Böker Wasabi CF Gentleman 42a Folder Kurzreview

  • Bekanntermaßen mag ich neben Titan Klingen kleine Messser und Karbonfaser.
    Nachdem ich bei Robert Sartools eh ein paar Manley Wasp ordern musste habe ich mir das Böker Wasabi mitbestellt.
    Natürlich in der CF Version, da mein Cal.50 in Micarte mir verloren ging habe ich den CF Stift gleich mitbestellt. Hier jetzt meine Eindrücke zum Messer.
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    Zuerst mal die nackten Zahlen, ich verlasse mich hier auf die Herstellerangaben.
    Gesamtlänge: 17, 6 cm/ Klingenlänge: 7, 2 cm/ Klingenstärke: 2, 1 mmGewicht: 45, 0 gKlingenmaterial: 440C/ Griffmaterial: Karbonfaser Verschluss: SlipjointÖffnungshilfe: Flipper
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    Der Designer des Messers ist der japanische Messermacher Kansei Matsuno.
    Das Messer ist ein Slipjoint mit einem Dentball, der die Geschlossene Klinge zusätzlich hält.
    Das Messer ist ein Gentelmann Folder der definitiv nicht für härtere Arbeiten gedacht ist, das verbietet schon die Slipjoint Konstruktion, die nur dann halbwegs sicher funktioniert, wenn man den Daumen bei ausgeklappter Klinge auf dem Flipper am Klingenrückem hält.
    Die Klinge hat keine Stops und auch keine Fingermulde die dem Finger beim Einklappen schützen.
    Damit werden ein Großteil der Anwendungen eingeschränkt.
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    Ein sinnvolle Anwendung ist eigentlich nur im normalen Fechtgriff möglich.
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    Das Messer an sich ist ein Augenschmaus. Bei geschlossener Klinge überzeugt die geradlinige Linie und der schicke Clip, der aber nicht umsetzbar ist. Das Flippen braucht etwas Übung, da erst der Widerstand des Dentalball überwunden werden muss.
    Durch die Konstruktion muss hier etwas Druck von Vorne auf den Flipper ausgeübt werden, das ist gewöhnungsbedürftig.
    Die Carbon Konstruktion ist griffig und hat Struktur. Die Klinge hat einen schönen zweiteiligen Schliff, zum Griff hin mit einem leichtem Hohlschliff an der Spitze ist er etwas stabiler ausgeführt. Das sieht schön aus, hat aber bei einem so filigranen Folder sonst keine relevante Wirkung.
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    Das Messer macht sich gut bei filigranen Altagsarbeiten, und trägt sich auch elegant im Sakko oder der Anzugshose.
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    3 Mal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Mich vermag das Konzept eher nicht zu überzeugen.
    Ich hab mich mit der Zeit auch auf das eine oder andere sonstige Slipjoint-Modell eingelassen, ob nun das "Bootsmann" von NOKS, das Maserin 155 "Caccia" oder das sehr gute 20-20 von Böker....alles sehr zuverlässig und vertrauenerweckend, mit strammem bis bretthartem (insb. beim NOKS) Slipjoint.


    Wenn hier beim Wasabi der Preis fürs einhändige Flippen dann ein weicher Slipjoint ist, der Dich als erfahrenen Anwender dazu veranlasst, das Messer ausdrücklich nur noch für "filigrane" Arbeiten vorzuschlagen, ist das für mich nicht der richtige Weg.


    Dann also lieber ein verriegelnder Zweihänder oder auch ein Slipjoint wie die obigen Modelle....
    Sakko-flach ist auch ein Mercator...und hat ebenso Stil :)

  • Ja Micha ich gebe dir recht, slipjoint wie die Manly mit ihren starken Zwischenstops haben einen hohen Gebrauchswert, oder auch solche, bei den eine "stumpfe" Fingermulde die Gefahr beim Zuklappen mindern. Das Wasabi ist definitiv eingeschränkt in seinem Gebrauchswert und für SV absolut nicht geeignet.
    Schade eigentlich, da es vom Design absolut überzeugt.
    Ich werde es als Büro Taschenmesser zu einem Fixed einsetzen, für Briefe und Pakete öffnen und mal was schneiden reicht es.
    Das Mercator habe ich auch, aber das ist doch etwas anders in der Hand ;)

    Einmal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Hey,
    Danke für das Tolle Review!
    Mich hält nur der Verschluss davon ab es zu kaufen, es ist mir einfach zu unsicher und als ich es mal in der Hand hatte hat es sich eher nach Frictionfolder als nach Slipjoint angefühlt.
    Für SV ist das Wasabi vielleicht geschlossen fast besser als offen.
    Schönen Samstag!

  • Mir geht da gar nicht mal um SV....diesmal :)


    Verriegelnde Folder sind ja auch nicht primär oder gar durchweg zum Meucheln gemacht, auch wenn Hysteriker das meinen mögen, sondern zum sicheren Arbeiten.


    Die Messer, die ich oben aufgezählt habe, sind ja allesamt ausschließlich Werkzeuge.

  • Ein Slipjoint im technischen Sinne ist das Wasabi nicht, sondern schon irgendwo ein Zwischending zwischen Friction Folder und Slipjoint.


    Und ja, natürlich ist das kein Messer, das ich bedenkenlos für alles einsetzen kann wie andere Taschenmesser, aber das kann ich mit einem Higonokami zum Beispiel auch nicht.


    Und in dessen Tradition versteht sich das Wasabi wahrscheinlich (konzeptionell) noch am ehesten.


    Das Messer selbst ist ja auch filigran und zierlich, und wer das in der Hand hält, nimmt diese Einschränkungen sicher schon unbewußt war und kommt kaum in Versuchung, darüber hinauszugehen.


    Die Wasabi-Modelle sind jedenfalls mit die beliebtesten Neuheiten gewesen, als sie im Frühjahr vorgestellt wurden, und ich kann an dieser Stelle auch schon mal verraten, daß dies sicher nicht die letzten Projekte von Kansei gewesen sein werden, die wir vorstellen. ;)

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Moin


    Das Wasabi als Kleiner Gentemenfolder mit der Öffnungshilfe und nen Back oder Midlock wäre schon was Feines.


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • Auch wenn die Handhabung etwas eingeschrönkt ist, muss ich sagen, dass ich das schlanke Messer gerne in der Hand habe.
    Es ist ja auch so, dass ich mich selten auf ein Messer beschränke ;), von daher habe ich in der Regel etwas auswahl für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten am Mann.


    Den Spieltrieb regt es auf jeden Fall an.

  • Also für mich ist das nur ein modernes Higonokami. Mit allen Vor- und Nachteilen
    Und 8ch mag es!

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


    “We must reject the idea that every time a law’s broken, society is guilty rather than the lawbreaker. It is time to restore the American precept that each individual is accountable for his actions.” -- Ronald Reagan

  • Heute war ich recht überrascht, ich trage das Wasabi jetzt ja schon einige Zeit, heut musste ich eine Plastik Verpacknung öffnen und greife zum Wasabi, als ich es wie gewohnt öffnen will fehlte mir der Flipper, beim nachschauen musste ich feststellen, dass der ganz hintere Teil verschwunden ist ;( ich habe keine Ahnung wann das passiert ist, mir ist das Messer diese Woch mal aus der Hosentasche gerutscht, das kann eigentlich die einzige Situation sein. Ich bin schon etwas baff, das dürfte meines Erachten nach nicht passieren.
    Hier noch das Foto

  • Das macht dann den Zusatz "42a" aus, wenn Du bei einer Kontrolle quasi in der Tasche den Flipper abknicken kannst ohne erkennbare Anstrengung! :D


    Aber Spass beiseite, dieser Flipper ist doch Teil der Klingenwurzel und wird mehr als 1/10mm Stärke haben. Haben sie die Klinge nach dem Härten nicht angelassen?
    Das sich sowas leicht verbiegt wenn es aus der Tasche fällt würde ich ja einsehen, aber ein Bruch? Datt Dingen wiegt ja fast nichts...

    Gruß
    Günni.

  • Ja ist komisch, ich hatte das nicht bemerkt und das Bruchstück ist auch weg. ;(
    Ich habe Robert mal angeschrieben.
    Es ist da schon recht wenig Fleisch an der Klinge aber das erstaunt mich schon. Ich habe zig Messer aber so was habe ich noch nicht erlebt.
    Wenn es wenigstens beim gebrauchen entstanden wäre wüsste ich ob es eine Fehlbelastung gab, aber so bin ich fraglos. ?(

  • Diesbezüglich hatte ich bei Böker noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. :thumbup:


    Mich interessiert primär aber, wie es zu dem Bruch kommen konnte.
    Es kann ja bei Stahl immer etwas Streuung geben, vielleicht gibt es irgend einen Härtefehler oder ähnliches was man feststellen kann.
    Das Messer an sich gefällt mir und ich fände es schade wenn ein Defekt dazu führen würde, dass ich das Messer in der Schublade lasse auch wenn der Einsatzspektrum aufgrund der Konstruktion ja eh schon eingeschränkt ist.

  • Kurzes Fazit.
    Das Messer wurde bei Böker untersucht, es könnten keine Auffälligkeiten an der Bruchstelle festgestellt werden. Die Härteprüfung erbracht auch nichts auffälliges.
    Das Ganze bleibt für mich mysteriös, ich hoffe das es einfach ein Unglücklicher Zufall war.
    Ich habe von Böker (Danke Marc) ein Ersatzmesser bekommen.
    Wie immer Top Service. :thumbup:
    Ich mus zugeben ein etwas mulmiges Gefühl bleibt trotzdem, aber ich werde das Messer weiter in meine Büro EDC Rotation aufnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

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