Hier mal mein dickster Brocken in Sachen Messer, das Smithsonian Bowie von Randall.
Gemäß der Modellnummernlogik bei Randall ist die #12 Gruppe die der Bowies. Warum "Smithsonian"? Nun, das Smithsonian Museum in den USA ist sozusagen der Bewahrer des amerikanischen Erbes und dort ist alles ausgestellt, was irgendwie mit amerikanischer Kultur und Geschichte zusammenhängt. Ob nun das Flugzeug der Gebrüder Wright oder auch ein altes Bowie-Messer und an eben dieses dort ausgestellte Bowie lehnt sich der Entwurf von Randall an.
Wir Messerfreunde haben eigentlich sofort ein Bild im Kopf, wenn jemand von einem Bowie spricht. Obwohl es nicht DIE allgemeinverbindliche Definition eines Bowies mit den "Pflicht-Parametern" gibt, herrscht weitestgehend Einigkeit darüber, wie ein Bowie ungefähr daherkommen sollte. Groß, mächtig denken wir sofort. Obwohl die Bowieklingenform sich auch bei fixed blades der mittleren Größe findet, sagen wir so im Bereich um 10, 12 Zentimeter Klingenlänge herum. Sogar bei foldern wird sie verbaut, wobei mir persönlich das meistens nicht so gut gefällt. Die besondere Ästhetik, Eleganz einer Bowieklinge entfaltet sich mit zunehmender Klingenlänge immer besser. Die in Deutsch als "Hechtklinge" bezeichnete Form, mit dem ausgeprägten Schwung im vorderen Klingendrittel, vom Klingenrücken runter zur Spitze, ist ebenfalls ein wichtiges Merkmal. Meistens kommen Bowie auch mit einem double hilt (guard) daher, also der großen Parierstange. Das hat neben optischen Aspekten natürlich auch seinen Ursprung beim Einsatzzweck des Bowie, damals im "Wilden Westen", durchaus auch als Waffe. Hierzu einige Infos über James "Jim" Bowie, der mit dem Begriff Bowie-Messer eng verbunden ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/James_Bowie
Dort eben auch die legendären Messerkämpfe und daher auch die Berühmtheit des Bowie-Messers. Wie immer wissen wir heute nicht genau, was davon Wahrheit und was Legende ist. Aber das macht ja nix.
Noch ein paar Infos zu meinem Smithsonian. Es ist ein mächtiges Messer, mit einer 11 Zoll Klinge und einem gewogenen Gewicht von 940 Gramm. Bei Randall gibt es ja nur 2 Klingenstähle, den "stainless" (ATS34/154CM) und den "tool steel" (O1). Letzterer wird für die großen Messer wie die Bowies oder das large Sasquatch ausschließlich verwendet. Bei den mittleren und kleineren Randall bevorzugen die meisten Kunden heute wohl den pflegeleichteren stainless steel. Hier noch der Link zur Randall-Seite:
http://www.randallknives.com/k…del-12-smithsonian-bowie/
Der Griff besteht aus ironwood. Es handelt sich dabei nicht um das Standard ironwood, welches Randall auch im Griffmaterialsortiment hat, sondern um ausgesuchtes ironwood welches der Händler, der dieses Messer bei Randall hat fertigen lassen, selbst beschafft und dann beigestellt hat. Dementsprechend hat es eine ganz andere Güte, als das ironwood welches Randall verwendet. Parierstange und Griffabschluss sind aus brass (Messing).
Viele Grüße,
Smithsonian, Ironwood, 01 by Jedi, auf Flickr
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