeder hatte eines.Wenn es kein Camulus war,dann eben ein Jungle-Aitor, was aber öfters abbrach. Auf der Seite ein Bild von ihm im Dschungel, da hat er ein Messer auf dem Oberschenkel liegen, man kann nicht erkennen welches.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • Ich werde ihn mal anschreiben, wobei Thomas Gast inzwischen auf YouTube 34.000 Follower hat und wahrscheinlich einen Arsch voll Zuschriften und Fragen bekommt.


    Danke für das Zitat, Michael. Wenn das "Camulus" (ich schätze mal er meint Camillus) und das Aitor beides keine Standardausrüstung sind bzw. waren, stellt sich die Frage welches Messer bei der Legion überhaupt standard ist.
    Famas-Bajonett (bzw. ja jetzt eines für das neue HK)?

  • Die beiden über Kastinger gelieferten und in Italien u.a. bei Fox gefertigten Ordonnanzmesser neben dem Bajonett waren/sind meines Wissens die M3-Version und die USMC-Fighting-Knife-Version, die jeweils von Maserin nachgebaut wurden.


    Das war bei Maserin das Maserin 600900 ("Ka-Bar") und das Etrangeres Parachutistes


    https://www.maserin.com/en/pro…achutistes_0ol620900.html



    Als 600900 gabs das bei Maserin in verschiedenen Auflagen mit Ätzungen mit Legions-Logo und Klingenätzung, aktuell gibts das, funktional baugleich, aber nur noch als Version 600910.


    https://www.maserin.com/en/pro…9/commando_0ol600910.html


    Beide Messer sind hier im TF im Bestand, fragt mal Sacha und Michael60 danach...


    Das Bowie ist dem KA-BAR ziemlich ähnlich, hat aber einen Holzgriff. Ich vermute, man wollte das Schimmeln und Aufweichen eines Ledergriffs im Dschungel-Klima entweder vermeiden, oder die Italiener hatten das mit dem Holzgriff einfach besser oder billiger drauf :)



    Funktional und optisch sehr ähnlich (und vermutlich z.T. aus dem gleichen Hause) ist übrigens das Fox Defender.


    https://www.wolfster.de/index.…p=shop&show=662/0/02FX047


    Das besagte Camillus läßt sich kaum noch auftreiben, es ist aber ziemlich baugleich mit dem Fox Marines Combat Knife


    https://www.foxcutlery.com/n/en/product/328/fx-1694.html

    3 Mal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Das M3 trägt Herr Gast auf Seite 157 seines Buches, zur Uniform als Wachhabender in 1989. Also nicht das von mir fotografierte.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael 60 ()

  • Mahlzeit,
    ja. Mit Stan meine ich die Stärke- und Ausrüstungsnachweisung; die ist zwar obsolet, aber es gibt keinen wirklichen Nachfolger. Die Stan is vergleichbar mit Schraubendreher-Schraubenzieher. Die Beschaffung, bzw. Bezeichnung der Ausrüstungsgegenstände ist nicht so explizit wie Du denkst.
    Zuerst wird der Bedarf festgestellt, dann gibt es eine einheitliche Bezeichnung für das Teil (z. B. "Messer, Taschen") und eine alternativ gültige Bezeichnung (Sachschadens-/Verlust-/Diebstahlmeldungen, MatAusgabelisten, ..) wie "Taschenmesser Einhandöffnung"; die wird auch angegeben wenn man mehrere Messer bekommen hat, aber sich auf ein bestimmtes bezieht. Die Bezeichnung fließt dann auch in die Ausschreibung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffungswesen mit ein. In der steht dann (abgesehen von dem ganzen rechtlichem Gedöns) welche Werkzeuge/Funktionen das Messer beinhalten muss, Maße, Gewicht usw. Solche Ausschreibungen sind in den seltensten Fällen an einen Hersteller gebunden, aber das gibt es auch. Ich hab im Anhang mal die TL für das Einhandmesser hochgeladen; dann kannst Du Dir durchlesen nach welchen Kriterien das neue Klappmesser beschafft wurde. Also in dem Fall ein Messer, aber der Ablauf ist fast immer der gleiche. Wenn das Ding dann in der Truppe ankommt, wird es wie gesagt als "Messer, Taschen" oder "Taschenmesser Einhandöffnung" geführt/bezeichnet. Der Hersteller wird dem Soldaten i. d. R. nicht mitgeteilt; das macht man nicht um die Soldaten im Dunkeln zu lassen, sondern weil es den meisten egal ist.
    Mir war und ist aktuell keine Ausschreibung oder Beschaffung bekannt, in der ein Messer mit den Funktionen eines Pohl-Klappmessers ansteht. So eine wird es auch nicht geben, da es auch nur ein Klappmesser ist. Das Matrosenmesser wurde nur an Angehörige der Marine ausgegeben, also müsstest Du welche von denen fragen.
    Ich war nie bei den Fallschirmjägern, aber bei denen ist das Prinzip das gleiche wie bei jedem Lehrgang. Die dafür notwendige Ausrüstung bekommt man erst, wenn man den Lehrgang bestanden hat. Wenn z. B. jemand bei den KSK war, sich die Hüfte gebrochen hat und jetzt nicht mehr sprungtauglich ist und Folge dessen im Geschäftszimmer sitzt, dann kann er seinen Springerschein nicht behalten und muss deswegen sein Fallmesser abgeben (ist ein blödes Beispiel, aber das soll nur das Prinzip verdeutlichen). Es gibt also kein "Jeder Soldat der zur Kompanie 08/15 gehört, hat folgende Zusatzausrüstung". Zur Grundausstattung von Luftlandern gehört das normale Klappmesser und beim Sprung selbst das Kappmesser. Ich wüsste nicht wieso man noch ein drittes Messer braucht und welches das sein soll?! Hab aber grad bei Wikipedia gelesen, das das Fallmesser nur bis 2017 im Einsatz war (https://de.wikipedia.org/wiki/Fallmesser). Ich habe aber ehrlich gesagt keine Ahnung ob oder durch was es ersetzt wurde.


    Also das mit dem Kappmesser kann ich so nicht bestätigen. Als ich von Anfang 2000 bis Ende 2001 bei den Fallschirmjägern war wurde das Messer bei der Einkleidung an jeden ausgegeben. Auch die Kameraden die keinen Springerlergang absolviert haben durften das Messer behalten. Bei uns in der Einsatz Kompanie hatten allerdings ca 90% der Kameraden privat beschafft Messer dabei. Sehr beliebt war damals das Gerber Gator.
    Das Kappmesser war ein beliebtes Tauschobjekt bei diversen Übungen mit den Amerikanischen Rangers. Die waren da ganz heiß drauf :) Da hab ich mir einige Benchmades ertauscht
    Gruss Patrick

    Gott liebt die Infanterie

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