Welche / s Messer tragen Eure Kinder ?

  • Fabsel, das Scout Safe ist nur noch sehr moderat gerundet, die von Dir angesprochenen Arbeiten lassen sich damit ausführen, man mindert aber das Risiko, daß die Spitze bei Fehlgebrauch oder Fall sofort eindringt mit eben viel gravierenderen Folgen als bei einem Schnitt in die Hand...


    Daher ja auch das "Stufen-Konzept": Erst einmal Grundumgang einüben und schauen, ob Feinmotorik, Sorgfalt und Disziplin ausreichen, um dann über Fragen wie die eines normal spitzen Messers ebenso zu entscheiden wie über unbegleiteten Umgang.


    Wenn ich Erwachsene "ohne Not" in schwierigem Gelände mit offenem Messer in der Hand herumrennen seh, darf ich doch nicht ausblenden, daß Kinder erst recht dazu neigen, z.B. mit dem offenen Messer zu rennen, sich ganz in Gedanken in ihrer eigenen Welt damit unversehens umzudrehen usw.


    Und auch das Arbeiten damit muß sich erst mal ein wenig einüben, bei einem scharfen aber ein wenig gerundeten Messer wird da schon Sorgfalt eingeübt...und die braucht es, damit man sich dann beim Umfang mit dem Messer nicht z.B. die Spitze in die haltende Hand jagt oder den Arm oder das Bein oder schlimmstenfalls in den Bauch....Wer möchte dann "schuld" daran sein??


    Und wir reden bei dieser Lernstufe ja nicht über Zwölfjährige, die sich berechtigt "kleinegemcht" fühlen würden, sondern über Kinder im Alter des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule...

  • Natürlich ist die Haftungsfrage, gerade für jemanden wie mich, sehr relevant. Berufshaftpflicht hin oder her.
    Allerdings zeigt mir meine Erfahrung, dass die Kinder doch sehr verantwortungsbewusst mit den Messern umgehen. Ich habe natürlich allerlei dazu vorher erklärt bezüglich Umgang. Ihr kennt ja alle die üblichen Regeln etc.
    ich habe im Laufe der letzten 5 Jahre nun etliche Kurse mit Kinder gehabt. Exakt zweimal waren Messer bedingte "Verletzungen" passiert. Für diese musste ich das kleinste Pflaster heraussuchen, das ich finden konnte. Kein Geschrei, keine Tränen.
    In einem dieser beiden Fälle sagte ich ganz salopp vorher noch "wenn ich mich schneide dann lieber mit einem scharfen Messer, das tut nicht so sehr weh". Das Mädel bestätigte mir nach dem Schnitt dann auch gleich ganz stolz die Aussage und machte sich ans weitere Werk.


    Mir geht immer das Herz auf, wenn ich einem Trupp von Kindern offenbare, dass sie nun Messer nutzen dürfen und dann ihre unglaublich erfreuten Gesichter sehe. Vielen Kindern wird sowas leider von Haus aus verboten. Was ich den völlig falschen Ansatz halte.
    Aufgrund dieser Erfahrungen beginne ich seit einem halben Jahr mit Kooperationen an Schulen, um dort das Thema Messer mal wieder positiver zu besetzen. Ich sag euch, ganz schön viel Arbeit mit diesen Helikoptereltern.... aber ich weiche vom Thema ab.


    edit: Das diese runden Messerspitzen Messer für die ganz Kurzen Sinn ergeben, sehe ich mittlerweile ein. So wird das Einstiegsalter herabgesetzt. Ich habe diese Art von Messer lange Zeit abgelehnt und war halt in dieser Runde überrascht davon.
    Für meine Nichte und Neffen(zu dem Zeitpunkt 7 und 6) gabs dennoch ganz normale Opinels mit spitzer Spitze.


    Gruß

    3 Mal editiert, zuletzt von Fabsel ()

  • Ja, aber nochmal: Wir reden hier glaube ich von verschiedenen Zielgruppen.
    Du sprichst von Deinen Gruppen ab 4. Schulklasse, das mindestens Zehnjährige, ich rede von Sechsjährigen.

  • nicht mal mehr zeit für mein Edit lässt du mir :D


    übrigens, auch wenn ich primär mit 9+ arbeite. Kommt es mal vor, dass ich noch jüngere habe. Auch da gabs noch nie Probleme mit spitzen Messern. Da gebe ich aber auch max vier Messer raus, damit ich die jeweiligen Kinder im Blick habe. Tollpatschig sind sie ja doch noch teilweise.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fabsel ()

  • Super Emil. Endlich normale Leute :). Ein frühzeitiger Umgang mit dem Thema Messer bewirkt so unendlich viel Gutes in der Kindheit... Verantwortung, rausgehen, Respekt,....


    Alle Kinder in der Familie werden regelmäßig mit Messern und Lampen beschenkt und die anfängliche Empörung der Eltern weicht schnell dem positiven Effekt.


    Viele Grüße
    Idox

    two is one - one is none

  • Grüß euch werte Freunde,
    @ Micha M.
    Servus Micha,
    Der Armin ist 8 Jahre alt und im Umgang mit seinen Messern geschult und vertrauenswürdig.
    Trotzdem gibt's die Messer nur wenn wir (Sabrina und ich) dabei sind.
    Das Kinder Opinel habe ich vergessen!
    Ich finde die Hysterie mancher Eltern sowieso übertrieben!
    Schließlich und endlich essen die Bälger ja auch mit MESSER und Gabel!
    Unser jüngster Sohn der Arthur , bald 3 schneidet sich auch schon sein Essen und weiß wie man mit dem Besteck umgeht.
    Die Holzschuhe kommen aus Vorarlberg und alle männlichen Mitglieder haben solche!
    Beste Grüße
    Emil


    Idox:
    Du sprichst mir aus der Seele! :thumbup:
    Beste Grüße Emil

    In Funken versunken!

  • Die zuweilen belächelten Kinder-Opinels sind durch die Feststellmöglichkeit eben sicherer als ein reines Slipjoint...und praktisch.
    Die sind auch kein "rausgeschmissenes Geld", wenn die Kids damit belegt haben, sorgsam genug auch für spitze Messer mit ihrem Werkzeug umzugehen und man ihnen die dann zunächst beaufsichtigt anvertraut.


    Denn dann sind die Opinels die ersten, die man auch mal unbeaufsichtigt auch mit Mamas Segen überlassen kann. Und brauchbare Messer fürs Brödelschmieren oder Apfelschneiden sind sie auch und erfüllen so auch nach dem "Upgrade" durchaus einen Zweck.

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