Hallo Freunde der taktischen Beleuchtung,
eins vorweg: Plan für diese Vorstellung war es, heute in der Früh die Morgensonne zu nutzen und an einem Bachlauf im Wald schöne Bilder der Lampen zu machen. Dabei ist mir leider meine Spiegelreflexkamera vom Stativ gekippt und in den Bach gefallen. Ich musste deshalb auf meine Handykamera ausweichen. Ich hoffe Ihr seht mir die Bilder nach. Ich habe mein bestes gegeben .
So, wie vor einiger Zeit versprochen, möchte ich Euch heute die oben genannten Lampen vorstellen. Ich hatte bereits seit geraumer Zeit einige Lampen von Armytek. Darunter 2 Modelle der Prime Baureihe, eine Partner, sowie eine Wizard Pro. Allesamt sind brauchbare Lampen, jedoch empfinde ich das Bedienkonzept dieser Modelle als maximal kompliziert und total überfrachtet. Aus diesem Grund gingen diese Funzeln recht schnell in meiner Sammlung unter. Lediglich die Wizard ist noch ab und an als Autolampe im Einsatz.
Umso erfreulicher ist es, dass von Armytek auch Taschenlampen mit etwas einfacherem UI angeboten werden. Dabei handelt es sich um die taktischen Modelle namens Dobermann, Predator und Viking. Alle 3 Lampen sind jeweils mit der aktuellen Cree-LED der XH-P-Baureihe ausgestattet. In der Dobermann und Predator wird eine XH-P35 bestromt, in der Viking kommt eine XH-P50 zum Einsatz.
Da ich mich nicht entscheiden konnte welche der Dreien die Richtige für mich ist, habe ich nach langer Recherche widersprüchlicher Berichte, Beamshots veralteter Modelle und halbgaren Aussagen dazu entschlossen, alle 3 Modelle zu bestellen und die Lampenwelt durch eine eigene Vorstellung ein kleines bisschen besser zu machen :-).
Kommen wir zunächst zu den Gemeinsamkeiten: Armytek, inzwischen seit über 10 Jahren am Markt, wurde gegründet von 2 Russen, die in Ontario - Kanada Lampen designen und diese mit Bauteleilen aus Japan und den USA in einer eigenen (!) Fertigung in China bauen. Aus der chinesischen Herstellung macht man bei Armytek kein Geheimnis. Selbstbewusst wird auf der Website erklärt, dass von dort gute Qualität kommt und warum man diesen Schritt gegangen ist (nachzulesen unter armytek.com).
Allen Modellen gemein ist die Auslegung auf Robustheit. Die Lampen werden mit einer 10 Jahre "no-hassle" Garantie beworben. Um diesen Anspruch zu erfüllen, sind z. B. alle Lampen mit redundantem O-Ring abgedichtet, wodurch eine 50m-Wasserdichtigkeit erreicht wird. Taut man der Spezifikation, stellt auch ein Wurf aus dem 10ten Stock kein Problem dar.
Alle 3 Modelle besitzen ein UI, das ich als halbwegs praxistauglich erachte. Ich möchte hier nur kurz darauf eingehen, da die Betriebsanleitung hierzu mehr als tausend Worte sagt. Diese könnt Ihr Euch auf armytek.com herunterladen.
Kurzbeschreibung: Mit festgedrehtem Kopf laufen die Lampen auf Turbo, mit gelöstem Kopf sind weitere Modi über den Tailcap-Forward-Clicky durchzuschalten. Dabei sind die Lampen in zwei verschiedenen Grundmodi programmierbar, den Tac-Mode und den Hunting-Mode.
Tac-Mode: Kopf festgedreht = Turbo, Kopf lose = Strobe
Hunting Mode: Kopf festgedreht = Turbo, Kopf lose = Firefly1, Firefly2, Main1, Main2, Main3 (mit Mode-Memory)
Das heißt, mit festgedrehtem Kopf hat man eine echte 1-Mode-Lampe. Für mich ein ausschlaggebender Kaufgrund. Um die Grundmodi zu ändern, muss der Kopf 10x auf und zu gedreht werden (Intervall < 1 Sek.).
Die Lampen besitzen eine Lock-off-Funktion durch losdrehen der Tailcap. Bei Unterschreiten von 25% der nominellen Helligkeit blinken die Lampen 2x als "Low-Battery-Indikator" (vermutlich wird dies über den Strom gemessen).
Die Beschichtung ist Armytek-typisch sehr rau, makellos und sehr griffig. Vor allem in Verbindung mit Handschuhen ist die Oberfläche sogar super-griffig und meiner Meinung nach besser als jede Rändelung. Dies hat allerdings auch den Nachteil, dass diese schleifpapierartige Oberfläche sehr abrasiv ist, was natürlich optische unschöne Spuren hinterlassen kann. Man kann z.B. ohne Probleme mit dem Fingernagel seinen Namen auf den Body schreiben . Die Linsen aller 3 Modelle sind beschichtet und entspiegelt. Die Pro-Modelle sind außerdem zu 100% geregelt. Aus ergonomischer Sicht sind alle 3 Lampen gleich gut für die meisten Haltetechniken geeignet. Der weit herausstehende Switch macht die Bedienung auch mit Handschuhen sehr einfach und Sicher. Ein abnehmbarer Tac-Ring aus Gummi vermittelt zusätzlichen Grip und ermöglicht die Rogers/Surefire-Technik bzw. den "Zigarrengriff".
Kommen wir zu den Unterschieden: Die 3 Modelle haben jeweils ihre Daseinsberechtigung. Sind sich Dobermann und Predator konzeptionell noch sehr ähnlich, ist der Unterschied zur Viking umso größer. Müsste ich die Lampen in wenigen Stichworten beschreiben würde ich folgende Wortwahl treffen wollen:
Dobermann Pro v3: kompakter Thrower mit XH-P35 HI (1700 Lumen, Abstrahlwinkel 5°/40°)
Predator Pro v3: Thrower mit XH-P35 HI (1700 Lumen, Abstrahlwinkel 5°/40°)
Viking Pro: Flooder mit XH-P50 (2300 Lumen, Abstrahlwinkel 10°/80°)
Alle 3 Modelle sind jeweils mit warmweißem oder kaltweißem Binning erhältlich. Bei den hier vorgestellten Lampen handelt es sich um die kaltweißen Modelle. Hierzu muss gesagt werden, dass die Viking eine leicht wärmere Lichtfarbe besitzt, als die anderen beiden. Das macht sie als Flooder sehr angenehm und vrringert subjektiv die Eigenblenung. Von warmweiß ist die kaltweiße Viking aber noch weit entfernt, keine Sorge an die Freunde des kalten Lichts.
Des Weiteren unterscheiden sich die Modelle im Reflektor. Dobermann und Predator besitzen als Thrower natürliche einen makellosen Smooth-Reflector, während in der Viking ein Orange-Peel-Rflector zum Einsatz kommt.
Die technischen Daten erspare ich mir mit nachfolgendem Bild der Verpackung:
Lieferumfang:
Die Gewinde sind sauber geschnitten, laufen ordentlich und sind ausreichend gefettet.
Als Fan des ESP LHU, darf natürlich die Empfehlung zum passenden Holster nicht fehlen:
Dobermann: Kopfdurchmesser 33,6 mm --> Holster LHU-XX-34
Predator: Kopfdurchmesser 41,2 mm --> Holster LHU-XX-43
Viking: Kopfdurchmesser 41,2 mm --> Holster LHU-XX-43
Nun sind wir auch schon beim Haupt-Unterscheidungsmerkmal angelangt, dem Beam und ergo den Beamshots. Hier gibt es kein gut oder schlecht und auch keinen Gewinner, sondern nur ein passend oder nicht passend für die jeweilige Anwendung. Deshalb lasse ich hierzu einfach Bilder sprechen, damit sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen kann. Da ich das Lichtbild in geschlossenen Räumen für wichtig erachte (gerade bei taktischen Lampen), sind auch indoor-Shots aus dem Keller dabei.
Fazit: Alle 3 Modelle haben ohne Zweifel ihre Daseinsberechtigung und machen auf Ihrem Gebiet einen guten Job. Sie vermitteln das Extrapotential "Sicherheit", das man im taktischen Bereich so gerne sucht. Mit der Kombination aus griffiger Beschichtung, der doppelten Abdichtung und der Möglichkeit, die Lampe "1-Mode-only" zu betreiben, hat sich Armytek ein Alleinstellungsmerkmal am Markt kreiert, das im Preisbereich um 100€ durchaus bemerkenswert ist. Für Anghörige von BOS oder anderen ambitionierten Nutzergruppen, die eine Alternative zu Surefire, Elzetta & Co. suchen, sind die 3 Armytek-Lampen mit Sicherheit einen Blick wert.
Ich hoffe ich konnte Euch die Lampen etwas näher bringen und dass Euch meine kleine Vorstellung weiterhelfen konnte. Sollte ich etwas vergessen haben, lasst es mich bitte wissen.
Als Tipp möchte ich noch anmerken, dass Bastian und seine xpedition-company Armytek bald in sein Lieferprogramm aufnehmen wird. Dann genießt ihr neben den klasse Lampen auch noch klasse Service.
Viele Grüße
Idox