Tach auch,
Möchte Euch mal meine Erfahrungen mit dem Böker Optima Messer berichten.
Teil 1
Vor einiger Zeit habe ich mir von Böker das Optima mit Green Canvas Micarta Griffschalen zugelegt.
Ein sehr schönes und großes Messer, das auch bei Handschuhgr. 11 noch super in der Hand liegt.
Standardmäßig mir das Optima mit einer 4mm starken Hechtklinge und Hohlschliff geliefert.
Aber dank des Klingen-Wechsel-System können auch andere Klingentypen angebracht werden.
Das funktioniert zum Einen sehr einfach, zum anderen ist das System so aufgebaut, dass die
Klinge auch nicht einfach vom Messer abfallen kann, also durchaus sinnvoll gemacht.
Da ich im EDC Bereich gerne Klingen mit Flachschliff nutze habe ich mir noch die Böker Optima
Drop-Point Klinge bestellt.
Die Erste ist leider auf dem Postweg verloren gegangen, also bei einem anderen Händler eine
weitere bestellt, die dann auch ankam.
Jetzt muss ich noch kurz zu original mitgelieferten Hechtklinge sagen, dass diese perfekt verarbeitet
ist, sehr angenehm läuft, der Backlock sauber verschließt und die Klinge super passt.
Egal ob Ein- oder Ausgeklappt, die Klinge sitzt immer bündig, die Rückenfeder liegt immer glatt im Heft.
Also dachte ich mir, setzte mal eben die neue Klinge ein und gut ist...
Falsch gedacht, der Sitz der Klinge war schlich eine Voll-Katastrophe.
Aber fangen wir mit den einzelnen Mankos an.
Erster und gravierendster Punkt, die Klinge lag nicht sauber im Heft sondern es ragte im eingeklappten Zustand
die Klingenspitze weit heraus.
Zweitens stand die Rückenfeder im eingeklappten zustand ebenfalls weit aus dem Heft.
Dritten kam dazu, dass die Rückenfeder im ausgeklappten Zustand der Klinge zu weit heraus stand.
Und zu guter Letzt die Klinge noch viel weiter heraus stand, da diese in dem Bereich viel zu hoch.
Summa summarum also alles andere als praktikabel bzw. nur ansatzweise nutzbar, wer will ein Messer tragen bei
dem die Klinge aus dem Heft ragt.
Also habe ich angefangen das ganz mal zu analysieren und den Bandschleifer warm laufen lassen, bzw. die Feilen
heraus gekramt, für die Bereiche wo kein Bandschleifer hin kommt.
Hier mal mit den Nummer 1 - 5 die Stellen gekennzeichnet, die für den jeweile unsaubern Sitz verantwortlich sind.
Nr. 1 Musste abgeschliffen werden, dass die Klingenspitze bzw. die ganze Klinge weiter ins Heft wandert wenn diese eingeklappt ist
Nr. 2 Damit die Rückenfeder im eingeklappten Zustand wieder bündig mit dem Heft wird.
Nr. 3 & 4 Damit die Rückenfeder im ausgeklappten Zustand wieder bündig mit dem Heft wird.
Nr. 5 Das der Klingenrücken bündig mit dem Heft ist.
Immer nur ganz fein mit dem Bandschleifer Mµ für Mµ abschleifen, Klinge einsetzte und testen.
So habe ich mich an allen gekennzeichneten Stellen an das gewünschte, saubere sitzen der Klinge, her angetastet.
Nur an Punkt 3 musste ich mit kleinen Handfeilen arbeiten, da sonst kein herankommen möglich war.
Ich kann sagen, gehärteter 440C Stahl ist auch zäh.
Am Schluss alle Stellen mit Micromesh wieder sauber poliert, sodass die Klinge sauber läuft.
So sieht das ganze jetzt aus.
Ich bin soweit zufrieden, die Klinge sitzt in beiden Lagen sauber im Heft, keine Übergänge mehr spürbar.
Für den reinen Endkunden aber sicherlich keine praktikable Lösung, und nix mit neue Klinge einsetzten und gut ist.
Keine Ahnung ob meine Klinge einfach nur schlecht produziert war oder ob das Böker halt einfach so aus der Maschine wirft.
Hat mich auf jeden Fall rund 2 Stunden Arbeit gekostet, aber wer will da schon meckern, was hat man auch so ein beklopptes Hobby.
Habe danach den ganzen Vorgang mal in Text und Bild an Böker geschickt.
Fortsetzung folgt ...
MfG, IronDice