Messerdaten
Quick and dirty ... Details gibts tonnenweise im Netz
Länge gesamt: ca. 22,2 cm
Länge Klinge: ca.10,2 cm
davon scharf: ca. 9,8 cm
Stärke Klinge: ca. 3,3 mm
Länge Griff: ca. 11,8 cm
Gewicht: ca. 138 g / ca. 200 g mit Scheide
Stahl: 154CM, Cryo-gehärtet
Finish: Stonewash/Tumble Finish
Griff: glattes G10
Scheide: Kydex
Lieferumfang
Schachtel, Messer, Scheide, Garantiekarte, Hinweiszettel, Signalpfeife
Lizenzbau und Original
Das Messer ist generell eher schlank, flach und führig. Es hat komplett den taktischen Charakter des großen Bruders (es gibt auch ein original Al Mar Mini Sere Operator), basierend auf dem militärischen Background des Firmengründers. Eine 1:1-Kopie ist es allerdings nicht:
Die Spearpoint-Form ist leicht bauchiger, der Hohlschliff endet eher mittig mit mehr Klingenrücken. Das Ricasso hat eine Schleifkerbe und die Serrations sind auch ein spezielles Ding von Tops. Auch die Hohlnieten sind bei Al Mar dünn und unauffällig eingebettet. Bei Tops kommen sie etwas dicker und sind leicht angegratet. Die roten Liner sind auch ein Optik-Gimmick von Tops. Die offiziellen Logos sind vorhanden (AL MARTM, Al-Mar-Quadrat-Logo, Tops-Lo. Alle drei Logos sitzen in Grau auf der Klinge. Die ist beim Original übrigens poliert, beim Lizenznachbau schön gestonewashed, satiniert, getumbelt oder was auch immer. Das Al Mar kam/kommt? mit Specops-artigem Nylon Sheet, Tops liefert eine Kydex-Scheide. Unten dazu mehr.
Klinge
Das matte Finish ist schön und hat den Vorteil, wohl gnädiger gegenüber Kratzern zu sein. Das vermute ich jetzt zumindest mal so. Die Fehlschärfe am vorderen Teil des Klingenrückens ist logischerweise stumpf, aber so fein ausgeschliffen, dass sie problemlos geschärft werden könnte. Bei der hinteren Hälfte sieht man dann die eigentliche Stärke des Klingenrückens. Robust. Sicher nicht zum Stemmen und Hebeln. Aber wohl stabil genug für massivere Pikserei ... sollte es auch, dafür ist es schließlich gedacht. Batonieren ... völlig andere Baustelle. Scheid- und Piksgerät ... passt! Zum Anschliff kann ich nicht viel sagen, es ist out of the Box passabel scharf. Kenner werden im Video erkennen, ob sauber angesetzt oder nicht. Ich meine, es ist akzeptabel mittig und qualitativ gut gemacht. Die Spitze sieht für mich nach Kompromiss aus. Ich schätze sie definitiv stabil genug ein zum Stechen, aber 100% Vertrauen bei üblichen Holz-Stemm-Tests hätte ich nicht. Dafür wirkt sie mir, trotz Lage auf der Hohlschliff-Linie der Klinge, zu delikat. Kann aber sein, dass ich mich irre.
Griff
Der G10-Griff ist glatt. Der Al-Mar-Griff sieht matter aus. Beim Tops würde ich behaupten, es ist einIm normalen Alltag sicher ok, im Operator's Modus riskant. Mit Handschuhen war der Grip allerdings gefühlt ganz ok. Wird die Praxis zeigen. Interessant und oben schon erwähnt: Al Mar macht die Hohlnieten sehr schlank und bündig zum Griffmaterial. Tops etwas dicker und gratet an. Auch sind die Ränder nicht ganz exakt bündig. Wohl ein Zugeständnis an die Serienfertigung und nicht tragisch. Ist mir beim Video-Machen unter Schlaglicht-Beleuchtung aufgefallen. Die roten Liner sind schön gemacht. Sie geben dem sehr schlanken Griff etwas Pepp, den das Original wie erwähnt nicht hat. Ergonomisch scheint sich die Griff-Form zumindest für mein Auge relativ genau am Original zu orientieren. Die drei gängigen Griffhaltungen habe ich versucht abzubilden. Der ergonomische Griff macht in Reverse (also Klinge in Dolchhaltung mit Schneide nach hinten) Schwierigkeiten. Die anderen Griffe funktionieren gut. Auch wenn etwas mehr Fülle im Griff nicht schaden würde.
Kydex-Scheide
Qualitativ halte ich sie aus meiner Laiensicht für gut. Sie sitzt gut, klickt satt und scheint nicht groß am Messer zu kratzen. Für den Daumen ist eine ausreichende Rampe (dürfte gern einen Tick ausgeprägter sein) vorhanden. ABER ... die angebrachte proprietäre Clip-Lösung von Tops ist völlig Banane. Sie funktioniert, klar. Aber wer ein TecLok oder was anderes will, muss das Teil erst abfriemeln und hat dann ein Loch in der Kydex. Außen im Clip ist ein zugeklebtes Loch. Das auffriemeln und dann ist wohl die Schraube zum Abmontieren zugänglich. Der Clip lässt sich übrigens 360° drehen. Hinter dem Clip ist ein O-Ring montiert, der für die entsprechende Reibung und den Halt in der gewählten Position sorgt. Entsprechend der Hinweis von Tops, diesen Part nicht zu lubrizieren Abgesehen davon gibt es (momentan) nicht viel zu meckern. Wer mehr will, macht dem Tops eh ein Custom-Mäntelchen.