Eine Aussage zu chinesischen Messerherstellern...

  • @NicoColt - Danke für die Aufklärung.


    Ich wusste nicht, dass es sich bei dem Menschen im Video um den Besitzer von Tools for Gents handelt...ich habe es zufällig bei YT gefunden.
    Schön zu wissen, dass es sich dann doch um Echtheit und nicht um "Nachbildung" handelt. :)

  • Leute, manche von Euch machen aus der Stahlsorte eine Glaubensfrage, eine Art Religion.
    Das geht mir schlicht am Popo vorbei. 440C, 12C27, 8Cr13MOV sind recht gute Gebrauchsstähle. Auch 1095. :)
    Was macht ihr denn mit euren Super Duper HighTech Messern? Nehmt ihr sie mit in die Arbeit, in die Natur, auf den Campingplatz? Oder legt ihr sie in eure Vitrinen und lasst sie vor sich hinstauben? Was habt ihr blos vorher ohne die PM Stähle gemacht?


    Man, Messer sind Werkzeuge. Die müssen bei mir Brote schmieren, Kartons schnippeln, Steaks schneiden, Pakete und Briefe öffnen usw.
    Klar, geht auch mit einem Large Sebenza, Könnte ich mir leisten, aber dafür ist mir das Geld zu schade.
    Und komm mir jetzt keiner mit Schnitthaltigkeit, eher Nachschärfen und Co. Wenn stumpf, wird geschärft. So einfach ist das.

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Die Prämien Marken aus China benützen top Materiale und haben einen sehr guten Finish. Man bekommt sie auch nicht um sonst. Für mich finde ich Lion Steel eine der innovativste Produzenten mit einer Top Verarbeitung. (Italien)

  • Da hast Du 100% Recht.

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Und das die Chinamesser günstig sind, liegt u.a. auch am Lohngefüge. Würden die Mitarbeiter dort den selben Stundenlohn wie in Deutschland bekommen, wären sie auch teurer. Es liegt nicht immer nur am Material.

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Ist zwar wahrscheinlich OT, aber...


    dann mal auch ein Statement von einem aus dem Club der „Macher“, der das Material in die Hand nimmt und regelmäßig was daraus entstehen läßt.
    Wie schon erwähnt, scheint das bei manchem eine in meinen Augen übertriebene Auffassung zu sein, wie die sog. Hype-Stähle in den Himmel gelobt werden.
    Die hat es wie gesagt vorher nicht gegeben, da waren eben andere Sorten high end: 440C, ATS-34, 154CM, GIN-1 etc.


    Was heute neu kommt, ist schlichtweg der technische Fortschritt im Detail.
    Und hier liegt der Hase im Pfeffer, wo ich behaupte, daß unsereins Ottonormalmessergebraucher diese verborgenen (und ausschöpfbaren) Qualitäten dieser angeblichen Superstähle im täglichen Gebrauch überhaupt nicht mal ansatzweise in Anspruch nimmt.


    Ginge man wenigstens in den professionellen Gebrauch, z.B. Fleischverarbeitung, Schlachterei, oder auch papierverarbeitendes Gewerbe und/oder dergleichen, dann lichtet sich der Nebel um die besonderen Anforderungen an Schnitthaltigkeit, höchste Rostbeständigkeit, feinstes Gefüge, um Ausbrüche zu vermeiden etc.


    Um es abschließend zu sagen,
    guter, jahrzehntelang bewährter Stainless, mit perfekter Wärmebehandlung läßt manchen Pulverstahl auch heute noch blöd aus der Stahlkutte gucken.
    Und wenn‘s nur der Preis-/Leistungsvergleich wäre.
    Aber mit hoher Härte und feinem Gefüge punktet man da ebenso noch bei der Schnitthaltigkeit.


    Resümee: die pulverigen sind für mich in erster Linie überzogene Augenwäscherei, wo täglich aufs neue versucht wird, dem Verbraucher dafür viel Geld abzuzwacken.


    Um den Post spätestens hier aufzugreifen: die Menge an verarbeitetem relevantem Material ist in der Tat so geringfügig, daß allein hier die immensen Preisunterschiede zu Derivaten mit „veraltetem“ Stahl vollkommen überzogen sind.


    Und immer öfter geben manche Anbieter in den Angebotslisten technische Details, wie z.B. Härtegrad der verwendeten Stahlsorte öffentlich bekannt.


    Reduziert auf lediglich zwei relevante Punkte würde ich behaupten, daß es allein auf Rostunanfälligkeit und lange Schärfe ankommt.


    Und das schaffen die Fidschis mehr und mehr.
    Und ja, die haben andere Lohnkosten da unten, weswegen die Zachel eben günstig rüberkommen.


    Wenn ich bei .öker blättere, was ist denn da noch groß manufactured in good old Germania?
    Und wieviele Schneideisen erkenn ich, die ich unter anderem Brand schon vor längerer Zeit im Netz gefunden hab, bei den Reisessern?


    Wenn Böker schon groß mit „Magnum“ lasern läßt, könnte man wenigstens gleich schon die wirklich guten Modelle auswählen, anstatt die Seiten mit regenbogenfarbigen und mit Fahrradketten verzierten Messer zu füllen.


    ...Aber die haben dort in Solingen wahrscheinlich nicht so viel Zeit wie ich in meiner Freizeit, im Netz zu stöbern nach den top verarbeiteten Modellen zum Superpreis...

  • Hatamoto, Du sprichst mir aus der Seele!
    Danke!

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Ich mag meine Schneidewerkzeuge.
    Von USA bis China alles drin nur Japan fehlt mir noch ( Rockstead :love: )


    Grüße
    Kostas

    „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert,
    nicht mit schlechten.“


    George Bernard Shaw
    Irischer Schriftsteller

  • Ok, Bin ja schon friedlich. Aber auch bei Stahl kann man tricksen. Stempel/Laser sind geduldig.
    Und wer hat schon die Möglichkeit Stahlanalysen zu machen? Und erst Recht sie Öffentlich als Fake darzustellen wenn es so ist.
    Und "Designanleihen". Mein Gott, schaut euch mal um. Alle Messerformen wiederholen sich immer mal. Da kupfert Jeder bei Jedem ein wenig ab.
    Ich sag es mal so: Wenn ich der Erfinder der Droppointklinge wäre, wäre ja jedes andere Messer das jemand anderes mit Droppointklinge herstellt ein Fake. Oder?

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Vicman, die Diskussionen zu letzterem Punkt hatten wir hier immer und immer wieder und kommen wohl auf keinen Konsens.
    Ich kenne aber keine andere öffentlich-fachliche Runde, in der man so ehrlich darüber diskutieren und meinetwegen auch in der Sache streiten kann.

  • Wohl wahr.

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Mit den Messern ist das wie mit der Musik.
    Es gibt nur eine gewisse Anzahl an Tönen.


    Und je nach dem wie man sie zusammensetzt kommt etwas angenehmes oder aber auch unangenehmes dabei raus.
    Und das liegt dann auch immer im Auge des Betrachters, bzw. des Zuhörers.

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand,
    dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen
    müssen.
    (Erich Maria Remarque)

  • Hatamoto


    Um einmal ganz kurz OT zu gehen...
    Ich sehe die Stähle etwas differenzierter.
    Ich möchte an dieser Stelle nur RWL34, CPM154 und Niolox/SB1 anführen. Sie bilden für mich eine hervorragende Mischung aus zu erreichender Endschärfe, geringem Schneidwinkel,Nachschärfbarkeit, Belastbarkeit, Rostträgheit und Stabilität der Schneide sowie Schnitthaltigkeit.
    Damit hätten wir zwei PM-Stähle und einen herkömmlichen Stahl, die auch seit vielen Jahren erprobt und benutzt werden. Sie übertreffen für mich 440C, 154CM, ATS34, VG10, N690, Gin-1, 12C27, etc. - aber auch S30V, S35VN, S60V, S90V und sogar M390 sehr deutlich...was die Kompromisse angeht. ;)

  • Die Chinesen bauen ihren eigenen Stahl.... Da bekommt der Begriff Stahlbau einen ganz neuen Sinn ☺
    Ich habe mich das aber auch schon gefragt und mal ein chinesisches Serienmesser untersucht. Kurzum, der angegebene Topstahl wurde korrekterweise auch verbaut und die Härte passte auch.


    Stahlanalyse eines chinesischen Serienmessers - Kizer 412A1


    Beste Grüße

    "Konstrukteur von titanenhaften Endzeitwaffen" + "mit empfindlichem Magen"
    Juchten, 2011 + Der Uffpasser, 2012 ;)

  • RWL34 wird ja auch sehr oft Grad in der custom Szene genutzt, Grade wegen seinen vielseitig tauglichen Eigenschaften :thumbup:

    Reeve Lover - Victorinox Fanboy - Strider Owner

  • Zitat

    Wenn ich bei .öker blättere, was ist denn da noch groß manufactured in good old Germania?


    Das sind noch eine ganze Menge! Mal grob überschlagen ca. 55 bis 60 Fixed und über 100 Folder!



    Zitat

    Und wieviele Schneideisen erkenn ich, die ich unter anderem Brand schon vor längerer Zeit im Netz gefunden hab, bei den Reisessern?


    Vom Böker, Arbolito und Böker Plus wohl keine! Magnum wird meines Wissen nach nur Zugekauft, da gibt einige Modelle die man unter verschiedenen Labeln findet.
    Mal abgesehen von Magnum Jahresmesser, dass wird Exklusiv gefertigt!

  • Basti...unter "B+ Fernost" gibt es schon einige Modelle die in ähnlicher Form schon mal existent waren, oft auch unter B+ selbst.


    Das ist aber ein generelles Phänomen. Irgendwann sind alle Formen und Eigenschaften ausgenutzt (egal ob Klinge oder Griff), dann sind andere Messer einfach ähnlich gestaltet wie die Ursprungsmodelle. :)

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